DE2035624B2 - Verfahren zum Bestimmen der Intervallgeschwindigkeit und der Neigung von reflektierenden Schichten einer Formation - Google Patents
Verfahren zum Bestimmen der Intervallgeschwindigkeit und der Neigung von reflektierenden Schichten einer FormationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen der Intervallgeschwindigkeit und der Neigung
von reflektierenden Schichten einer Formation aus seismischen Daten, die die Ankunftszeit und die
Neigungs-Zeitdifferenz (time dip) seismischer Reflexionen indem darstellen, der seismische Strahlenweg der
N-ten Schicht und der vorangehenden Schicht aus der bekannten Neigung der N-ten Schicht durch eine
Rechenmaschine berechnet und berechnete Ankunftszeiten an ausgewählten Detektorstationen längs einer
Untersuchungslinie an der Erdoberfläche erzeugt werden, wobei diese Stufen für folgende reflektierende
Schichten wiederholt werden.
Ein derartiges bekanntes Verfahren (Geophysical Prospecting, 13, 1965, Seiten 306 bis 317) ist insofern
nachteilig, als dort die ungerechtfertigte und nicht zutreffende Annahme gemacht wird, daß die Geschwindigkeit,
die Neigung und die Schichtdicke einer Formation voneinander unabhängige Variable sind. Auf
dieser Annahme basierend werden Differentialgleichungen aufgestellt, um diese für die Geschwindigkeit, die
Neigung und die Dicke zu lösen. Die erzielten Resultate sind jedoch nicht zutreffend, da lediglich eine unabhängige
Variable, nämlich die Geschwindigkeit, vorhanden
ίο ist Die durch eine seismische Untersuchung erhaltenen
Daten sind Ankunftszeiten bzw. Zeitpunkte, zu denen bestimmte Reflexionen an in einer Linie aufgestellten
Geophonen eintreffen. Die Zeitpunkte, an denen Reflexionen eintreffen, hängen von der Geschwindigkeit,
der Neigung und der Schichtdicke der untersuchten Erdformation ab. Beispielsweise würde eine hohe
Schallausbreitungsgeschwindigkeit in einer dicken Schicht einen Ankunftszeitpunkt ergeben, der einer
niedrigeren Schallausbreitungsgeschwindigkeit in einer dünnen Schicht entspräche.
Bei einem anderen bekannten Auswertungsverfahren (US-PS 34 17 370) wird eine Geschwindigkeitsbestimmung
aus einem Satz von Seismogrammen ermittelt, bei welchem verschiedene Untersuchungswinkel unterschiedlichen
Geschwindigkeitsfunktionen entsprechen. Bei diesem Verfahren wird die Neigung jedoch
vernachlässigt, um die Berechnungen zu vereinfachen, was jedoch zu dem grundsätzlichen Nachteil führt, daß
von der Neigung 0 abweichende Neigungen von Horizonten nicht berücksichtigt werden können. Dementsprechend
wird ein CDP-Satz von Seismogrammen verwendet, d.h. es wird ein Seismogramm zugrunde
gelegt, welches Reflexionen von einem einzigen Punkt unterhalb der Erdoberfläche berücksichtigt, wird jedoch
ein einziger Punkt zugrunde gelegt, so ist es unmöglich, die Neigung der zugehörigen Schicht zu berücksichtigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bestimmung der Intervallgeschwindigkeiten
und der Schichtneigungen zu schaffen, das gegenüber dem Verfahren der eingangs genannten Art
verbessert ist.
Dies wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß aus der Neigungs-Zeitdifferenz
der Punkt an dem N—1-ten Horizont ermittelt wird, von dem ein Strahlenweg ausgeht, der
auf den N-ten Horizont senkrecht auftrifft, um die Geschwindigkeit und Neigung der N-ten Schicht zu
ermitteln, die sodann der Berechnung der Ankunftszeiten zugrunde gelegt wird, die berechneten Ankunftszeiten
mit den tatsächlichen Ankunftszeiten verglichen werden, und daß diejenige Intervallgeschwindigkeit und
diejenige Schichtneigung ausgewählt werden, die den kleinsten Fehler ergeben.
