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In der
EP 0 914 797 A1 ist ein Feuchtwischbezug
mit Feuchtwischgerät
beschrieben, bei dem ein mehrschichtiges Wischelement über eine
Kletthalterung an Pressplatten des Gerätes gehalten ist.
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Weiter sind auch Feuchtwischbezüge zur Pflege
von Fußbodenhartflächen bekannt,
bei denen auf der Oberseite an den Längsenden Haltereinschubtaschen
aufgenäht
sind, wie zum Beispiel in der
DE 3809279 C1 beschrieben.
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Reinigungstextilien oder -gebilde
sowie Wischbezüge
bestehen derzeit überweigend
aus Baumwolle und Kunststofffasern. Meistens liegen Mischungen beider
Grundkomponenten vor. Häufig werden
auch die Kunststofffasem bereits als Mikrofasern, d.h. in einer
Stärke
dtex ≤ 1
ausgebildet. Meistens liegen Mischungen beider Grundkomponenten vor.
Dies ist erforderlich, da beide Textiltypen teilweise gegensätzliche
Eigenschaften aufweisen und ein Wischbezug höchste Leistungen nur dann ermöglicht,
wenn viele positive Eigenschaften in ihm vereint sind. So liegt
die Wassersaugkraft von Baumwolle bei ca. 250%, die von Kunststofffasern
praktisch bei 0%; die Schmutztragfähigkeit von Baumwolle ist gut, während die
von Kunststofffasern mit Ausnahme von Mikro- oder Polypropylenfasem
schlecht ist. Die Abrasivität
von Baumwolle ist sehr gering, während
die von Kunststofffasern hoch ist. Auch die Waschstabilität von Baumwolle
ist vergleichsweise schlecht, während
die von Polyester und Polypropylen als gut zu bezeichnen ist, wenn
auch Kunststofffasern mitunter, insbesondere auch bei Verwendung
von Polyamid, nicht so hohe Temperaturen ausgesetzt werden sollten.
Ein weiterer Nachteil ist das unterschiedliche Schrumpfverhalten
von Kunststofffasern und Baumwolle sowie das schlechtere Gleitverhalten
der Baumwolle wiederum gegenüber
den Kunststofffasern.
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Auf ihrer Oberseite, d.h. der beim
Wischen bodenabgewandten Seite, sind die Feuchtwischbezüge mit einer
Halteeinrichtung, dies können
sowohl Flieslagen, die mit Kletthaken zusammenwirken als auch Halteschlaufen
sein, versehen. Die Materialanforderungen an diese Bestandteile
eines Feuchtwischbezuges sind hohe Waschstabilität, extreme Reißfestigkeit
geringer Schrumpf sowie gute Formstabilität bei gleichzeitiger Elastizität während des Waschprozesses
und beim Auswringen beziehungsweise Auspressen.
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Die reinigungsaktive Seite, d.h.
die beim Wischvorgang dem Boden zugewandte Seite eines Feuchtwischbezuges
besteht üblicherweise
aus Fransen, Schlingen, Zotteln, Flies oder Lamellen. Diese Seite
sollte ein hohes Saug- beziehungsweise Wasseraufnahmevermögen, ein
möglichst
großes Schmutzaufnahmevermögen und
Schmutzhaltevermögen,
ein leichtgängiges
Gleitverhalten, eine hervonagende Waschstabilität, ein gutes Schmutzlöse- und
Aufreißverhalten
und eine möglichst
hohe Resistenz gegen Flusenabgabe aufweisen.
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Da diese technischen Anforderungen
vielfältig
und zum Teil gegenläufig
sind, werden Flachwischbezüge
aus einer Vielzahl von Einzelkomponenten mit unterschiedlichen Eigenschaften
durch Vernähen
beziehungsweise Zusammenkaschieren hergestellt. Zwischen der Oberseite,
die der Halterung an einem Feuchtwischgerät dient und der reinigungsaktiven
Seite ist häufig
ein Polster angeordnet. Dieses Polster ist häufig, wie bereits in der erwähnten Patentschrift
DE 3809279 C1 und
in der
DE 10111251
C1 beschrieben, ein wasseraufnehmendes Material, wie Schwamm-
oder Fliestuchmaterial oder wie in der
DE 10111251 C1 bezeichnet,
ein Saugpolster. In der letztgenannten Schrift wird also zunächst die
Möglichkeit
geschaffen, den primär
reinigungsaktiven Teil vom primär
saugfähigen
Teil zu trennen. Es sollte somit die Leistung des Gesamtsystems,
dadurch daß die
primär
reinigungsaktiven Materialien von den primär saugfähigwirkenden Materialien getrennt
sind, gesteigert werden. Die reinigungsaktiven Materialien sind
speziell auf ihre reinigungsfördernde
Wirkung ausgelegt, und die Wasseraufnahmewirkung beziehungsweise
Saugfähigkeitswirkung
des Materials konnte vernachlässigt
werden, weil diese Funktion das Saugpolster übernimmt.
