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Die Erfindung beschreibt eine neue
Art von vorwiegend Freizeit- und Urlaubsbekleidung. Die in der westlichen
Welt übliche
Bekleidung besteht aus rohrförmigen
Elementen, die bestimmte Körperteile (Arme,
Beine, Rumpf) eng anliegend umwickeln und den gesamten Körper, ausgenommen
Kopf, Hals und Hände,
von der Außenwelt
trennen. Die meisten Hautpartien sind weder sichtbar, noch von außen berührbar. Dabei
ist besonders bei Frauen die Tendenz sehr stark, trotzdem möglichst
viel Haut zu zeigen, um ästhetisch
und anziehend zu wirken. Dies wird versucht durch verschiedene Ausschnitte
in der rohrförmigen
Bekleidung, wie Beinausschnitte bei den Röcken und zunehmend auch bei
den Hosen, Décolletés bei
den Blusen und durch Einsatz durchsichtiger und netzartiger Stoffe,
alleine oder in der Kombination mit undurchsichtigen Materialien.
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Die Anpassung an die Temperaturschwankungen
bei der rohrförmigen
Bekleidung erfolgt durch das Anziehen – Ausziehen – Umziehen
verschiedener Kleidungsstücke,
wobei unterschiedlich warme Materialien und das Schichten mehrerer
Lagen Stoff verwendet werden. Zum Zweck, für verschiedene Gelegenheiten
den eigenen Körper
unterschiedlich stark zu zeigen, wird meistens eine schützende Oberbekleidung
mit einer offeneren Hauptbekleidung kombiniert, wobei es in der
Regel zwei Stufen der Körperfreiheit
gibt – die
im Voraus gewählte
Freiheit der Hauptbekleidung und der im Voraus gewählte Schutz
durch die Oberbekleidung. Es besteht in der Regel keine Möglichkeit,
den Freiheitsgrad der ausgewählten
Bekleidung nachträglich
zu korrigieren und unerwarteten Umständen anzupassen oder Stufen
zwischen angezogener und ausgezogener Oberbekleidung zu wählen. Ein ärmelloses
Kleid mit tiefem Décolleté und hohem
Beinausschnitt kann sich je nach Gelegenheit als mehr oder weniger
passend zeigen, wobei die nächste
Stufe der Körperfreiheit erst
nach komplettem Ausziehen des Kleides und in Unterwäsche – also meistens
gesellschaftlich inakzeptabel – erreicht
werden kann.
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Das gleiche Problem hat man bei der
Freizeitbekleidung, die auch nur in groben Stufen regulierbar ist,
wie bei einem Jogginganzug, bestehend aus einer langen Jogginghose
und einer Jacke. Die nächste
Stufe der Freiheit ist T-Shirt oben und eine kurze Hose unten, vorausgesetzt,
man hat vorsichtshalber vorher eine kurze Hose angezogen und nicht die
gesellschaftlich untaugliche Unterwäsche. Bei Frauen ist mit dem
T-Shirt die Grenze der Freiheit meistens erreicht; der Mann kann
es sich zu manchen Gelegenheiten leisten, oben ohne zu sein, wobei
er auch die oft peinliche Entscheidung zwischen den zwei extremen
Stufen angezogen/ausgezogen wählen
muss.
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Die neue Art der Bekleidung versucht
all diese Probleme dynamisch zu lösen, wobei sich der Hauptbestandteil
der Bekleidung – das
Y-förmige
Hosenkleid (die Y-Form kommt auf Bild 3 am besten zum Vorschein) – in der
Art einer Gardine (Bild 1 bis 4) an die Gegebenheiten anpassen
und durch ergänzende
Kleidungsstücke
noch erweitern lässt.
Damit ist in vielen Situationen des täglichen Lebens ein fließender Übergang
zwischen angezogen sein und fast vollständig ausgezogen sein möglich: Anpassung
an Wärme
und Kälte,
unterschiedliche räumliche
Bedingungen, Begegnungen mit anderen Menschen, wobei die Darstellung
des Körpers
und der Grad der Offenheit an die jeweilige Situation angepasst
werden können – von einem
alltäglichen
Aussehen angefangen, kaum anders als normale Kleider, aus dem Bus aussteigend,
bis zur fast völligen
Nacktheit bei einem anschließenden
Spaziergang durch den Wald. Der Zugang zum Körper ist frei und alle Körperpartien können sowohl
von einem selbst, wie auch von anderen leicht erreicht und berührt werden,
was zwei sich liebende oder die Mutter und ihr kleines Kind als
eine große
Bereicherung und Befreiung empfinden könnten. Es wird ein sonst in
keiner Art der Bekleidung erreichbares Gefühl der Körperfreiheit erzeugt.
