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Die Erfindung betrifft ein Scharnier,
vorzugsweise für
Möbel,
mit einem beweglichen Scharnierteil und einem aus einem festen Anschlagteil
bestehenden Scharnierteil, die durch mindestens eine Gelenkachse
miteinander verbunden sind, und mit einer an einem der Scharnierteile
gehalterten Dämpfungseinrichtung,
deren translatorisch oder drehbar bewegbares Dämpfungsglied mindestens im
Schließbereich des
Scharniers über
Getriebemittel von dem anderen Scharnierteil beaufschlagt ist.
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Aus den
DE 201 04 100 U1 und
DE 202 05 905 U1 sind
Scharniere dieser Art bekannt, bei denen die Dämpfungseinrichtungen aus mit
einem Scharnierteil fest verbunden Rotationsdämpfern bestehen, deren Ritzel
mit von dem anderen Scharnierteil verschwenkten Zahnsegmenten kämmen. Die
bekannten Scharniere weisen somit zum Drehen des Dämpfungsgliedes
des Rotationsdämpfers
nur zwei relativ zueinander verdrehbare und miteinander kämmende Getriebeglieder
auf, die im Schließbereich
des Scharniers das Ritzel des Rotationsdämpfers nur über einen verhältnismäßig kleinen
Winkel zu drehen vermögen,
der eine entsprechend kleine Dämpfung der
Schließbewegung
der von dem beweglichen Scharnierteil getragenen Tür oder Klappe
zur Folge hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
ein Scharnier der eingangs angegebenen Art zu schaffen, dessen Dämpfungseinrichtung
im Schließbereich
des Scharniers eine größere Dämpfungskraft oder
Dämpfungswirkung
entfaltet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch
gelöst,
dass zur Verstellung des beweglichen Dämpfungsgliedes in Abhängigkeit
von der Verschwenkung des beweglichen Scharnierteils bezogen auf
die mindestens eine Gelenkachse mindestens drei bewegliche Getriebeglieder
vorgesehen sind, von denen eins das Dämpfungsglied selbst ist.
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Das erfindungsgemäße Scharnier unterscheidet
sich von den bekannten dadurch, dass zwischen den beiden mit der
Dämpfungseinrichtung
einerseits und dem beweglichen Scharnierteil andererseits verbundenen
Getriebegliedern ein drittes bewegliches Getriebeglied angeordnet
ist, dass derart ausgestaltet ist, dass es den Dämpfungsweg des beweglichen
Dämpfungsgliedes
aufgrund des Übersetzungsverhältnisses
gegenüber
der Schwenkbewegung des beweglichen Scharnierteils im Schließbereich
beträchtlich
vergrößert. Das
Dämpfungsglied kann
in bekannter Weise aus einem Kolben oder einem Drehkolben bestehen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Dämpfungseinrichtung
ein Rotationsdämpfer
ist, dessen Dämpfungsglied
ein Ritzel trägt.
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Vorzugsweise besteht das mittlere,
auf einer Achse eines Scharnierteils gelagerte Getriebeglied aus
zwei konzentrisch zu der Achse gekrümmten Zahnsegmenten mit größerem und
kleinerem Radius, von denen das Zahnsegment mit größerem Radius
mit dem Ritzel des Rotationsdämpfers
und das Zahnsegment mit kleinerem Radius mit einem Zahnsegment kämmt, dessen
Schwenkbewegung von einem der Scharnierteile abgeleitet ist.
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Mit besonderem Vorteil lässt sich
die erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung
bei einem Doppellenkerscharnier einsetzen, bei dem das Getriebeglied
mit zwei Zahnsegmenten auf einer festen Achse des festen Scharnierteils
gelagert ist und das Zahnsegment mit kleinerem Radius mit einem
Zahnsegment kämmt,
das mit einem der Lenker verbunden ist. Zweckmäßigerweise ist das Getriebeglied
mit zwei Zahnsegmenten auf der festen Gelenkachse eines der Lenker
gelagert, wobei das Zahnsegment mit kleinerem Radius mit einem Zahnsegment
kämmt, das
mit dem anderen Lenker verbunden ist.
