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Gewehrverschluß Die Erfindung betrifft einen auf Randzndung umgebauten
Gewehrverschluß, insbesondere für Nauser-Systeme, bestehend aus einem Verschlußblock
mit einer Einrichtung zur PUhrung und Verriegelung des Verschlusses gegenüber einem
Gehäuse, an dessen vorderem Ende der Lauf vorgesehen ist.
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Verschlüsse für Repetier- bzwO Mehrladegewehre sind seit der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannt und wurden seitdem hergestellt und von der Wehrmacht
noch während des II. Weltkrieges benutzt und sind heute noch bei Jagdgewehren anzutreffenO
Diese Gewehre sind gewöhnlich für Patronen mit zentral angeordneten Zündhütchen
ausgelegt, die am Boden des Patronengehäuses angeordnet sind. Das Prinzip dieser
sogenannten zentralen Zündung hat den Vorteil, daß die zentrale Anordnung des Schlagbolzens
relativ einfach ist, d.h. sie ist unabhängig von der Drehbewegung des Verschlußkopfes.
Ein Beispiel für einen derartigen Mechanismus stellt das Mauser-System dar, das
unter Verwendung des-selben Verschlußprinzips in zahlreichen Ausführungsformen herausgebracht
wurde. Das
Mehrladegewehr der schwedischen Armeeklassifikation m/1896
und 1938 und der Mehrladekarabinerwm/1894 einschließlich der abgeänderten Ausführungsformen
weisen übereinstimmend diesen Mechanismus auf. Das Randfeuer-Problem ist jedoch
das gleiche bei den meisten Mehrladegewehren, unabhängig davon, ob sie für die einstufige
oder mehrstufige Bewegung des Mechanismus ausgelegt sind.
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Die Erfindung betrifft die Abänderung eines einen symmetrischen Schlagbolzen
aufweisenden Mechanismus in einen solchen mit Randzündung, der zahlreiche erhebliche
Vorteile, wie herabgesetzte Munitionskosten, erhöhte Sicherheit u. dgl., bietet0
Die heutzutage fast allgemein verwendeten Randzündungspatronen vom Kaliber 0,22
(0,22 kurz, 0,22 lang und 0,22 langsr Lauf) sind international standardisiert und
ihr Preis liegt teilweise unter lilo des Preises einer gewöhnlichen Armeegewehr-Patrone.
Die Randzündungs-Patronen haben eine niedrige Mündungsenergie und sind mit einem
Geschoß aus Blei versehen, das mit relativ niedriger Geschwindigkeit ausgestoßen
wird, so daß die Sicherungsanforderungen und die Schutzmaßnahmen auf Schießständen
auf ein Minimum reduziert werden können.
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Sie weisen auch eine auf internationaler Ebene geschätzte, hohe Präzision
auf. bisher wurde jedoch diese Munition nur in speziell hierfür ausgelegten Gewehren
benutzt, wie sie beispielsweise in der Deutschen Patentschrift 356 891 und den Französischen
Patentschriften 646 394 und 578 615 beschrieben sind, da der Verschluß ausschließlich
für die besonderen Erfordernisse der Randzündung konstruiert sein maß.
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Unter Berücksichtigung der genannten Vorteile soll deshalb erfindungsgemäß
eine einfache Einrichtung geschaffen werden, die es gestattet, jeden Mechanismus
der bestimmte
Mindestanforderungen erfüllt, auf die Randzündung
uxzustellen, wobei wesentliche Teile des Gewehrs, ihre Handhabung und Bedienung
unverändert bleiben sollen Dieses wird erfindungsgemäß bei dem eingangs näher erläuterten
Gewehrverschluß dadurch erreicht, daß der Verschlußblock eine nach vorn geöffnete
axiale Bohrung aufweist, in die ein einsteckbarer Knopf eingesetzt ist, der eine
erste axiale Bohrung für einen exzentrisch, außerhalb der Achse angeordneten Schlagbolzen
und eine zweite axiale Bohrung für einen von einer Feder beaufschlagten Auswerferstift
aufweist, daß der Schlagbolzen und der Auswerferstift tiefe,querverlaufende Rillen
aufweisen, die mit einer flachen, U-förmigen Klammer in Eingriff stehen, die quer
in den Kopf eingeschoben ist und deren freie Enden ferner mit Stirnflächen eines
Joches in Eingriff stehen, das einen nach vorn weisenden Abschnitt mit einem Rückholhaken
hat, daß das Joch und der Haken in den einsteckbaren Kopf eingepaßt sind, daß der
Haken über den Rand einer Patrone in einem Sitz im hinteren Ende des Laufes greift,
und daß der Rückholhaken und ein radial durch die Wand des Verschlußblockes hindurchgesteckter
Verriegelungsstift, der den Kopf in der vorgesehenen Stellung hält, in ihren Lagen
durch eine eingelassene Federklammer gehalten sind,die über die äußere Gehäusewand
des Verschlußblockes gesteckt ist.
