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Die
Erfindung betrifft ein Testmittel zur Durchführung eines Verfahrens zur
Untersuchung und/oder zum Nachweis von ersten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen, bei dem (a) Trägerpartikel,
die mit zweiten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen beladen sind, vordosiert und in getrockneter
Form bereitgestellt werden, (b) (i) die Trägerpartikel mit einer Flüssigkeit,
die zu untersuchende bzw. nachweisende erste Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe enthält,
in Kontakt gebracht werden, wobei die ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe mit einer oder mehreren charakteristischen Markierungsgrößen markiert
sind, oder (ii) die Trägerpartikel
mit zu untersuchenden bzw. nachzuweisenden ersten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen und mit dritten Biomolekülen und/oder Wirkstoffen, die
sich in derselben oder in verschiedenen Flüssigkeiten befinden, gleichzeitig oder
sequentiell in Kontakt gebracht werden, wobei die dritten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe mit einer oder mehreren charakteristischen Markierungsgrößen markiert
sind, und (c) nach einer oder mehreren Reaktionszeiten, in der die
in Kontakt gebrachten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe binden können,
die charakteristische Größe der ersten
und/oder dritten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe analysiert wird, aus der auf das Vorhandensein
und/oder die Menge der zu untersuchenden bzw. nachzuweisenden ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe geschlossen werden kann.
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In
DE 33 22 373 C2 und
EP 0 126 450 ist ein Verfahren
beschrieben, welches die simultane Bestimmung von mehreren Antigenen
und/oder Antikörpern
aus einer Probe ermöglicht.
Eine Mischung aus Partikeln, die mit unterschiedlichen Antikörpern und/oder
Antigenen beschichtet sind, wird mit einer Flüssigkeit gemischt, die die
zu untersuchenden bzw. nachzuweisenden Antigene bzw. Antikörper enthält. Nach
einer definierten Reaktionszeit, in der die nachzuweisenden Antigene
bzw. Antikörper
von den an die Partikel beschichteten Antikörpern bzw. Antigenen gebunden
werden, erfolgt die Identifizienmg der gebundenen Antigene bzw.
Antikörper
durch Zugabe einer Flüssigkeit
mit fluoreszenzmarkierten Antikörpern
und/oder Antigenen, die mit den nachzuweisenden bzw. zu untersuchenden
Antigenen bzw. Antikörpern
speziesspezifisch reagieren. Die Analyse der Markierungen der einzelnen
Partikel erfolgt mit Hilfe von speziell für Partikelmessungen abgestimmten Durchflußzytometern.
Aus dieser Analyse kann auf die Beschaffenheit bzw. auf das Vorhandensein
von zu untersuchenden Antigenen bzw. Antikörpern rückgeschlossen werden. Durch
geeignete Auswahl der Antikörper
bzw. Antigene, mit denen die verwendeten Partikel beladen sind,
können
vorbestimmte gewünschte
Eigenschaften der zu untersuchenden Flüssigkeit bzw. ihrer Inhaltsstoffe
untersucht werden. Je nachdem, welche Antigene bzw. Antikörper in der
zu untersuchenden Flüssigkeit
nachgewiesen bzw. analysiert werden sollen, können Testpartikel, die mit
entsprechend korrespondierenden Antikörpern bzw. Antigenen beladen
sind, verwendet werden.
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Im
folgenden werden zur leichten Unterscheidung die zu untersuchenden
bzw. nachzuweisenden Biomoleküle
bzw. Wirkstoffe als „erste" Biomoleküle bzw.
Wirkstoffe bezeichnet. Die Biomoleküle bzw. Wirkstoffe, mit denen
die Trägerpartikel
beladen sind, werden als „zweite" Biomoleküle bzw.
Wirkstoffe bezeichnet, und diejenigen Biomoleküle bzw. Wirkstoffe, deren Markierung
ggf. zur Analyse ausgewertet wird, werden als „dritte" Biomoleküle bzw. Wirkstoffe bezeichnet.
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Unter
dem Begriff „Biomolekül" werden dabei alle
Moleküle
verstanden, die biologischen Ursprungs sind, also z. B. Antigene,
Antikörper,
DNA, DNA-Fragmente,
etc. Unter dem Begriff „Wirkstoffe" sind alle Moleküle zu verstehen,
die nicht biologischen Ursprungs sind, jedoch z. B. zu therapeutischen
Zwecken Lebewesen appliziert werden können (z. B. synthetische Medikamente).
