DE20212788U1 - Schutzanlage vor Hochwasserkatastrophen an Flüssen - Google Patents

Schutzanlage vor Hochwasserkatastrophen an Flüssen

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    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02BHYDRAULIC ENGINEERING
    • E02B3/00Engineering works in connection with control or use of streams, rivers, coasts, or other marine sites; Sealings or joints for engineering works in general
    • E02B3/04Structures or apparatus for, or methods of, protecting banks, coasts, or harbours
    • E02B3/10Dams; Dykes; Sluice ways or other structures for dykes, dams, or the like
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F17STORING OR DISTRIBUTING GASES OR LIQUIDS
    • F17DPIPE-LINE SYSTEMS; PIPE-LINES
    • F17D1/00Pipe-line systems
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Description

Schutzanlage vor Hochwasserkatastrophen an Flüssen
Die Erfindung betrifft eine Hochwasserschutzanlage zur Vermeidung von Überschwemmungen von flußnahen Gebieten bei extremen Niederschlägen.
Zur Verhütung von Hochwasserschäden werden abhängig von den örtlichen Gegebenheiten an den Flußläufen verschiedene bauliche Maßnahmen angewandt. An den Oberläufen der Flüsse und ihrer Nebenflüsse sind Talsperren oder Rückhaltebecken zum Aufstau großer Wassermengen errichtet. Die Ufer der tiefer gelegenen Flußabschnitte sind durch Deiche geschützt. Weiter dienen Umleitungen, Flutmulden und - besonders in Stadtgebieten - Entlastungskanäle dem Hochwasserschutz. Auch Flußbegradigungen gehören hierzu. Alle diese Maßnahmen erfüllen ihren Zweck, solange das Hochwasser ein normales Ausmaß nicht überschreitet. Hin und wieder, nicht vorhersehbar, kommt es jedoch zu einem außergewöhnlichen Hochwasser mit enormen Überschwemmungen und unermeßlichen Personen- und Sachschäden. Die Talsperren werden randvoll und müssen Wasser ablassen. Die Deiche halten dem übermächtigen Druck nicht stand und brechen. Deichbrüche sind in dieser Notsituation für im Flußverlauf nachfolgende Orte eher vorteilhaft, verringern sie deren Hochwassergefahr zumindestens zeitweise. Erfolgreich gesicherte Deiche erhöhen zwangsläufig das Hochwasser und damit die Überschwemmungsgefahr nachfolgender Flußgebiete und - orte. Hinzu kommt, dass mit dem Hochwasserpegel auch das Grundwasser der hinter den Deichen liegenden Gebiete soweit steigt, dass es zumindestens Keller, oft aber mehr flutet, ohne dass ein Deich gebrochen ist. Diese Tatsachen belegen, dass diese Maßnahmen der Hochwasserregulierung trotz der enormen Aufwendungen keinen wirklichen Schutz im Katastrophenfall bieten, sondern bestenfalls die Hochwasser- und Überschwemmungsgefahr an nachfolgend am Fluß liegende Gebiete weiterreichen! Sie alle setzen auf den beschleunigten, natürlichen Abfluß der ungeheueren Wassermengen in einem viel zu engen Flußbett. Die Hochwasserkatastrophe an der Elbe, der Mulde und der Donau im August 2002 hat sehr deutlich gezeigt, dass zur wirksamen Vorbeugung dringender Handlungsbedarf geboten ist, der neue Wege beschreitet.
Die Erfindung hat den Zweck, den Aufwand für vorbeugende und akute Hochwasserschutzmaßnahmen zu senken und Hochwasserschäden drastisch zu reduzieren oder ganz zu vermeiden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Hochwasserschutzanlage zu schaffen, die das
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über einen Toleranzpegel ansteigende Wasser an geeigneten Stellen des Flußlaufs absaugt und in ein Meer oder einen großen Binnensee fördert.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen: Entlang des Flusses ist eine in ein Meer mündende Druckrohrleitung in der Art einer Pipeline verlegt. An diese Druckrohrleitung sind über separate Pumpstationen Wasserentnahmestellen im Flußverlauf angeschlossen. Weitere Ausführungsmerkmale sind in den Unteransprüchen fixiert.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt stark vereinfacht eine Karte des nördlichen Deutschlands. Eingezeichnet sind einige größere Flüsse, darunter auch die Elbe.
Entlang der Elbe, in nicht großer Entfernung von ihr, ist eine Druckrohrleitung 1 mit in bestimmten Abständen angeordneten Pumpstationen 2 verlegt. Sie mündet an einer Stelle 4 in die Nordsee. An diese Druckrohrleitung 1 sind an ausgewählten Stellen Druckrohrleitungen angeschlossen, die zu Wasserentnahmestellen 5 in der Elbe führen und mit eigenen Pumpstationen ausgerüstet sind. Die Druckrohrleitung 1 besteht aus zwei Rohren mit einem bei Pumpspeicherwerken üblichen Durchmesser. Die Pumpstationen 2 sind entsprechend aus zwei Pumpaggregaten aufgebaut, die wahlweise an eines der beiden Rohre anschließbar sind. Die Druckrohrleitungen 3 und ihre Pumpstationen sind analog mit etwas geringeren Abmaßen konzipiert. Für die Wasserentnahmestellen 5 sind in die Ufer teilweise eingreifende Becken errichtet, deren Zulauf gegen Treibgut gesichert ist. Die in die Becken eintauchenden Saugköpfe der Druckrohrleitungen 3 sind mit Filtern gegen Schmutz versehen. Die Pumpstationen der Druckrohrleitungen 3 besitzen Antriebe mit automatischen Steuerungen, die mit elektronischen Pegelmessern außerhalb der Becken verbunden sind. Sie und die Pumpstationen 2 sind an eine Zentrale angeschlossen, von der aus alle Operationen gesteuert und überwacht werden können.
Die Wasserentnahmestellen befinden sich an hochwassergefährdeten Stellen, so vor größeren Städten und an den Einmündungen von Nebenflüssen, z.B. der Weißeritz. Zweckmäßig ist es, auch flutartig anwachsende Nebenflüsse mit mindestens einer Wasserentnahmestelle auszustatten, die über eine eigene Druckrohrleitung mit der Druckrohrleitung 1 gekoppelt ist.
Die vorbeschriebene Schutzanlage versucht nicht, die riesigen Wassermengen in dem normalen Flußbett zu halten und abzuführen, sondern sie entlastet den Fluß im wahrsten Sinne des
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Wortes, indem sie einen großen Teil des Überangebots an Wasser in einem künstlichen „Flußbett" abführt. Dieser Prozeß wird rechtzeitig eingeleitet, wenn die Pegel über eine Toleranzgrenze zu steigen beginnen. Überschwemmungen mit ihren verheerenden Schäden sind so nahezu ausgeschlossen. Der Investitions- und der Betriebsaufwand für die Schutzanlage wird über einen längeren Zeitraum gesehen weit unter den für laufende und im Katastrophenfall akute Schutzmaßnahmen an Deichen erforderlichen Aufwand und den durch eine einzige Flutkatastrophe verursachten Sachschaden liegen. Nicht zu unterschätzen ist aber auch die Vermeidung menschlicher Aufopferung zur Katastrophenverhütung und menschlichen Leids bei Überschwemmungen.

