DE2020968A1

DE2020968A1 - Bactericide Seife

Info

Publication number: DE2020968A1
Application number: DE19702020968
Authority: DE
Inventors: Bloching Helmut Dr Dipl-Chem; Schneider Werner Dr Dipl-Chem; Werner Lothar Dr Dipl-Chem
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1970-04-29
Filing date: 1970-04-29
Publication date: 1971-11-18
Also published as: DE2020968B2; DE2020968C3

Description

??Bactericide Seife" Bekanntlich haben bactericide Wirkstoffe, insbesondere halogenierte Derivate von Phenolen, Salicylsäureaniliden, Carbaniliden und Diphenylmethanen, die unerwünschte Eigenschaft, bei Seifenstücken gelbe bis bräunliche Verfärbungen hervorzurufen. Man hat schon versucht, das Aussehen derartiger Seifen durch Zusatz von Komplexierungsmitteln sowie Reduktionsmitteln zu verbessern, Jedoch nur mit mäßigem.Erfolg. Es ist ferner bekannt, Seifen zwecks Farbverbesserung optische Aufheller zuzusetzen. Wie eine Nachprüfung jedoch gezeigt hat, tritt bei gleichzeitiger Anwesenheit von bactericiden Wirkstoffen in de-r übergroßen Mehrzahl der Falle eine weitgehende oder vollständige Fluoreszenzlöschung auf, so daß die Aufheller wirkungslos bleiben..
Es wurde nun eine Bactericide und optische Aufheller enthaltende Seife gefunden, welche die vorgenannten Nachteile nicht besitzt.
Gegenstand der Erfindung sind hellfarbige, fettsaure Alkyslimetallseifen mit einem Gehalt an bactericiden Wirkstoffen und mindestens einem Reduktionsmittei aus der Klasse des Hydrazins, Hydroxylamins und der Alkalimetallsalze von Sauerstoffsäuren des zweiwer.-tigen bis vierwertigen Schwefels, gekennzeichnet durch einen auf Seifenmenge bezogenen Gehalt an a) 9,001 bis 1 Gew. eines optischen Aufhellers der Formel in der X ein Alkalimetallion darstellt und b) 0,1 bis 5 Gew.-% 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther.
Vorzugsweise soll der Gehalt der Seifen an Reduktionsmitteln 0,01 bis 5 Gew., an optischem Aufheller 0,05 bis 0,5 Gew.
und an 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther 0,5 bis 2 Gew.
betragen.
Geeignete Reduktionsmittel sind neben dem Hydrazin und Hydroxylamin,die zweckmäßigerweise als Salze der Schwefelsäure oder Salzsäure zur Anwendung kommen, die Natrium- der Kaliumsalze von Sauerstoffsäuren des zweiwertigen und vierwertigen Schwefels, wie Natriumsulfit bzw. Natriumpyrosulfit, Natriumdithionit.
Natriumsulfoxylat und Natriumthiosulfat sowie die entsprechenden Kaliumsalze. Vorzugsweise werden Sulfite bzw. Pyrosulfite verwendet.
Als Seifen kommen die Natrium- oder Kaliumsalze von 8 bis 20, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden Fettsäuren natUrlichen oder synthetischen Ursprungs sowie ihre Gemische mit Harzseifen infrage. Beispiele hierfür sind aus Kokos- oder Talgfettsäuren gewonnene Seifen. Brauchbar sind ferner Seifen, die sich von den Fettsäuren des Olivenöl, Palmkernöls, Tallöls, Sojaöls, Baumwollsaatöls, Erdnußöls oder Sonnenblumenöls ableiten, wobei die in diesen Fettsäuren enthaltenen ungesättigten Anteil ggf. teilweise oder vollständig hydriert sein können. Geeignet sind ferner Seifen von Carbonsäuren, die durch Paraffinoxidation oder Oxosynthese erhältlich sind. Auch Gemische von Seifen verschiedener Herkunft sind brauchbar.