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Vorzugsweise ist das Getriebeglied
mit zwei Segmenten symmetrisch zu einer Ebene, die durch die Mitte
der beiden Zahnsegment verläuft.
Diese Ausgestaltung führt
zu einer einfacheren Montage und verringert die Anzahl der zu bevorratenden
Teile.
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Das mittlere Getriebeglied muss nicht zwangsweise
zwei verzahnte Arme aufweisen. Es können auch andere Eingriffsstücke an dem
Getriebeglied vorgesehen sein, die mit komplementären Eingriffsstücken an
dem dämpferseitigen
Getriebeglied bzw. dem scharnierteilseitigen Getriebeglied in Eingriff
bringbar sind. Nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann das
mittlere Getriebeglied zwei sich radial von der Drehachse des Getriebeglieds
weg erstreckende Arme besitzen, an deren auskragenden Enden geeignete
Eingriffsstücke
ausgebildet sind. Vorzugsweise besitzt das Getriebeglied dabei analog
zu den Zahnsegmenten mit kleinerem und größerem Radius ein Eingriffsstück mit größerem Hebelarm
und ein Eingriffsstück
mit kleinerem Hebelarm bezüglich
der Drehachse, wobei das Eingriffsstück mit größerem Hebelarm vorzugsweise
mit dem dämpferseitigen
Getriebeglied und das Eingriffsstück mit dem kleinerem Hebelarm
mit dem scharnierteilseitigen Getriebeglied in Eingriff bringbar
ist. Hierdurch wird sichergestellt, dass eine kleine Bewegung des
scharnierteilseitigen Getriebeglieds in eine größere Bewegung des dämpferseitigen
Getriebeglieds übersetzt
wird und dadurch eine größere Dämpfungswirkung
erreicht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung
kann das genannte mittlere Getriebeglied einerseits ein konzentrisch
zur Drehachse gekrümmtes
Zahnprofil aufweisen, das mit dem Ritzel des Rotationsdämpfers in
Eingriff steht, und andererseits als zweites Eingriffsstück eine
gabelförmige
Eingriffsausnehmung besitzen, die mit einem geeigneten Eingriffsvorsprung
des scharnierteilseitigen Getriebeglieds in Eingriff bringbar ist.
In mechanischer Umkehrung kann die Eingriffsausnehmung auch an dem
scharnierteilseitigen Getriebeglied vorgesehen sein, wobei dann
an dem Eingriffsstück
des mittleren Getriebeglieds ein geeigneter Eingriffsvorsprung vorgesehen
ist. Nach einer Ausführung
der Erfindung können
die beiden Eingriffsstücke
des mittleren und des scharnierteilseitigen Getriebeglieds dabei
derart ausgebildet sein, dass sie nur über einen Teilabschnitt des
Schwenkweges des beweglichen Scharnierteils in Eingriff stehen,
insbesondere dann, wenn das Scharnier in seine geschlossene Stellung
bewegt wird. Vorzugsweise geraten die beiden Eingriffsstücke zumindest
20° bis
30° vor
Erreichen der völlig
geschlossenen Stellung in Eingriff, so dass eine entsprechende Dämpfungswirkung
erreicht werden kann.
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Eine Verstärkung der Dämpfungswirkung kann auch dadurch
erreicht werden, dass nicht nur das mittlere Getriebeglied Eingriffsstücke mit
unterschiedlichen effektiven Hebelarmen besitzt. Nach einer Ausführung der
Erfindung kann das scharnierteilseitige Getriebeglied, das drehbar
um eine Achse an demselben Scharnierteil wie die Dämpfungseinrichtung
gelagert ist, ein mit dem Eingriffsstück des mittleren Getriebeglieds
kämmendes
Eingriffsstück
aufweisen, das einen längeren
Hebelarm besitzt als das Eingriffsstück des genannten mittleren
Getriebeglieds. Der Eingriffspunkt zwischen dem scharnierteilseitigen
Getriebeglied und dem mittleren Getriebeglied liegt also näher an der
Drehachse des mittleren Getriebeglieds als an der Drehachse des
scharnierteilseitigen Getriebeglieds. Hierdurch wird eine kleine
Bewegung des scharnierteilseitigen Getriebeglieds in eine größere Bewegung
des mittleren Getriebeglieds übersetzt.