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Das
bekannte Verfahren umfaßt
folgende Schritte:
- – Dispensierung der Mischung
aus Partikeln, die mit zweiten Antikörpern/Antigenen beschichtet sind,
in ein Reaktionsgefäß,
- – Zugabe
einer Flüssigkeit,
die die zu untersuchenden bzw. nachzuweisenden ersten Antigene/Antikörper enthält,
- – Inkubation,
- – Waschen
der Partikel nach Ende der Reaktionszeit zum Entfernen der nicht
gebundenen Substanzen,
- – Zugabe
einer Flüssigkeit
mit fluoreszenzmarkierten dritten Antikörpern und/oder Antigenen, die
mit den nachzuweisenden oder zu untersuchenden ersten Antigenen/Antikörpern spezies-spezifisch
reagieren,
- – Inkubation,
- – Waschen
zum Entfernen der nicht gebundenen Substanzen, und
- – Analyse
der Markierungen der einzelnen Partikel mit Hilfe von speziell für Partikel-Messungen abgestimmten
Durchflußzytometern.
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Zu
Beginn des Analyseverfahrens ist eine Dispensierung der mit Biomolekülen/Wirkstoffen
beschichteten Partikel bzw. Partikelmischung in ein Reaktionsgefäß vorzunehmen.
Dieser Pipettierschritt beeinflußt die Testqualität ganz entscheidend,
da hiermit die Konzentration der auf den Partikeln beschichteten
Biomolekülen/Wirkstoffen
in der Testlösung
festgelegt wird. Die Konzentration der auf den Partikeln beschichten
Biomolekülen/Wirkstoffen
in der Testlösung
hat Einfluß auf
die Testeinstellung und das Testniveau und damit die Bewertung des
untersuchten Probenmaterials. Von der Testeinstellung abweichende
Partikelzahlen haben auch Einfluß auf die Zählraten z. B. bei der Analyse
in einem Durchflußzytometer.
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Werden
die zu dispensierenden Partikel z. B. in wäßrigen Pufferlösungen (z.
B. PBS) geliefert, kommt es aufgrund der höheren Dichte der Partikel (z.
B. 1,05 g/ml für
Partikel aus Polystyrol) zu einem Sedimentationsprozeß. Vor der
Weiterverwendung muß somit
eine Homogenisierung der Suspension durchgeführt werden, wobei das Schäumen der
Suspension und die Bildung von Luftblasen sorgfältig vermieden werden muß. Im darauffolgenden
Prozeß muß darauf
geachtet werden, daß eine
erneute Sedimentation der Partikel vermieden wird.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Testmittel anzugeben, mit dem
eine vereinfachte Verfahrensführung
bei gleichzeitig hoher Richtigkeit und Präzision möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Testmittel mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Testmittel
ermöglicht die
Durchführung
eines Verfahrens mit den folgenden Schritten: mit den zweiten Biomolekülen bzw. Wirkstoffen beladene
bzw. beschichtete Trägerpartikel
sind in dem Testmittel vordosiert in getrockneter Form bereitgestellt.
Ein Labormitarbeiter kann so auf die vordosierte Menge der beschichteten
Trägerpartikel
zurückgreifen,
ohne daß er
zunächst
in einem aufwendigen Pipettierschritt die Menge der Trägerpartikel
genau festlegen müßte. Der
Schritt der genauen Festlegung der Menge der Trägerpartikel wird im Vorhinein
bei der Herstellung der entsprechenden Testmittel vorgenommen. Bei
der Untersuchung bzw. dem Nachweis der Biomoleküle und/oder Wirkstoffe unter
Verwendung des so vordosierten Testmittels ist dieser besonders
kritische und fehlerintensive Schritt also nicht mehr notwendig
und kann auch unter vereinfachten Bedingungen ohne große Expertise durchgeführt werden.
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Wird
die vordosierte Menge der Trägerpartikel
in gefriergetrockneter Form bzw. getrockneter Form bereitgestellt,
so ist zudem eine verlängerte Haltbarkeit
der zweiten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe gegeben, mit denen die Trägerpartikel beschichtet sind.
