DE2021006A1 - Verwendung von oxalkylierten Polyacrylamiden als Flockungsmittel - Google Patents
Verwendung von oxalkylierten Polyacrylamiden als FlockungsmittelInfo
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Description
P a t e η t a η m e 1 d u η g
D
"Verwendung von oxalkylierten Polyacrylamiden als Flockungsmittel"
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von oxalkylierten
Polyacrylamiden als Flockungsmittel für wäßrige Suspensionen,
wie sie insbesondere in der Papierindustrie anfallen.·
Es ist bekannt, die Absatz- oder Filtrationsgeschwindigkeit
von wäßrigen Suspensionen durch Zusatz von Flockungs- bzw. Filtrationshilfsmitteln auf Basis von Naturprodukten wie beispielsweise
Stärke zu verbessern. Man hat jedoch bereits auch synthetische hochpolymere Stoffe wie Polyacrylamide
als wirksames Flockungs- bzw. Filtrationshilfsiaittel, insbesondere für wäßrige Suspensionen, wie sie in der Papierindustrie
anfallen, verwendet. Der Vorteil von Polyacrylamid steht in einer höheren Wirksamkeit und insbesondere in der
gleichmäßigen Qualität. Ein gewisser Nachteil des Polyacrylamide ist jedoch darin zu sehen, daß die Flockungswirkung weitgehend
vom pH-Wert der Suspension abhängig ist.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man die pH- .
Abhängigkeit erheblich vermindern kann, wenn man als Flockungsmittel
für wäßrige Suspensionen oxalkylierte Polyacrylamide benutzt. Mit besonderem Vorteil lassen sich die oxalkylierten
Polyacrylamide als Flockungsmittel für die in der Papierindustrie' anfallenden wäßrigen und vorzugsweise im sauren
pH-Bereich liegenden Suspensionen verwenden.
Die Zusatzmengen der Flockungsmittel können je nach der aus
zuflockenden Suspension in erheblichem Umfang schwanken
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Hanke! & Cie GmbH s*»* 2 ™w»*»»!«iJ»"i ο 4l28
und liegen im allgemeinen zwischen 0,02 g und 2 g, bezogen
auf 100 g Pestsubstanz, Der Zusatz des Flockungsmittels kann in fester Form oder in Form einer wäßrigen Lösung erfolgen.
JEs wurde weiterhin gefunden, daß solche oxalkyllerten Polyacrylamide
besonders wirksam sind, die Oxalkylgruppen mit 3 oder h Kohlenstoffatomen enthalten.
Als Ausgangsmaterlal zur Herstellung der oxalkylierten PoIyacrylamide
verwendet man in an sich bekannter Weise bei·*·
spielsweise mit einem Redoxsysteai polymerisiertes Acrylamid.
Geeignetes Polyacrylamid besitzt beispielsweise ein Molekulargewicht zwischen etwa 2-10 Millionen.
Die Oxalkylierung iron Polyacrylamid wird ebenfalls in bekannter
Weise mit Alkylenoxiden vorgenommen. Herstellungsmethoden
für oxalkylierte Polyacrylamide sind beispielsweise in der deutschen Patentschrift 925 130 beschrieben.
Der Anteil an Oxalkylgruppen bei den verwendeten Produkteis
kann "erheblich schwanken. Es hat sich jedoch als sweckmäßig erwiesen, solche Flockungsmittel auf Basis von oxalkyllerten
Polyaery!amiden zu verwenden, die 5 bis 100,
vorzugsweise 10 bis 80 Gew„-$s Oxalkylgruppen, bezogen
auf den Polyaerylaaidrest, enthalten.
Als Alkylenoxide können beispielsweise Styroloxid, Äthylenoxid, Hexylenoxid eingesetzt werden. Bevorzugt
werden jedoch Propylenoxid und Butylenoxid verwendet,
also Alkylenoxide mit 3 oder k Kohlenstoffatomen. Die Oxalkylierung wird in der wäßrige» Polymer lösung oder in
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einem wasserhaltigen Lösungsmittelgemiseh des Polyaerylamides
unter Verwendung alkalischer Katalysatoren vorgenonaaen.
Die oxalkyllerten Polyacrylamide werden durch Zusatz von Alkohol oder Dioxan ausgefällt oder aber auf Bandoder Walzentrocknern vom Lösungsmittel bzw. Wasser befreit.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden oxalkylierten Polyacrylamide eignen sich in vielen technischen Bereichen
zum Erzeugen von Niederschlägen aus wäßrigen Suspensionen. Sie können beispielsweise bei der Klärung von Zuckerlösungen,
bei der Aufbereitung von Brauchwasser im Erz- oder Kohlen- I
bergbau verwendet werden. Besonders vorteilhaft sind sie
jedoch als Flockungsmittel In der Papierindustrie. Sie zeigen auch bei einem pH-Wert zwischen 7 und 3 bzw. 6 und 4, wie er
bei der Blattbildung Infolge des Zusatzes von Aluminiumsulfat sich einstellt, recht gute Wirksamkeit.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden oxalkylierten Polyacrylamide wurde an Zellstoffsuspensionen
untersucht. Zur Bestimmung des Ehtwässerungsverhaltens wurde
folgendes Arbeitsprinzip angewendet. Trockener Faserstoff
wurde in Wasser gleichmäßig verteilt und mit konstanter Geschwindigkeit auf ein Siebtuch von bekannten Abmessungen |
entleert. Die Geschwindigkeit,mit der das Wasser durch das
Siebtuch hindurchtritt, ist ein Maß für das Entwässerungsverhalten. Das Siebtuch befindet sich dabei zweckmäßig in
einem zylinderförmlgen Gefäß, das im unteren Teil in verschiedenen
Höhen zwei Ausflußöffnungen besitzt. Bei langsamer Entwässerung tritt der große Teil der Flüssigkeit
durch die untere öffnung. Bei Zusatz von Flockungsmitteln
erhöht sich die Entwässerungsgeschwindigkeit und damit der Teil der Flüssigkeit, der durch die obere öffnung strömt.