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Das scharnierteilseitige Getriebeglied
kann unmittelbar an dem Scharnierteil, das den Dämpfer nicht trägt, befestigt
sein. Bei einem Doppellenkerscharnier kann das scharnierteilseitige
Getriebeglied unmittelbar an einem der Lenker, die die beiden Scharnierteile
verbinden, befestigt sein.
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In alternativer Ausführung der
Erfindung kann jedoch auch ein separates scharnierteilseitiges Getriebeglied
vorgesehen sein, das an dem Scharnierteil, an dem die Dämpfungseinrichtung
befestigt ist, drehbar gelagert ist und einerseits mit dem mittleren
Getriebeglied und andererseits mit dem jeweils anderen Scharnierteil,
das die Dämpfungseinrichtung
nicht trägt,
in Eingriff bringbar ist. Hierdurch ergibt sich eine weitere Übersetzungsmöglichkeit, durch
die die Dämpfungswirkung
erhöht
werden kann.
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Vorzugsweise besitzt das separate
scharnierteilseitige Getriebeglied einen Eingriffsvorsprung, der
bei geöffneter
Stellung des Scharniers in den Schwenkweg des Scharnierteils bzw.
des entsprechenden Lenkers hineinragt und beim Schließen des Scharniers
von dem genannten Scharnierteil oder dem Lenker betätigt wird.
Dabei kann eine Zwangsbetätigung
in beide Richtungen vorgesehen sein, indem das scharnierteilseitige
Getriebeglied mit dem Scharnierteil in festem Eingriff steht. In
alternativer Ausführung
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Scharnierteil das Getriebeglied
bzw. dessen Eingriffsvorsprung nur beim Schließen des Scharniers in die gewünschte Richtung
drückt.
Um beim Öffnen
des Scharniers eine entsprechende Bewegung der Dämpfungseinrichtung zu erreichen, kann
in Weiterbildung der Erfindung eine entsprechende Vorspannvorrichtung,
insbesondere eine Feder, zur Vorspannung der Dämpfungseinrichtung in eine
der geöffneten
Stellung des Scharniers entsprechende Stellung vorgesehen sein.
Die Vorspannvorrichtung drückt
dabei den Eingriffsvorsprung wieder in den Schwenkweg des Scharnierteils
hinein, so dass beim erneuten Schließen die gewünschte Dämpfungswirkung eintritt. Vorteilhafterweise
beaufschlagt die Feder dabei nicht die Dämpfungseinrichtung selbst,
sondern indirekt über
das mittlere und/oder das scharnierteilseitige Getriebeglied. Hierdurch
kann mit einer auch nur schwach dimensionierten Vorspannvorrichtung
die Hemmung der Dämpfungseinrichtung überwunden
werden.
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In Weiterbildung der Erfindung können die Drehachsen
der Getriebeglieder und/oder die Drehachse des Rotationsdämpfers parallel
zu der Schwenkachse bzw. den Schwenkachsen der beiden Scharnierteile
sein. In alternativer Weiterbildung der Erfindung können die
Drehachsen der Getriebeglieder und/oder die Drehachse des Rotationsdämpfers jedoch
auch senkrecht zu den Schwenkachsen der Scharnierteile angeordnet
sein, insbesondere dann, wenn das scharnierteilseitige Getriebeglied
in der zuvor beschriebenen Weise separat ausgebildet ist. Die Getriebeglieder
und die Dämpfungseinrichtung
können
dabei an einem als Scharniertopf ausgebildeten Scharnierteil angeordnet
sein, wobei vorzugsweise ein Flansch des Scharniertopfs die Dämpfungseinrichtung
und die Getriebeglieder abdeckt.
