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Die Erfindung betrifft einen Kühlluftschlauch eines luftgekühlten Verbrennungsmotors mit einer an einem Ende ausgebildeten Ansaugöffnung und einer am gegenüberliegenden Ende ausgebildeten Austrittsöffnung , die an ein Kühlluftgebläse des Verbrennungsmotors anschließbar ist.
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Verbrennungsmotoren historischer Fahrzeuge aus den 1950er Jahren wurden häufig mit kleinen und einfach aufgebauten Verbrennungsmotoren ausgerüstet, zu deren Kühlung ein Kühlluftstrom eingesetzt wurde, der insbesondere bei stehendem oder langsam fahrendem Fahrzeug primär von einem als Nebenaggregat vom Verbrennungsmotor abgetriebenen Kühlluftgebläse erzeugt oder unterstützt wird. Die Kühlluft wird dabei durch einen Kühlluftschlauch von einer günstig positionierten Ansaugöffnung zu einer Austrittsöffnung gefördert, die eingangsseitig an das Kühlluftgebläse angeschlossen ist.
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Beispiele derartiger mit einem solchen luftgekühlten Verbrennungsmotor ausgerüsteten Fahrzeuge sind der Fiat 500, Fiat 126 sowie deren technisch ähnlich aufgebauten Abwandlungen, etwa die Autobianchi Bianchina.
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Diese Fahrzeuge haben häufig thermische Probleme, insbesondere bei hohen Aussentemperaturen und langsamer Fahrt oder im Stop-and-go-Verkehr und deren Verbrennungsmotoren neigen dann dazu, infolge zu geringer Verdichtung auszugehen und erst nach einer angemessenen Abkühlzeit wieder anzuspringen. Bisherige Versuche, dieses Problem zu umgehen, erschöpfen sich in einer Optimierung des Zündzeitpunktes, dem Einbau einer zusätzlichen Benzinpumpe oder dem dauerhaften Spaltöffnen der Motorhaube, um mehr Kühlluft bereitzustellen. Alle diese bekannten Maßnahmen sind jedoch nur bedingt erfolgreich und nicht zufriedenstellend.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache und effektive Lösung der bestehenden thermischen Probleme luftgekühlter Verbrennungsmotoren bereitzustellen, die ohne großen Aufwand und mit Rücksicht auf den historischen Charakter des Fahrzeuges nachrüstbar ist.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Kühlluftschlauch gemäß den Merkmalen des Schutzanspruches 1 vorgeschlagen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag sieht einen Kühlluftschlauch vor, bei dem zwischen Ansaugöffnung und Austrittsöffnung mindestens ein elektrisch angetriebener Rohrventilator integriert ist.
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Es hat sich im Rahmen der Erfindung gezeigt, dass ein solcher Rohrventilator bei entsprechender Auswahl einer ausreichenden Leistung auch bei hohen Außentemperaturen und/oder niedriger Fahrgeschwindigkeit und/oder hoher Leistungsanforderung des Verbrennungsmotors einen so hohen Kühlluftstrom zum Kühlluftgebläse fördert und diesem zur Verfügung stellt, dass die bisher nahezu unvermeidlichen thermischen Probleme derartiger Verbrennungsmotoren vollständig überwunden werden. Zugleich lässt sich ein solcher Rohrventilator auf einfache Weise und optisch außerordentlich unauffällig in den ansonsten unveränderten Kühlluftschlauch integrieren. Es ist lediglich eine elektrische Anschlussleitung an die Bordelektrik des Fahrzeuges erforderlich. Diese sollte vorteilhaft ein 12V-Arbeitsstrom-Relais, einen Steuerstromanschluss an der Zündspule, einen Arbeitsstromanschluss am Lichtmaschinenregler und eine ausreichende Absicherung, beispielsweise mit einer 8A-Sicherung umfassen.
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Nach einem Vorschlag der Erfindung wird der Kühlluftschlauch an der Einbauposition des Rohrventilators in zwei Schlauchabschnitte unterteilt und der Rohrventilator ist zwischen den Schlauchabschnitten verbindend eingesetzt. Es ist somit möglich, ein Originalersatzteil oder einen zum Originalteil kompatiblen Kühlluftschlauch erfindungsgemäß auf einfache Weise auszubilden, indem der Kühlluftschlauch an einer passenden Stelle unter Ausbildung der Schlauchabschnitte durchtrennt wird und an der Trennstelle der Rohrventilator als Verbindungsglied zwischen den beiden Schlauchabschnitten eingesetzt wird.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist dabei der die Ansaugöffnung umfassende erste Schlauchabschnitt kürzer als der die Austrittsöffnung umfassende zweite Schlauchabschnitt ausgebildet, so dass der zum Verbrennungsmotor verlaufende zweite Schlauchabschnitt aufgrund seiner größeren Länge die Motorvibrationen und -bewegungen besser aufnehmen und ausgleichen kann.