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Das Y-förmige Hosenkleid wird von den Schultern
getragen und verläuft über Bauch,
Schritt und Rücken
zurück
zu den Schultern. Seitlich ist es offen und wird von einem Gürtel gestützt. Die
Y-Form bedeckt mehr oder weniger die Brust und schützt komplett
den Schambereich. Das Hosenteil kann unterschiedlich lang sein und
damit die Schenkel unterschiedlich hoch bedecken, wobei die Innenseite
der Schenkel stärker
abgedeckt ist, die Außenseite
dagegen gezielt stufenlos mehr oder weniger frei gemacht werden
kann. Das Hosenteil kann auch von einem trennbaren Hosenträgerteil
getragen werden.
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Die freien seitlichen Kanten der
Vorder- und Rückseite
bilden an den beiden Seiten des Körpers jeweils einen Ausschnitt,
der von der Schulter über Taille
und Hüfte
das ganze Bein entlang verläuft
und nur vom Gürtel
unterbrochen wird. Die gewünschte seitliche
Position der Stoffteile wird vom Gürtel gehalten. Zusätzlich kann
man die freistehenden Kanten der Vorderseite und der Rückseite
im geschlossenen Zustand des Hosenkleides jeweils miteinander verbinden – entweder
direkt mit bereits bekannten Verbindungsmitteln wie Knöpfe, Druckknöpfe oder
Klettverschlüsse,
oder indirekt über
den Gürtel.
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An den seitlichen Kanten der Vorder-
und Rückseite
können
in Gürtelhöhe Ringe
befestigt werden. Durch die Ringe verläuft der Gürtel, der seitlich je zwei
Knöpfe
aufweist. Die Knöpfe
sind kleiner als die Ringe und jeweils durch das Mittelloch des
Knopfes über
seine außen
stehende Kante an den Gürtel angenäht (Bild 5). Die zueinander liegenden
Kanten der Knöpfe
stehen frei und in einem kleinen Abstand (wenigstens der Dicke eines
Ringes) voneinander entfernt. Beim Schließen des Hosenkleides an den Seiten
des Körpers
werden die Ringe über
dem jeweiligen Knopf geschoben und zwischen seiner freistehenden
Kante und dem Gürtel
verkeilt.
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Mit zwei parallel verlaufenden Gürteln kann man
je eine Vorderkante und die diametral liegende Rückenkante an einen Gürteln befestigen
und so mit zwei Gürtel
die vier an der Gürtellinie
liegenden Kantenpunkte des Hosenkleides kontrollieren und die seitlichen
Ausschnitte mit zwei Händen
koordiniert öffnen
oder schließen.
Wenn man den jeweiligen Gürtel
von seiner an die Rückseite
des Hosenkleides befestigten Stelle unterhalb der Vorderseite bis
zum Bauchnabel führt
(die gestrichelte Linie des unteren Gürtels auf Zeichnung 6, dort auf die Außenseite
der Vorderseite überführt und
auf die andere Seite des Körpers
weiter führt,
kann man sogar eine seitliche Überlappung
der Vorderseite über
die Rückseite
und damit eine bessere Abdeckung der Hüfte und des Oberschenkels erreichen.
Diese Art der Gürtelführung funktioniert
allerdings nur dann einwandfrei, wenn darunter eine Schicht Stoff
liegt (zum Beispiel Strumpfhose oder Body), weil die seitliche Verschiebung
des Stoffes durch die Reibung mit dem nackten Körper gehemmt wird.
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Eine Überlappung der Vorderseite
mit der Rückseite
an den Seiten des Körpers
lässt sich
auch durch eine andere Art von Gürtelführung realisieren: der
eine Gürtel
ist mit den Kanten der Rückseiten
verbunden und seine Enden unterhalb der Vorderseite miteinander
verbunden oder die Kanten der Rückseite
weisen je ein Gürtelsegment
auf, das am Bauch unterhalb der Vorderseite mit dem anderen Gürtelsegment
verbunden werden kann. Der andere Gürtel verläuft im ganzen Umfang entlang
der Außenseite der
Bekleidung. Bei dieser Art der Gürtelführung ist der
hintere Teil des Körpers
immer abgedeckt und nur der vordere Teil der Bekleidung lässt sich
seitlich verschieben. Der hintere Teil der Bekleidung kann auch
breitbandig über
dem Bauch und der Brust verlaufen und seine Enden dort miteinander
verknüpft oder
verschlossen werden oder bei den Frauen einen BH oder Bustier bilden.
