DE2032639B2 - Verfahren zum Niederschlagen einer dünnen Goldschicht auf einem Träger durch Kathodenzerstäubung - Google Patents
Verfahren zum Niederschlagen einer dünnen Goldschicht auf einem Träger durch KathodenzerstäubungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Niederschlagen einer dünnen Goldschicht auf- einem Träger durch Kathodenzerstäubung; wobei zwischen
der Goldschicht und dem Träger zwecks Verbesserung der Haftung eine Wismutoxidschicht ebenfalls durch
Kathodenzerstäubung angebracht wird.
Ein solches Verfahren ist bereits bekannt (DE-AS
10 58 805), wobei dort zur Herstellung durchscheinender
Goldüberzüge auf Glas durch Kathodenzerstäubung in inerter und sauerstofffreier Atmosphäre eine
Zwischenschicht aus einem der Oxide von Cadmium, Blei, Tellur, Antimon oder Wismut zwischen dem
Glasträger und der Goldschicht und eine zweite Oxidschicht über der Goldschicht angeordnet werden.
Diese Mehrschichtenfolge wird dort in mehreren Arbeitsgängen aufgebracht, wobei die Zwischenschicht
in einer Argonatmosphäre mit Spuren von Sauerstoff, die Metallschicht jedoch anschließend in sauerstofffreier
Argonatmosphäre aufgebracht werden soll. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß mehrere Umrüstungen
der Kathodenzerstäubungsanlage erforderlich sind.
Zur Herstellung gut am Substrat haftender Goldschichten ist es auch bereits bekannt, Legierungen zu
zerstäuben, die insbesondere entweder Gold und Kobalt oder Gold und Nickel enthalten, wobei diese beiden
Metalle in den Legierungen in Mengen vorhanden sind, die 2Gew.% nicht überschreiten. Bei einem Beschüß
der aus diesen Legierungen bestehenden Auftreffplatten in einer Atmosphäre, die Argon und anfänglich eine
sehr geringe Menge Sauerstoff enthält, soll dort auf dem Substrat zunächst eine äußerst dünne Kobalt- oder
Nickeloxidschicht entstehen und anschließend eine Goldschicht. Dabei hat sich gezeigt, daß die erhaltene
Schicht nicht aus reinem Gold besteht, sondern daß die Zusammensetzung dieser Schicht sehr wenig von der
der Ausgangslegierung verschieden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Kathodenzerstäubungsverfahren so
zu verbessern, daß sich eine dünne gut haftende Goldschicht auf der vom Substrat getragenen Wismutoxidschicht
unter Anwendung nur einer Auftreffplatte
2:
aufbringen'läßt Diese Aufgabe wird! erfindungsgemäß
dadurch: gelöst;, daß'· die Wismutoxidschicht und die
Göldschicht dadurch] in: einem A rbeitsgang angebracht
werden;, daß' bei: der Kathodenzerstäubung: eine
Auftreffplätte verwendet wird; auf: der eine- Schicht aus
einer Goldi-Wismut-Legierung vorhanden ist und1 daß
das RfestgasimiZerstäubungsraum Sauerstoff enthält
DMüiichiwJrdlvorteilhaftejTweiseenreichti däßisichibeii
der Verwendung einer Legierungvon Goldund Wismut auf dem: Substrat zunächst eine Wismutoxidschicht und
teilst es
zweckmäßig; wenn eine Auftreffplätte verwendet wird,
auf! der eine· Schicht aus einer GoldrWismut-Legierung
vorhanden, ist; die. 90' bis 98 Gew.% Gold: und; 10 bis
2?Gew.% Wismut enthält Vorteilhaft ist auch, daß'kein
ArgonbeiidemZerstäubungsprozeß'benutzt zu: werden
braucht Das Argonliann unbedenklich durch entweder Sauerstoff oder — was-noch einfacher ist — durch; Luft
oder eini Gemisch; van Sauerstoff und· Stickstoff ersetzt
werden:
Im folgenden: ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der Zeichnung^rläutert Die einzige Figur zeigt als schematische Anordnung einen Schnitt durch
ein Sübstrati mit einer durch das beschriebene Verfahren
auf diesem Substrat niedergeschlagenen Schicht
Das Substrat besteht aus einem dielektrischen
Material) z. B. Glas. Es kann zur Durchführung' des
beschriebenen Verfahrens auch jedes andere dielektrische Material als Substrat'verwendet werden, vorausgesetzt,
daß' dieses Material ohne mechanische oder
chemische Änderung- einen Elektronen- und Ionenbeschuß
im Kathodenzerstäubungsraum aushalten kann. Kristalline Substrate, die vielfach in der Dünnschicht-Technik
angewendet werden (kristalline Substrate wie keramische Substrate, Ferrite, Quarz usw.), sind zur
Anwendung des beschriebenen Verfahrens geeignet.
