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In der Fernmeldetechnik sind oft Kontaktanordnungen erwünscht, die
verschiedene Schaltmöglichkeiten gestatten. Das bedeutet, daß z. B. die Anschlußverbindungen
von in Femmeldekabelanlagen angeschlossenen kunststoffisolierten Schaltdrähten oder
Kabeladern für Meßzwecke oder Umschaltungen lösbar sein müssen.
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Die bekannten Anschluß elemente der Anschlußverbindungen sind im
allgemeinen als Lötfahnen oder als Schraubklemmen ausgebildet, die sich weniger
für Umschaltungen einem im Betrieb befindlichen Anlage eignen. Um Umschaltungen
oder Rangierungen innerhalb einer Kontaktanordnung vornehmen zu können, werden deshalb
bei den bekannten Ausführungen die Kontakte an der Schaltseite mit Steckanschlüssen
zur Aufnahme von als Kontaktelemente ausgebildeten Kontaktsteckern ausgebildet.-So
ist der Steckanschluß u. a. dadurch geschaffen worden, daß z. B. der Schraubkopf
einer Schraubklemme zu einer Steckerbuchse ausgebildet ist oder daß ein Kontaktstift
für einen Stecker verwendet wird, an dessen Rückseite die anzuschließende Ader angeschlagen
oder angelötet ist. Diese Steckerausführung ist z. B. unter dem Namen AMP-Stecker
bekannt, und es eignen sich zum Anschluß an diesen Stecker nur Litzenleiter. Das
Anschlagen des Litzenleiters an den Stecker ist wegen der benötigten Werkzeuge vornehmlich
in der Fabrik durchzuführen, was auch als Nachteil zu werten ist.
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Durch die bekannte Ausführung ist zwar eine schaltbare Kontaktanordnung
geschaffen worden, aber' unbefriedigend-beim -Einsatz der nur zum Anschluß für Litzenleiter
geeigneten Stecker bleibt auch weiterhin in arbeitstechnischer Hinsicht das vorherige
Anschlagen der Leiter an den Stecker mit entsprechenden Werkzeugen in der Fabrik.
Längenänderungen beim Einbau der Kabel auf der Baustelle sind dann nur umständlich
aufzufangen.
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Die außerdem bekannte löt- und schraubfreie Klemmanschlußtechnik
(LSA-Anschlußtechnik) bietet den Vorteil, daß die anzuschließende Leitung zur Kontaktnahme
vorher nicht abisoliert werden muß und jederzeit auf der Baustelle zu benutzen ist.
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Diese Technik benötigt jedoch räumliche Verhältnisse, die es gestatten,
den anzuschließenden Leiter quer zum Anschlußelement einzuführen und in dieser Lage
am Anschlußelement festzuklemmen. Außerdem ist die Anwendung dieser Technik nicht
befriedigend, wenn es auf eine genaue Einhaltung der Leitungssymmetrie ankommt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine löt- und schraubfreie
elektrische Klemmverbindung- für-->den Anschluß -vorher-.-nicht abisolierter
Massivdrähte zu schaffen, bei der die anzuschließenden Drähte annäherlwd axial den
symmetrisch in' Vierern angeordneten Kontakten zugeführt werden und für Umschaltungen
von diesen leicht trennbar sind. Dabei soll der Kontaktanschluß mit geringstem Aufwand
an Werkzeugen, Energie und handwerklichem Geschick auf der Baustelle durchgeführt
werden. Die Kontaktverbindung muß alle für eine Kontaktsicherheit notwendigen Faktoren
erfüllen, d. h.
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daß der isolierte Anschlußdraht auf einem ausreichenden Teil seiner
Oberfläche von der Isolierschicht befreit wird, um in guten metallischen Kontakt
mit dem Anschlußstück zu kommen, und daß der Anschluß draht mechanisch fest genug
unter ständigem Kontaktdruck eingeklemmt wird, um sich nicht unter
den zu erwartenden
betrieblichen Beanspruchungen thermischer und mechanischer Art von selbst wieder
zu lösen, sondern mit dem Kontaktelement einen rüttelsicheren und gasdichten metallischen
Kontakt einzugehen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der anzuschließende
Draht unter Umbiegen seines Anschlußendes um 1800 an einem Einsteckschieber (Schieber
bzw. Klemmschieber bzw. Stecker) angebracht und durch axiales Einschieben des Einsteckschiebers
in eine den Schieber mit dem Draht umfassende Halterung aus Isolierstoff, in der
ein aus Kontaktmaterial bestehendes Anschluß element fest eingesetzt ist, unter
Abisolierung in einer Schlitzführung des Anschlußelementes eingeklemmt ist.
