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Die Neuerung betrifft eine Achsführung einer lenkbare
Räder tragenden
Achse eines Nutzfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Üblicherweise
werden beispielsweise leichte Lastkraftwagen an den Vorderachsen
mit einblättrigen
Blattfederorganen ausgestattet. Im Falle eines Bruches am Blattfederorgan,
insbesonders an den vorderen Federarmen des Blattfederorgans, beispielsweise
infolge einer starken Einbremsung des Fahrzeuges, kann die Achse
die Quer- und/oder die Längsführung verlieren.
Hierdurch kann es unter anderem auch zu einem für das Fahrzeug kritischen Lenkeinschlag
an den Rädern
kommen. Zur Vermeidung dieses Problems werden in vielen Fällen zusätzlich dünne Federblätter an
der Vorderachse verschraubt, die mit einem vorderen Federbock verbunden
sind. Andere Achsführungen
sehen zusätzlich Längslenker,
Zugstreben oder ähnliche
Sicherheitselemente vor, welche zwischen Vorderachsen und Fahrzeugrahmen
abstützend
angeordnet sind.
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Aus der
US 5.636.857 ist eine lenkbare Räder tragende
Achse eines Nutzfahrzeuges bekannt, die mittels Blattfederorganen
gegenüber
einem Fahrzeugrahmen abgefedert ist. Zur sicherheitsmäßigen Abstützung der
lenkbaren Achse im Falle eines Federbruchs sind im Bereich der vorderen
Federarme des Blattfederorgans zusätzliche Längslenker angeordnet, die einerseits
fest mit der Achse verbunden und andererseits gelenkig am Fahrzeugrahmen
angebunden sind.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Funktionssicherheit einer Achsführung
einer lenkbare Räder
tragenden Achse eines Nutzfahrzeuges zu erhöhen sowie die Realisierung
dieser Achsführung
technisch und wirtschaftlich zu optimieren.
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Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Somit ist neuerungsgemäß ein wenigstens einblättrig ausgeführtes Blattfederorgan
vorgesehen, das am hinteren Lagerauge über eine Federlasche gelenkig über einen
hinteren Federbock an einem Fahrzeugrahmen angebunden ist, wobei
die Federlasche Abstützflächen aufweist,
die ausschließlich
bei Bruch des Federorgans in einem vorderen Federabschnitt an am
hinteren Federbock vorgesehenen Abstützflächen zur abstützenden
Anlage kommen.
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Somit ist in vorteilhafter Weise
mit geringem technischen Aufwand wirksam verhindert, dass sich das
wenigstens einblättrig
ausgeführte
Blattfederorgan im Falle eines Bruches im Bereich seines vorderen
Federarmes zusammen mit der Achse frei nach hinten bewegen kann,
bis sich die Aufhängung
des Blattfederorgans in unvorteilhafter Weise am Fahrzeugrahmen
oder am Federbock abstützen
würde. Bei
dieser Rückwärtsbewegung
von Achse und Feder könnten
ungewollte Lenkbewegungen an den Rädern entstehen, welche jedoch
durch die spezielle Ausgestaltung der Federlasche und ihrer zur
Abstützung
an Federbock kommenden Anlageflächen
wirksam unterbunden wird.
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Des weiteren können durch die neuerungsgemäße Lösung bislang
in herkömmlicher
Weise zur Abstützung
des Blattfederorgans vorgesehene zusätzliche Längslenker, Zugstreben oder ähnliche
Sicherheitselemente wie beispielsweise Sicherheitsumrollungen ersatzlos
entfallen, was zu einer vorteilhaften, technischen Vereinfachung
der Sicherung des Blattfederorgans unter Aufrechterhaltung sicherheitstechnischer
Aspekte zur Folge hat. Neben einer vorteilhaften Gewichts- und Kostenersparnis
infolge des Entfalls bauaufwendiger, separater Bauteile sind hierdurch
zusätzlich
Freiräume
für andere
Bauteile geschaffen. Durch die neuerungsgemäße Lösung kann eine für sämtliche
Betriebszustände
des Blattfederorgans ausreichende Sicherheit für die Achsführung und Lenkung des Fahrzeuges
gewährleistet werden.
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Weitere neuerungsgemäße Ausgestaltungen
der Erfindung sind den übrigen
Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Nachfolgend ist die Neuerung an Hand
in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 ausschnittsweise
und in Seitenansicht eine Achsführung
einer lenkbare Räder
tragenden Achse eines Nutzfahrzeuges,
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2 eine
ausschnittweise Detailansicht der Achsführung gemäß 1 bei
Bruch des Blattfederorgans,
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3 eine
ausschnittsweise Detailzeichnung der Achsführung gemäß 2 in
perspektivischer Darstellung,
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4 in
perspektivischer Darstellung einen hinteren Federbock zur rahmenseitigen
Abstützung des
Blattfederorgans gemäß 1,
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5 in
perspektivischer Darstellung eine aus zwei Flachstählen bestehende
Federlasche zur gelenkigen Anbindung des Blattfederorgans am hinteren
Federbock gemäß 4 und
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6 in
Seitenansicht ein mehrblättriges Blattfederorgan
mit einer Sicherheitsumrollung.
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In 1 ist
vereinfacht und in Seitenansicht eine Achsführung einer lenkbare Räder 3 tragenden Achse 2 eines
Nutzfahrzeuges, hier beispielsweise eines Lastkraftwagens, mit je
Fahrzeugseite einem die Achse 2 abstützenden Blattfederorgan 4 gezeigt.