Das erstgenannte bekannte Verfahren der Geschwindigkeitsberechnung
ist ein Näherungsverfahren unter Berücksichtigung der kleinsten Fehlerquadrate. Es stellt
somit ein Kurvenanpassungsverfahren dar, welches aufeinanderfolgende Annäherungen an eine Kurve
berücksichtigt, um sich der richtigen Kurve zu nähern. Daher ist es statistischen Ungenauigkeiten unterworfen.
Im Hinblick auf das zweitgenannte bekannte Verfahren wird beim Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung die Neigung unterirdischer Schichten berücksichtigt, indem eine Mehrzahl von CDP-Sätzen verwendet
wird, welche hinsichtlich angenommener Geschwindigkeiten und unterschiedlicher angenommener Neigungswerte
untersucht werden, bis die erhaltenen
Werte am nächsten an die ermittelten Werte herankommen, wobei die zugehörigen Geschwindigkeiten und
Neigungen den tatsächlichen Geschwindigkeiten und Neigungen entsprechen.
Insgesamt ist festzustellen, daß bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung weniger mathematische
Ansätze erforderlich sind, so daß die erforderliche Rechenarbeit sich verringert, wobei die angewendete
demgegenüber einfacher durchzuführende Iteration*-
methode eine für die Praxis mindestens gleich gute Kurvenanpassung ergibt
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert
F i g. 1 ist ein Fließdiagramm zur Erläuterung des
Verfahrens gemäß der Erfindung;
F i g. 2 zeigt eine Aufstellung von Geophonen zwecks Aufnahme seismischer Daten;
F i g. 3a und 3b zeigen Strahlendiagramme;
F i g. 4 ist eine Darstellung berechneter Reflexionszeiten als Funktion der waagerechten Versetzung;
F i g. 5 ist eine graphische Darstellung des Fehlers als Funktion der Geschwindigkeit;
F i g. 6 zeigt ein seismisches Diagramm;
F i g. 7 und 8 zeigen mittels eines VIP-Verfahrens
erhaltene Werte;
F i g. 9 zeigt das Ergebnis des Verfahrens gemäß der Erfindung.
Bevor mit einer Beschreibung des Verfahrens gemäß der Erfindung in Verbindung mit dem Fließdiagramm
gemäß F i g. 1 fortgefahren wird, wird zunächst auf Fig.2 Bezug genommen. An den Schußpunkten Si, S2
und S3 werden Schüsse abgetan, während an den Empfängern R\, R2 und R3 Spuren aufgenommen
werden. Für gewöhnlich sind viel mehr Empfänger vorhanden, um eine große Zahl von Seismogrammen zu
erhalten, die zueinander längs der Untersuchungslinie versetzt sind. Bei der Aufstellung nach F i g. 2 handelt es
sich um ein System mit gemeinsamem Oberflächenpunkt Die seismischen Reflexionen, die auf dem
Seismogramm erscheinen, können durch hyperbolische Kurven quer über die seismischen Spuren angenähert
werden, und zwar durch
-S- - τ>2 = it ■
Ya
Tr ist die Ankunftszeit der Reflexion (Reflexionszeit) einer Spur im Seismogramm, X die waagerechte
Versetzung dieser Spur, 71 die Reflexionszeit bei waagerechter Versetzung Null, und Va die mittlere oder
anscheinende Geschwindigkeit
Es gibt zahlreiche Techniken, um die mittlere Geschwindigkeit und die Reflexionszeit bei waagerechter
Versetzung Null zu erhalten. Diese beiden Größen werden benötigt, um an den seismischen Spuren eines
Seismogramms die Normalmoveout-Korrektur (NMO-Korrektur) vornehmen zu können. (An Hand der F i g. 7
und 8 wird das VIP-Verfahren beschrieben werden.) Die Ordinate im Seismogramm nach Fig.6 ist die
Aufzeichnungszeit von 0 bis etwa 3,0 Sekunden. Die Abszisse stellt die waagerechte Versetzung der
seismischen Spuren längs der Untersuchungslinie dar.