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Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung veranschaulichten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch die
schaltbare Klemmanschlußverbindung nach Herstellung der Kontaktverbindung gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel, F i g. 2 eine Schnittdarstellung längs der Schnittlinie
II-II in Fig. 1, F i g. 3 eine Ansicht eines für die Klemmanschlußverbindung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel geeigneten Flachsteckers, Fig.4 eine Schnitt-
und- Stirnansicht dieser Klemmanschlußverbindung, Fig. 5 eine Schnitt- und Seitenansicht
dieser Klemmanschlußverbindung nach F i g. 4, F i g. 6 eine Draufsicht -in Richtung
A der F i g. 4, F i g. -7 eine -Ansicht ines----für- die -schaltbare Klemmanschlußverbindung
nach einem dritten Ausführungsbeispiel geeigneten Steckers, Fig.8 eine Schnittdarstellung
dieser Klemmanschlußverbindung längs der SchnittlinieVIII-VIII der Fig. 10, F i-g.
9 einen Schnitt durch diese Klemmanschlußverbindung nach Herstellung der Kontaktverbindung
und -F i g. 10 eine Schnittdarstellung längs der SchnittlinieX-X der Fig. 9.
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In die Isolierstoffhalterung 1 nach F i g. 1 und 2 ist ein aus Kontaktmaterial
bestehendes rohrförmiges Anschlußelement 2 hochkant in die Ausnehmung la fest eingesetzt,
das eine durchgehende Schlitzführung 2 a mit am Ende auslaufenden Drahtauflaufschrägen
2b besitzt und im Hohlraum der Ausnehmung 1a federnd wirkt. -Zur Herstellung' der
-schaltbären Klemmanschlußverbindung dient ein besonders ausgebildeter Schieber3,
der in einen von der Ausnehmung 1 a ausgehenden Führungsschacht l b. eingepreßt.
wird. Der Schieber enthält eine zur Aufnahme des isolierten Drahtes 4 dienende 13ohrung3a
und in einem entsprechenden Abstand achsparallel von der Bohrung entfernt eine Aus
der Klemmverbindung Ausnehmung 3 b.
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Die Herstellung der Klemmverbindung geschieht folgendermaßen: Der
isolierte Draht 4 wird in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise von oben in die Bohrung3a
des Schiebers 3 eingesteckt und mit einer entsprechenden Anschlußlänge etwa um 1800
in die Ausnehmung 3 b eingebogen. Dann wird der Schieber mit dem Draht in den Führungsschachtlb
eingesteckt, wobei der umgebogene Draht 4 mit seinem zur Kontaktnahme bestimmten
Teil von den Drahtauflaufschrägen 2 b aufgenommen wird. Da die Breite der Schlitzführung
2
a kleiner als der Durchmesser der Drahtseele 4 a ist, wird beim nachfolgenden Eindrücken
des Drahtes 4 in die Schlitzführung 2 a die Drahtisolation durchschnitten und eine
Kontaktverbindung zwischen der Drahtseele 4 a und dem Anschlußelement 2 hergestellt.
Auf die Kontaktstelle wird durch die federnde Eigenschaft des rohrförmigen Anschlußelementes2
ein ständiger Kontaktdruck ausgeübt.
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In dem zweiten Ausführungsbeispiel erkennt man eine in der Funktion
ähnliche Anschlußtechnik wie nach Fig. 1 und 2. In die Isolierstoffhalterung 1 ist
ein aus blattförmigem, federndem Kontaktmaterial hergestelltes Anschlußelement2',
das aus zwei mit Abstand voneinander angeordneten Anschlußfahnen 2 c und 2d besteht,
eingesetzt. In ihrem unteren Teil liegen die Anschlußfahnen flach aneinander an
(F i g. 5). Die beiden Anschlußfahnen 2 c und 2 d des Anschlußelementes 2' weisen
in ihrem oberen Teil ,e einen mit erweiterten Drahteinführungsöffnungen 2c"-bzw.
2 d" versehenen Schlitz 2c' bzw. 2 d' auf.
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Zur Klemmanschlußverbindung gehört weiterhin ein flacher Klemmschieber
3', der eine Schlitzführung 3'a mit Auflaufschrägen 3'a' und eine den isolierten
Draht 4 aufnehmende Drahtführungsschlaufe 3' b besitzt (Fig. 3 und F i g. 6). Die
Breite der Schlitzführung3'a entspricht etwa dem Durchmesser der Drahtisolation.
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Die Herstellung der schaltbaren Klemmanschlußverbindung zwischen
dem isolierten Draht 4 und dem Anschlußelement 2' geschieht hier folgendermaßen:
Der Draht 4 wird im isolierten Zustand von oben durch die Drahtführungsschlaufe
3' b eingesteckt und mit einer entsprechenden Anschlußlänge in die Schlitzführung
3' a um etwa 1800 auf die der Drahtführungsschlaufe 3' b gegenüberliegende Seite
eingebogen. Dann wird der Klemmschieber 3' zwischen die Anschlußfahnen 2 c und 2d
gesteckt, wobei der eingebogene Draht 4 in Führungsausnehmungen la' und lb' der
Isolierstoffhalterung 1 geführt wird und der zur Kontaktnahme bestimmte Teil des
Drahtes sich in die beiden Schlitze 2 c', 2d' des Anschlußelementes 2' einpreßt.
Dabei wird die Drahtisolation von den scharfen Kanten dieser Schlitze durchschnitten.