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Um eine erhöhte Dämpfungswirkung zu erreichen,
können
auch zwei oder mehrere separate Dämpfungseinrichtungen, insbesondere
Rotationsdämpfer,
vorgesehen sein, die gleichzeitig betätigt werden. Vorzugsweise stehen
dabei sämtliche Dämpfungseinrichtungen
mit dem mittleren Getriebeglied in Eingriff, so dass letzteres sämtliche
Dämpfer betätigt. Dabei
können
zweckmäßigerweise
Rotationsdämpfer
vorgesehen sein, die jeweils ein Ritzel tragen. Die Ritzel können mit
dem kreisbogenförmigen
Zahnsegment des mittleren Getriebeglieds in Eingriff stehen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist vorgesehen, dass das Scharnier mit einer die Dämpfungskraft überwindenden
Schließvorrichtung
versehen ist. Diese Ausgestaltung gewährleistet, dass das erfindungsgemäße Scharnier
immer seine Schließstellung
erreicht und beispielsweise eine mit dem erfindungsgemäßen Scharnier
versehene Tür
oder Klappe nach Entfalten der Dämpfungswirkung
vollständig
in ihre Schließstellung
gezogen wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
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1 einen
Schnitt durch Scharnier nach einer bevorzugten Ausführung der
Erfindung in seinem geschlossenen Zustand,
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2 eine
Draufsicht auf das mittlere bewegliche Glied des die Schließbewegung
des beweglichen Scharnierteils auf den Rotationsdämpfer übertragenden
Getriebes,
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3 – 5 eine der 1 entsprechende Darstellung des Scharniers
in unterschiedlichen Stellungen zwischen seiner Öffnungs- und Schließstellung,
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6 – 8 eine den 3 – 5 entsprechende Darstellung
eines Scharniers nach einer weiteren bevorzugten Ausführung der
Erfindung in unterschiedlichen Stellungen zwischen seiner Öffnungs-
und Schließstellung,
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9 eine
perspektivische Ansicht eines Scharniers nach einer weiteren bevorzugten
Ausführung
der Erfindung, bei der die Dämpfungseinrichtung
und die Getriebeglieder an einem als Scharniertopf ausgebildeten
Scharnierteil befestigt sind,
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10 eine
Draufsicht auf den Scharniertopf des Scharniers aus 9, und
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11 eine
perspektivische Ansicht des dritten scharnierteilseitig angeordneten
Getriebeglieds zur Betätigung
der Dämpfungseinrichtung
des Scharniers aus den 9 und 10.
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Das erfindungsgemäße Scharnier wird nachstehend
anhand eines Viergelenk- oder Doppelgelenkscharniers erläutert.
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Das Doppellenkerscharnier 1 besteht üblicherweise
aus einem an einer Tragwand anschlagbaren U-förmigen Scharnierarm 2 und
einem verschwenkbaren, mit einer Tür oder Klappe verbindbaren
topfförmigen
Scharnierteil 3, das durch einen inneren Lenker 4 und
einem äußeren im
Querschnitt U-förmigen
Lenker 5 mit dem Schar nierarm 2 gelenkig verbunden
ist. Die Lenker 4, 5 sind einerseits auf den Gelenkachsen 6, 7 des
Scharnierarms 2 und andererseits auf den Gelenkachsen 8, 9 des
topfförmigen
Scharnierteils 3 in der üblichen Weise gelagert. Aus
dem inneren eingerollten Lagerauge 10 des inneren Lenkers 4 ist
eine einen Nocken bildende Zunge 11 herausgebogen, die
in der aus den 3 bis 5 ersichtlichen Weise auf
dem inneren Schenkel der doppellagigen haarnadelförmigen Schließfeder 12 gleitet,
die zwischen den Schenkeln 13 des U-förmigen Lenkers 5 auf
der Gelenkachse 7 gehaltert ist und sich mit ihrem äußeren Schenkel
auf dem Stegteil 14 des Scharnierarms 2 abstützt. Soweit
ist das Doppellenkerscharnier 1 bekannter Bauart.
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Die erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung besteht
aus einem Rotationsdämpfer,
dessen Gehäuse 16 mehreckig
ausgebildet ist und mit einer Seite an dem Stegteil 14 des
Scharnierarms 2 anliegt, so dass sie nur mit einem durch
eine Bohrung des Gehäuses
durchgeführten
Bolzen 17, der in Bohrungen der Schenkel 18 des
Scharnierarms 2 gehalten ist, mit dem Scharnierarm 2 verbunden
ist.