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Seifen noch komplexierend wirkende Verbindungen. Hierzu zählen die Alkalimetallsalze der Nitrilotriessigsäure, Athylendiamintetraessigsäure, Diäthylentriaminpentaessigsäure, 1-Hydroxyäthan-l,l 1-diphosphonsäure, Aminotri-(methylenphosphonsäure) thylendiamintetra-(methylenphosphonsäure), Methylendiphosphonsäure, Äthylendiphosphonsäure sowie der höheren Homologen der genannten Aminopolycarbonsäuren und PhosphonsSuren. Ihre Menge kann bis zu 2 {-t, vorzugsweise 0,05 bis 0>5 Gew.%, bezogen auf die Seifenmenge, betragen. Durch die Anwendung der vorgenannten Komplexierungsmittel bzw. deren Gemischte wird die Beständigkeit.
der Seifen gegen unerwünschte farbliche oder geruchliche Veränderungen verbessert.
Die Seifen können weitere übliche Mischungsbestandteile enthalten. Hierzu zählen Überfettungsmittel, Hautschutzstoffe und Bindemittel, insbesondere freie. Fettsäuren, Fettalkohole, Lanolin: sowie Fettsäuremono- und dialkylolamide, ferner Eiweißhydrolysaite, Stärkederivate, Celluloseglykolate und Polyglykole. Weiterhin können Farb- und Duftstoffe sowie Trübungsmittel anwesend sein.
Die Seifen können als Stücke, Riegel, Stangen, Nudeln oder Flokken oder auch als Creme, beispielsweise als Rasiercreme, vorliegen und nach jedem üblichen Verfahren hergestellt und verarbeitet werden. Zweckmäßigerweise verfährt man so, daß man Seifen späne mit dem optischen Aufheller, dem Bactericidß und den übrigen Zusatzstoffen innig vermischt und mit Hilfe von Filiervorrichtungen bzw. Strangpressen in die gewünschte Form überführt.
Die erfindungsgemäßen Seifen zeichnen sich durch eine helle Farbe, gute bactericide Wirksamkeit und eine hohe Beständigkeit gegen farbliche oder geruchliche Verschlechterungen während der-Lagerung und des Gebrauchs aus.
Beispiele Inden folgenden Beispielen wurde ein zu 80 % aus Natriumtålgseife und zu 20 X aus Natrium-Cocosseife bestehendes Gemisch verwendet. Die in Form von Flocken vorliegende Seife mit einem Wassergehalt von 20 % wurde mit den Zusatzstoffen vermischt, in einer Strangpresse verformt und zu Stücken gepreßt. Der zugesetzte optische Aufheller lag als Natriumsalz vor. Die Farbwerte der Seifenstücke wurde mit Hilfe eines Photometers ("Elrepho" der Firma Carl Zeiss) unter Verwendung genormter Farbfilter bestimmt und daraus die Farbwertanteile x und y in der CIE-Normfarbtafel errechnet.
Die Messung wurde nach fünftägigem Lagern unter einer Eageslicht ähnlichen Lichtquelle wiederholt.
Die Zusammensetzung der SeifenstUcke, die Ergebnisse der Messung und die mit dem Auge wahrnehmbare Farbänderung sind in der folgenden Tabelle angegeben. Die Prozentangaben bedeuten Gewichtsprozent. In der Spalte "Komplexbildner§bedeutet die Abkürzung EDTA das Natriumsalz der Athylendiaminotetraessigsäure und I4DPA das Natriumsalz der 1-Hydroxy-l,1-diphosphonsäure.
Im Beispiel 14 wurde ein Gemisch der beiden Komplexierungsmittel verwendet.