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Das
erfindungsgemäße Testmittel
kann in einem Verfahren zur Untersuchung z. B. der Menge einer vorhandenen
Sorte von Biomolekülen
bzw. Wirkstoffen bzw. zum Nachweis, ob überhaupt entsprechende Biomoleküle oder
Wirkstoffe enthalten sind, verwendet werden. Dabei kann die vordosierte
Menge Trägerpartikel
enthalten, die unterschiedlich beladen sind und so zum Nachweis
bzw. zur Untersuchung unterschiedlicher erster Biomoleküle und/oder Wirkstoffe
eingesetzt werden.
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Es
können
dazu zweite Biomoleküle und/oder
/Wirkstoffe eingesetzt werden, die zu den ersten zu untersuchenden
bzw. ggf. nachzuweisenden Biomolekülen und/oder Wirkstoffen und/oder dritten
Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen komplemetär
sind. Als komplementär
werden dabei derartige Biomoleküle
oder Wirkstoffe bezeichnet, die über eine
kovalente, Affinitäts-
bzw. Hybridisierungsreaktion weitere Biomoleküle und/oder Wirkstoffe binden.
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Das
erfindungsgemäße Testmittel
kann ebensogut in einem Verfahren eingesetzt werden, bei dem geprüft wird,
ob in der Flüssigkeitsprobe
eine bestimmte Sorte Biomoleküle
bzw. Wirkstoff enthalten ist, indem Trägerpartikel mit zweiten Biomolekülen/Wirkstoffen
eingesetzt werden, die mit den ggf. nachzuweisenden ersten Biomolekülen/Wirkstoffen reagieren
würden.
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Das
erfindungsgemäße Testmittel
kann auch in einme Verfahren mit einer kompetitiven Reaktion eingesetzt
werden. Bei einem solchen Testverfahren sind die dritten Moleküle komplementär zu den
ersten und zweiten (bzw. die zweiten Moleküle sind komplementär zu den
dritten, jedoch nicht zu den ersten). Bei einer solchen kompetitiven
Reaktion, bei der die ersten und zweiten Moleküle sehr ähnlich oder sogar gleich sind,
stehen die ersten bzw. zweiten Moleküle um die Bindung zum markierten
komplementären dritten
Molekül
in Kompetition. Ist kein erstes Molekül in der Flüssigkeit enthalten, binden
alle dritten Moleküle
an die zweiten Moleküle
und damit an die Trägerpartikel
und werden detektiert. Sind andererseits viele erste Moleküle vorhanden,
binden alle dritten Moleküle
an die ersten Moleküle
und nicht an die zweiten und somit nicht an die Trägerpartikel
und werden somit nicht detektiert.
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Die
Bereitstellung der Trägerpartikel
in dem erfindungsgemäßen Testmittel
in gefriergetrockneter Form ist besonders einfach zu bewerkstelligen
und präzise.
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Entweder
die ersten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe in der Flüssigkeit
oder dritte Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe sind mit einer oder mehreren charakteristischen Markierungsgrößen markiert,
z. B. mit einem fluoreszierenden Bestandteil.
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Die
getrockneten bzw. gefriergetrockneten Trägerpartikel können in
Reaktionsgefäßen bereitgestellt
werden, die ohne weitere zusätzliche
Maßnahmen
direkt zur Analyse der zu untersuchenden Flüssigkeit eingesetzt werden
können,
z. B. Mikro-Titerplatten oder Röhrchen.
Der Laborant muß dann
nur noch das Reaktionsgefäß mit der
vordosierten und vorbekannten Menge an gefriergetrockneten Trägerpartikeln
mit der zu untersuchenden Flüssigkeit
in Kontakt bringen, ohne daß ein
Umfüllprozeß oder eine
Mengenbestimmung notwendig wäre.
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Bei
einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Testmittels
werden Presslinge bereitgestellt, die die getrockneten bzw. gefriergetrockneten
Trägerpartikel
in vordosierter Form enthalten. Diese Presslinge sind leicht zu
handhaben und können
in beliebigen Reaktionsgefäßen eingesetzt
werden. Zudem ist eine individuelle Zusammenstellung der Partikelmischungen
möglich, wenn
z. B. mehrere Presslinge verwendet werden, die jeweils gefriergetrocknete
Trägerpartikel
umfassen, die mit unterschiedlichen Biomolekülen bzw. Wirkstoffen beladen
sind.