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Auf den beidseits das Gehäuse 16 überragenden
Zapfen 19 des drehbaren Dämpfungsgliedes sind Ritzel 20 aufgekeilt.
Auf dem Achszapfen 6 sind beidseits des inneren eingerollten
Lagerauges des inneren Lenkers 4 gabelartig das Lagerauge
einfassende Zahnsegmente 21 eines Getriebegliedes 22 gelagert,
die durch einen nicht dargestellten Steg miteinander verbunden sein
können
und in ihrer Ebene in Zahnsegmente 23 auslaufen, die ihrerseits
das Gehäuse 16 des
Rotationsdämpfers
gabelartig einfassen und mit den Ritzeln 20 kämmen. Das
Getriebeglied 22 ist in der aus 2 ersichtlichen Weise symmetrisch zu
einer Durchmesserebene 24, die durch die mittleren Bereiche
der Zahnsegmente 21, 23 verläuft. Das Verhältnis der
Radien der Zahnsegmente 21 mit kleinerem Durchmesser zu
den Zahnsegmenten 23 mit größerem Durchmesser kann 1:1,5
bis 1:3 betragen und beträgt
im dargestellten Ausführungsbeispiel
1:2.
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Die Schenkel des äußeren U-förmigen Lenkers 5 sind
mit die feste Gelenkachse 7 überragenden Fortsätzen 26 versehen,
die winkelig zu dem Stegteil des Lenkers 5 verlaufen und
an ihren freien Enden mit Zahnsegmenten 27 versehen sind,
die mit den Zahnsegmenten 21 kämmen.
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Wie aus den 3 bis 5 ersichtlich
ist, führt das
Zahnsegment 27 zwischen der aus 3 ersichtlichen offenen Stellung einer
Tür 30 bis
in den aus 4 ersichtlichen
Schließbereich
der Tür
nur eine geringe Schwenkbewegung aus, während die Schwenkbewegung des
Zahnsegments 27 im Schließbereich der Tür zwischen
der 4 und 5 wesentlich größer, aber
immer noch so klein ist, dass zu der Erzielung einer verbesserten
Dämpfungswirkung
das erfindungsgemäße Getriebe
erforderlich ist, das dem Dämpfungsglied
des Rotationsdämpfers über das
Ritzel 20 eine Drehbewegung über einen vergrößerten Winkelbereich
erteilt. Diese Drehbewegung entspricht im dargestellten Ausführungsbeispiel
etwa einem Winkelbereich von 60° bis 70° des Zahnsegments 23,
während
die mit den Zahnsegmenten 27 versehenen Fortsätze 26 des äußeren Lenkers 5 im
Schließbereich
im dargestellten Ausführungsbeispiel
nur einen Winkelbereich von etwa 30° überstreichen. Da der Radius
des Zahnsegments 23 größer ist
als der Radius des Ritzels 20 des Rotationsdämpfers,
vermag der Rotationsdämpfer
im Schließbereich
des Scharniers eine erhebliche Dämpfungswirkung
zu entfalten. Vorzugsweise ist der Radius des Zahnsegments 23 mindestens
doppelt so groß wie
der Radius des Ritzels 20 des Rotationsdämpfers.
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Das in den 6 bis 8 gezeigte
Scharnier entspricht im wesentlichen dem in den 1 bis 5 gezeigten
Scharnier, so dass für
entsprechende Bauteile dieselben Bezugsziffern verwendet sind und
insoweit auf die vorangehende Beschreibung verwiesen wird. Das Scharnier
nach den 6 bis 8 unterscheidet sich von
dem zuvor beschriebenen Scharnier im wesentlichen durch die Ausbildung
des mittleren Getriebeglieds und des an einem der Lenker ausgebildeten
scharnierteilseitigen Getriebeglieds.
