DE20221790U1 - Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen - Google Patents

Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen Download PDF

Info

Publication number
DE20221790U1
DE20221790U1 DE20221790U DE20221790U DE20221790U1 DE 20221790 U1 DE20221790 U1 DE 20221790U1 DE 20221790 U DE20221790 U DE 20221790U DE 20221790 U DE20221790 U DE 20221790U DE 20221790 U1 DE20221790 U1 DE 20221790U1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
iii
antithrombin iii
coagulation
antiangiogenic
diseases
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE20221790U
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Philipps Universitaet Marburg
Original Assignee
Philipps Universitaet Marburg
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE10160133A external-priority patent/DE10160133A1/de
Application filed by Philipps Universitaet Marburg filed Critical Philipps Universitaet Marburg
Priority to DE20221790U priority Critical patent/DE20221790U1/de
Publication of DE20221790U1 publication Critical patent/DE20221790U1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • A61K38/16Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • A61K38/55Protease inhibitors
    • A61K38/57Protease inhibitors from animals; from humans
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P35/00Antineoplastic agents

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Gastroenterology & Hepatology (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Medicines That Contain Protein Lipid Enzymes And Other Medicines (AREA)

Abstract

Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen, insbesondere Angiogenese-abhängigen Erkrankungen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein antiangiogen wirksames Antithrombin III aus koagulationsaktivem (nativem) Antithrombin III und die Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen.
  • Stand der Technik
  • Es ist allgemein anerkannt, dass das Tumorwachstum, chronische Entzündungen und Retinopathien angiogeneseabhängig sind. Hierbei spielt das Verhältnis zwischen positiven und negativen Regulatoren der Angiogenese eine entscheidende Rolle. Beispielsweise exprimieren Tumoren sowohl positive Regulatoren und können zusätzlich auch an der Generierung von negativen Regulatoren der Angiogenese beteiligt sein. Hierbei sezenieren Tumoren Enzyme, die bekannte Proteine wie z. B. Kollagen XVIII und Antithrombin III (AT III) proteolytisch spalten bzw. ihre Konformation ändern (z.B. zu latentem AT III). Die so entstandenen Fragmente (Spaltprodukte) zeigen dann in vitro und in vivo potente antiangiogene Eigenschaften. Beispiele dafür sind Angiostatin als Spaltprodukt von Plasminogen, Endostatin als Spaltprodukt von Kollagen XVIII, antiangiogenes Antithrombin III als Spaltprodukt von Antithrombin III und konformationsgeändertes Antithrombin III (O'Reilly et al. Science 1999; Kisker et al. Cancer Research 2001). Es ist weiterhin bekannt dass durch chemische (ex vivo) Modifikation (Citrat-Behandlung) des nativen AT III, latentes AT III entsteht, welches-antiendotheliale (in vitro) und antiangiogene (in vivo) Eigenschaften besitzt (O'Reilly et al. Science 1999; Larsson et al. Cancer Research 2000 und Larsson et al JBC 2001).
  • Die Literaturliste gibt einen Überblick zum Stand der Technik:
    • Kisker et al. Cancer research 60, 2001, 7298–7304
    • O'Reilly et al. Science Vol. 285, 1999 1926–1928
    • Larsson et al. Cancer Research 2000, 6723–6729
    • Larsson et al. Journal of Biological Chemistry Vol. 276, No.15 2001, 11996–12002
  • Die Spaltprodukte mit antiendothelialer oder antiangiogener Eigenschaft können in Form von Medikamenten therapeutisch am Patienten eingesetzt werden. Die Produktion dieser antiangiogenen Spaltprodukte kann allerdings zur Zeit nur in technisch sehr aufwendigen und teuren Herstellungsverfahren z.B. gentechnisch erfolgen (z.B. Endostatin), sie sind zudem für den Einsatz am Patienten nur bedingt geeignet, da die gentechnisch produzierten Proteine je nach verwendetem Expressionssystem keine genaue Übereinstimmung und 100%ige Effektivität im Vergleich zu natürlich vorkommenden Spaltprodukten zeigen. Die Verfügbarkeit der Stoffe ist zudem durch die zusätzlichen Verfahrensschritte limitiert und für die Medikamentenherstellung bedeutet jeder neue technische Verfahrensschritt eine Verteuerung des Produktes.