Die Vergleichsproben A und B enthielten keinen optischen Aufheller, während in der Vergleichsprobe C das Reduktionsmittel fehl te. In den Vergleichsproben D und E waren die mit +) bezeichneten Verbindungen durch andere gebräuchliche Stoffe ersetzt worden, und zwar bestand in diesem Falle der optische Aufheller aus dem Dinatriumsalz der Bis- g(4-anilino-6-morpholino)-striazinyij -4,4'-diaminostilben-2,2'-disulfonsäure und das Bactericid aus 3,5,4'-Tribromsalixylanilid. Sämtltche Vergleichsproben waren sowohl unmittelbar nach der Herstellung als auch nach der fünftägigen Belichtung dunkler gefärbt als die erfindungsgemäß zusammengesetzten Stücke.
Beispiel optischer Bactericid Reduktionsmittel Komplexbilder F a r b w e r t a n t e i l e Farbveränderung Aufhaller nach Herstellung nach Stägiger Belichtung nach Stätiger Be-% % x y x y lichrung 1 0,02 1,0 0,2% Na-Sulfit 0,23% EDTA 0,321 0,340 0,330 0,338 hell nach gelblich 2 0,04 1,0 0,2% Na-Sulfit 0,27% EDTA 0,320 0,324 0,330 0,338 hell nach gelblich 3 0,03 1,0 0,2% Na-Pyrosul- 0,27% EDTA 0,321 0,322 0,332 0,342 hell nach gelblich fit 4 0,03 1,0 0,2% Na-Sulfit - 0,325 0,325 0,345 0,352 hell nach gelb 5 0,02 1,0 1% Na-Sulfit 0,54% EDTA 0,319 0,313 0,329 0,337 unverändert hell 6 0,03 1,0 2% Na-Sulfit 0,27% EDTA 0,318 0,312 0,323 0,338 unverändert hell 7 0,03 0,5 0,5% Na-Sulfit 0,27% EDTA 0,318 0,320 0,325 0,334 unverändert hell 8 0,03 0,5 0,5% Na-Pyrosul- 0,27% EDTA 0,312 0,325 0,326 0,336 unverändert hell fit 9 0,03 0,5 0,5% Dithionit 0,27% EDTA 0,320 0,332 0,325 0,342 hell nach gelblich 10 0,03 0,5 0,5% Thiosulfat 0,27% EDTA 0,330 0,333 0,340 0,348 hell nach gelb 11 0,03 0,5 0,5% Hydrazin- 0,27% EDTA 0,331 0,335 0,337 0,340 hell nach gelblich sulfat 12 0,01 0,5 1% Na-Sulfit 0,54% EDTA 0,325 0,220 0,320 0,235 unverändert hell 13 0,02 0,5 0,5% Na-Sulfit 0,3% HDPA 0,324 0,319 0,330 0,234 unverändert hell 14 0,05 1,0 0,5% Na-Sulfit 0,27% HDTA 0,318 0,318 0,324 0,334 unverändert hell 0,3% HDPA A - 0,5 - - 0,353 0,368 0,377 0,372 gelb nach rotbraun B - 0,5 0,9% Na-Sulfit - 0,344 0,360 0,345 0,360 unverändert gelb C 0,03 0,5 - 0,27% EDTA 0,327 0,338 0,374 0,357 hell nach rotbraun D 0,03+) 0,5 0,2% Na-Sulfit - 0,350 0,362 0,375 0,365 gelb nach rotbraun E 0,03 0,5+) 0,2% Na-Sulfit 0,27% EDTA 0,340 0,355 0,345 0,360 unverändert gelb

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Hellfarbige, festsaure Alkalimetallseifen mit einem Gehalt an bactericiden ltlirkstofren und mindestens einem Reduktionsmittel aus der Klasse des Hydrazins, Hydroxylamins und der Alkalimetallsalze von Sauerstoffsäuren des zweiwertigen bis vierwertigen Schwefels, gekennzeichnet durch einen auf Seifenmenge bezogenen Gehalt an a) 0,001 bis 1 Gew.% eines optischen Aufhellers der Formel in der X ein Alkalimetallion darstellt und b) 0,1 bis 5 Gew.% 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf Seifenmenge, 0,01 bis 5 Gew. an Reduktionsmitteln, 0>05 bis 0,5 Gew.% des optischen Aufhellers und 0,5 bis 2 Gew. 2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenyläther enthalten.
3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ie bis zu 2 Gew.% an Alkalimetallsalzen von komplexierend wirkenden Aminopolycarbonsäuren und/oder Polyphosphonsäuren -enthalten,
4. Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Komplexierungsmittel aus den Alkallmetallsalzen der Athylendlaminotetraessigsäure und/oder der Aminotri-(methylenphosphonsäure) bestehen.
5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reduktionsmittel aus den Natrium- oder Kaliumsalzen der schwefligen Säure bestehen.