Mit jedem Inkrement der Aufzeichnungszeit sind die Spuren mit Bezug aufeinander zeitlich verschoben,
wobei diese NMO-Korrektur auf einem angenommenen Geschwindigkeitswert basiert. Dann wird die Signalenergie
aller zeitverschobener Spuren für diesen angenommenen Geschwindigkeitswert ermittelt. Eine
Technik, um dieses auszuführen, besteht darin, die Quer-Korrelationsfunktion aller Spuren für eine Verzögerung
oder Nacheilung von Null zu ermitteln. Werte dieser Korrelationsfunktion für Verzögerung Null
werden für jede angenommene Geschwindigkeit erhalten. Wie in F i g. 7 dargestellt ist der Wert der mittleren
Geschwindigkeit über eine Mehrzahl von Werten zwischen 5000 und 13000 Fuß je Sekunde iteriert
worden. F i g. 7 zeigt eine Mehrzahl von Signalenergiekurven, und zwar eine Signalenergiekurve für jede einer
Mehrzahl von Aufzeichnungszeiten. Spitzen in der Signalenergiekurve zeigen den richtigen Wert der
angenommenen scheinbaren Geschwindigkeit für einen besonderen Reflektor an. Der F i g. 7 ist zu entnehmen,
daß verschiedene Reflektoren vorhanden sind und daß die Geschwindigkeiten zwischen 5000 und 7000 Fuß je
Sekunde liegen.
Die einzelne Kurve gemäß F i g. 7 stellt das Maximum der Signalenergiekurven dar. Dies ist eine gute Anzeige
der Reflexionszeit bei waagerechter Versetzung Null einer Mehrzahl von reflektierenden Schichten in den
unterirdischen Formationen.
Zusätzlich zum Durchprüfen aller Geschwindigkeitswerte und senkrechten Wanderungszeiten, wie es durch
die Ausga ngsdaten gemäß F i g. 7 angezeigt ist, können mit einem Verfahren dieser Art auch eine Reihe
angenommener Neigungswerte durchgeprüft werden, und zwar sowohl positive als auch negative. Diese
Neigungen können entweder in Form des angenomme-
jo nen Neigungswinkels, d. h. verschiedener Winkelwerte,
oder als 2Leitverschiebung zwischen der ersten und der
letzten Spur in der Folge ausgedrückt werden.
F i g. 8 ist eine Darstellung der Gesamtenergiekurven, deren jede der einzelnen Kurve gemäß F i g. 7 ähnlich
ist, und zwar für jeden einer Mehrzahl angenommener Neigungswerte. In diesem Fall ist die Neigung als
Gesamtzeitverschiebung zwischen benachbarten Punkten gemeinsamer Tiefe ausgedrückt Aus dieser
Information kann die annähernde Neigung jedes Reflektors bestimmt werden.
Während das Ergebnis eines VIP-Verfahrens in den F i g. 7 und 8 zeichnerisch dargestellt ist, kann dieses
auch in digitale Form gebracht werden und als Eingang für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet
werden. Von einem Verfahren der oben beschriebenen Art sind seismische Daten verfügbar, welche die
Ankunftszeiten 7J bei waagerechter Versetzung Null von Reflexionen, die scheinbare Geschwindigkeit V1 zu
jedem Reflektor und die Neigungs-Zeitdifferenz Atn
(time dip) jeder seismischen Reflexion umfassen. Aus diesen Daten wird mit Hilfe des Verfahrens gemäß der
Erfindung die Intervallgeschwindigkeit für jede Schicht bestimmt und eine genauere Bestimmung der Neigung
möglich. Zusätzlich wird die Lage jedes Reflektors ermittelt, und zwar durch Erzeugung eines Modells des
Strahlenpfades durch aufeinanderfolgende Schichten und durch Vergleich mit den beobachteten Feldda'.en,
um das beste Modell zu erhalten. Dies wird Schicht für Schicht ausgeführt.
Es wird zunächst die erste Schicht in Verbindung mit den F i g. 3a und 3b betrachtet Die Intervallgeschwindigkeit
Vi der ersten Schicht wird aus der Gleichung
genau bestimmt.