  • Aufgabe der Erfindung war es, ein Spaltprodukt mit antiangiogenen Eigenschaften aus einem Stoff der per se keine antiangiogenen Eigenschaften besitzt zur Herstellung eines Medikamentes zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen zu entwickeln.
  • Aufgabe war es darüberhinaus, einen solchen Stoff zu identifizieren, der zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen, insbesondere Angiogeneseabhängige Erkrankungen, geeignet ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1 bis 6 gelöst.
  • Tumoren bzw. Tumorzellen sezernieren Enzyme (z.B. proteolytische Enzyme wie u.a. Matrix-Metalloproteinasen) die in der Lage sind, aus bekannten Proteinen antiangiogen wirksame Substanzen abzuspalten oder das Protein in ihrer Proteinstruktur so zu verändern, dass das daraus entstandene veränderte Protein potente antiangiogene Eigenschaften besitzt.
  • Überraschenderweise wurde gefunden, dass antiangiogenes Antithrombin III ein solches Spaltprodukt bzw. ein in seiner Konformität verändertes Protein aus nativen Antithrombin III ist. Die Applikation von nativem Antithrombin III führt in vivo, wenn die Tumorzellen in der Lage sind Antithrombin III zu spalten oder in seiner Konfiguration zu verändern, zu einer Reduktion bzw. zu einem Wachstumsstop durch Hemmung des Gefäßwachstums, da der Tumor sich aus dem Überangebot von Antithrombin III in größerer Menge antiangiogenes Antithrombin III selber herstellt und dadurch die Balance zwischen positiven und negativen Regulatoren zu Gunsten der negativen Regulatoren verschoben wird. Dies bedeutet, dass ein in ausreichender bzw. in genügend hoher Menge vorhandenes Protein wie zum Beispiel natives Antithrombin III ohne aufwendige labortechnische Verfahren, zusätzliche Verfahrensschritte und Kosten sofort zur Therapie eingesetzt werden kann. Eine gesonderte teure, aufwendige und zeitintensive Medikamentenzulassung ist zudem nicht notwendig, da z.B. natives Antithrombin III ein bereits im Handel befindliches Medikament ist.
  • In der DE19937656A1 und EP1075840A3 wird die Verwendung von Antithrombin zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen vorgeschlagen. Allerdings ist dort die Einsatzmöglichkeit auf die Entzündungsreaktionen beschränkt und die Funktion von Antithrombin III steht in Zusammenhang mit der Migration von Leukozyten.
  • Die vorliegende Erfindung zeigt, daß die humane Pankreaskarzinom Zelllinie BxPC-3 in der Lage ist, aus nativem Antithrombin III sowohl gespaltenes als auch konfigurationsverändertes antiangiogen wirksames Antithrombin III (latentes AT III) herzustellen. Die Therapie eines 100 mm3 großen BxPC-3 bzw. ASPC-1 Tumors im Mausversuch mit 50mg/kg/Tag gespaltenem humanem Antithrombin III führt zu einer deutlichen Hemmung der Angiogenese (reduzierte Mikrogefäßdichte)und dadurch zu einer vollständigen Blockierung des Tumorwachstums. Ebenso kann die Applikation von 60mg/kg/Tag normalen (nativem) AT III zu einer deutliche Hemmung der Angiogenese und des Tumorwachstums führen (1), während die Therapie eines Tumors, der nicht die Fähigkeit besitzt natives AT III zu verändern auch nicht mit normalen AT III in seinem Wachstum behindert wird (2).
  • Es wird ein Verfahren vorgeschlagen, mit dem in vitro durch Tumorzelllinien aus nativem Antithrombin III antiangiogen wirksames AT III generiert werden kann.
  • Dieses Verfahren kann zusätzlich zur in vitro Identifizierung und Herstellung neuer negativer und positiver Regulatoren der Angiogenese oder alternativ zum Test verschiedener Tumorzelllinien verwendet werden.
  • Darüberhinaus ist die erfindungsgemäße Verwendung von koagulationsaktivem AT III als Arzneimittel bei der Prophylaxe und Therapie von onkologischen Erkrankungen, insbesondere soliden Tumoren und Leukämien, gezeigt.
  • Das Plasmaprotein Antithrombin kann in verschiedenen Konformationen und Varianten vorkommen.