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Nach
der bzw. den Reaktionszeiten der ersten und/oder dritten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe mit den an den Trägerpartikeln
gebundenen zweiten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen wird das Resultat untersucht, um Information über das
Vorhandensein bzw. die Beschaffenheit der ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe in der zu untersuchenden Flüssigkeit zu erhalten. Dazu
können
unterschiedliche Parameter untersucht werden. Zum Beispiel können unterschiedlich
große
Trägerpartikel
mit unterschiedlichen zweiten Biomolekülen bzw. Wirkstoffen beladen
sein und in einer Mischung verwendet werden. Nach den Reaktionszeiten
sind an diesen Trägerpartikeln
unterschiedliche erste Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe und gleiche dritte Biomoleküle und/oder Wirkstoffe gebunden.
Entsprechend kann durch Analyse der Größe der Trägerpartikel auf die Art und durch
Analyse der charakteristischen Größe der ersten und/oder dritten
Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe auf die Menge der ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe in der zu untersuchenden Flüssigkeit zurückgeschlossen
werden. Die Trägerpartikel
können
sich andererseits auch durch einen zusätzlichen z. B. fluoreszierenden
Bestandteil unterscheiden. Werden Trägerpartikel, die mit unterschiedlichen
zweiten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen beladen sind, auch mit unterschiedlich fluoreszierenden
Bestandteilen versehen, läßt sich
aufgrund der unterschiedlichen Fluoreszenz der Trägerpartikel
auf die Art und durch Analyse der charakteristischen Größe der ersten und/oder
dritten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe auf die Menge der ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe in der zu untersuchenden Flüssigkeit zurückschließen. Die
Kodierung der Trägerpartikel
geschieht z. B. in bekannter Weise durch Einbringen des Fluorophoren
in die Partikel oder durch Anhängen
fluoreszierender Nanopartikel an die Oberfläche der Trägerpartikel. Besonders vorteilhaft
ist eine Ausführungsvariante
des erfindungsgemäßen Testmittels,
bei der zusammen mit den vordosierten Trägerpartikeln eine vordosierte
Menge dritter Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe, die aus einer oder mehreren Komponenten bestehen
können
und mit einer oder mehreren charakteristischen Größen markiert
sind und dabei eine oder mehrere zu den zweiten und/oder ersten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen komplementäre Strukturen
aufweisen, in getrockneter bzw. gefriergetrockneter Form bereitgestellt
werden.
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Die
vordosierten dritten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe sind dann je nach Ausgestaltung des Testmittels z. B.
in den Presslingen oder in den vorgefertigten Reaktionsgefäßen, in
denen sich die Trägerpartikel
befinden, mit enthalten und können aus
einer oder mehreren Komponenten bestehen.
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Die
charakteristische Markierung kann z. B. Fluroeszenz, Phosphoreszenz,
Bio-, Chemielumineszenz, Chromophore, Radioaktivität oder Enzymaktivität umfassen.
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Bei
einem solchen Testmittel, in der markierte dritte Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe bereits mit den vordosierten Trägerpartikeln bereitgestellt
werden, ist eine weitere Verringerung der Fehler durch Einsparung
eines weiteren Dispensierschrittes gewährleistet. Zusätzlich wird
die Testbearbeitung durch Reduktion der Anzahl der Verfahrensschritte weiter
vereinfacht. Bei einer solchen vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens
sind im Gegensatz zu den oben geschilderten Verfahrensschritten
des Standes der Technik nur noch die Zugabe einer Flüssigkeit,
die ggf. die zu untersuchenden bzw. nachzuweisenden ersten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe enthält,
und die Analyse der Markierungen der einzelnen Partikel z. B. mit
Hilfe von speziell für
Partikelmessungen abgestimmten Durchflußzytometern notwendig.
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Ein
erfindungsgemäßes Testmittel
zur Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Analyseverfahren zeichnet
sich durch eine vordosierte Menge von Trägerpartikeln in getrockneter
bzw. gefriergetrockneter Form z. B. als Pressling oder in einem
Reaktionsgefäß aus. Dieses
Testmittel kann von einem Laboranten ohne Pipettier- oder Dispensierschritt
direkt verwendet werden, so daß in
beschriebener Weise eine wesentliche Fehlerquelle reduziert ist.
Solche Testmittel können
in großen
Mengen im Vorhinein hergestellt und als solche z. B. vertrieben
werden.
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Das
Testmittel kann zusätzlich
markierte dritte Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe enthalten, die mit zu untersuchenden ersten
Biomolekülen
bzw. Wirkstoffen spezies-spezifisch reagieren können. Aus diesen besonderen
Ausführungsformen
der Testmittel ergeben sich die oben bereits beschriebenen Vorteile.