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Das Blattfederorgan 4 ist
in diesem Ausführungsbeispiel
einblättrig
ausgeführt
und mittels eines vorderen Lagerauges 7 an einem vorderen,
rahmenfesten Federbock 9 und über ein hinteres Lagerauge 8 sowie
einer hieran gelenkig angebundenen, beweglichen Federlasche 11 an
einem hinteren, rahmenfesten Federbock 10 gelenkig angebunden.
Die Achse 2 und das Rad 3 ist hier nur schematisch
dargestellt. Das Blattfederorgan 4 weist einen vorderen Federarm 5 und
einen hinteren Federarm 6 auf, wobei letzterer zusätzlich mittels
eines rahmenfesten Anschlagpuffers 13 in vertikaler Richtung
gegen einen Fahrzeugrahmen 1 abstützbar ist. Die hier nur schematisch
dargestellte Achse 2 ist zusätzlich über einen Stabilisator 12 am
Fahrzeugrahmen 1 angebunden.
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2 zeigt
ausschnittsweise und in Seitenansicht die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Achsführung im
Falle eines Bruches des Blattfederorgans 4 im Bereich des
in 1 gezeigten vorderen Federarmes 5.
In diesem Fall kommen an der Federlasche 11 oberseitig
gebildete Abstützflächen 16 an am
hinteren Federbock 10 unterseitig gebildeten und hiermit korrespondierenden
unteren Abstützflächen 15 abstützend zur
Anlage. Dadurch kann die bei Federbruch ansonsten gegen die Fahrtrichtung
des Fahrzeuges erfolgende Rückwärtsbewegung
von Achse 2 und Blattfederorgan 4 wirksam unterbunden werden,
wodurch mögliche
unerwünschte
Lenkbewegungen an den lenkbaren Rädern 3 der Achse 2 vermieden
werden. Die oberseitig an der Federlasche 11 gebildeten
oberen Abstützflächen 16 sind
im Bereich eines exzentrisch von der Federlasche 11 abragenden
und einteilig mit dieser gebildeten Fortsatzes 17 gegeben.
Die oberen Abstützflächen 16 der
Federlasche 11 können
sich in diesem Fall beispielsweise an unterseitig des hinteren Federbockes 10 gebildeten
unterseitigen Abstützflächen 15 abstützen. Die
Federlasche 11 ist mittels eines unteren Gelenkes 18 gelenkig
mit dem hinteren Federauge 8 des Blattfederorgans 4 und
oberseitig mittels eines oberen Gelenkes 19 mit dem hinteren
Federbock 10 gelenkig verbunden.
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In 3 ist
ausschnittsweise und in perspektivischer Darstellung das in 2 diskutierte Detail der
Achsführung
gezeigt. Die Federlasche 11 weist zur Aufnahme der in 2 gezeigten unteren und oberen
Gelenke 18, 19 entsprechende untere und obere
Bohrungen 20, 21 auf.
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In 4 ist
in perspektivischer Darstellung der hintere Federbock 10 gezeigt,
der unterseitig zusätzlich
zu einer Federbock-Lageraufnahme 14 die Abstützflächen 15 aufweist.
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In 5 ist
in perspektivischer Darstellung die Federlasche 11 dargestellt,
die in dieser Ausführung
aus zwei separaten, miteinander verbindbaren Flachstählen gebildet
ist, deren exzentrische Fortsätze 17 oberseitig
eine Abstützfläche 16 aufweisen.
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Nach einem anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsbeispiel
können
die beiden Flachstähle der
Federlasche 11 durch ein gemeinsames Bauteil gebildet sein.
Die Federlasche 11 kann durch ein Guss-, Schweiß-, Biege-,
Press- oder Schmiedeteil gegeben sein.
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Die Achse 2 kann beispielsweise
durch die Vorderachse eines Lastkraftwagens oder eines Omnibusses
gegeben sein.
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In 6 ist
in Alternative zu dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel in 1 bis 3 ein mehrblättriges Blattfederorgan 4 gezeigt,
welches beispielsweise aus drei einzelnen Federblättern 22, 23, 24 besteht.
Beispielsweise weist hier das obere Federblatt 22 des Blattfederorgans 4 das
vordere Lagerauge 7 und das hintere Lagerauge 8 auf.
In einem anderen, hier nicht gezeigten Ausführungsbeispiel kann das mittlere
Federblatt 23 oder das untere Federblatt 24 oder
ein weiteres hier nicht gezeigtes Federblatt die vorderen/hinteren
Lageraugen 7, 8 aufweisen.
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Der Vollständigkeit halber ist in 6 in strichlierter Ausführung eine
durch die neuerungsgemäße Lösung überflüssig gewordene
Sicherheitsumrollung 25 gezeigt. Diese ist hier beispielsweise
Bestandteil des mittleren Federblattes 23, oder an diesem
durch geeignete Mittel befestigt.
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Infolge der bei der neuerungsgemäßen Achsführung vorgesehenen
hinteren Abstützung
des wenigstens einblättrig
ausgeführten
Blattfederorgans 4 ist eine sicherheitstechnisch vorteilhafte
Verkürzung
des bei einem möglichen
Federbruch eintretenden Verschiebeweges von Blattfederorgan 4 und Achse 2 um
ein beträchtliches
Maß ermöglicht.
Dadurch kann ein bei Achsführungen
herkömmlicher Bauart
verursachter ungewollter Radlenkeinschlag ansonsten stark gefährdender
Auswirkung bei der neuerungsgemäßen Achsführung auf
ein sicherheitstechnisch unbedenkliches Maß reduziert werden.