  • Erfindungsgemäß ist unter koagulationsaktivem AT III das native, im Körper vorhandene Antithrombin III zu verstehen, das bei der Blutgerinnung aktiv ist. Unter antiangiogen wirksamem Antithrombin III sind jedoch das in seiner Konformation veränderte native Antithrombin III, das latente und gespaltenes Antithrombin III zu verstehen, die jeweils keine Funktion bei der Blutgerinnung haben.
  • Die Erfindung betrifft die Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III als Arzneimittel an Patienten, wobei der Begriff Patient sich gleichermaßen auf Menschen und Wirbeltiere bezieht. Damit können die Arzneimittel in der Human- und Veterinärmedizin verwendet werden.
  • Das therapeutisch antiangiogen wirksame Antithrombin III der vorliegenden Erfindung wird den Patienten, als Teil einer pharmazeutisch akzeptablen Komposition entweder oral, rektal, parenteral intravenös, intramuskulär oder subkutan, intracisternal, intravaginal, intraperitoneal, intravasculär, intrathekal, intravesikal (durch Instillation in die Blase), lokal (Puder, Salbe oder Tropfen) oder in Sprayform (Aerosol) verabreicht. Die intravenöse, subcutane, intraperitoniale und intrathekale Gabe kann dabei kontinuierlich mittels einer Pumpe oder Dosiereinheit erfolgen.
  • Pharmazeutisch akzeptable Kompositionen können die Modifikationen als Salze, Ester, Amide und "Prodrugs" beinhalten, sofern sie nach zuverlässiger medizinischer Beurteilung keine übermäßige Toxidität, Irritationen oder allergische Reaktionen am Patienten auslösen.
  • Dosierungsformen für die örtliche Administration der Verbindung dieser Erfindung schließen Salben, Puder, Sprays oder Inhalationsmittel ein. Die aktive Komponente wird unter sterilen Bedingungen, mit einem physiologisch akzeptablen Trägerstoff und möglichen Preservativen, Puffern oder Treibmitteln, je nach Bedarf, vermischt.
  • Ausführungsbeispiele
  • A) Generierung von antiangiogen wirksamem AT III, gespaltenem und latentem AT III in vitro durch Tumorzelllinien:
  • Methoden: Humane Pankreaskarzinom Zelllinien BxPC3 und ASPC-1 werden in Zellkultur (Medium: RPMI 1640 + 10% FCS + 1 % Penicillin/Streptomycin; 37°C und 5% CO2) gezüchtet. Um zu überprüfen ob das serumfreie Zellmedium dieser Zelllinien die Fähigkeit besitzt, humanes natives AT III in seiner Konfiguration zu verändern, werden die Zellen bis zur Konfluenz hochgezogen. Anschließend werden die Zellen 2 mal mit PBS gewa schen und mit serumfreiem Medium (RMPI 1640) für 48 Stunden inkubiert (sogenanntes konditioniertes Medium). Anschließend wird 1 mg/ml natives humanes AT III zu dem serumfreien Medium hinzugefügt. Nach einer weiteren Inkubationszeit von 48 Stunden wird der Mediumüberstand gewonnen und anschließend auf einem 72 Stunden dauernden, dem Durchschnittsfachmann geläufigen, bFGF stimulierten Endothelzellproliferations-Assay gegeben. Zusätzlich wird durch Western-Blut-Analyse mit einem Antikörper gegen humanes natives AT III und durch Harnstoffgradienten-Gelanalyse die Konformationsänderung des AT III im Vergleich zu humanem nativem AT III untersucht.
  • Ergebnis: Der Überstand der BXPC-3 Zellen zeigt im Endothelzellproliferations-Assay eine konzentrationsabhängige Inhibition der Proliferationsrate. Das serumfreie Medium ohne Zugabe von nativem AT III (Kontrolle) zeigt keine inhibitorische Eigenschaft. Auch die Zugabe von AT III zu reinem Medium (ohne Vorinkubation auf den Zellen = negativ Kontrolle) zeigt ebenfalls keine antiproliferativen Eigenschaften. In der Western-Blut-Analyse des konditionierten Mediums mit nativen AT III befindet sich die gespaltene Form des AT III. Zusätzlich ist in der Harnstoffgradienten-Gelanalyse eine latente Form des AT III nachweisbar.
  • Nach Purifikation mit einer Heparin-Sepharose-Säule (50 mM Tris-Puffer pH 7,4) eluiert das antiangiogen wirksame AT III bei 0,5 molar NaCl. Die weitere Aufreinigung erfolgt durch Anionen-Austausch-Säule (Mono-Q-Säule) mit 20 mM Tris-Puffer, pH 7,0 und Flution mittels eines Gradienten von 0 bis 0,35 molare NaCl. Hier eluiert antiangiogen wirksame AT III bei 0,31–0,35 molar NaCl, latentes und gespaltenes AT III in separaten Fraktion. Das antiangiogen wirksame AT III zeigt im Endothelzellproliferations-Assay antiendotheliale Wirksamkeit