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Wie 6 zeigt,
sitzt das mittlere Getriebeglied 22 wiederum auf der Gelenkachse 6,
an der der innere Lenker 4 angelenkt ist. Es besitzt in
der zuvor beschriebenen Weise das konzentrisch zu der Achse 6 gekrümmte Zahnsegment 23,
das mit dem Ritzel 20, das auf dem Rotationsdämpfer 16 sitzt,
kämmt. Zur
getrieblichen Verbindung mit dem Lenker 5 ist jedoch kein
gekrümmtes
Zahnsegment, sondern ein Eingriffsstück in Form einer Ausnehmung 33 vorgesehen,
die von zwei gabelförmigen
Vorsprüngen
an einem zur Achse 6 radial verlaufenden Fortsatz begrenzt
ist. Wie 6 verdeutlicht,
besitzt das Eingriffsstück 33 bezüglich der
Drehachse 6 einen kleineren Hebelarm als das Eingriffsstück 23 in
Form des mit dem Ritzel 20 kämmenden Zahnsegments. In die Ausnehmung
des Eingriffsstücks 33 greift
der Scharnierarm 5 mit einem Eingriffsvorsprung 37 ein,
der das scharnierteilseitige Getriebeglied bildet und seine Bewegung
vom Scharnierteil 3 ableitet. Der Lenker 5 ist
sozusagen als Kniehebel bezüglich
der Achse 7 ausgebildet. Die seitlichen Fortsätze des äußeren Lenkers 5 sind
als Hebelarme ausgebildet, die in die geeignet geformten Ausnehmungen 33 der
durch einen Steg 34 miteinander verbundenen Teile des mittleren
Getriebeglieds 22 eintreten. Es versteht sich, dass die
Ausnehmung 33 und der Hebelarm 37 auch umgekehrt
jeweils an dem Lenker 5 und dem Getriebeglied 22 angeordnet
sein können.
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Wie aus 6 ersichtlich, kann der Hebelarm 37 des
Lenkers 5 im Öffnungsbereich
des Scharniers frei in der Ausnehmung 33 schwenken, ohne dass
eine Bewegung des Bewegungsglieds 22 induziert werden würde, so
dass der Rotationsdämpfer 16 wirkungslos
bleibt.
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Erst bei Erreichen der in 7 gezeigten Stellung, die
einem Winkel der Tür
von etwa 20° bis 25° entspricht,
stützt
sich der obere Rand des Hebelarms 37 am oberen Rand der
Ausnehmung 33 ab, so dass das Getriebe seine Wirkung während der Schließbewegung
ausüben
kann und den Rotationsdämpfer 16 betätigt.
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Bei der Öffnungsbewegung der Tür stützt sich
der untere Rand des Hebelarms 37 am gegenüberliegenden
unteren Rand der Ausnehmung 33 ab, so dass das Getriebeglied
zurück
in die Stellung nach 6 geführt wird.
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Bei dem in den 9 bis 11 gezeigten Scharnier
sind die Dämpfungseinrichtung 16 und
die Getriebeglieder 20, 22 und 45 an
einem als Scharniertopf ausge bildeten Scharnierteil 2 befestigt
und besitzen im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Ausführungen
der Erfindung keine zu den Scharnierachsen parallelen Bewegungsachsen,
sondern dazu senkrecht stehende Schwenkachsen 62, 61 und 60.
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Wie 9 zeigt,
umfasst das Scharnier das als Scharniertopf ausgebildete Scharnierteil 2 sowie das
daran angelenkte Scharnierteil 3. Obwohl das als Scharniertopf
ausgebildete Scharnierteil 2 üblicherweise am beweglichen
Möbelteil
und das gezeigte Scharnierteil 3 am festen Möbelteil
befestigt wird, können
diese Teile hier zum besseren Verständnis wegen der Relativbewegung
umgekehrt als jeweils festes bzw. bewegbares Scharnierteil angesehen werden,
so dass die Scharnierteile in 9 dieselbe Nummerierung
der entsprechenden jeweils festen und beweglichen Scharnierteile
nach 1 beibehalten haben.
Das schwenkbare Scharnierteil 3 kann somit um die von den
Lenkern 4, 5 definierten Schwenkachsen in den
Scharniertopf 2 eingeschwenkt und aus diesem in die geöffnete Stellung ausgeschwenkt
werden, wobei 9 die
ausgeschwenkte Stellung zeigt.