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Henkel & Cie GmbH Saite 4 zur Patentanmeldung D 4l28
Man löst 30 g Acrylamid in I70 ml entionisiertem Wasser
und befreit unter Rühren 20 Minuten mittels eines kräftigen StickstoffStroms von Sauerstoff. Hierauf bringt
man 5 mg Kaliumperoxydisulfat und 3 mg Natriumsulfat
in wenig Wasser gelöst ein und erwärmt auf 35° C, nachdem man die Reaktionslösung mit Natronlauge auf einen
pH-Wert 6,5 eingestellt hatte. Nach 4 Stunden Polymerisation
bei 35° C kann diese Polymerlösung, die einen Monomerengehalt von 3 bis 5 % besitzt, direkt mit den
Alkylenoxiden umgesetzt werden. Die spezifische Viskosität von isoliertem Material in 1 η Natriumnitrat-Lösung,
0,1 £ig gelöst, beträgt 2,3.
200 g der 15 $igen Polyacrylamidlösung wurden mit 3 g Natriumhydroxid
in einen Autoklaven eingebracht. Nachdem mit 15 g Propylenoxid versetzt worden war, wurde mit Stickstoff
ein Druck von 3 atü eingestellt. Der Autoklav ..wurde auf
80° C erwärmt und nach 30 Minuten wurde die Reaktion abgebrochen.
Der Autoklaveninhalt wurde in überschüssiges Äthanol eingerührt, wobei sich das Anlagerungsprodukt abschied.
Es hatte einespezifische Viskosität von 2,0.
Wie vorstehend beschrieben, wurden 30 g Polyacrylamid in 15 #iger wäßriger Lösung unter dem Zusatz von 2 g Natriumhydroxid
mit 15 g Butylenoxid umgesetzt. Auch in diesem Falle erfolgte die Umsetzung während etwa 30 Minuten bei
80° C. Die Isolierung des Anlagerungsproduktes erfolgte
wie vorstehend beschrieben. Das Anlagerungsprodukt hatte eine spezifische Viskosität von 1,3.
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Henkel & Cie GmbH S.lt. 5 iur PotontanmoWune D i}128
Beispiel 1 . .
In 5 1 Leitungswasser wurden 100 g gemahlener Holzschliff-suspendiert
und in einem Aufschlaggerät zerkleinert.
1 1 der so erhaltenen Suspension wird mit 9 1 Wasser verdünnt und mit Aluminiumsulfat auf einen pH-Wert von
6 bzw. *},3 eingestellt. Von der so gewonnenen Zellstoff-,
suspension wurde wiederum 1 1 im Schopper-Riegler-Gerät \
durch Zusatz von 4 ml einer 0,1 %±gen Lösung der Flockungs- I
mittel in Wasser geflockt. .
Es wurden folgende Schopper-Riegler-Werte (Merkblatt V/7/61
des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker und Ingenieure) gemessen:
Flockungsmittel pH-Wert
6 M ■■: = , ■ \
Polyacrylamid - 20 0
propoxyliertes .'.--." ;
Polyacrylamid - 38 ; ■ - 32
butöxyllertes i
Polyacrylamid - 38 . - 26
Unter Rühren wurden zu 550 ml,"50° 0 warmem, destilliertem
Wasser 1,7 g Bentonit und 3,7 g Kochsalz .zugegeben. Zu
dieser Suspension wurden jeweils 0,001 g Flockungsmittel zugegeben» Die Suspension wurde dann in ein Rohr von Ί cm
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Henke! & Cie GmbH sm» 6 «r pqientanmeiduns ο 4l28
Durchmesser und 35 cm Höhe gegossen, daß durch einen Heizmantel auf 50° C konstant gehalten wurde. Als Maß
für die Plockungswirkung ist nachstehend die Absetzgeschwindigkeit
in cm/sec. angegeben:
a) Polyacrylamid der spezifischen
Viskosität 1,5 : 0,7 em/sec.
b) propoxyliertes Polyacrylamid der spezifischen Viskosität 2,0 : 1,1 cm/sec.
■- 7 -
10 9846/1808
Claims (3)
1) Verwendung von oxalkylierten Polyaery!amiden als
Flockungsmittel für wäßrige Suspensionen.
2} Verwendung von oxalkylierten Polyaerylamiden als
Flockungsmittel für in der Papierindustrie anfallende wäßrige, vorzugsweise saure, Suspensionen.
3) Verwendung gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die oxalkylierten Polyacrylamide Oxalky!gruppen mit
3 oder U Kohlenstoffatomen enthalten.
H) Verwendung gemäß Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die oxalky lierten Polyacrylamide 5 bis 100 Gew. -SS, vorzugsweise 10 bis 80 Gew.-?, Oxalkylgruppen, bezogen
auf den ,Polyacrylamidrest, enthalten.
H e η k e 1 & C i e. GmbH
ppa. * i.A.
Im
(Dr. Arnoldy) (Dr. Schulte Oestrich)
1098A6/T805
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