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Zum Grundelement der Bekleidung – dem Y-förmigen Hosenkleid – passen
sehr gut zwei Hüftschürzen oder
ein Bekleidungsstück
aus zwei am Bauch und am Rücken
miteinander verbundenen Hüftschürzen. Die
Lage und die Größe der Hüftschürzen – mehr vorne
oder mehr hinten getragen, höher unterhalb
der Brust, in der Mittellage an der Taille oder tiefer an der Hüfte, breitere
oder schmälere,
längere
oder kürzere
Schürzen – das alles
kann die Ausdrucksweise der Bekleidung und das Zusammenspiel mit
den offenen, dem Blick angebotenen Hautpartien, noch verstärken. In
den verschiedenen Körperlagen,
beim Stehen, Laufen, Sitzen, Treppe steigen, sich bücken, in
die Knie gehen... öffnen
sich aufregende und immer neue Blicke auf den Körper und seine intimen Stellen
werden manchmal dezent, manchmal mehr offen gezeigt, wobei die Schamgegend
immer geschützt
bleibt.
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Das Y-förmige Hosenkleid lässt sich
einfach herstellen – aus
zwei aufeinander liegenden Stofflagen, die mit einer Naht miteinander
verbunden werden, in einer Linie, die die Körperlinie vom Bauch, über den
Schritt bis auf den Rücken
verfolgt (durchgezogene Linie auf Zeichnung 7). Das Kleidungsstück wird genau so getragen – mit der
Naht entlang dieser Linie am Körper.
Die oberen Kanten der vorderen bzw. der hinteren Stofflage werden
an der jeweiligen Schulter miteinander verbunden und um die Taille
wird ein Gürtel
gelegt. Das halbgefertigte Hosenkleid – zwei mit einer Naht entlang
der Schamlinie verbundene Stofflagen – kann sehr leicht und mit
einfachen Mitteln (notfalls sogar mit zwei Sicherheitsnadeln an
den Schultern) an den jeweiligen Körper angepasst werden. Bei
einem Stoff, der an den Schnittkanten nicht fusselt, kann man einfach
mit der Schere aus der Grundform verschiedene Formen schneiden und
beliebig kürzen.
Da es bei den vorgefertigten Teilen ganz wenige Konfektionsgrößen geben
würde, die
nur durch die Tiefe des Körpers
(vom Bauchnabel zum Rücken
gemessen) definierbar sind, kann die jetzt unüberschaubare Vielfalt der Konfektionsgrößen minimiert
und durch eine Vielfalt an Materialien, Mustern und Farben ersetzt
werden.
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Der in der Mitte der Stofflagen durch
die Naht ausgegrenzte Bereich kann bis zur oberen Kante des Stoffes
verlaufend entfernt werden; er kann aber auch teilweise benutzt
werden. Bei den Frauen kann er eine doppelte Lage am Bauch bilden
und den Schambereich zusätzlich
schützen.
Bei den Männern kann
man daraus einen Genitaliensack schneiden (die gestrichelte Linie
auf Zeichnung 8), der
dem männlichen
Träger
des Hosenkleides erlaubt, das Hosenkleidseitlich offen zu tragen
und trotzdem bei jeder Bewegung einen sicheren Sichtchutz für seine Genitalien
zu haben.
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Das Hosenkleid kann außer mit
den Hüftschürzen auch
noch mit anderen Bekleidungsstücken
kombiniert werden. Halterlose Strümpfe mit ihrem Saum aus Spitze
wirken sehr ansprechend im seitlichen Ausschnitt des Hosenkleides.
Strumpfhosen in verschiedenen Dicken, von transparent bis blickdicht,
passen gut für
darunter. Das Hosenkleid kann auch auf einer Leggins, einem Catsuit
oder einem Body getragen werden. Ein Leibwärmer oder ein um die Taille
gewickelter Schal, ein Bustier, ein T-Shirt oder ein Top mit Spaghetti-Trägern können in den
etwas kälteren
Tagen das Hosenkleid gut ergänzen.
Drüber
kann man einen Mantel, eine Jacke, eine Weste, eine Stola oder einen
Poncho tragen. Die neuen, noch unerforschten Eigenschaften des Hosenkleides
können
der Weiterentwicklung der Bekleidung und des Modedesigns eine ganz
neue Richtung geben.