Da die Breite der Schlitze 2 c' und 2d' etwas kleiner als die Stärke der metallischen
Seele 4 a des Drahtes 4 ist, wird beim Eindrücken des Drahtes 4 in die Schlitze
eine Kontaktverbindung zwischen dem Draht und dem Anschlußelement 2' hergestellt.
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Rastelemente 3' c am Klemmschieber 3' greifen im Betriebszustand
in entsprechende Ausnehmungenlc der Isolierstoffhalterung 1 ein.
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Die Klemmverbindung gemäß den Fig.7 bis 10 enthält ein aus blattförmigem,
federndem Kontaktmaterial hergestelltes Anschlußelement 2", das durch eine einzige
Kontaktfeder gebildet wird, die an ihrem freien nach innen vorgewölbten Ende mit
einer Schlitzführung versehen ist, die - wie insbesondere Fig. 8 zeigt - aus einer
erweiterten Drahteinführungsöffnung 2 e und einem verengten Teil 2 f besteht.
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Der Übergang von der erweiterten Drahteinführungsöffnung 2e zum Schlitz
2f besteht aus scharfen Schneidkanten 2 e'.
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Wie aus F i g. 9 ersichtlich, ist das Anschlußelement 2" mit seinem
unteren Teil 2 g an der Schmalseitel'a der Isolierstoffhalterung 1' fest eingebettet,
während der obere Teil mit dem Schlitz 2 J frei federnd in der schachtartigen Ausnehmung
1' der Isolierstoffhalterung angeordnet ist.
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Zur Klemmverbindung gehört weiterhin ein aus Isolierstoff bestehender
Stecker 3", der an beiden Schmalseiten mit durchgehenden Ausnehmungen 3" a und 3"
b versehen ist. Dabei sind die Ausnehmungen dem Drahtdurchmesser des anzuschließenden
Drahtes 4 angepaßt (Fig. 7 und 10). Der obere Bereich der Ausnehmung 3" b geht in
eine Bohrung 3" b' über, in die der anzuschließende Draht anlegesicher gesteckt
wird.
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Die Herstellung dieser Klemmanschlußverbindung zwischen dem isolierten
Draht 4 und dem Anschlußelement 2" geschieht folgendermaßen: Der Draht 4 wird im
isolierten Zustand mit dem freien Ende in die Ausnehmung 3" a gesteckt und auf die
andere Steckerschmalseite in die Ausnehmung 3"b und die Bohrung 3"b' herumgeführt.
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Dann wird der Stecker 3" in die schachtartige Ausnehmung 1' b der
Isolierstoffhalterung 1' mittels eines in der Zeichnung nicht dargestellten Werkzeuges
gedrückt. Dabei kommt der kontaktnehmende Teil des Drahtes 4 zunächst in die Drahteinführungsöffnung
2 e des Anschlußelementes 2' zu liegen. Beim weiteren Eindrücken des Steckers wird
die Drahtisolation des Drahtes 4 an den scharfen Schneidkanten 2 e' durchschnitten,
und der abisolierte Draht wird in den Schlitz 2 f des Anschlußelementes 2" gepreßt.
Da die Breite des Schlitzes 2f kleiner als die Stärke der metallischen Seele 4 a
ist, dringen die Seitenkanten des Schlitzes etwa in die Drahtseele ein, so daß eine
ausgezeichnete Kontaktverbindung zwischen dem Draht und dem Anschluß element hergestellt
wird.
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Da sich der Draht in den etwas schräggestellten Schlitz 2f (Fig.9)
einschiebt, kommt auch eine genügend große Kontaktfläche zum Anschluß, die neben
dem ständig auf die Kontaktstelle ausgeübten Kontaktdruck einen die Kontaktsicherheit
mitbestimmenden Faktor darstellt.
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Patentansprüche: 1. Elektrische Klemmanschlußverbindung, dadurch
gekennzeichnet, daß der anzuschließende Draht (4) unter Umbiegen seines Anschlußendes
um 1800 an einem Einsteckschieber (Schieber 3 bzw. Klemmschieber 3' bzw. Stekker
3") angebracht und durch axiales Einschieben des Einsteckschiebers in eine den Schieber
mit dem Draht umfassende Halterung aus Isolierstoff (1 bzw. 1'), in der ein aus
Kontaktmaterial bestehendes Anschluß element (2 bzw. 2' bzw. 2") fest eingesetzt
ist, unter Abisolierung in einer Schlitzführung (2a bzw. 2c', 2d' bzw. 2e', 2f)
des Anschlußelementes eingeklemmt ist.
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2. Klemmanschlußverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einsteckschieber (Schieber 3) eine Bohrung (3 a) zum Einführen des Drahtes
(4) und achsparallel dazu eine Ausnehmung(3b) zur Aufnahme des um 1800 umgebogenen
Anschlußendes des Drahtes aufweist und daß das Anschlußelement (2) rohrförmig mit
parallel zur Einschiebrichtung des Schiebers in die Isolierstoffhalterung (1) liegender
Rohrachse ausgebildet ist und die zur Rohrachse parallele Schlitzführung(2a) in
Drahtauflaufschrägen(2b) ausläuft.