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Ein
Verfahren zum Herstellen eines erfindungsgemäßen Testmittels umfaßt das Dispensieren von
Trägerpartikeln
in vorbestimmter Menge in ein Reaktionsgefäß und deren Trocknung bzw.
Gefriertrocknung. Die Trägerpartikel
können
in einem zentralen Prozeß unter
genau überwachten
Bedingungen in die Reaktionsgefäße dispensiert
werden und ggf. z. B. durch Ultraschall und/oder mechanisches Rühren homogenisiert
werden. Durch die Trocknung bzw. Gefriertrocknung werden sie haltbar
und einfach handhabbar gemacht.
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Bei
einem anderen Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Testmittels
werden Trägerpartikel,
die mit zweiten Biomolekülen/Wirkstoffen
beladen- sind, getrocknet bzw. gefriergetrocknet und zu Presslingen
geformt, die jeweils eine vorbestimmte Menge Trägerpartikel enthalten.
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Im
folgenden werden Ausgestaltungen der Verfahren und Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Testmittel
im Detail erläutert.
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1 zeigt den Temperatur-
bzw. Druckverlauf bei der Gefriertrocknung bei der Durchführung eines
Herstellungsverfahrens.
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Zur
Analyse einer Flüssigkeit
mit unbekannten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen oder mit unbekannter Menge einer Sorte von
ersten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen greift ein Labormitarbeiter auf ein Reaktionsgefäß mit einer
vordosierten Menge an Trägerpartikeln
zurück,
die mit zweiten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen beladen sind, die mit den zu untersuchenden
bzw. möglicherweise
nachzuweisenden ersten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen und/oder dritten Biomolekülen und/oder Wirkstoffen spezifisch
reagieren können.
In einer Ausgestaltung sind in dem Reaktionsgefäß die Trägerpartikel in gefriergetrockneter
Form vorhanden. Der Labormitarbeiter bringt die zu untersuchende
Flüssigkeit,
die die ersten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe enthält,
entweder gleichzeitig oder sequentiell mit den dritten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen in das Reaktionsgefäß ein. Nach
einer oder mehreren typischen Reaktionszeiten kann eine Untersuchung
der charakteristischen Größe z.B.
in einem für
Partikelmessungen abgestimmten Durchflußzytometer durchgeführt werden,
um Rückschlüsse auf
die Art und die vorhandene Menge an zu untersuchenden ersten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen zu erhalten.
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Bei
einer anderen Ausgestaltung sind in dem Reaktionsgefäß sowohl
die Trägerpartikel
als auch die dritten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe in gefriergetrockneter Form vorhanden. Der Labormitarbeiter bringt
die zu untersuchende Flüssigkeit,
die die ersten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe enthält,
in das Reaktionsgefäß ein. Nach
einer typischen Reaktionszeit kann eine Untersuchung der charakteristischen Größe z.B.
in einem für
Partikelmessungen abgestimmten Durchflußzytometer durchgeführt werden, um
Rückschlüsse auf
die Art und die vorhandene Menge an zu untersuchenden ersten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen zu erhalten.
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Bei
einer anderen Verfahrensführung
greift der Labormitarbeiter auf einen vorbereiteten Pressling zurück, der
die Trägerpartikel
enthält,
die mit komplementären
zweiten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen beladen sind, die mit den zu untersuchenden
bzw. möglicherweise
nachzuweisenden ersten Biomolekülen
und/oder Wirkstoffen und/oder dritten Biomolekülen und/oder Wirkstoffen spezifisch reagieren
können.
In einer Ausführungsform
sind in dem Pressling die Trägerpartikel
in gefriergetrockneter Form vorhanden. In einer weiteren Ausführungsform
sind in dem Pressling sowohl die Trägerpartikel als auch die dritten
Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe in gefriergetrockneter Form vorhanden. Der Benutzer kann
ein beliebiges Reaktionsgefäß verwenden,
in welches er die Presslinge zur Analyse überführt. Im Falle von Presslingen,
die nur eine Sorte mit komplementären zweiten Biomolekülen und/oder
Wirkstoffen beladene Trägerpartikel
enthalten, kann die Mischung der Trägerpartikel durch Kombination
entsprechender Trägerpartikel/Presslinge
in einem Reaktionsgefäß individuell
hergestellt werden. Die weiteren Verfahrensführungen entsprechen den oben geschilderten
Ausgestaltungen.