Auf dem Substrat 10 werden nacheinander eine
Schicht Ii aus Wismuttrioxid und eine Schicht 12 aus
Gold, angebracht Dieser Überzug wird durch Kathodenzerstäubung unter Verwendung einer Auftreffplatte
angebracht, wobei die Oberfläche dieser Kathodenauftreffplatte mit einer Schicht aus einer Gold-Wismut-Legierung
überzogen ist Die für das Ausführungsbeispiel verwendete Legierung enthielt 98 Gew.% Gold und
2 Gew.% Wismut.
Eine geeignete Spannung zwischen den Elektroden der Entladungsvorrichtung liegt im Bereich zwischen 1
und 3 kV, was einen Strom mit einer Stromdichte von 0,1 bis 0,9 mA/cm2 bei einem Elektrodenabstand von
etwa 50 mm ergibt. Der Gasdruck liegt bei 1,33 χ 10~2 mbar, das Entladungsgas besteht aus trockener
Luft.
Die Schicht 11 aus Wismuttrioxid kann eine sehr geringe Dicke von 2 bis 4 nm aufweisen. Die Dicke der
Goldschicht 12 kann in Abhängigkeit vom Anwendungszweck der erwähnten Schicht variieren. Für Glas,
das Infrarotstrahlung reflektiert, soll diese Dicke nicht größer als 10 nm sein; die Dauer des Zerstäubungsprozesses
beträgt dann 30 bis 40 see.
Es hat sich gezeigt, daß die enthaltenen Schichten eine große Festigkeit haben und mechanisch gut haften
und in ihrer Qualität mit den Schichten vergleichbar sind, die bisher mit Gold-Kobalt- und Gold-Nickel-Legierungen
erhalten wurden, deren Haftung viel besser als die der durch andere zuvor bereits bekannte
Verfahren hergestellten Schichten war.
Es ist hervorzuheben, daß es bei Verwendung von Wismut nicht erforderlich ist, die Menge Sauerstoff, die
während der Zerstäubung vorhanden sein soll, derart zu
bemessen, daß diese Menge gerade gleich der zur
Oxidbildung: erforderlichen- Sauerstoffmenge- ist; wie
dies bei Anwendungvon Kobalt und Nicke.· der Fäll ist
Es hat sich gezeigt, daß sich der Sauerstoff: nach: der
Bildung der Unterlage wie ein neutrales Gas verhält, das
das Niederschlagen des Goldes nicht behindert
Außerdem ist die Wismutmenge in: der erwähnten:
Legierung; nicht so kritisch wie die Metallmenge bei:
Verwendungrvon Gold-Kobalt- und Gold-Nickel-Legierungen
ist In der Praxis wurden befriedigende
Ergebnisse mit: Legierungen von, Gold:und Wismut mit
einem Wismutgehalt zwischen 2und:10% erzielt
Durch' das. beschriebene Verfahren lassen sich' auf1
einfache Weise Fensterscheiben herstellen, die Infrarot-Strahlung reflektieren:
Es ist bekannt; daß dünne Goldschichten für
Strahlung des sichtbaren Spektralbereiches durchlässig: sind; während: Strahlung- aus- dem InfraroU/ereich des
Spektrums reflektiert wirdi Derartige Schichten eignen sich dadurch insbesondere zur Anwendung· als Überzugsmaterial
für Frontscheiben und: Fensterscheiben in Flugzeugen. Durch ihre Filterwirkung tragen diese
Scheiben zur Klimaanpassung dadurch bei, daß das
Auftreten des sog; »Treibhaus«-Effektes verhindert wird.
Zur Herabsetzung der Kosten der Klimaanlagen in
Gebäuden, in denen die Außenwände zu einem wesentlichen Teil durch Glas gebildet werden, ist es
üblich, Glas zu verwenden, das mit einer dünnen Goldschicht überzogen ist. Es versteht sich, daß die
Zwischenschicht die als Haftschicht wirkt und sich zwischen dem Glassubstrat und der Goldschicht
befindet, eine etwa gleiche spektrale Durchlässigkeit wie die Goldschicht aufweisen muß. Wismuttrioxid
weist für diesen Zweck die geeigneten optischen Eigenschaften auf.
Das Überziehen einer Infrarotstrahlung reflektierenden Glasscheibe wird bekanntlich in zwei Stufen
durchgeführt In einer ersten Stufe wird eine dünne Wismuttrioxidschicht, vorzugsweise durch reaktive
Kathodenzerstäubung, niedergeschlagen, um eine gute Haftung dieser Schicht an der Glasscheibe zu erzielen.
In einer zweiten Stufe wird eine Goldschicht durch Vakuumverdampfen angebracht.
Dieses bekannte Überzugsverfahren weist den Nachteil auf, daß zwei Vorrichtungen benötigt werden,
und zwar eine Zerstäubungs- und eine Bedampfungsvorrichtung. Wenn diese Vorrichtungen sich in verschiedenen
Räumen befinden, sind zwischen den beiden Stufen die Scheiben zur Beförderung zwischen den
beiden Räumen wieder in Luft zurückzuführen, wodurch das Aussehen und die optischen Eigenschaften der
Schichten beeinträchtigt werden können.