  • Für die Zelllinie ASPC-1 findet sich im identischen Versuchsansatz (siehe oben) keine inhibierende Aktivität des konditionierten Mediums nach Zugabe von nativen AT III im Endothel zellproliferations-Assay. Sämtliche positiven und negativen Kontrollen zeigen ebenfalls keine inhibitorische Aktivität. Western-Blot-Analyse und Harnstoffgradienten-Gelanalyse weisen weder ein gespaltenes noch ein latentes AT III für diese Zelllinie nach. Die Zelllinie ASPC-1 verfügt demnach nicht über die nötige enzymatische Aktivität aus koagulationsaktivem AT III antiangiogen wirksames AT III zu generieren. Mit dem vorliegenden Verfahren können eine Vielzahl von Tumorzelllinien auf ihre enzymatische Aktivität aus koagulationsaktivem AT III antiangiogen wirksames AT III zu generieren, getestet werden. Es ist ebenfalls möglich weitere Proteinkandidaten auf ihre Fähigkeit hin zu untersuchen, ob sie von einer gegebenen Tumorzellinie zu positiven oder negativen Regulatoren der Angiogenese verändert werden können.
  • Das dargestellte Verfahren zeigt das nach Zugabe von Proteinen ohne antiangiogene Eigenschaften in das konditionierte Medium (siehe oben) von Tumorzellen diese in ihrer Konfiguration bzw. Struktur so verändert werden, das positive bzw. negative Regulatoren der Angiogenese entstehen. Diese so entstandenen neuen Substanzen sind in nachfolgenden Purifikationsschritten (z.B. Gelanalyse) zu identifizieren und nach entsprechender Aufreinigung für den Einsatz in vivo als Medikament in der Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen einsetzbar.
  • B) Koagulationsaktives AT III als Arzneimittel bei der Therapie von zwei humanen Pankreakarzinom-Zelllinien (BxPC3 und ASPC-1) im Tumormaus-Model (SCID-Maus)
  • Methode: Die beiden (BxPC3 und ASPC-1) humanen Pankreaskarzinom-Zelllinien werden in der Zellkultur gezüchtet (siehe unter Abschnitt A)). Die Zellen werden geerntet und es werden 5 × 106 Zellen/Maus s.c. auf den Rücken der SCID-Mäuse implantiert. Nachdem die Tumoren eine Größe von ca. 100 mm3 er reicht haben, werden die Mäuse in jeweils 3 Gruppen pro Zelllinie randomisiert (n = 4 bzw. 7/Gruppe).
  • Anschließend erfolgt die s.c. Injektion von 60 mg/kg KG von latentem (antiangiogen wirksamem AT III) bzw. nativem AT III (koagulationsaktivem AT III) weit entfernt vom Tumor. Zur Kontrolle wird entweder Kochsalz (NaCl 0,9%) bzw. BSA (Bovines Serum Albumin 60 mg/kg KG) injiziert. Die Injektionen erfolgt täglich mit den angegebenen Dosierungen. Das Tumorvolumen wird an jedem 3.–5. Tag ermittelt und am Versuchsende (BxPC3 nach 26 Tagen bzw. ASPC-1 nach 11 Tagen) in Bezug zum Tumorvolumen der Kontrollgruppe gesetzt. Dabei wird ein Quotient gebildet aus dem Tumorvolumen der Therapiegruppe geteilt durch das Tumorvolumen der Kontrollgruppe (T/C).
  • Ergebnisse: Die humane Pankreaskarzinom-Zelllinie BxPC3 kann durch die Gabe von latenten (antiangiogen wirksamem) und nativem AT III (koagualtionsaktivem) signifikant in ihrem Tumorwachstum gehemmt werden. Für latentes AT III ergibt sich ein T/C von 0,1 (90%ige Hemmung im Vergleich zur Kontrollgruppe). Für natives AT III ergibt sich ein T/C von 0,15 (85%ige Hemmung im Vergleich zur Kontrollgruppe (siehe 1)
  • Für die humane Pankreaskarzinom-Zelllinie ASPC-1 findet sich im oben beschriebenen Versuchsansatz für latentes AT III ein T/C von 0,31 (69%ige Hemmung des Tumorwachstums im Vergleich zur Kontrollgruppe). Für natives AT III kann keine signifikante Hemmung des Tumorwachstums nachgewiesen werden (T/C = 0,94 oder 6% Hemmung des Tumorvolumens im Vergleich zur Kontrollgruppe)(siehe 2).
  • Abbildungen:
  • 1 Therapie der humanen Pankreaskarzinom Zelllinie BxPC3 im Tumormausmodel (SCID-Maus) mit nativem und latentem AT III (60 mg/kg KG) versus Kontrolle (60 mg/kg KG BSA = Bovines Serum Albumin). Herstellung von antiangiogen wirksamem T/C = Quotient aus Tumorvolumen der Therapiegruppe geteilt durch Tumorvolumen der Kontrollgruppe (BSA). Antithrombin III aus der humanen Pankreaskarzinom Zelllinie BxPC-3
  • 2 Hemmung der Angiogenese mit humanem antiangiogen wirksamen Antithrombin III, Therapie der humanen Pankreaskarzinom Zelllinie ASPC-1 im Tumormausmodel (SCID-Maus) mit nativem und latentem AT III (60 mg/kg KG) versus Kontrolle (NaCL 0,9%). T/C = Quotient aus Tumorvolumen der Therapiegruppe geteilt durch Tumorvolumen der Kontrollgruppe (NaCL).