Die mittlere Geschwindigkeit V1 zu dem ersten
Reflektor ist aus dem vorhergehend durchgeführten
VIP-Verfahren ebenso wie die Neigung Φι »der—j des
ersten Reflektors bekannt. Aus der Neigung des ersten Reflektors und der Geschwindigkeit der ersten Schicht
wird die Richtung des Strahlenpfades in der ersten Schicht bestimmt. Die Zeit T0 für waagerechte
Versetzung Null, die aus dem VIP-Verfahren ermittelt worden ist, ergibt die Dicke der Schicht.
Wenn diese Kennwerte für die erste Schicht direkt erhalten worden sind, nimmt das Verfahren nunmehr
seinen Fortgang, um die Kennwerte für die nachfolgenden Schichten durch ein Modellverfahren zu erhalten.
Zuerst werden verschiedene Geschwindigkeiten [V2i,
V22, V23] usw. für die zweite Schicht angenommen. Für
jedes Geschwindigkeit ergibt das Snelliussche Gesetz die Strahlenrichtung in der zweiten Schicht.
sin α ι
sin /\2
~V2~
Aus der Strahlenrichtung in der zweiten Schicht kann die Neigung der zweiten Schicht berechnet werden, weil
der Strahl auf die zweite Schicht normal auftrifft. Die Zeit 7o für waagerechte Versetzung Null aus den
Felddaten bestimmt zusammen mit der iterierten Intervallgeschwindigkeit, wie dick die zweite Schicht ist.
Nunmehr können die Laufzeiten für jeden Wert von X für jede iterierte Geschwindigkeit berechnet werden.
Zum Beispiel sind für die Geschwindigkeiten V2| die
berechneten Reflexionszeiten Tn, für jeden Wert waagerechter Versetzung X durch die ausgezogene
Linie in F i g. 4 dargestellt. Diese sind aus den bekannten Migrationsgleichungen berechnet worden; d. h. für jede
Schicht kann die waagerechte Verschiebung des Strahles zwischen dem oberen Ende des Intervalls und
dem unteren Ende des Intervalls bestimmt werden. Die Länge des Strahlenpfades in jeder Schicht und die
Laufzeit über die Schicht wird unter Verwendung des angenommenen Wertes der Intervallgeschwindigkeit
bestimmt.
E»ie beobachteten Werte der Reflexionszeiten an jeder der Spuren sind durch Kreise in Fig.4
angedeutet. Die Summe der Unterschiede zwischen den berechneten und den beobachteten Werten der
Reflexionszeiten für jeden Wert von X werden summiert, um eine Fehlerfunktion zu erzeugen. Das
heißt, der Fehler ist
worin / der Spurenindex, m die Anzahl der Spuren, Tm
die beobachtete Reflexionszeit der Reflexion N auf der /-ten Spur und Tm die berechnete Reflexionszeit der
Reflexion /Vauf der /-ten Spur ist. Dieser Fehler wird für
jede iterierte Geschwindigkeit bestimmt, er ist in F i g. 5 als Funktion der Geschwindigkeit dargestellt Die den
minimalen Fehler ergebende Geschwindigkeit ist die richtige Intervallgeschwindigkeit für die Schicht, welche
durch das Newtonsche Iterationsverfahren bestimmt wird.
Nachdem die Intervallgeschwindigkeit V2 für die
zweite Schicht bestimmt worden ist, wird das Verfahren für die dritte Schicht wiederholt.
Die Neigung der ersten und der zweiten Schicht ist nunmehr genau bekannt. Die Zeit T0 bei waagerechter
Versetzung Null für die dritte Schicht zeigt die Dicke der dritten Schicht an. Für einen angenommenen
Geschwindigkeitswert ist die Strahlenrichtung in der dritten Schicht ebenfalls durch das Snelliussche Gesetz
gegeben.
sin ,\4 = sin «, · ~ .
Nunmehr können die Laufzeiten Tm durch die dritte
Schicht für jeden Wert von X berechnet werden. Die Berechnung der Laufzeit durch die dritte Schicht kann
in Übereinstimmung mit der nachstehenden Gleichung erfolgen
I = / '
worin D, die Länge des Strahlenweges in der /-ten Schicht und V,- die Intervallgeschwindigkeit in der /-ten
Schicht ist.