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In der Praxis hat sich nun gezeigt,
daß durch den
Einsatz von Mikrofasern, alleine oder in Kombination mit Baumwolle
und anderen Fasern, die Schmutzlösewirkung
und damit die Reinigungswirkung stetig gesteigert werden konnte,
daß aber
nach wie vor Probleme dahingehend bestanden, daß die unterschiedlichen Anforderungen
an die Fußbodenmaterialien
beziehungsweise deren Feuchteempfindlichkeit nicht ausreichend Berücksichtigung
fanden. So ist es besonders bei den sich immer stärker verbreitenden
Laminatböden,
aber auch bei Parkettböden
sehr wichtig, nach dem Reinigungsvorgang einen möglichst geringen Feuchtigkeitsanteil
auf der Wischfläche
zurückzulassen.
Dem sollte nach der
DE
10111251 C1 die Ausbildung eines besonders saugfähigen Polsters
hinter der reinigungsaktiven Materialschicht Rechnung tragen. Allerdings
hat eine hohe Saugkraft die Folge, daß besonders großer Anstrengungen
unternommen werden müssen,
um zum Trockenwischen der genannten empfindlichen Böden die
Feuchtigkeit wieder aus dem Wischbezug zu bekommen.
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Aufgabe der Neuerung ist es deshalb,
einen Feuchtwischbezug, gegebenenfalls in Verbindung mit einem Feuchtwischgerät, zu schaffen,
der bei guter Schmutzlöse-
und Aufnahmewirkung auch bei besonders feuchtigkeitsempfindlichen
Böden optimal einsetzbar
bleibt und dennoch preisgünstig
herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird in Abkehr der
langjährigen
Entwicklungsrichtung dadurch gelöst,
daß das Polster
aus einem geschlossenzelligen Schaumstoff, der keine beziehungsweise
nur eine ganz geringe Saugwirkung ausübt und somit praktisch kein
Wasser aufnimmt, hergestellt ist, der wiederum die Halteeinrichtung
trägt. Überraschenderweise
hat es sich nämlich
gezeigt, daß eine
hohe Saugwirkung des Polstermateriales zwar gegebenenfalls eine
hohe Flüssigkeitsmenge
aufnehmen kann, das eigentliche Schmutzaufnahmevermögen aber
dadurch praktisch nicht gesteigert wird. Der Schmutz wird lediglich
im Bereich der wischaktiven Fasern aufgenommen und praktisch nicht
durch das gesamte Gewebe bis in das saugfähige Schaummaterial transportiert.
Andererseits wird es aber mit der Erhöhung der Saugkraft wesentlich
schwieriger, die Flüssigkeit
aus diesem Material wieder auszupressen, was für das Trockenwischen der zu
reinigenden Böden äußerst wichtig ist.
Insbesondere bei Parkett und den sich immer weiter verbreitenden
Laminatböden
aus Kunststoff ist ein fast absolutes Trockenwischen erwünscht.
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Eine besonders gute Reinigungswirkung wird
erzielt, wenn die Textilie Microfasern aufweist. Weist die Textilie
eine Baumwoll-Polyester-Mischung auf, so ist ihre Haltbarkeit vorteilhaft
besonders hoch.