Claims (7)

1. Schutzanlage vor Hochwasserkatastrophen an Flüssen, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Flusses eine in ein Meer mündende Druckrohrleitung (1) mit Pumpstationen (2) in der Art einer Pipeline verlegt ist, an die (1) über separate Druckrohrleitungen (3) mit Pumpstationen Wasserentnahmestellen (5) an hochwasserrelevanten Flußstellen angeschlossen sind.
2. Schutzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrohrleitung (1) aus mehreren Rohren besteht, zwischen denen je ein Pumpaggregat angeordnet ist.
3. Schutzanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckrohrleitungen (3) der Wasserentnahmestellen (5) aus mehreren Rohren mit je einem Pumpaggregat bestehen.
4. Schutzanlage nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpaggregate wahlweise mit den Rohren koppelbar sind.
5. Schutzanlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpstationen (2) der Druckrohrleitung (1) und die Pumpstaionen der Druckrohrleitungen (3) an eine Steuer- und Überwachungszentrale angeschlossen sind.
6. Schutzanlage nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an die Druckrohrleitung (1) auch Druckrohrleitungen der Nebenflüsse angeschlossen sind.
7. Schutzanlage nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpstationen der Wasserentnahmestellen (5) mit Pegelmessern außerhalb der Wasserentnahmestellen (5) verbunden sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102007009643A1 (de) 2007-02-27 2008-09-11 Glinberg, Valeriy, Dipl.-Ing. Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung der katastrophalen Überschwemmungswirkungen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102007009643A1 (de) 2007-02-27 2008-09-11 Glinberg, Valeriy, Dipl.-Ing. Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung der katastrophalen Überschwemmungswirkungen

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