Bei der Berechnung von Tm werden die Werte der
Intervallgeschwindigkeit und der Neigung verwendet. Die Reflexionszeiten für verschiedene Werte von X
werden für jede einer Mehrzahl iterierter Geschwindigkeiten V3i, V32, V33 usw. berechnet
Die berechneten Werte von 7m werden mit beobachteten
Werten von TNi verglichen, um eine Fehlerfunktion
zu erzeugen, das Minimum in dieser Fehlerfunktion wird ermittelt und ergibt die Intervallgeschwindigkeit
Nachfolgend wird eine Variante des vorstehenden Verfahrens beschrieben, wobei die beobachteten Reflexionszeiten
Tm aus dem Seismogramm nicht verwendet werden, obwohl dies die ideale Technik ist Statt dessen
wird ihr Äquivalent
±
vl
verwendet Dieser Ausdruck ist für jeden Wert von X aus dem vorgenannten VIP-Verfahren verfügbar. Es ist
ersichtlich, daß dieser Ausdruck mit der Reflexionszeit durch die folgende Gleichung in Beziehung gebracht
werden kann:
v2
Λ,- 2
T72- + I0 = 'Ni ■
Jedoch ist es, anstatt alle Reflexionen aus dem Seismogramm aufzunehmen, leichter, die mittlere
so Geschwindigkeit zu verwenden, die aus dem VlP-Verfahren
verfügbar ist.
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird an Hand des Fließdiagramms (Fig. 1) erläutert Das Verfahren
beginnt bei 1, d. h. es werden die Reflexionszeiten 7m, worin Ndie Nummer der Schicht und /der Spurenindex
ist, die Zeit-Neigungsdifferenzen Atn, Eschw, der Schwellwert für die Fehlerfunktion (F i g. 5) und Vmin,
der minimale Wert der Intervallgeschwindigkeit der als gültig angenommen wird, eingegeben. (Wie oben
erwähnt, kann an Stelle der Reflexionszeiten die mittlere aus dem VIP-Verfahren ermittelte Geschwindigkeit
eingegeben werden.)
Wie bei 2 angedeutet, wird ein Zähler schrittweise fortgeschaltet, so daß die Intervallgeschwindigkeiten
b5 und die Neigungen aufeinanderfolgend für jede Schicht
bestimmt werden. Wie oben erwähnt, ist es sehr wichtig, daß eine genaue Bestimmung der Intervallgeschwindigkeit
Vi für die erste Schicht erhalten wird. Wie bei 3
angedeutet, wird die Intervallgeschwindigkeit Vi für die
erste Schicht aus der bekannten mittleren Geschwindigkeit V3 und der Neigung Φ\ der ersten Schicht bestimmt.
Wie bei 4 angedeutet, wird ein Modell gebildet, wobei eine nachfolgende Schicht dem Modell während jedes
Durchlaufens einer Schleife hinzugefügt wird. Für jeden angenommenen Wert der Intervallgeschwindigkeit
bestimmt das Snelliussche Gesetz die Strahlenrichtung in der N-ten Schicht durch den Ausdruck
va ,v-ii
Hierdurch wird die Neigung Φ,ν der N-ten Schicht
bestimmt, weil der Strahl senkrecht auf die N-te Schicht auftrifft
Wenn das Modell bis zur N-ten Schicht vervollständigt
worden ist, sind folgende Größen bekannt: Die Zeit T0 bei waagerechter Versetzung Null zur N-ten Schicht,
welche die Dicke dieser Schicht bestimmt, die Neigungen der Schicht N— 1 und aller vorhergehender
Schichten und die Intervallgeschwindigkeit Vn der
N-ten Schicht und aller vorhergehenden Schichten. Nunmehr können die Laufzeiten fNi berechnet werden,
wie es bei 5 angedeutet ist.
Die berechneten Werte 7/v/ werden von den
entsprechenden Werten fm aus den Felddaten abgezogen,
um den Fehler E und die Fehlerkurve (F i g. 5) zu bestimmen. Sodann wird das Minimum durch Newtonsche
Iterationsverfahren bestimmt, wie es bei 6 angedeutet ist.