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An dem Befestigungsflansch 42 des
topfförmigen
Scharnierteils 2 ist die Dämpfungseinrichtung gelagert,
die zwei separate Rotationsdämpfer 17 umfasst.
Auf den Drehachsen 62 der beiden Rotationsdämpfer 16 sitzen
Ritzel 20, die mit einem gemeinsamen Eingriffsstück in Form
eines konzentrisch zu seiner Drehachse 61 angeordneten
Zahnsegments 23 des mittleren Getriebeglieds 22 kämmen. Das
mittlere Getriebeglied 22 weist weiterhin als zweites Eingriffsstück ein ebenfalls
zur Drehachse 61 konzentrisch angeordnetes Zahnsegment 21 auf,
das jedoch einen wesentlich kleineren Hebelarm bezüglich der Drehachse 61 besitzt
als das mit den Ritzeln 20 kämmende Zahnsegment 23.
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Das Zahnsegment 21 des mittleren
Getriebeglieds 22 kämmt
mit einem dritten, scharnierteilseitigen Getriebeglied 45,
das als Eingriffsstück
ein entsprechendes Zahnsegment 48 aufweist, das konzentrisch
zur Drehachse 60 des dritten Getriebeglieds 45 angeordnet
ist. Wie 10 unschwer
erkennen lässt,
liegt der Eingriffspunkt der Getriebeglieder 22 und 45 wesentlich
näher an
der Drehachse 61 des mittleren Getriebeglieds 22 als
an der Drehachse 60 des scharnierteilseitigen Getriebeglieds,
so dass eine entsprechende Übersetzung
der Bewegung des Getriebeglieds 45 erfolgt. Eine kleine
Bewegung des Getriebeglieds 45 reicht aus, um eine wesentlich
größere Drehbewegung
des mittleren Getriebeglieds 22 zu erreichen. Diese wiederum
wird erneut übersetzt in
eine noch größere Drehbewegung
der Ritzel 20 und damit der Rotationsdämpfer 16.
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Das scharnierteilseitige Getriebeglied 45 besitzt
als zweites Eingriffsstück
einen radial von der Drehachse 60 weglaufenden Hebelarm 46,
der durch eine Öffnung 44 zwischen
dem Befestigungsflansch 42 und dem Topf des Scharnierteils 2 hinaustritt.
Der Hebelarm 46 ragt damit in die topfförmige Ausnehmung des Scharnierteils 2 hinein,
in die sich in der geschlossenen Stellung des Scharniers das Scharnierteil 3 schmiegt.
Der Hebelarm 46 liegt somit im Schwenkweg des Scharnierteils 3,
so dass letzterer das Getriebeglied 45 betätigt, wenn
das Scharnier geschlossen wird.
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Wie aus 9 unschwer zu erkennen ist, wird das
Getriebe und damit die Dämpfungseinrichtung 16 erst
kurz vor dem völligen
Schließen
des Scharniers betätigt.
Wird der Hebelarm 46 in die Öffnung 44 hineingedrückt, dreht
sich das Getriebeglied 45 um seine Achse 60. Die
miteinander kämmenden Zahnsegmente 48 und 21 bewirken
eine entsprechende Drehung des mittleren Getriebeglieds 22 um dessen
Drehachse 61. Über
das Zahnsegment 23 werden hierdurch die Ritzel 20 und
damit die Rotationsdämpfer 16 entsprechend
angetrieben.
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Ein abgewinkelter Lappen 57 wird
von einer Schenkelfeder 58 beaufschlagt, die das Getriebe
in die ausgefahrene Stellung nach 9 drückt, wenn das
Scharnier geöffnet
wird.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung besteht der Scharniertopf 2 aus Zinkdruckguss
und weist feste Bolzen auf, die die Schwenkachsen 60 und 61 für die Getriebeglieder 22 und 45 bilden.
Letztere können
an den Bolzen verkeilt oder vernietet oder in anderer Weise geeignet
befestigt werden.