DE2035512A1 - Wärmespeicher zur Kühlung staubhaltiger Gase - Google Patents
Wärmespeicher zur Kühlung staubhaltiger GaseInfo
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Description
Professor Drο-Ingo
Robert M eld au
Robert M eld au
Diplo-Ingo :
Gustav M e 1 d a u ' P "564
- Patentanwälte -
433Ü Gütersloh
Carl-Bertelsmann-Str„ 4
Carl-Bertelsmann-Str„ 4
lunzini June Ii or air S0Jl0
(iline Gesellschaft französischen Rechtes)
90, rue Gardinet ■
P a r i s 1?e/ Frankreich
V/arm es pe ich er zur Kühlung staubhaltiger- Gase
Die Erfindung betrifft einen \7ärmespeicher als Kühler für
staubhaltige Gase und als Torabscheider für eine zweite Bntstaubungsstufe
der Gase mittels eines l'uchfilters oder eines
jJlektr of liters ο
Dieses Verfahren ist grundsätzlich bekannt ( F0P. 784«. 141 und
1c477o725). Es besteht darin, die heissen Gase durch die
Kanäle eines keramischen Wärmetauschers strömen zu lassen.,
Die Übertragung der Wärme durch Strahlung oder Konvektion
von den Gasen auf die Steine kühlt die Gase und veranlasst sie
zur Abgabe von οtaub« Man kann auf diese Weise bevorzugt Gase
behandeln, deren Semperatur beim Eintritt 1000° erreicht«, Der
Wärmetauscher kann mit wirtschaftlichen Abmessungen so berechnet worden, dass diese l'ernperatur beim Austritt bis auf 100°
gesenkt worden ist. In regelmässigen Abständen wird der Durchgang
der Gase - der im allgemeinen von oben nach unten erfolgtunterbrochen. Dann geht man zur Kühlung des Speichers über,
indem man einen Luftstrom im Gegenstrom einbläst, der das
109884/0941 > :2V
Backsteinmauerwerk von unten nach oben durchströmt.
In ihrem Aufbau ähneln diese Speicher den Winderhitzern, die zum Vorwärmen von Hochofenwind bekannt sind; sie werden aber
in beträchtlich anderer Weise benutzt, weil es sich nach der
Gattung der Erfindung darum handelt, Grase,-bis auf eine untere,
sehr niedrige Grenze abzukühlen, während es im Falle des Hoch-V-ofenbetriebes
darum geht, die Luft auf eine sehr hohe Temperatur V^ (700 - 900 ) vorzuwärmen und diese Temperatur so konstant wie
V möglich zu halten. Weiterhin sind im Falle des Hochofenbetriebes
^a 'die zum Aufheizen des Backsteinmauerwerkes dienenden heißen Gase
rX bereits praktisch von Staub befreit, nämlich bis auf weniger
als 10 mg/flm ), während in Konvertern, an welche die Wärmespeieher
nach der Erfindung bevorzugt angeschlossen werden, die Gase zu SO^eig/Km enthalten können. Diese Unterschiede in der Be-
<| nutzung der Speicher beeinflußt auch ihren Aufbau, der sich daher
wesentlich von dem der herkömmlichen Winderhitzer unterscheidet.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe besteht das neue Kühivetfahren
der erläuterten Art aus der gemeinsamen Anwendung der folgenden Schritte, nämlich daß der untere Raum und die Kanäle des keramischen
Speichers kräftig durchspült werden · danach die Richtung
der Ströme umgekehrt wird, diese in zwei senkrechte Teile unterteilt
sind, von denen jeder nacheinander in aufsteigendem und in absteigendem Sinne je eine Speicherhälfte durchspült, die Spülgase zum Staubabscheider befördert werden, der dem Speicher nach-
- geschaltet ist. .
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Ein beispielsweiser Kühler und Vorentstauber zur Ausübung
des neuen Verfahrens ist in der Zeichnimg veransahaulicht. Daraus gehen auch weitere erfindungswesentliche Verbesserungen
hervor»
Pig» 1 ist ein Längsschnitt durch einen Wärmespeicher zur
Ausübung des neuen Verfahrens in der Schaltung für den Aufheizbetrieb}
Jig. 2 ein entsprechender Längsschnitt in der Schaltung
für den Abkühlbetriebj
Pig-·.- 5 und 4 sind erläuternde Einzelheiten.
Aus dieser Zeichnung ergibt sich der Aufbau und besonders die
neuartige-Betriebsweise des Wärmespeicher-Entstaubers, die in der Reihenfolge der Figuren beschrieben sei.
1 stellt den Längsschnitt eines solchen Speichers während
: .■■■■■■' ' ■ -
der Phase des Durchströmens heisser Gase dar. Diese Gase treten
in den Speicher (1) durch den Einlass (2) ein, durchströmen die
Kanäle (3) des Stapels und treten im unteren Teil des Speichers
durch den Zug (4j wieder aus. Während dieser Phase ist die am
oberen Ende des Turms angeordnete Klappe (5) geschlossen und auch
die Klappe (6), die den unteren Teil (8) des Speichers vom Gebläse
(9) trennt. Hur die in dem zum filter führenden Austrittsröhr
für die Gase liegende Klappe (7) bleibt offen.
109884/0941
Diese Reihenfolge beim Umsteuervorgang hat den Zweck, den
Speicher - und. vor allem seinen unteren Raum (8) - sorgfältig
durchzuspülen und das Material, das sich abgesetzt haben könnte,
zu dem hinter dem Speicher angeordneten Filter zu befordern* ,
Figur 2 stellt denselben Speicher während der Phase der Abkühlung durch einen Gegenstrom dar, der durch ein Hilfagebläse
eingeblasen wird.
Das oeben beschriebene Spülen des Speichers - verbunden mit
einer rationellen Ausnutzung des Apparates während der Aufheizphase, die darin besteht, daß. man die heißen Gase mit Geschwind
digkeiten über 14 m/s durch die geraden und senkrechten, Kanäle,
strömen läßt - verhütet die Bildung störender Ablagerungen- in;
den Kanälen und dem unteren Raum des Apparates, Trotzdem erscheint im Augenblick des Umsteuerna - d.h„ im Augenblick des
Schließens der Klappe (7) - am oberen Ende das Speichers eine,
deutlich sichtbare staubbeladene Wolke und diese Emission kann
mehrere Sekunden andauern, bis sie völlig verschwindet. Denn
trotz aller ergriffenen Gegenmaßnahmen bleiben während der Aufheizphase des Speiehers gebildete geringe Ablagerungen an: gewissen Stellen des Apparates liegen und diese Ablagerungen werdenA
durch die im Augenblick des Einblasens des Gegenstroms—
dessen Menge stets größer ist als die der heißen Gase- erzeugte
Turbulenz wieder aufgewirbelt und in Suspension gebracht.
0 9884/09
Es ist nun ein Ziel der Erfindung, diesem Mangel, der sich nachteilig
auf die Benutzung dieses Verfahrens auswirkt, abzuhelfen»
Sie "besteht darin, eine intensivere Spülung aller Räume des
Speichers herbeizuführen und den ausgespüllen Staub vor Öffnen
der Klappe am oberen Ende, deh· vor der Emission der vorgewärmten
Luft ins Freie, zum Filter zu befördern«, Dazu ist der untere
Raum (8) in zwei Abteilungen aufgeteilt, und zwar durch eine in
der Achse des Gasaustrittsrohres (4) und des Gfegenstromeinblasrohres
angeordnete, senkrechte Trennwand. Im übrigen sind die "
Schieber (6 und 7) in Figo 1 durch jeweils zwei Schieber ersetzt, die unabhängig voneinander betätigt werden und die Trennung jeder Halbabteilung von der anderen ermöglichen,,
Die Figuren 3 und 4 stellen einen horizontal durch den unteren-Raum
(8) und die oben beschriebenen Trennklappen gelegten Schnitt dar0 Demnach ist dieser Raum in zwei Abteilungen (1O
und 11) aufgeteilt, die durch die Trennwand (12) getrennt sind.
Das Gegenstromeinblasrohr umfasst zwei Halbschieber (.13 und 14) Λ
und das Gasaustrittsrohr ist mit zwei Halbschiebern (15 und 16)
versehen«,
Wenn die Phase des Durchströmens der heißen Gase beendet .ist,
erfolgt vor der Umsteuerung des Stroms und vor dem Ausstoßen
der zur Kühlung des Backsteinmauerwerks benutzten luft ins Freie das intensive Durchspülen aller Räume des Spelohers, wobei man
wie folgt verfährt»
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Die Klappe (5) am oberen Ende des Turms bleibt geschlossen.
Man öffnet die Halbklappen (13 und 15)» während die beiden anderen
(14 und 16) zu bleiben.
Der mit dem Hilfsgebläse in den Raum (11) eingeblasene Gegenstrom
strömt von unten nach oben durch den diesem Raum entsprechenden Teil des Backsteinmauerwerk3 und strömt dann wieder durch
die dem Halbraum (1O) entsprechenden Kanäle nach oben, um dann
durch die offengebliebene Klappe (15) und das Rohr (4) auszutreten. Der aus dem Speicher und aus diesem ganzen Raum herausgespülte
Staub wird dann zum Staubabscheider befördert,, Diese Einrichtungen
des Speichers sind in Pig» 3 dargestellt» Nach einer gewissen, willkürlich wählbaren Zeit (einige Sekunden) wird so
umgesteuert, daß der Halbraum (1.0) tüchtig durchgespült wird, wobei man wie folgt verfährt!
Man schließt die Klappen 13 und 15.
Man öffnet die Klappen 14 und 16„
Man öffnet die Klappen 14 und 16„
Der neue Zustand der Schieber ist auf Fig. 4 dargestellt. Diesmal
wird also der Stapel über dem Raum (10) von unten nach oben durchgespült
und der des Raums (11) von oben nach unten, sodaß der im Raum (11) angesammelte Staub zum Staubabscheider befördert wird»
Dieser Aufbau des Speichers und dieses Verfahren ermöglichen ein viel wirksameres Durchspülen des Speichers, als es nach dem
früheren Verfahren möglich war, und zwar aus zwei Gründen:
Während des Spülens arbeiten die beiden Gebläse zum Abziehen der Gase und zum Einblasen der Gegenstrom-Iiuft in Serie und trotzdem
-6-109884/0941
sich ein Druckverlust beim Durchströmen der Kanäle ergibt,
weil einerseits der Weg langer geworden ist und weil andererseits die Durehtrittsquerschnitte sich in einem Verhältnis 1 i 2
verkleinert haben, ist die Menge der Gegenstrom-Luft kaum geringer
als die Nennmenge der durch das Hauptgebläse angesaugten
Gase» Da« jedoch die Durehtrittsquerschnitte der Kanäle in den unteren und oberen Räumen um 50 $ vermindert sind, erreicht die
Gegenstrom-Luft praktisch das Doppelte der Geschwindigkeit, die bei herkömmlichem Spülen erreicht wird· Die dadurch erzeugte
Turbulenz ermöglicht ein viel wirksameres Beseitigen des aus dem Gas auf seinem Weg abgeschiedenen Staubes.
Ein weiterer Grund für die Wirksamkeit des neuen Verfahrens
liegt in der Tatsache, daß jeder Halbspeicher nacheinander in aufsteigendem und in absteigendem Sinne durchgespült wird.
Nach dem Durchspülen der beiden Halbspeicher erfolgt die normale
Kühlung des Stapels, indem man wie folgt verfährt»
Man schließt die Gegenstrom-Einblasschieber (13 und 14).
Man öffnet die Ansaugklappen (15 und 16).
Man öffnet die am oberen Ende des Turms angebrachte Klappe (5).
Man öffnet die Klappen (i3 und H).
Man schließt die Ansaugklappen (15 und 16).
4 ■
Nun strömt die gesamte, durch das Hilfsgebläse eingeblasene
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Luft von unten nach oben durch den Speicher und die in dieser Luft enthaltene Wärme wird durch die offene Klappe am
oberen Ende des Turms ausgeblasen oder gegebenenfalls einem Verbraucher zugeführt.
Diese Art der Kühlung durch Speicherung von Wärme sowie die vorgeschlagene Durchführung eignen sieh ganz speziell
für die Behandlung intermittierend anfallender Gase, wie sie
z.B. beim Blasen von Stahlkonvertern mit Sauerstoff entstehen, können aber auch auf Anlagen Anwendung finden, wo heißes
Gas "kontinuierlich anfällt. In diesem Palle besteht jedoch
die Anlage aus einem Zwillingsspeicher, von dem jeweils ein Teil zur Kühlang von Gasen durch Speicherung der Wärme im Backsteinmauerwerk
benutzt wird, während der andere Teil gleichzeitig durch Einblasen von Gegenstromluft belüftet wird. In regelmäßigen
Abständen werden dann die beiden Teile des Speichers automatisch in ihrer Arbeitsweise umgekehrt.
Die Verminderung der durchströmten Querschnitte auf die Hälfte bei sonst gleichen Verhältnissen, welche die Strömungsgeschwindigkeit
der Staubgase nur verdoppelt, erhöht/die Wandreibung der
Gase innerhalb des Speichers in geometrischer Progression. Daher steigen auch die Wirkungen,auf die es beim Betrieb entscheidend
ankommt, nämlich Wärmeübergang und die Eeinigungswirkung mit den einfachen Mitteln der Erfindung auf ein Vielfaches an.
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Claims (3)
1.) Verfahren zum Kühlen und Vorentstauben heißer, staubhaltlger
Gase aus Stahlkonvertern durch Speicherung ihrer Wärme in einem keramischen Wärmeaustauscher nach Art eines Winderhitzers,
den heiße Gase von unten nach oben durchströmen und in den im Gegenstrom Kühlluft von unten nach oben eingeblasen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß mit Geschwindigkeiten von 20 m/s oder mehr
a) auch der Sockel und die Kanäle des keramischen
Speichers kräftig durchspült werden, - . —
b) danach die Richtung der Ströme umgekehrt wird,
C-) diese in zwei senkrechte Teile unterteilt sind,
von denen jeder nacheinander in aufsteigendem und in absteigendem Sinne je eine Speicherhälfte
durchspült,
d) die Spülgase zum Staubabscheider befördert werden, der dem Sppeicher nachgeschaltet ist.
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λύ
2. Verfahren zum Betrieb eines Wärmetauschers zur Vorentstaubung heißer Gase nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das folgende
Bedienungsprograinm:
a) Schließen der Ansaugklappe (15) im Sockelhalbraum (10) Offenlassen der Halbklappe (16),
b) öffnen der Gegenstromeinblasklappe (1*0 des gleichen
Sockelhalbraumes (10),
c) Geschlossenhalten der im Einblasrohr angebrachten Halbklappe (13),
d) Wiederholung der Arbeitspraktik a und b zur Spülung aus dem Halbraum (11)»
3. Verfahren zum Betrieb eines Wärmespeichers zum Kühlen und Vorentstauben heißer Gase nach den Ansprüchen 1 oder 2, gekennzeichnet
durch das folgende Arbeitsprogramm für die Kühlung mittels eines von unten nach oben strömenden Gegenstroms
nach dem Spülen des gesamten Spülmauerwerks:
a) Schluß der Einblasschieber (,lh, 13),
b) öffnen der Ansaugklappen (15, 16),
c) Öffnung der Klappe für die Auslassung der Luft ins Freie,
d) Öffnung der Einlaßklappen (13, lh),
e) Schluß der Ansaugklappen (15, 16),
-3 -
109884/0941
-4 -
Ai
1J0 Wärmespeicher in Form eines Turms mit einer senkrechte Kanäle
bildenden keramischen Füllung, einem oberen Raum für den Eintritt heißer Gase, einer Auslaßilappe für Kühlluft, einem Sokkelraum
für den Austritt kühler Gase und wahlweise Einlaß von Kühlluft, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Sockelraum
mit voneinander unabhängigen Ein- und Austrittskanälen sowie Schiebern in voneinander unabhängigen Hälften unterteilt ist.
109884/0941
At .
Lee r s e i t e
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