Wenn der minimale Fehler festgestellt worden ist, wird er mit dem Schwellenwert Eschw verglichen, wie
es bei 7 angedeutet ist. Wenn der Fehler kleiner als der Schwellenwert ist, wird die dem minimalen Fehler
zugeordnete Geschwindigkeit VW mit der minimalen annehmbaren Geschwindigkeit Vmin verglichen, wie es
bei 8 angedeutet ist Wenn Vn größer als Vmin ist, dann
wird Vn zusammen mit der Neigung der N-ten Schicht
Φ ν gespeichert, wie dies bei 9 angedeutet ist. In diesem
Fall wird der Zähler einen Schritt fortgeschaltet, wie dies bei 2 angedeutet ist, und die gleichen Funktionen
werden für die nächste Schicht durchgeführt
Wenn der Vergleich bei 7 oder der Vergleich bei 8 anders als oben angegeben ausfällt, d. h. nicht zufriedenstellende
oder annehmbare Geschwindigkeit ergibt, so wird diese Schicht fallengelassen, wie dies bei 10
angedeutet ist. Wenn beispielsweise die Eingangsdaten aus dem VIP-Verfahren angezeigt haben, daß vier
Schichten 1, 2, 3, 4 vorhanden sind, und wenn bei Berechnung der dritten Schicht sich V3 kleiner als Vmin
herausstellt, wird diese Schicht fallengelassen und die Schichten werden umnumeriert
Aus Vorstehendem ist ersichtlich, daß das Verfahren gemäß der Erfindung unter Verwendung mehrerei'
bekannter Arten von Rechenmaschinen verwirklicht werden kann, es ist besonders geeignet zur Verwendung
mit einem allgemeinen Zwecken dienenden Digitalrechner.
Die Nützlichkeit des Verfahrens gemäß der Erfindung wird am besten an Hand der F i g. 6—9 demonstriert.
F i g. 6 läßt nach links geneigte Horizonte erkennen. Bei 1,0 bis 1,8 Sekunden erscheint eine geringfügige
Verdickung. Der mit Event »A« bezeichnete Reflexionsbereich zeigt keine Neigung.
Felddaten aus diesem Bereich wurden nach dem VIP-Verfahren verarbeitet, um die in den Fig.7 und 8
dargestellten Daten zu erhalten. Die mittleren Geschwindigkeiten und die Reflexionszeiten 71 von diesen
Daten wurden als Eingangswerte für das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet, die erzielten Ergebnisse
sind in F i g. 9 dargestellt. Gemäß F i g. 9 wurde die Intervallgeschwindigkeit in Übereinstimmung mit dem
Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung, und zwar sowohl mit Neigung, wie vorstehend beschrieben, als
auch mit der Annahme bestimmt, daß keine Neigung
ίο vorhanden war. Beide Intervallgeschwindigkeiten sind
in F i g. 9 als Funktion der Aufzeichnungszeit aufgezeichnet.
Weiterhin sind in Fig.9 Pfeile dargestellt, die Verlagerungen lokalisieren und ihr Neigungsverhalten
! 5 angeben. Es ist zu bemerken, daß die Erscheinung Event
»A«, wenn sie in Raumkoordinaten verlagert ist, nach rechts geneigt ist, so daß eine Neigungsumkehr zu
erkennen ist, die in F i g. 6 nicht sichtbar ist.
Die durch die obengenannten Figuren dargebotenen Daten sind nachstehend in Tabellenform wiedergegeben.