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In Ausgestaltung der Neuenrung haben
die Mikrofasern eine Stärke
von dtex ≤2,
bevorzugt dtex ≤ 1,
wodurch obwohl Mikrofasem, die aus Polyester, Polyamid oder einem ähnlichen
Kunststoff bestehen können,
praktisch keine Wasserbeziehungsweise Flüssigkeitsaufnahmefähigkeit
haben, erreicht wird, daß durch
die Kapilarwirkung ein für
den Reinigungsvorgang ausreichendes Flüssigkeits- und Schmutzhaltevermögen erreicht
wird. Die Schmutzaufreißwirkung
ist dabei wesentlich wichtiger als die hohe Saugkraft; dies gilt
auch für
die Flüssigkeitsaufnahme.
Es ist günstiger,
mit weniger Flüssigkeit
zu reinigen.
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Weitere Ausgestaltungen der Neuerung
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen. Die Kombination eines Polsters aus einem Polyolefin-Schaumstoff mit
einer Textilie mit Mikrofasern zeigt dabei besonders gute Gesamteigenschaften.
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Gerade bei der Verbindung eines derartigen Feuchtwischbezuges
mit einem Feuchtwischgerät bestehend
aus einem Stiel an dem einer auf eine über zumindest ein Gelenk faltbare
Bodenplatte einwirkenden Presseinrichtung angelenkt ist, kann die Presswirkung
noch gesteigert werden, dadurch daß Bodenplattenteile im Bereich
des Gelenkes mit Vertiefungen versehen sind, wobei die Materialanhäufung im
Knickbereich des Feuchtwischbezuges pressneutral aufgenommen werden
kann. Pressneutral bedeutet hierbei, daß auf alle Bereiche des Feuchtwischtuches
beim Pressvorgang die gleiche Kraft einwirkt.
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Diese Volumenanpassung kann sowohl
am Feuchtwischtuch selbst durch entsprechende Aussparungen als auch
am Feuchtwischgerät
erfolgen.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Neuerung werden
im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
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1 eine
perspektivische Gesamtansicht eines Feuchtwischgerätes mit
einem Feuchtwischbezug,
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2 ein
Schnitt gemäß der Linie
II–II
nach 1,
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3 eine
Alternativlösung
eines Feuchtwischgerätes
und
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4 einen
Schnitt gemäß der Linie
IV–IV nach 3.
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An dem Stiel 2 eines Feuchtwischgerätes 1, der
mit einer Zwischenplatte 3 verbunden ist, ist eine Presseinrichtung 4 geführt. Die
Presseinrichtung 4 wirkt auf zwei Bodenplattenteile 5 und 6 der
Bodenplatte 7 und führt
durch Verschieben in Pfeilrichtung 8 zum Auspressvorgang.
Die beiden Bodenplattenteile 5 und 6 sind über Gelenke 9 an
die Zwischenplatte 3 angelenkt.
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Die Bodenplatte 7 ist mit
Kletthaken 10 versehen, die den Feuchtwischbezug 11 am
Feuchtwischgerät
halten.
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Der Feuchfwischbezug 11 besteht
aus der reinigungsaktiven Textilie 12, einem Polster 13 und der
Halteeinrichtung 14. Das Polster 13 besteht dabei bevorzugt
aus einem geschlossenzelligen Polyolefin-Schaum, die Haltevorrichtung
aus einem Haftflausch aus Polyamid. Das Polster 13 kann
aber grundsätzlich
auch einen anderen geschlossenzelligen Schaumstoff (wie z.B. PP,
PVC, Gummi) aufweisen. Die Textilie kann dabei aus einem Fasermix
zwischen Baumwolle und Kunststofffasern aber auch aus reiner Kunststofffaser,
reiner Baumwollfaser oder reinen Mikrofasern bestehen.
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Beim Betätigen der Presseinrichtung 4 in Pfeilrichtung 8 schwenken
die Bodenplattenteile 5 und 6 mit ihren Enden 15 und 16 nach
innen (Pfeilrichtung 21, 22), wobei im Bereich
der Zwischenplatte 3 eine Materialhäufung stattfindet. Um eine
gleichmäßige Presskraft
auf den gesamten Feuchtwischbezug auszuüben, ist die Bodenplatte in
einem Bereich 17 ohne Kletthaken ausgeführt. Es ist natürlich auch
möglich,
diesen Bereich noch zusätzlich
zu vertiefen.
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Nach dem Ausführungsbeispiel gemäß 3, 4 ist das Polster im Mittenbereich 19 mit
einer Vertiefung 20 versehen.