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Der erfindungsgemäße Kühlluftschlauch ist zudem nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung in an sich bekannter Weise als Wellschlauch aus einem Gummimaterial hergestellt ist.
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Zur Schaffung einer ausreichenden Kühlleistung sieht die Erfindung einen Kühlluftschlauch vor, dessen integrierter Rohrventilator einen elektrischem Antrieb mit 12 V und einer Stromaufnahme von 4,5 bis 7 A aufweist und einen Luftstrom von 500 bis 600 m3/h fördert.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung eines derartigen Kühlluftschlauchs zur Förderung eines Kühlluftstromes zu einem Kühlgebläse eines luftgekühlten Verbrennungsmotors.
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Weitere Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- 1 exemplarisch den luftgekühlten Verbrennungsmotor eines Fiat 500;
- 2 den Kühlluftschlauch gemäß 1 in weiteren Einzelheiten.
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Aus der 1 ist der luftgekühlte Verbrennungsmotor eines Fiat 500 ersichtlich. Zur Kühlung des Motors 3 wird über eine karosserieseitige Kühlöffnung 4 Kühlluft angesaugt und in einen Kühlluftschlauch 1 geleitet, der zu diesem Zweck mit einer an einem Ende ausgebildeten Ansaugöffnung 10 mit einem Rohrstutzen 5 verbunden ist. Am anderen Ende des Kühlluftschlauchs 1 befindet sich die Austrittsöffnung 11, welche eingangsseitig an einem vom Motor 3 angetriebenen Kühlluftgebläse 6 angeschlossen ist und über die der Kühlluftstrom in das Kühlluftgebläse 6 eintritt. Von dort gelangt die Kühlluft sodann zum Motor 3. Die Fixierung erfolgt mit Schneckengewindeschellen.
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Um den Kühlluftstrom auch bei ungünstigen Bedingungen, wie stehendem oder langsam fahrendem Fahrzeug, hoher Motorlast und in Verbindung mit hohen Außentemperaturen zu erhöhen und thermischen Motorproblemen vorzubeugen, wird der Kühlluftschlauch 1 wie aus der 2 ersichtlich modifiziert.
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Man erkennt, dass der aus einem Gummimaterial beispielsweise mit einem Durchmesser von mindestens 130 mm und einer Länge von etwa 520 mm als flexibler Wellschlauch hergestellte Kühlluftschlauch 1 in zwei Schlauchabschnitte 1a und 1b unterteilt ist, wobei der Schlauchabschnitt 1a die Ansaugöffnung 10 umfasst und etwa 1/3 der Gesamtlänge des Kühlluftschlauches 1 umfasst, wohingegen der Schlauchabschnitt 1b die Austrittsöffnung 11 umfasst und sich über die verbleibenden 2/3 der Gesamtlänge des Kühlluftschlauches 1 erstreckt.
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In den Trennbereich zwischen dem ersten und zweiten Schlauchabschnitt 1a, 1b ist als Verbindungsglied ein die Schlauchabschnitte a, 1b fortsetzender Rohrventilator 2 eingesetzt, der handelsüblich erhältlich ist und ebenfalls mittels Schneckengewindeschellen an den Schlauchabschnitten 1a, 1b fixiert ist.
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Die elektrische Anschlussleitung 20 wird durch eine Wandung des Kühlluftschlauches 1 hindurchgeführt.
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Ein Beispiel eines solchen Rohrventilators 2 weist ein Flügelrad mit fünf Flügeln und einen auf den Kühlluftschlauch 1 abgestimmten Wirkdurchmesser von 130 mm auf. Der elektrische Antrieb des Rohrventilators bewirkt bei Anschluss an das 12V-Bordnetz des Fahrzeuges und einer Stromaufnahme von etwa 4,8 bis 6,5 A eine Förderung eines Luftvolumenstromes von etwa 579 m3/h. Durch diese hohe Förderleistung wird dem Kühlluftgebläse 6 unabhängig vom Fahrzustand und den Umgebungsbedingungen des Fahrzeuges stets ein so großer Kühlluftstrom zugeführt, dass thermische Überhitzungsprobleme praktisch nicht mehr auftreten.
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Zugleich ist der Aufwand für Teile und Arbeitsaufwand für deren Einbau äußerst gering und der Motor erfährt lediglich vernachlässigbare optische Modifikationen , die auch an einem historischen Fahrzeug tolerabel sind.
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Der vorangehend erläuterte Kühlluftschlauch kann an einer Vielzahl von mit luftgekühlten Verbrennungsmotoren ausgerüsteten Fahrzeugen, beispielsweise dem Fiat 500, Fiat 126 und der Autobianchi Bianchina auch bei leistungsgesteigerten Motoren eingesetzt werden.