Aufzeich- Interwall Neigungs- X Y
nungszeit geschwindig- Zeitdifferenz in Fuß in Fuß in see keit in Fuß/
see
see
0,140
0,310
0,620
0,945
1,240
1,530
1,790
2,125
0,310
0,620
0,945
1,240
1,530
1,790
2,125
4902
5515
5893
6773
7711
8004
9574
8329
5515
5893
6773
7711
8004
9574
8329
0 | 0 | 343 |
0 | 0 | 812 |
7,9 | 193 | 1714 |
12,9 | 492 | 2781 |
6,8 | 446 | 3937 |
0,4 | 220 | 5115 |
16,2 | -681 | 6295 |
9,3 | -329 | 7743 |
Es sind viele Modifikationen des Verfahrens gemäß der Erfindung möglich. Beispielsweise wurde vorstehend
das Verfahren in Verbindung mit einer Modellbildung und der Bestimmung des Strahlenweges nach dem
Snelliusschen Gesetz beschrieben. Tatsächlich stellt dies einen Näherung für ein sich kontinuierlich änderndes
Medium dar. Im allgemeinen bestimmen Eikonal-Gleichungen
den Strahlenpfad in einem sich kontinuierlich ändernden Medium. Diese sind beispielsweise in
»Mechanical Radiation«, L i η d s a y, R. B, McGraw — Hill, New York 1960, Seiten 41-47, beschrieben. Bei
Anwendung auf den allgemeinen Fall ist das Verfahren gemäß der Erfindung auf reflektierende Zonen an Stelle
so von Schichten anwendbar, wobei die Strahlenpfade aus den Eikonal-Gleichungen anstatt aus dem Snelliusschen
Gesetz bestimmt werden.
Ein dreidimensionales Verfahren wird durch eine einfache Ausdehnung des oben offenbarten Verfahrens
gemäß der Erfindung verwirklicht Zu den Werten T0, V1
und Φ, wird der Wert von Φ, des Azimuts, hinzugefügt.
Diese Parameter bestimmen vollständig die elastische Schichtung für den dreidimensionalen Fall, wie es die
drei Parameter T0, Va und Φ für den zweidimensionalen
Fall tun. Das Verfahren ist in der Verwirklichung dem oben beschriebenen Verfahren identisch, wobei eine
Subroutine für ein dreidimensionales Modell angewendet wird, um die Reihe von Laufzeiten 7/v# zu erzeugen,
wobei N sich auf die N-te Schicht, / sich auf den /-ten Abstand in A'-Richtung und j sich auf den /ten Abstand
in dazu senkrechter Richtung eines willkürlichen orthogonalen Koordinatensystems auf der Erdoberfläche
beziehen.
B09 534/97
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Bestimmen der Intervallgeschwindigkeit
und der Neigung von reflektierenden Schichten einer Formation aus seismischen Daten,
die die Ankunftszeit und die Neigungs-Zeitdifferenz (time-dip) seismischer Reflexionen darstellen, indem
der seismische Strahlenweg der N-ten Schicht und der vorangehenden Schicht aus der bekannten
Neigung der N-ten Schicht durch eine Rechenmaschine berechnet und berechnete Ankunftszeiten an
ausgewählten Detektorstationen längs einer Untersuchungslinie an der Erdoberfläche erzeugt werden,
wobei diese Stufen für folgende reflektierende Schichten wiederholt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Neigungs-Zeitdifferenz der Punkt an dem n- 1-ten Horizont ermittelt
wird, von dem ein Strahlenweg ausgeht, der auf den N-ten Horizont senkrecht auftrifft, um die Geschwindigkeit
und Neigung der N-ten Schicht zu ermitteln, die sodann der Berechnung der Ankunftszeiten
zugrunde gelegt wird, die berechneten Ankunftszeiten mit den tatsächlichen Ankunftszeiten
verglichen werden, und daß diejenige Intervallgeschwindigkeit und diejenige Schichtneigung ausgewählt
werden, die den kleinsten Fehler ergeben.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß der Strahlenweg in der N-ten Schicht an der N— 1-ten Zwischenschicht nach dem
Snelliusschen Gesetz bestimmt wird, um die Neigung der N-ten Grenzschicht zu bestimmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlenweg in der N-ten Schicht
aus der Eikonal-Gleichung bestimmt wird, um Neigung und Azimut der N-ten Schicht zu
bestimmen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die seismischen Daten
die Durchschnittsgeschwindigkeit jeder Reflexion mitenthalten und die Durchschnittsgeschwindigkeit
für jeden angenommenen Wert der Intervallgeschwindigkeit berechnet und mit der Durchschnittsgeschwindigkeit
in den seismischen Daten verglichen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fehler zwischen
der berechneten und der tatsächlichen Ankunftszeit als Schwellwert berücksichtigt wird.
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