Claims (6)

  1. Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und Therapie von Erkrankungen, insbesondere Angiogenese-abhängigen Erkrankungen.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass onkologische Erkrankungen behandelt werden.
  3. Verwendung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass Erkrankungen mit soliden Tumoren und Leukämien behandelt werden.
  4. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass koagulationsaktives Antithrombin III intravenös, subcutan, intraperitonial, intrathekal, intravesikal (Instillation in die Blase) und topisch verwendet wird.
  5. Verwendung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass koagulationsaktives Antithrombin III als Aerosol verwendet wird.
  6. Antiangiogen wirksames Antithrombin III, dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung durch die Schritte – Kultivierung der Tumorzelllinie bis zur Konfluenz – Inkubation mit serumfreiem Medium für 48 Stunden – Zugabe von 1 mg/ml nativem humanen AT III – Inkubation für 48 Stunden – Gewinnung des Mediumüberstandes – Durchführung des bFGF stimulierten Endothelzellproliferations-Assay – Analyse des antiangiogen wirksamen AT III durch Western-Blot-Analyse und Harnstoffgradienten-Gelanalyse – Purifikation mit Heparin-Sepharose-Säule und Anionen-Austausch-Säule erfolgt.
DE20221790U 2001-12-07 2002-12-04 Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen Expired - Lifetime DE20221790U1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE20221790U DE20221790U1 (de) 2001-12-07 2002-12-04 Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen

Applications Claiming Priority (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE10160133.6 2001-12-07
DE10160133A DE10160133A1 (de) 2001-12-07 2001-12-07 Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III zur Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen
PCT/DE2002/004438 WO2003054015A2 (de) 2001-12-07 2002-12-04 Verwendung von koagulationsaktivem antithrombin iii zur therapie von angiogenese-abhängigen erkrankungen
DE20221790U DE20221790U1 (de) 2001-12-07 2002-12-04 Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE20221790U1 true DE20221790U1 (de) 2008-05-08

Family

ID=39363477

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE20221790U Expired - Lifetime DE20221790U1 (de) 2001-12-07 2002-12-04 Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE20221790U1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3789870T3 (de) Von thrombin abstammende polypeptid-zusammensetzungen und methoden für ihre benutzung.
DE3689246T2 (de) Physiologisch aktives Polypeptid BUF-3.
DE69434490T2 (de) Zusammenstellungen zur Krebsbehandlung
DE68908971T2 (de) Verwendung von physiologisch wirksamen Substanzen zur Herstellung von Medikamenten für Gehirn- und Nervenerkrankungen.
DE69633228T2 (de) Botulinumtoxinderivate die periferishe sensorische afferende funktionen ändern können
Stokely et al. Effects of endothelin-1 on components of anterograde axonal transport in optic nerve
DE69830582T2 (de) Verwendung von lactoferrin in der behandlung von beschwerden, die von allergenen verursacht sind
DE68905438T2 (de) Verwendung von Interferon-gamma in pharmazeutischen Zubereitungen zur Behandlung von Gefässstenose.
DE3027105A1 (de) Verfahren zur herstellung eines die proliferation und differenzierung menschlicher granulopoetischer stammzellen stimulierenden faktors
DE3433329A1 (de) Pharmazeutische zusammensetzung zur behandlung der stadien akuter niereninsuffizienz
DE68911061T2 (de) Mittel zur Kontrolle von Thrombenbildungen.
EP1441757B1 (de) Nicht-neurotoxische plasminogen aktivierende faktoren zur behandlung von schlaganfall
DE69906568T2 (de) Behandlung von hämorrhagischem virusfieber mit protein c
DE69533873T2 (de) Krebstherapie mit lymphotoxin
DE60310742T2 (de) Extrakt mit antitumoraler und antitoxischer wirkung
DE60128399T2 (de) Verwendung von thrombomodulinanaloga zur regenerierung von rückenmarkverletzungen
EP0707655B1 (de) Dna-expressionsvektoren zur verwendung in der gentherapeutischen behandlung von gefässerkrankungen
DE10160133A1 (de) Verwendung von koagulationsaktivem Antithrombin III zur Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen
DE20221790U1 (de) Koagulationsaktives Antithrombin III und dessen Verwendung zur Prophylaxe und Therapie von Angiogenese-abhängigen Erkrankungen
EP0517789B1 (de) Inhibitor der proliferation von endothelzellen
Engländer et al. Untersuchungen zur Klärung der Leistungsspezifität verschiedener abnormer Induktoren bei der Embryonalentwicklung der Urodelen
DE69009706T2 (de) Thrombolytische Mittel.
DE69633040T2 (de) Inhibitor der hornhaut-vaskularisation
DE69916493T2 (de) Verwendung von protein c zur behandlung von thrombozytopenischer purpura und hämolytisches urämisches syndrom
DE3943649C2 (de)

Legal Events

Date Code Title Description
R086 Non-binding declaration of licensing interest
R207 Utility model specification

Effective date: 20080612

R150 Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years

Effective date: 20080612

R151 Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years

Effective date: 20090121

R158 Lapse of ip right after 8 years

Effective date: 20110701