Beim hier beschriebenen Verfahren wird nur eine Kathodenzerstäubungsapparatur angewendet Nach
einer bei der Kathodenzerstäubung vielfach verwendeten Maßnahme wird die Elektrodenauftreffplatte über
der Elektrode angeordnet, die die mit Gold zu überziehende Glasscheibe abstützt. Die Abmessungen t>o
des Zerstäubungsraumes und: der in: diesem Räum
enthaltenen Elemente müssen selbstverständlich denen, der zu überziehenden: Substrate entsprechen; aber der
Flächeninhalt beeinflußt die Eniladungsbedingungen
nichtwesentlich:
Nachdem: die Oberfläche der zu beschichtenden
Substrate sorgfältig; gereinigt worden, ist;, werdeir die
Substrate in den: Zerstäubungsraum: eingebracht! wonach dieser Räum verschlossen und auf einens Restdruck
zwischen U33: χ 1O.-Z bis l;33; χ 10~3 mbarr evakuiert,
wird. Die Entladung: wird anschließend in Gang gesetzt
und während; mehr oder weniger langer Zeit: je nach':
Dicke der gewünschten Goldschicht aufrechterhalten.
Für eine reflektierende Glasscheibe, auf! der naturgemäß,- nur eine sehr geringe Menge Gold' niedergeschlagen
werdeni soll;, damit', die Transparenz- nicht! zu; stark
herabgesetzt! wird], beansprucht, die Bearbeitung: sehr
wenig Zeit: in der Größenordnungjvon 30 bis-40'sec. Im
Hinblick, auf eine- Großserienfertigung; ist; diese- große
GeschwihdigkeitLeiherh'eblicKer.Vorteiiirn: Vergleich zu
den bekannten Beschichtungsverfahren. Die. Geschwindigkeit wird noch dadurch vergrößert;, daß der
anfängliche Druck,.unter dem der Zerstäubungsprozeß
in Gang gesetzt wird und der verhältnismäßig: hoch ist schnell erreicht wird: Zur Evakuierung- des^ Zerstäubungsraumes ist nur eine mechanische Pumpe erforderlich.
Ein weiterer Vorteil ist, daß der Ersatz des
Gasgemisches aus Argon und Sauerstoff; wie es bei
bekannten Verfahren verwendet wird, durch: Luft oder
durch ein Gemisch aus Stickstoff und Sauerstoff zu einer erheblichen Herabsetzung des Herstellungspreises
führt Vom technischen Standpunkt aus eignet sich Luft
besonders gut denn: der Stickstoff liefert: Ionen zum
Beschüß der Auftreffplätte und der Sauerstoff wirkt als reaktives Gas. Wichtig ist; daß die verwendete Luft
trocken ist
Die transparente dünne Schicht aus reinem Gold, die
durch das beschriebene Verfahren erhalten wird, unterscheidet sich in elektrischer Hinsicht von durch
bekannte Verfahren erhaltenen Schichten ähnlicher Art dadurch, daß der Flächenwiderstand bei gleicher Dicke
viel geringer ist Dieser Flächenwiderstand: kann bei einer Schichtdicke von einigen nm weniger als 10 Ω sein.
Durch Regelung der Zerstäubungsbedingungen, insbesondere derjenigen der Zusammensetzung des Gasgemisches
im Zerstäubungsraum, kann der Wert des Flächenwiderstandes der Schicht beeinflußt werden,
und es können Schichten hergestellt werden, deren Flächenwiderstand bei einer Dicke von 5 bis 10 nm
zwischen 10 und 500 Ω liegen kann.
Wegen ihrer großen Festigkeit, ihrer hohen Transparenz im sichtbaren Spektralbereich und ihres leicht
einstellbaren elektrischen Flächenwiderstandes eignen sich diese Schichten besonders gut zur Herstellung
transparenter und leitender Elektroden, wie sie z. B. in Vorrichtungen zur Entfernung von Eisablagerungen
und/oder zur Verhinderung der Bildung solcher Ablagerungen verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum: Niederschlägen' einer dünnen
Goldschicht auf' einem Träger durch Kathodenzerstäubung, wobei zwischen der Goldschicht und: dem
Träger zwecks, Verbesserung; der Haftung! eine
Wismutoxidschicht ebenfalls- durch; Kathodenzerstäubung
angebracht wird], d'adiuuiehi geJeejninizeichnet,
daß' die Wismutoxidsch'icht und! die Goldschicht dadurch in' einem Arbeitsgang- angebracht
werden;, daß beil der Kathodenzerstäubung
eine. Auftreffplatte verwendet wind], auf: deir eine1
Schicht aus einer Gbld-WismufclLegierung'vorhanden ist! und! daß' das Restgas im; Zerstäubungsraum
Sauerstoff enthält is
2. Verfahren; nach) Anspruch-11,. dadurch: gekennr
zeichnet, daß eine Auftreffplatte verwendet wird; auf:
der eine Schicht aus einer Gold-Wismut-Legierung
vorhanden ist,die90bis98Gew.% Gbld'undilOibis
2'Gew.% Wismutenthälb
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß: das Restgas im Zerstäubungsraum
Sauerstoff und Stickstoff enthält
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