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Zum
Beispiel beim Nachweis von Nukleinsäuresequenzen (z. B. DNA) können bei
einer Ausgestaltung auch bereits die ersten zu untersuchenden/nachzuweisenden
Biomoleküle/Wirkstoffe
fluoreszenzmarkiert sein. Bei einem solchen Test wird die nachzuweisende
DNA zunächst
amplifiziert. Dieser Schritt kann mit bereits fluoreszenzmarkierten Primern
erfolgen, so daß die
Amplifikate der nachzuweisenden DNA (also der ersten Biomoleküle) bereits
einen Fluorophor enthalten. An die erfindungsgemäß aufbereiteten Trägerpartikel
sind zweite Biomoleküle
(DNA) gekoppelt. Bei einer Ausführungsform
eines solchen Testes binden die fluoreszenzmarkierten Amplifikate
(erste Biomoleküle)
direkt an die zweite DNA an den Trägerpartikeln. Bei einer solchen
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Testsystems
sind keine dritten Biomoleküle
vorgesehen, so daß sich
in dem gefriergetrockneten Testmittel nur die mit den zweiten Biomolekülen beladenen Trägerpartikel
befinden. Andererseits können
bei einer weiteren Ausführungsform
eines solchen Testes markierte und nicht markierte dritte DNA-Moleküle eingesetzt
werden, die als Brücke
zwischen den ersten und zweiten Molekülen fungieren, so daß bei einer
solchen Ausführungsform
das gefriergetrocknete Testmittel mit zweiten Biomolekülen beladene
Trägerpartikel
und markierte oder nicht markierte dritte DNA-Moleküle umfaßt.
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Bei
allen Ausgestaltungen können
zur Entfernung ungebundener Substanzen nach den jeweiligen Reaktionszeiten
an sich bekannte Waschschritte durchgeführt werden.
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Die
verwendeten Testmittel werden z. B. an zentraler Stelle hergestellt
oder als solche vertrieben, so daß sie im Labor ohne weiteren
Dispensier- oder Pipettierschritt direkt verwendet werden können. Die Herstellung
der Testmittel geschieht dabei wie folgt.
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Bei
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Testsystems
werden die Trägerpartikel
unter genau überwachten
Bedingungen in Reaktionsgefäße dispensiert,
wobei ein spezielles Puffer-Stabilisator-System (z.B. 50 mM Phosphatpuffer,
150 mM Natriumchlorid, 0,02 % Natriumazid, 8 g/L Gelatine Hydrolysat,
pH 7,4, zusätzlich
Gerüstbildner
und Hilfsstoffe wie z.B. Saccharose, Phenylalanin) verwendet wird
und die Homogenisierung der Trägerpartikel
durch Ultraschall und/oder mechanisches Rühren erfolgt. Anschließend werden
die vordosierten Trägerpartikel
durch die Technik der Gefriertrocknung oder Trocknung haltbar gemacht.
Dabei wird z. B. ein Temperatur- und Druckprofil eingesetzt, wie
es der 1 zu entnehmen
ist. Je nachdem, für
welche Analysen das jeweilige Testmittel eingesetzt werden soll,
können
Partikel mit nur einer Sorte Biomoleküle und/oder Wirkstoffe beladen
sein oder eine Mischung von Partikeln darstellen, die mit unterschiedlichen
Biomolekülen/Wirkstoffen
beladen sind.
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Zur
Herstellung einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Testmittels
werden die gefriergetrockneten Partikel, die mit nur einer Sorte Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe beladen sind oder eine Mischung von Partikeln darstellen,
die mit unterschiedlichen Biomolekülen und/oder Wirkstoffen beladen
sind, als Presslinge (z. B. in Form von Tabletten) zur Verfügung gestellt.
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Für eine Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Testmittels,
bei dem die dritten Biomoleküle und/oder
Wirkstoffe in dem Testmittel enthalten sein sollen, werden sowohl
die Trägerpartikel
als auch die dritten Biomoleküle
und/oder Wirkstoffe unter Verwendung eines speziellen Puffer-Stabilisator-Systems
unter genau überwachten
Bedingungen in die Reaktionsgefäße dispensiert
und anschließend durch
die Technik der Gefriertrocknung oder Trocknung haltbar gemacht.
In analoger Weise können entsprechende
Presslinge hergestellt werden.