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In der Zeichnung ist ein Ausrührungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
das anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert wird, wobei es sich um den schwedischen
m/1896-Nauser-Nechanismus handelt. Es seigen: Pig. 1 explosionsartig zerlegt das
vordere Ende des Verschlußblockes und
Fig. 2 einen Querschnitt durch
das vordere Ende des Verschlußblockes und das hintere Ende des Laufes mit einer
eingesetzten Patrone0 Ein Gewehrlauf 1 weist an seinem hinteren Ende einen sich
schwach konisch verjüngenden Abschnitt 2 mit einem Patronensitz auf, der in das
vordere Ende eines Mehrlader-Verschlußblockes 3 eingesetzt ist, der eine axiale
Bohrung 15 für das hintere Ende 2 des Laufes 1 ausweist Der Verschlußblock 3 weist
ferner mehrere Verriegelungsflansche 4 auf9 die in entsprechende Verriegelungseinrichtungen9
wie Nuten, am Verschlußgehäuse in üblicher Weise eingreifen, wodurch eine symmetrische
Verriegelung sichergestellt ist. In der Bohrung 15 des Verschlußblockes ist ein
einsteckbarer Verschlußkopf 5 eingesetzt, der als Führung für einen Schlagt bolzen
6, einen von einer P-oder beaufschlagten Auswerferstift 7 und einen Rückholhaken
8 vorgesehen ist. Der einsteckbare Kopf 5 weist eine Schulter auf, die an einem
entsprechenden Bund in der Bohrung 15 des Verschlußblockes 3 anliegt. Der Kopf 5
ist gegenüber dem Verschlußblock 3 mittels eines Stiftes 9 verriegelt, der seinerseits
durch eine eingelassene Federklammer 14 mit einer federnden Zunge für den Rückholhaken
8 blockiert ist. Um den Schlagbolzen 6 und den Auswerferstift 7 innerhalb des Kopfes
5 in ihren Stellungen zu halten, ist eine flache Klammer 10 vorgeschon, die in den
Kopf 5 so eingesetzt ist, daß die Klammer 10 durch flache Führungsnuten in diesen
Teilen hindurchgesteckt ist und ihrerseits durch die Wandung der Bohrung 15 in Stellung
gehalten wird. Der Rückholhaken 8 ist in einer axialen Ausnehmung 16 in dem Kopf
5 gelagert und weist an seinem hinteren Ende ein querverlaufendes Joch 11 auf, das
ebenfalls in eine Nut in den Kopf 5 eingelassen ist. Diese Anordnung verhindert,
daß der Rückholhaken
8 sich axial innerhalb des Verschlußkörpers
der schiebt, und das Joch 11 kann nicht aus der Nut heraustreten, da es durch die
Wandung der Bohrung 15 in Stellung gehalten wird.
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Das Joch 11 verhindert ferner, daß die Klammer 10 sich in ihrer Nut
drehtt und die freien Enden der Kammer 10 liegen zu diesem Zweck an den flachen
Stirnflächen 12 des Joches 11 an.
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Die Klammer 10 hält ferner den Schlagbolzen innerhalb des Kopfes,
so daß er nicht nach hinten herausfallen kann, wozu eine große Ausnehmung im vorderen
Ende des Schlagt bolzens vorgesehen ist. Die nach vorn gerichtete Bewegung des Schlagbolzens
6 wird durch einen sich konisch verjüngenden Abschnitt 13 begrenzt, an den sich
gemäß Fig. 2 ein Abschnitt von geringerem Durchmesser anschließt und der mit einem
entsprechenden konischen Sitz in der Bohrung des Schlagbolzens in Eingriff gelangt.
Der Schlagbolzen wird nach hinten herausgenommen, und seine gesamte Länge ist so
bemessen, daß er genügend weit in das Zündhütohen eindringt.
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Der Verschluß wird folgendermaßen bedient. Wenn der Verschlußblock
3 das Patronengehäuse aus dem Sitz herauszieht, ist der Haken 8 aufgrund des Federdruckes
des Auswerfers 7 bestrebt, die leere Patrone nach rechts und oben auszustoßen. Der
Auswerfer 7 wird nach vorn geschoben und ist in seiner Bohrung in der gleichen Weise
gehalten wie der Schlagbolzen 6, da ein Ende der Klammer 10 durch eine große, querverlaufende
Ausnehmung in das Auswerfergehäuse reicht. Der hintere Teil des Schlagbolzens ist
in der Zeichnung vor einem Auflagerflansch für die
Schlagbolzenfeder
abgebrochen dargestellt, und dieser Flansch ist flach ausgebildet, um als Anschlagfläche
für den vorderen Teil des Schlagbolzens innerhalb des Verschlußkopfes 5 zu dienen.
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Patentanspruch: