DE2034263B2 - Modifizierte, anionische papierleimungsmittel - Google Patents
Modifizierte, anionische papierleimungsmittelInfo
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Description
B)
O=C C=O
N
H
H
wobei weniger als 50 Gew.-% dieser Imideinheiten durch Dicarbonsäure- oder
Dicarbonsäurehalbamidgruppierungen bzw. deren Salzen ersetzt sein können, mit
0,4—100 Äquivalenten Ammoniak, eines aliphatischen oder cycloaliphatischen Amins, eines Alkalicarbonate oder Alkalibicarbonats oder deren Mischungen, vorzugsweise Ammoniak, wobei die angegebenen Äquivalente sich auf eine Imidgruppe im Copolymeren A) beziehen, und
0,4—100 Äquivalenten Ammoniak, eines aliphatischen oder cycloaliphatischen Amins, eines Alkalicarbonate oder Alkalibicarbonats oder deren Mischungen, vorzugsweise Ammoniak, wobei die angegebenen Äquivalente sich auf eine Imidgruppe im Copolymeren A) beziehen, und
II. 5—50 gew.-o/oigen Latices von Copolymerisaten
aus olefinisch ungesättigten Monomes en,
wobei das Gewichtsverhältnis der Mischungen I und III : 15bis 15:1 beträgt.
2. Papierleimungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die olefinisch ungesättigten
Monomere im Copolymeren A copolymerisierte Einheiten von Styrol oder Isobutylen sind und daß
das Copolymere A annähernd eiquimolar und alternierend aufgebaut ist.
3. Papierleimungsmittel nach Anspruch 1—2, dadurch gekennzeichnet, daß Copolymerisate der
Latices II aus copolymerisierten Einheiten von Styrol, Acrylnitril, (Meth)Acrylester bzw. Gemischen
dieser Monomeron bestehen.
Die Erfindung betrifft anionische Papierleimungsmittel auf der Basis von Mischungen aus Bernsteinsäureimideinheiten
enthaltenden Copolymerisatsalzen und Polymerisatlatices, wobei letztere für sich allein kaum
sine Leimungswirkung zu zeigen brauchen.
Aus der belgischen Patentschrift 7 28 763 sind inionische Leimungsmittel bekannt, die auch in der
Masse, insbesondere aber bei der Oberflächenleimung eingesetzt werden können und hierbei einen ausreichenden
Leimungseffekt gegen neutrales und auch alkalisches wäßriges Medium erbringen. Es handelt sich dabei
um anionische Leimungsmittel aus wasserlöslichen Umsetzungsprodukten von
5—50gew.-%igen wäßrigen Lösungen von wasserlöslichen
Umsetzungsprodukten aus
A) Copolymeren, enthaltend
30—70 Mol-% copolymerisierte Einheiten von olefinisch ungesättigten Monomeren und
70—30 Mol-% Bernsteinsäureimideinheiten der Formel
A) Copolymeren, enthaltend
30—70 Mol-% copolymerisierte Einheiten
olefinisch ungesättigten Monomeren und
70—30 Mol-% Bernsteinsäureimideinheiten der Formel
olefinisch ungesättigten Monomeren und
70—30 Mol-% Bernsteinsäureimideinheiten der Formel
-CH-O = C
CH-C = O
mit
B) 0,4—100 Äquivalenten Ammoniak bzw. eines aliphatischen oder cycloaliphatischen Amins, eines
Alkalihydroxids, eines Alkalicarbonate oder Aikaübicarbonats
oder deren Mischungen, wobei die angegebenen Äquivalente sich auf 1 Imidgruppe im
Copolymeren A) beziehen.
Obgleich diese anionischen Leimungsmittel gute Wirksamkeiten zeigen, haftet ihnen ein anwendungstechnischer
Nachteil an, der ihre Verwendbarkeit stark einschränkt. Sie haben relativ hohe Viskositäten, so daß
sie nur in verdünnter Form, d. h. etwa bei Konzentrationen unter 20 Gew.-%, so dünnflüssig sind, daß man sie
leicht weiter auf anwendungstechniische Konzentrationen verdünnen kann. Weiter neigen sie bei Konzentrationen
über 20 Gew.-% bei Raumtemperatur auch zum Gelieren, was die Handhabung ebenfalls erschwert.
Praktisch können nur verdünnte Lösungen verschickt werden, wodurch unwirtschaftlich hohe Transportleistungen
und Transporträume erforderlich werden.
Ziel der vorliegenden Erfindungen ist es, die vorstehend genannten anionischen Leimungsmittel so
zu modifizieren, daß Zubereitungen entstehen, die ohne Verlast an Leimungswirkung pro Konzentrationseinheit,
möglichst bei Konzentrationen über 20 Gew.-% in wäßriger Lösung noch so dünnflüssig sind, daß sie bei
Raumtemperatur mit weiterem Wasser gut verdünnt werden können.
Erfindungsgemäß läßt sich dieses Ziel erreichen, wenn man zunächst unter Verwendung üblicher
anionischer Emulgatoren, wie Aryl- oder Alkylsulfonaten oder -sulfaten, Fettsäuresalzen u. ä. oder auch unter
Verwendung nichtionischer Emulgatoren, wie Äthylenoxidanlagerungs- oder Alkylenoxidanlagerungsprodukten
an Fettalkohole, Alkylphenole usw. oder auch unter Verwendung von den Leimungsmitteln — etwa gemäß
belgischer Patentschrift 7 28 763 - selbst, die ebenfalls emulgierend wirken, nach an und für sich bekannten
Verfahren einen Polymerisatlatex mit Feststoffgehalten von 5—50 Gew.-%, bevorzugt 15—35 Gew.-°/o,
hergestellt und diesen Latex, der selbst nur eine geringe, zumeist unzureichende Leimungswirkung aufweist bzw.
aufzuweisen braucht, mit dem eingangs genannten Leimungsmittel im Gewichtsverhältnis 1 :15 bis 15 :1,
bevorzugt 2 :1 bis 1 :2, abmischt.
Hierbei wirkt der so hergestellte Latex als Verdün-
nungsmittel für das anwendungstechnisch zu hochviskose Leimungsmittel und macht es erst anwendungstechnisch
gut handhabbar. Überraschenderweise zeigt das so modifizierte Leimungsmittel — stets gleiche Feststorfgehalte
verglichen - gegenüber dem reinen. unverdünnten Leimungsmittel keinen Abfall an Leimungswirkung,
obwohl erwartet werden mußte, daß das modifizierte Leimungsmittel aufgrund des geringeren
Gehaltes an leimungswirksamer Substanz eine geringere Leimungswirkung besitzt Dieses Ergebnis ist auch
deshalb besonders überraschend, weil die zur Modifizierung (Verdünnung) dienenden Mischpolymerisaten
praktisch keine Leimungswirksamkeit besitzen, wie z. B. eine Tintenschwimmprobe zeigt
Verwendet man das reine Leimungsmittel als Emulgator bei der Herstellung des Polymerisatlatex, so
ist es natürlich auch möglich, von vornherein so viel davon einzusetzen, daß eine spätere Abmischung des
Polymerisatlatex mit weiterem reinen Leimungsmittel entfallen kann, da es ja bereits in entsprechender Menge
in dem so hergestellten Latex enthalten ist
Es hat sich weiter herausgestellt, daß ein Teil der in den ursprünglich genannten, reinen anionischen Leimungsmittel
definitionsgemäß enthaltenen, von der Bernstein- bzw. Maleinsäure abzuleitenden cyclischen
lmidgruppen auch durch Dicarbonsäure- bzw. Carboxylatgruppierungen
oder Amidcarboxylatgruppierungen der entsprechenden Dicarbonsäure ersetzt sein kann.
Dies ist z. B. dann der Fall, wenn, ausgehend von Maleinsäureanhydrid- oder Maleinsäurehalbester-Po-
!ymerisaten, die Imidbildung unter Verwendung unterstöchiometrischer Ammoniakmengen durchgeführt
wird. Es ist jedoch notwendig für die Wirksamkeit, daß der überwiegende Anteil, d. h. mehr als 50 Gew.-% der
vorhandenen zugrunde liegenden Dicarbonsäureeinheiten in der Imidform vorliegt.
Gegenstand der Erfindung sind nun modifizierte, anionische Leimungsmittel auf der Basis von Bemsteinsäureimidgruppen
enthaltenden Mischpolymerisaten, gekennzeichnet durch Mischungen aus
I 5—50gew.-°/oigen wäßrigen Lösungen von wasserlöslichen
Umsetzungsprodukten aus
A) Copolymeren, enthaltend
30—70 Mol-% copolymerisierte Einheiten von olefinisch ungesättigten Monomeren und
70—30 Mol-% Bernsteinsäureimideinheiten der Formel
70—30 Mol-% Bernsteinsäureimideinheiten der Formel
-CH-
O=C
CH-
C = O
N
H
H
55
wobei weniger als 50 Gew.-% dieser Imideinheiten durch Dicarbonsäure- oder Dicarbonsäurehalbamidgruppierungen
bzw. deren Salze ersetzt sein können, mit
B) 0,4 — 100 Äquivalenten Ammoniak, eines aliphatischen
oder cycloaliphatischen Amins, eines Alkalicarbonate oder Alkalibicarbonats oder
deren Mischungen, vorzugsweise Ammoniak, wobei die angegebenen Äquivalente sich auf eine
Imidgruppe im Copolymeren A) beziehen, und
II. 5—5Ogew.-°/oigen Latices von Copolymerisaten aus
olefinisch ungesättigten Monomeren,
wobei das Gewichtsverhältnis der Mischungen I und II 1 :15 bis 15:1 beträgt
Vorzugsweise sind die Lösungen I 10—30gew.-%ig
und die Latices II15—35gew.-%ig.
Der Passus »Mischung« schließt sowohl physikalische wie auch chemische Mischungen ein, d. k, wird Latex II
aus den entsprechenden Monomeren in Gegenwart der Umsetzungsprodukte I hergestellt, so kann eine
teilweise Pfropfung der Monomeren auf das Umsetzungsprodukt I erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Leimungsmittel können mit konventionellen Leimungsmitteln, wie Paraffinen, Fettsäui-eabkömmlingen,
Harzleimen in der Masse oder an der Oberfläche sowb mit weiteren Hilfsmitteln, wie
optischen Aufhellern, Füllstoffen, Stärke oder Pigmenten kombiniert und bei den für die Papierherstellung
üblichen pH-Werten eingesetzt werden.
Mit den erfindungsgemäßen Leimungsmitteln ist die anionische Leimung in der Masse, insbesondere jedoch
an der Papieroberfläche mit gutem Erfolg durchführbar, wobei auch eine bemerkenswerte Leimungswirkung
gegen alkalisch wäßriges Medium beobachtet wird.
Die für die nichtmodifizierten Leimungsmittel (Vorprodukte = Umsetzungsprodukte I gemäß Anspruch 1)
als Ausgangsmaterial dienenden Copolymeren A, die 30—70 Mol-% Einheiten der Formel
-CH CH-
O = C
C=O
eingebaut enthalten, wobei weniger als 50 Gew.-% Imideinheitcn durch Dicarbonsäure- oder Dicarfoonsäurehalbamidgruppierungen
bzw. deren Salze ersetzt sein können, werden z. B. durch Copolymerisation von
Maleinsäureimid mit olefinisch ungesättigten Monomeren oder durch Umsetzung der entsprechenden
Copolymeren aus den Monomeren und Anhydriden, Halb- und Vollestern von «^-ungesättigten Dicarbonsäuren
mit Ammoniak bei erhöhten Temperaturen nach bekannten Verfahren erhalten, z. B. gemäß belgischem
Patent 7 23 338, wonach man Copolymerisate von olefinisch ungesättigten Monomeren mit 30—70 Mol-%
des Anhydrides und/oder des Halb- und/oder VoIIesters
einer «,^-ungesättigten Dicarbonsäure in wäßrigem
Medium mit etwa 0,5—2,5 Mol Ammoniak pro Mol im Polymerisat enthaltener Dicarbonsäuregruppierung bei
Temperaturen über 120° C umsetzt
Die einzusetzenden Copolymerisate sollen neben 70—30 Mol-% olefinisch ungesättigten Monomeren
30—70 Mol-% des Anhydrids und/oder Halb- und/oder
VoIIesters einer «,^-ungesättigten Dicarbonsäure eingebaut
enthalten. Hierbei werden als «^-ungesättigte Dicarbonsäuren Itacon-, Malein- oder Fumarsäure und
deren Gemische bevorzugt. Das größte Interesse besitzt Maleinsäureanhydrid. Als Veresterungskomponenten
kommen insbesondere Alkohole mit 1 —20 C-Atomen in Frage, bevorzugt Monoalkohole mit 1 — 12 C-Atomen,
z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, Butanol, Cyclohexanol, Dodekanol.
Als olefinisch ungesättigte Monomere eignen sich alle
mit Maleinsäureanhydrid copolymerisierbaren Monomeren,
bevorzugt werden jedoch monoolefisch ungesättigte Kohlenwasserstoffe mit 2—12 C-Atomen, wie
beispielsweise Äthylen, Isobutylen, Styrol, Diisobutylen,
Dicyclopentadien, «-Methylstyrol, Inden und deren
Gemische eingesetzt
Mit besonderem Erfolg werden äquimolar und weitgehend alternierend aufgebaute Copolymerisate
dieser olefinisch ungesättigten Monomeren mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäurehalbestern eingeseilt,
die nach konventionellen Verfahren zugänglich sind, bevorzugt annähernd alternierende Copolymerisate
des Styrols mit Maleinsäureanhydrid oder Maleinsäurehalbestern, z.B. Copolymerisate des Styrols mit
Maleinsäüreisopropylhalbester.
Die vorstehend beschriebenen Copolymerisate A mit den cyclischen Carbonsäureimidgruppen werden zur
Herstellung der Umsetzungsprodukte I mit Ammoniak und/oder aliphatischen Aminen mit 1—24, bevorzugt
1—12 C-Atomen, und/oder cycloaliphatischen Aminen
mit 5—7 C-Atomen und/oder Alkalien umgesetzt und in
wäßrige Lösungen überführt. Hier ist Ammoniak bevorzugt einsetzbar.
Dabei wird das Copolymerisat in Gegenwart von Wasser mit Ammoniak und/oder den Aminen und/oder
Alkalien, vorzugsweise mit Ammoniak, umgesetzt. Das Ammoniak und/oder die Amine und/oder die Alkalien
können rein oder in Form ihrer wäßrigen Lösungen oder Mischungen eingesetzt werden.
Die Amine können primär, sekundär oder tertiär sein. Beispielhaft seien genannt: Methylamin, Dimethylamin,
Trimethylamin, die entsprechenden Äthylamine, Propyl- und Butylamine, Cyclohexylamin, Methylhexylamir;,
Dodecylamin, Stearylamin.
Auch Polyamine sind geeignet, wie Äthylendiamin, Di- oder Tetramethyläthylendiamin oder Äthynoldiamin,
Diäthanolamin, Triäthanolarnin, Methyläthanolamin.
Besonders geeignet sind neben Ammoniak flüchtige Amine, deren Siedepunkt unter 1000C liegt,
wie Methylamin, Dimethylamin, Trimethylamin und die entsprechenden Äthylamine, n-Propylamin, Isopropylamin
oder n-Butylamin, sek.-3utylamin oder tert.-Butylamin.
Aus physiologischen Gründen verwendet man jedoch bevorzugt neben dem gut flüchtigen Ammoniak
weniger flüchtige Amine, wie Äthanolamin oder Triäthanolamin. Die bei der Umsstzung angewendete
Alkali-, Ammoniak- oder Aminrnenge soll zwischen 0,4 und tOO Äquivalenten basischen Stickstoffs bzw. Alkali
pro in der Copolymerisatmenge enthaltener Imidgruppierung liegen, bevorzugt werden 0,6—30 Äquivalente.
Hierbei kann im Falle der Verwendung von Ammoniak in verdünnten Produktlösungen der angegebene
Höchstwert aufgrund der guten Wasserlöslichkeit des NH3 auch ohne Beeinträchtigung der verfahrensgemäßen
Wirksamkeit überschritten werden.
Zweckmäßigerweise wird se viel Alkali und/oder Ammoniak und/oder Amin verwendet, daß das umzusetzende
Copolymerisat in Lösung geht.
Die Umsetzung wird bei Temperaturen von 0-1200C1 bevorzugt bei 15—900C, vorgenommen,
zumeist arbeitet man bei ca. 45—8O0C. Höhere
Temperaturen sind zwar möglich, lassen jedoch einen Wirkungsabfall infolge von Sekundärreaktionen erwarten.
Eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß man die wäßrige Aufschlämmung oder Dispersion bzw.
den Latex des Copolymerisats gemäß belgischem Patent 7 23 338 mit den wiederkehrenden Einheiten
-CH CH-
-CH CH-
I I
o=c c=o
I
H
H
wobei weniger als 50 Gew.-% dieser Imideinheiten durch Dicarbonsäure- oder Dicarbonsäurehalbamidgruppierungen
bzw. deren Salzen ersetzt sein können, die bereits die nötige Wassermenge enthält, mit
wäßrigem Alkali oder gasförmigen Ammoniak oder dem Amin langsam versetzt bis bei der gewählten
Reaktionstemperatur 1er Lösungsprozeß eingetreten ist. Eventuell wird dann noch nachgerührt oder eine
überschüssige Ammoniak- oder Aminmenge hinzugefügt Die entstehende Lösung ist anschließend
gegebenenfalls nach Verdünnung auf eine gewünschte Konzentration als Umsetzungsprodukt I gebrauchsfertig·
Die bei der Umsetzung verwendete Wassermenge wird zweckmäßigerweise so bemessen, daß die anfallenden
Lösungen der Umsetzungsprodukte, die die Umsetzungsprodukte I (= Vorprodukte) darstellen,
einen Feststoffgehalt von 5-50 Gew.-%, bevorzugt 10—30 Gew.-%, aufweisen.
Erfindungsgemäß stellt man nunmehr in Gegenwart der so gewonnenen wasserlöslichen oder zumindest
kolloiddispers in wäßriger Phase vorliegenden Umsetzungsprodukte 1 (= Vorprodukte = nichtmodifizierte
Leimungsmittel) durch radikalische Polymerisation olefinisch ungesättigter Monomerer eine Polymerisatemulsion
her, die direkt oder nach Abmischung mit weiterem Vorprodukt als Leimungsmittel Verwendung
findet.
Bei dieser Emulsionspolymerisation, die nach konventioneller Art durchgeführt wird, fungiert das Umsetzungsprodukt
I als Emulgier- oder Dispergiermittel.
Es ist jedoch auch möglich, den Latex II nach konventionellen Verfahren unter Verwendung üblicher
anionischer oder nichtionischer Emulgatoren herzustellen und später mit Umsetzungsprodukt I abzumischen.
Solche Emulgatoren sind Aryl- oder Alkylsulfonate oder auch Alkyl- oder Alkylsulfonate, fettsaure Salze,
Äthylenoxidanlagerungsprodukte an Alkylphenole, Fettsäuren oder Fettalkohole oder als Emulgatoren
bekannte Polymere, wie etwa teilverseiftes Polyvinylacetat, Stärke- oder Cellulosederivate. Die Einsatzmengen
der üblichen Emulgatoren liegen, bezogen auf Gesamtmonomere, bevorzugt unter 6 Gew.-°/o. Wird
jedoch Umsetzungsprodukt I als Emulgator verwendet, so kann dieses in Mengen von 3—200 Gew.-%,
vorzugsweise 6—200 Gew.-%, bezogen auf Gesamtmonomere, eingesetzt werden.
Als olefinisch ungesättigte Monomere für die Herstellung des Copolymerisatlatex II eignen sich
Vinylaromaten, wie Styrol, kern- oder seitenkettensubstituierte Styrole, wie p-Methylstyrol, a-Methylstyrol,
p-lsopropylstyrol, Vinylester, wie Vinylacetat, Vinylpropionat
oder Vinyläther, wie Vinylisobutyläther, Vinylhalogenide, wie Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylamide,
wie Vinylpyrrolidon, Acrylsäure, Methacrylsäure und deren substituierte oder unsubstituierte Amide, z. B.
N-Methylolamide bzw. N-Methylolalkylätheramide,
Olefine, wie Äthylen, Butadien, Ester der Malein-,
Fumar- oder Itakonsäure, bevorzugt sind jedoch (Meth)Acrylnitril und Ester der (Meth)Acrylsäure mit
Alkoholen mit 1 — 18, bevorzugt 2—8 C-Atomen, wie Äthyl(meth)acrylat, Butyl(meth)acrylat, Isooctyl(meth)acrylat.
Es sind auch Kombinationen verschiedener Monomerer geeignet, wobei bevorzugt Kombinationen
von Acrylnitril mit (Meth)Acrylestern, wie Butyl(meth)acrylat zu nennen wären.
Die Emulsionspolymerisation wird mit üblichen Radikalbildnern, bevorzugt mit Redoxsystemen, wie ι ο
Persiilfat/Triäthanolamin, Cumolhydroperoxid/Formaldehydsulfoxylat/Fe,
bei Temperaturen von 10—90°C durchgeführt. Die entstehenden Latices sollen Feststoffgehalte
von 5—50 Gew.-%, bevorzugt 15—35 Gew.-%, aufweisen.
Die erhaltenen Latices II können im Gewichtsverhältnis 1 : 15 bis 15 :1, bevorzugt 1 :2 bis 3 :1, mit dem
Umsetzungsprodukt I abgemischt werden. Obgleich es keine zwingende Voraussetzung ist, werden Polymerisatlatex
II und Umsetzungsprodukt I vorzugsweise in gleicher Konzentration miteinander abgemischt, so daß
das bei Mischungstemperaturen von Raumtemperatur bis 80° C, vorzugsweise Raumtemperatur bis 50° C,
hergestellte erfhdungsgemäße Leimungsmittel Feststoffkonzentrationen von 15—35 Gew.-% im Vorzugsbereich
aufweisen.
Verwendet man das Leimungsmittelvorprodukt als Emulgator bei der Herstellung des Polymerisatlatex, ist
es natürlich auch möglich von vornherein über die übliche Emulgatormenge hinausgehend so viel des
Vorproduktes einzusetzen, daß eine nachträgliche Abmischung des erhaltenen Polymerisatlatex mit
weiterem Vorprodukt entfallen kann, da es ja bereits in entsprechender Menge in dem so hergestellten Latex
enthalten ist.
Die in den nachfolgenden Ausführungen angegebenen Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das
Gewicht, sofern nicht anders vermerkt
Nichtmodifiziertes
Leimungsmittel 1 = Vorprodukt 1
Leimungsmittel 1 = Vorprodukt 1
40
156 Teile annähernd alternierend und äquimolar
aufgebautes Copolymerisat aus Maleinsäureanhydrid und Isobutylen oder 190 Teile des Methylhalbesters
dieses Polymerisates mit einem η-Wert von ca. 0,5 (wie
alle folgenden ψ Werte gemessen in Dimethylformamid
= DMF bei 25°C) werden in 350 Teilen Wasser gegeben. Sodann drückt man in den dabei verwendeten
Autoklav noch 35 Teile Ammoniak und erhitzt 10 h auf
1700C, dann kühlt man die dabei gebildete Suspension
des Imids auf ca. 70°C ab und drückt weitere 10—15
Teile Ammoniak hinzu und rührt 1 h bei 70° C. Es entsteht eine trübe Paste mit einem Feststoffgehalt von
ca. 33%, die beim Abkühlen zu einem Gel erstarrt Sie läßt sich nur mit heißem Wasser auf einen Feststoffgehalt von 14% verdünnen, wobei eine leicht getrübte
Lösung entsteht die nicht mehr geliert Diese Lösung wird als Vorprodukt 1 eingesetzt
Nichtmodifiziertes
Leimungsmittel 2 = Vorprodukt 2
60
1000 Teile eines vorwiegend alternierend äquimolar aufgebauten Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisates werden mit 2500 Teilen Wasser und 500 Teilen hrmtrrantriftrtom waRri gem Ammonia Ig S δ bei 170° C gerührt Es entsteht ein ca. 25%iger Latex des entsprechenden polymeren Imids. Nun wird in 100 Teile
des unverdünnten Latex so lange bei 55° C Ammoniak eingeleitet bis eine viskose Lösung entsteht, die einen
Festgehalt von ca. 25 Gew.-% hat. Diese bei Raumtemperatur zum Gelieren neigende Lösung läßt
sich mit warmem Wasser auf einen Feststoffgehalt von 15% verdünnen und ist erst in dieser Form dünnflüssig.
Nichtmodifiziertes
Leimungsmittel 3 = Vorprodukt 3
Leimungsmittel 3 = Vorprodukt 3
1200 Teile Maleinsäureanhydrid und 1100 Teile
Isopropanol werden im Autoklav auf 120° C gebracht. Dann drückt man bei 12O0C eine Lösung von 12 Teilen
tert.-Butylhydroperoxid, 100 Teilen Isopropanol und 1200 Teilen Styrol hinzu. Man rührt eine Stunde bei
12O0C und 15O0C. Dann drückt man zu dem auf diese
Weise gebildeten Halbesterpolymerisat eine Mischung von 2400 Teilen Wasser und 1200 Teilen 23%iger
wäßriger NH3-Lösung und erhitzt 10 h auf 1500C, wobei
die Imidierung erfolgt. Es entsteht eine viskose Paste, die durch Verrühren mit wäßriger 23%iger NH3-Lösung
auf einen Feststoffgehalt von 28% eingestellt wird. Die so entstandene sehr viskose trübe Lösung
kann mit warmen Wasser weiter verdünnt werden.
Nichtmodifiziertes
Leimungsmittel 4 = Vorprodukt 4
Leimungsmittel 4 = Vorprodukt 4
Wie Vorprodukt 3, nach dem lOstündigen Erhitzen auf 1500C wird jedoch auf 700C abgekühlt. Sodann
drückt man eine Lösung von 900 Teilen Triäthanolamin in 1300 Teilen Wasser hinzu und rührt 1 h bei 700C. Man
erhält eine mit Wasser nur in der Wärme verdünnbare trübe Paste mit einem Feststoffgehalt von ca. 40%.
Nichtmodifiziertes
Leimungsmittel 5 = Vorprodukt 5
Leimungsmittel 5 = Vorprodukt 5
2400 Teile Maleinsäureanhydrid und 2200 Teile Isopropanol werden im Autoklav auf 120° C gebracht.
Dann pumpt man eine Lösung von 24 Teilen tert.-Butylhydroperoxid in 200 Teilen Isopropanol und
2400 Teilen Styrol ein. Man rührt 1 h bei 1500C nach, drückt eine Lösung von 1900 Teilen wäßrigem 24%igem
NH3 in ?100 Teilen Wasser hinzu und hält 6 h bei 1700C.
Dann erniedrigt man die Temperatur auf 7O0C und setzt
eine Mischung von 4000 Teilen konz. wäßrigem Ammoniak und 20 000 Teilen Wasser hinzu. Nach 1 h
Rühren erhält man eine dünnflüssige, nahezu klare Lösung mit einem Feststoffgehalt von ca. 14%. Dampft
man eine Probe vorsichtig zur Trockne ein, so zeigt das Festprodukt im IR-Spektrum die charakteristische
Imiddoppelbande bei ca. 1770 cm-1 und ca. 1705 cm-'
für cyclische Imide.
Modifiziertes Leimungsmittel 1
In einem Kolben werden 2450 Teile Vorprodukt 1 auf 45° C erwärmt Dann tropft man in einer Stunde
gleichzeitig ein: ein Gemisch aus 200 Teilen Acrylnitril, 100 Teilen Styrol, 400 Teilen Acrylsäurebutylester und
7,5 Teilen Cumolhydroperoxid sowie eine Lösung von 3,8 Teilen Natriumfonnaldehydsulfoxylat in 170 Teilen
Wasser. Eine Stunde nach dem Eintropfen ist die
Polymerisation beendet es resultiert ein Latex mit einem Feststoffgehalt von ca. 32 Gew.-%. Dieser Latex
ist nunmehr ais Leimungsmittel verwendbar und im Gegensatz zu einer entsprechend konzentrierten
Vorproduktlösung leichtflüssig und gut verdünnbar.
In einem Autoklav werden 25 000 Teile des auf 15% verdünnten Vorprodukts 2 auf 500C erwärmt Dann fügt
709614/382
man 2100 Teile Acrylnitril und 4900 Teile Butylacrylat hinzu, sowie 1750 Teile Wasser und 100 Teile
Ammoniumpersulfat. Die Polymerisation wird bei 50°C unter N2 durchgeführt und ist nach 3 h beendet. Es
resultiert ein Latex mit einem Feststoffgehalt von ca. 31%, der im Gegensatz zu einer vergleichbaren
30%igen Lösung des Vorprodukts leichtflüssig und gut verdünnbar ist. Er hat, bezogen auf Festkörper, etwa die
gleiche Leimungswirkung wie das Vorprodukt.
Modifiziertes Leimungsmittel 3
In einen Kolben werden unter N2 eingetragen: 800
Teile Wasser, 60 Teile Vorprodukt 3 (28%ig), 0,8 Teile Triäthanolamin, 100 Teile Butylacrylat und 50 Teile
Acrylnitril. Man aktiviert mit 1,5 Teilen Ammoniumpersulfat und polymerisiert unter Rühren bei 45° C. Es
resultiert ein Latex mit einem Feststoffgehalt von ca. 15%. Dieser dünnflüssige Latex ist bereite als Leimungsmittel
verwendbar. Er wird jedoch im Verhältnis 2 :1 mit weiterem Vorprodukt 3 (28%ig) abgemischt, wobei
ein noch gut fließender, nicht gelierender und leicht mit Wasser verdünnbarer Latex erhalten wird, der als
Leimungsmittel verwendet wird.
Modifiziertes Leimungsmittel 4
In einen Autoklav gibt man (berechnet als Festsubstanz)
125 Teile Vorprodukt 4, 750 Teile Wasser, 112,5
Teile Butylacrylat, 52,5 Teile Acrylnitril und 1 Teil Ammonpersulfat Man polymerisiert unter N2 und unter
Rühren 1 h bei 450C, dann gibt man nochmals 122,4 Teile Butylacrylat, 52,5 Teile Acrylnitril und 1 Teil
Ammonpersulfat hinzu und polymerisiert weitere 3 h bei 45° C. Man erhält einen Latex mit einem
Feststoffgehalt von ca. 40%, der als Leimungsmittel eingesetzt wird.
Modifiziertes Leimungsmittel 5
In einen Autoklav gibt man 700 Teile des ca. 15%igen Vorproduktes 5 und 3 Teile Triäthanolamin. Man
erwärmt unter N2 auf 45°C und tropft die beiden
folgenden Lösungen gleichmäßig im Verlaufe einer Stunde ein: Lösung A = 100 Teile Butylacrylat und 100
Teile Acrylnitril; Lösung B = 50 Teile Wasser, 3 Teile Ammoniumpersulfat Man rührt noch 1 h nach und
erhält einen opaken Latex mit einem Feststoffgehalt von ca. 32 Gew.-%, der als Leimungsmittel Einsatz
findet
Die modifizierten Leimungsmittel 1—5 stellen leichtflüssige und gut verdünnbare Latices dar, die
anwendungstechnisch gut zu handhaben sind und somit einen technischen Vorteil gegenüber den gleich
konzentrierten Vorprodukten bieten, insbesondere deswegen, weil ihre Wirksamkeit außerdem mindestens
der der Vorprodukte gleicher Konzentration entspricht Dies soll weiter unten verdeutlicht werden:
Während bisher das Verfahren für Latices bzw. deren Abmischungen erläutert wurde, bei denen das Vorprodukt selbst als Emulgator fungierte, soll nunmehr die
Abmischung von l^imungsmittelvorprodlukt mit Latices
beschrieben werden, die mit üblichen aaionischen und nichtionischen Emulgatoren hergestellt wurden. Die
Abmischung dieser Latices erfolgt mit dem Vorprodukt 6. Während die reinen Latices nur ungenügende
Leimungswirkung zeigen, erbringen die Abmischungen mit dem Vorprodukt eine ausgezeichnete Leimungswirkung, d. h., durch die Abmischung ist die Leimungswir
kung des Vorprodukts nicht etwa vermindert worder sondern die Gesamtfestsubstanz zeigt nunmehr eini
gute Leimungswirkung. Fernerhin sind die so hergestell ten Abmischungen niederviskos und anwendungstech
nisch sehr gut zu handhaben, was für das Vorproduk allein nicht zutrifft.
Nichtmodifiziertes
[0 Leimungsmittel 6 = Vorprodukt 6
[0 Leimungsmittel 6 = Vorprodukt 6
In einem Autoklav werden 3600 Teile Maleinsäurean
hydrid und 3300 Teile Isopropanol auf 125° C gebracht
Sodann pumpt man in ca. 2 h eine Lösung von 36 Teiler tert.-Butylhydroperoxid in 300 Teilen Isopropanol unc
3600 Teilen Styrol ein. Man rührt sodann 1 h bei 1500C
drückt dann eine Lösung von 1600 Teilen ca. 25%iges Ammoniakwasser in 7600 Teilen Wasser hinzu unc
erhitzt 6 h auf 150°C. Nun wird auf 700C abgekühlt, mil
einer Lösung von 4500 Teilen ca. 25%igem Ammoniakwasser in 4500 Teilen Wasser verdünnt und abgelassen
wobei eine viskose, schwach getrübte Lösung erhalten wird. Der Feststoffgehalt wird durch Eindampfprobe
mit 27 — 30 Gew.-% gefunden, der theoretische Wer! liegt bei 26,5 Gew.-%. Dieses Material wird in allen
folgenden Abmischungen als 30%ige Lösung eingesetzt Imiddoppelbande wie Vorprodukt 5.
Latex 1
Man stellt eine Mischung der folgenden Komponenten unter N2 im Rührautoklav her: 10 500 Teile Wasser,
60 Teile Paraffinsulfonat (handelsüblicher Emulgator Mersolat®), 25 Teile Triäthanolamin, 1350 Teile Acrylnitril,
3150 Teile Acrylsäurebutylester und 25 Teile Ammoniumpersulfat. Man polymerisiert bei 45° C bis
ein Latex mit 30% Feststoffgehalt entstanden ist.
Leimungsmittel 6
500 Teile Latex 1 werden bei 4O0C gerührt, sodann
gießt man langsam 500 Teile Vorprodukt 6 hinzu und rührt noch 30 Minuten bei 40° C. Dann kühlt man ab und
filtriert die Mischung gegebenenfalls durch ein Tuch. Die erhaltene, gut verdünnbare 30%ige Mischung ist
sodann gebrauchsfertig.
Latex 2
In einem Rührgefäß werden unter N2 vorgelegt: 630
Teile Wasser, 20 Teile ca. 25%iges wäßriger Ammoniak,
3 Teile Triäthanolamin und 6 Teile eines Anlagerungsproduktes von ca. 14 MoI Äthylenoxid an Oleylalkohol
als Emulgator. Man erhitzt auf 500C und tropft
gleichmäßig in ca. 70 Minuten eine Lösung von 6 Teilen
des obengenannten Emulgators in 90 Teilen Acrylnitril und 210 Teilen Butylacrylat sowie eine Lösung von 3
Teilen Ammoniuimpersulfat in 50 Teilen Wasser hinzu.
Hierbei entsteht ein dünnflüssiger Polymerisatlatex mit einem Feststoffgehalt von ca. 30 Gew.-%.
Der Latex 2 wird in der bei Leimungsmittel 6
geschilderten Weise mit dem Vorprodukt 6 abgemischt
Latex 3
In einem Rührtopf werden vorgelegt eine Lösung von 20 Teilen 2!4%igem wäßrigem Ammoniak, 1 Teü ölsäure.. 3 Teilen Trüihanokmis ssd S Tsltes osS sei
Latex 2 eingesetzten Emulgators in €30 Teilen Wasser. Bei 500C dosiert: man in ca. 2 h gleichmäßig «ine Lösung
von 10 Teilen Ölsäure in 190 Teilen Butylacrylat, 30
/■ ■"—*
980
Teilen Acrylnitril und 80 Teilen Styrol, sowie eine Lösung von 3 Teilen Ammoniumpersulfat in 50 Teilen
Wasser hinzu. Es entsteht ein dünnflüssiger ca. 30%iger Latex.
Leimungsmittel 8
Der Latex 3 wird analog Leimungsmittel 6 mit Vorprodukt 6 abgemischt.
Latex 4
In einem Rührgefäß vereinigt man unter N2 650 Teile
Wasser, 50 Teile konz. wäßrige Ammoniaklösung, 3 Teile Triäthanolamin, 90 Teile Acrylnitril, 210 Teile
Butylacrylat, 20 Teile Laurinsäure und 3 Teile Kaliumpersulfat. Man rührt bei 500C bis ein ca. 30%iger
Latex entstanden ist.
Leimungsmittel 9
Der Latex 4 wird analog Leimungsmittei t bei einer
Mischungstemperatur von 25°C mit Vorprodukt 6 2c
abgemischt.
Latex 5
Es wird wie bei Latex 4 gearbeitet. Man verwendet nur anstelle von Laurinsäure ein als Tallöl bezeichnetes
technisches Fettsäuregemisch, dessen Hauptbestandteil ölsäure ist.
bei Leimungsmittel 13 auch eine beachtliche Leimungs
wirkung, d. h., die Wasseraufnahme des damit behandel ten Papiers ist wesentlich besser vermindert als be
Verwendung des reinen Latex.
Leimungsmittel 10
Der Latex 5 wird analog Leimungsmittel 6 mit Vorprodukt 6 abgemischt.
Eine Papierstoff suspension, bestehend aus 100 Teiler gebleichtem Nadelsulfitzellstoff vom Mahlgrad 45° SF
in 20 000 Teilen Wasser wird zur besseren Retention de; anschließend zugegebenen Leimungsmittels zunächsi
mit 1 Teil eines handelsüblichen wasserlöslicher Kondensationsproduktes von Dicyandiamid mit Formaldehyd
versetzt. Danach wird der pH-Wert dei Stoffsuspension auf 8 eingestellt.
Anschließend setzt man 2 Teile (bezogen au! Festprodukt) eines Leimungsmittels aus einer Mischung
von 34% Vorprodukt 6 und 66% Latex 1 zu und bildei auf übliche Weise ein Papier mit einem Flächengewichi
von 80 g/qm. Nach der Trocknung erhält man einer Leimungswert nach Cobb (1 Min. Benetzungszeit]
von 35 g/qm Wasseraufnahme. Der Cobb-Wert eines Papiers, das auf die gleiche Weise gefertigt wurde
25, jedoch ohne Leimungsmittel liegt bei ca. 180 g/qm
Wasseraufnahme.
Leimungsmittel nach Cobb siehe »Pulp and Paper
Chemistry and Chemical Technologie, 2. Edition, Bd. 2 Seite 1036«.
Latex 6
In einem Rührtopf vereinigt man 650 Teile Wasser, 50 Teile konz. wäßrige Ammoniaklösung, 5 Teile Triäthanolamin,
150 Teile Acrylnitril, 150 Teile Butylacrylat, 30
Teile ölsäure und 3 Teile Ammoniumpersulfat. Man rührt 5 h bei 500C und erhäit einen glasigen Latex mit
einem Feststoffgehalt von ca. 30 Gew.-%.
Leimungsmittel 11
Der Latex 6 wird bei 25° C analog Leimungsmittel 6 mit Vorprodukt 6 abgemischt
Leimungsmittel 12
Man verrührt bei 300C 500 Teile Vorprodukt 6 mit
500 Teilen eines »emulgatorfrei« hergestellten Latex, der ein Copolymerisat aus ca. 95 Gew.-% Äthylen und
ca. 5 Gew.-% Maleinsäurecyclohexylhalbester (als Na-SaIz) darstellt, in einer Äthylendruckapparatur unter
Persulfataktivierung hergestellt wird und auf 30 Gew.-% eingestellt ist
Es entsteht eine dünnflüssige Mischung, die als Leimungsmittel eingesetzt werden kann.
Man stellt einen ca. 30%igen Butadien (ca. 65%)-Acrylnitril {ca. 35%)-Latex nach bekannten Methoden
her (vgL HoubenWeyl, Methoden der organischen Chemie, Band 14/1, Seiten 674—733) und vermischt
diesen Latex im Gewichtsverhältnis 1 :1 mit dem Vorprodukte.
Es wird wie bei Leimungsmittel 13 gearbeitet, man
verwendet ieäigüeh eisen c^. 3Ö%igen Latex eines
Copolymerisäts aus ca. 70% Butadien und ca. 30%
StyfoL Die entstandene dite^Hüssige Mischung hat wie
Ein ungeleimtes Papier mit einem Flächengewicht von 80 g/qm, hergestellt aus 50 Teilen gebleichtem
Sulfitzellstoff, 50 Teilen gebleichtem Sulfatzellstoff, Mahlgrad 40° SR, 15 Teilen China Clay und 3 Teilen
Aluminiumsulfat, wird in der Leimpresse mit einer Präparation der nachstehend beschriebenen Zusammensetzung
so imprägniert, daß 1 Gewichtsteil Papier 0,33 Teile Präparationslösung aufnimmt Nach der
Trocknung des Papiers bei 80—1000C erhält man
folgende Leimungswerte:
I. Leimpressenpräparation
10 g heißwasserlösliche Stärke
1 g Leimungsmittel 1 bis 5 (berechnet auf Festgehalt)
89 g Wasser
II. Leimungswerte nach Cobb
(1 Min. Benetzungszeit)
(1 Min. Benetzungszeit)
Zugesetztes Leimungsmittel | Wasseraufnahme |
in g/qm | |
Leimungsmittel 1 | 20 |
Leimungsmittel 2 | 20 |
Leimungsmittei 3 | 18 |
Leimungsmittei 4 | 19 |
6ο Leimungsmittei 5 | 17 |
Vergleichsweise werden unter Verwendung des Leimungsmittel-Vorprodukts 5 in gleicher Einsatzmenge Wasseraufnähmewerte von 19 g/qm gefunden
Hieraus geht hervor, daß der verfahrensgemaße Effekt der Verdünnung des Leimungsmittei-Vorprodukts
durch in Latexform gebildete Polymersubstanz nicht zu einem Verlust an Leimungswirkung führt
//
ΖΌ
Ein ungeleimtes Papier mit einem Flächengewicht von 60g/qm, hergestellt aus 30 Teilen Holzschliff, 70
Teilen gebleichtem Sulfitzellstoff vom Mahlgrad 45° SR und 3 Teilen Aluminiumsulfat wird in der Leimpresse
mit einer Präparationslösung der nachstehenden Zusammensetzung so imprägniert, daß 1 Gewichtsteil
Papier 0,33 Gewichtsteile Präparationslösung aufnimmt.
Nach der Trocknung des Papiers bei 80—100°C erhält man folgende Leimungswerte:
I. Leimpressenpräparation:
6 g heißwasserlösliche Stärke
0,6 g Leimungsmittel-Vorprodukt bzw. Latex (berechnet auf Festgehalt) wie nachstehend beschrieben
93,4 g Wasser
0,6 g Leimungsmittel-Vorprodukt bzw. Latex (berechnet auf Festgehalt) wie nachstehend beschrieben
93,4 g Wasser
II. Leimungswerte der Papiere nach Cobb (1 Min.
Benetzungszeit) und Viskositäten der 30% Feststoff enthaltenden Dispersionen
Wasserauf | Viskosität 5 | |
nahme, g/qm | incPbei | |
t = 200C | ||
Latex 1 | 24 | 7,8 |
Mischung aus 70% | ||
Latex 1 und 30% | ||
Vorprodukt 6 | 16 | 15,6 |
Mischung aus 50% | ||
Latex 1 und 50% | ||
Vorprodukt 6 | 14,5 | 70 |
Mischung aus 30% | ||
Latex 1 und 70% | ||
Vorprodukt 6 | 14,5 | 915 |
Vorprodukt 6 | 14,5 | 4040 |
Wie diesen Werten zu entnehmen ist, kann das Vorprodukt 6 mit einem an sich wenig leimenden Latex
in weiten Bereichen abgemischt werden, ohne daß die leimende Wirkung der Mischung wesentlich abnimmt.
Die Viskosität dagegen wird durch den Zusatz des dünnflüssigen Latex erniedrigt und ermöglicht eine
bessere Handhabung des Produkts.
Ein ungeleimtes Papier mit einem Flächengewicht von 80 g/qm, hergestellt aus 50 Teilen gebleichtem
Sulfitzellstoff, 50 Teilen gebleichtem Sulfatzellstoff vom Mahlgrad 40° SR, 15 Teilen China Clay und 3 Teilen
Aluminiumsulfat wird in der Leimpresse mit einer Präparation der nachstehenden Zusammensetzung so
imprägniert, daß ein Gewichtsteil Papier 0,33 Gewichtsteile Präparationslösung aufnimmt
Nach der Trocknung des Papiers bei 80—100° C
erhält man folgende Leimungswerte:
10g heißwasserlösliche Stärke
0,4 g Leimungsmittel 6 bis 11 bzw. Latex 1—6 ,bzw.
Vorprodukt (berechnet auf Festprodukt)
0,2 g optischer Aufheller entsprechend der Konstitution Nr. 40 622 gemäß Colour index U, Auflage
1956
89,4 g Wasser
11. Leimungswerte nach C 0 b b | Wasseraufnahme |
(1 Min. Benetzungszeit) | in g/qm |
25 | |
22,5 | |
Leimungsmittel 6 | 24,5 |
Leimungsmittel 7 | 25,5 |
Leimungsmi'tel 8 | 23 |
Leimungsmittel 9 | 22 |
Leimungsmittel 10 | 36 |
Leimungsmittel 11 | 34 |
Latex 1 | 33 |
Latex 2 | 31 |
Latex 3 | 32 |
Latex 4 | 31 |
Latex 5 | 22,5 |
Latex 6 | |
Vorprodukt 6 | |
Die Leimungswerte zeigen, daß durch Abmischen des Vorprodukts 6 mit den Latices 1—6 Leimungsmittel
erhalten werden, die dem reinen Vorprodukt in der Leimwirkung praktisch gleichwertig sind.
Ein ungeleimtes Papier mit einem Flächengewicht von 80 g/qm, hergestellt aus 50 Teilen gebleichtem
Sulfitzellstoff, 50 Teilen gebleichtem Sulfatzellstoff vom Mahlgrad 40° SR, 15 Teilen China Clay und 3 Teilen
Aluminiumsulfat, wird in der Leimpresse mit einer Präparation der nachstehend beschriebenen Zusammensetzung
so imprägniert, daß 1 Gewichtsteil Papier 0,6 Gewichtsteile Präparationslösung aufnimmt. Nach
der Trocknung des Papiers bei 80—1000C erhält man
folgende Leimungswerte:
I. Leimpressenpräparation
0,4 g Leimungsmittel 12—14 bzw. 0,2 g Vorprodukt 6
99,6 g bzw. 99,8 g Wasser
II. Leimungswerte nach C ο b b
(1 Min. Benetzungszeit)
(1 Min. Benetzungszeit)
Wasseraufnahme in g/qm
21 20 22 20
Halbe Einsatzmenge von
Vorprodukt 6
Leimungsmittel 12
Leimungsmittel 13
Leimungsmittel 14
Latex:
Vorprodukt 6
Leimungsmittel 12
Leimungsmittel 13
Leimungsmittel 14
Latex:
Äthylen-Maleinsäure-
cyclohexylhalbester,
beschrieben bei
Latex:
beschrieben bei
Latex:
beschrieben bei
Wie die erhaltenen Leimungswerte zeigen, sind
erfindungsgemäß die verschiedensten %pen vojj
980
Polymerlatices geeignet in Kombination mit einem für sich zu hochviskosen Vorprodukt des zuvor beschriebenen
Typs anwendungstechnisch gut handhabbare Leimungsmittel mit guten Leimungswerten zu erbringen.
Claims (1)
1. Modifizierte, anionische Leimungsmittel auf der
Basis von Bernsteinsp.ureimidgruppen enthaltenden
Mischpolymerisaten, gekennzeichnet durch Mischungen aus
-CH
CH-
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702034263 DE2034263C3 (de) | 1970-07-10 | Modifizierte, anionische Papierleimungsmittel | |
GB3165171A GB1358296A (en) | 1970-07-10 | 1971-07-06 | Anionic papersizing agents |
US00160516A US3726822A (en) | 1970-07-10 | 1971-07-07 | Modified anionic paper-sizing agents |
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SE7108946A SE374575B (de) | 1970-07-10 | 1971-07-09 | |
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DE2034263A1 DE2034263A1 (de) | 1972-01-13 |
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DE2034263C3 DE2034263C3 (de) | 1977-11-24 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0223922A1 (de) * | 1985-11-21 | 1987-06-03 | Kämmerer Gmbh | Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharzen in Form von Lösungen und Dispersionen imprägnierten Papierbahnen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0223922A1 (de) * | 1985-11-21 | 1987-06-03 | Kämmerer Gmbh | Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharzen in Form von Lösungen und Dispersionen imprägnierten Papierbahnen |
EP0223922B1 (de) | 1985-11-21 | 1990-12-27 | Kämmerer Gmbh | Verfahren zur Herstellung von mit Kunstharzen in Form von Lösungen und Dispersionen imprägnierten Papierbahnen |
Also Published As
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BE769802A (fr) | 1971-11-16 |
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GB1358296A (en) | 1974-07-03 |
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DE2034263A1 (de) | 1972-01-13 |
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AT303511B (de) | 1972-11-27 |
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