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Die Erfindung betrifft eine Dampfsperre zum Abdichten eines Flachdachs und insbesondere zum Abdichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Dampf.
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Bei Dächern bzw. Flachdächern spielt die Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit vom Innenbereich eines Gebäudes eine wichtige Rolle. Insbesondere werden zur Abdichtung eines Daches bzw. Flachdaches Feuchtigkeitssperren eingesetzt, um zu verhindern, dass aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Gebäudeinneren in eine auf der Feuchtigkeitssperre angeordnete Dämmung eindringen kann. Die Dämmung wird typischerweise durch eine wasserdichte Oberbelagsbahn von oben bzw. außen abgedichtet, wodurch das Dach und die Dämmung vor äußeren Umwelteinflüssen geschützt ist. Als Feuchtigkeitssperre werden beispielsweise wasserabweisende Schutzanstriche, mineralische Abdichtungen, Imprägnierungen wie Kunststoffdispersionen, PVC-Folien oder Bitumenbahnen als sogenannte Feuchtesperren auf einer Außenfläche des Daches angeordnet.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Dampfsperre zum Abdichten eines Flachdachs und insbesondere zum Abdichten gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Dampf bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch 1 wird eine Dampfsperre zum Abdichten eines Flachdachs bereitgestellt. Die Dampfsperre weist auf eine feuchtigkeitsundurchlässige und/oder dampfsperrende Trennlage aus Aluminium, eine mit der Trennlage verbundene Vlieslage, eine erste Schutzlage, die mit der der Vlieslage abgewandten Seite der Trennlage verbunden ist, und eine zwischen der Trennlage und der Vlieslage angeordnete zweite Schutzlage.
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Insbesondere wird die Dampfsperre als Dachsperre bzw. Flachdachsperre z.B. auf einem Flachdachträger, Trapezdach oder Betonflachdach verwendet.
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Die Dampfsperre weist vorzugsweise kein Bitumen auf. Im Gegensatz zum Stand der Technik stellt bei der vorliegenden Dampfsperre die Trennlage aus Aluminium die Feuchtigkeitssperre/Dampfsperre bereit, so dass die Verwendung von Bitumen nicht notwendig ist. Durch die Trennlage aus Aluminium weist die Dampfsperre einen Sd-Wert >1500 m auf. Die Dampfsperre verhindert beim Abdichten eines Flachdachs, dass aufsteigende Feuchtigkeit vom Gebäudeinneren in eine Dämmung eindringend kann. Eine solche Dämmung wird nach dem Verlegen der Dampfsperre auf der Oberseite der Dampfsperre angeordnet. Die Dämmung wird abschließend durch eine Oberbelagsbahn von oben abgedichtet. Durch die Oberbelagsbahn ist die Dämmung vor äußeren Umwelteinflüssen, wie beispielsweise Regen, geschützt.
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Die Verwendung von Aluminium (anstatt von Alu-Bitumenbahnen), insbesondere von Aluminium im Verbund mit Acrylat- oder Hotmeltklebern, verringert das Flächengewicht der Dampfsperre deutlich, wodurch die Handhabung erleichtert wird. Weiterhin ist Aluminium im Gegensatz zu Bitumenbahnen oder Alu-Bitumenbahnen wesentlich weniger temperaturempfindlich und bleibt auch bei Temperaturen von bis zu minus 5°C flexibel, d.h. die Dampfsperre kann auch bei niedrigen Temperaturen gut verarbeitet werden.
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Vorzugsweise ist die Vlieslage aus Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polyester, Polybutylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT) oder Polyamid (PA) hergestellt. Besonders bevorzugt ist die Vlieslage als Spinnvlies ausgebildet, insbesondere als hydrophiliertes (wasserdurchlässiges) PP-Spinnvlies. Vorzugsweise weist die Vlieslage ein Flächengewicht im Bereich von 10 g/m2 - 160 g/m2, 20 g/m2 - 140 g/m2, oder 30 g/m2 - 120 g/m2 auf, insbesondere einen Wert von 100 g/m2 oder im Wesentlichen 100 g/m2. Bei der Verwendung der Dampfsperre weist die Vlieslage nach oben bzw. nach außen. D.h. die Trennlage aus Alu ist beim Verlegen auf einem Flachdach dem Dach zugewandt. Dadurch, dass das Alu nicht nach oben weist, wird ein Mitarbeiter beim Verlegen weniger geblendet, wodurch das Verlegen vereinfacht ist.
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Vorzugsweise weist die Dampfsperre ferner eine Gewebelage auf, die zwischen der Vlieslage und der zweiten Schutzlage angeordnet ist.
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Die Gewebelage bzw. ein Gewebe ist vorzugsweise ein verkreuztes (z.B. rechtwinkliges oder nahezu rechtwinkliges) Fadensystem aus Längsfäden (Kettfäden) und Querfäden (Schussfäden), bei dem die Fäden in einem bestimmten Rhythmus (Bindung) über und unter den querliegenden Fäden durchgehen. Durch die Bindung des Gewebes bzw. die „Verwebung“ der Fäden untereinander entsteht ein fester und dichter Verbund, der eine hohe Reißfestigkeit und Weiterreißfestigkeit der Dampfsperre gewährleistet. Bei der Verlegung der Dampfsperre können daher mechanische Schäden der Dampfsperre verhindert werden, so dass eine dichte Sperre gegen Wasser und Wasserdampf auch bei Belastung während oder nach der Verlegung gewährleistet wird. Vorzugsweise ist die Gewebelage aus einer Naturfaser, Glasfaser oder Kunststofffaser (z.B. Polyester, oder Polyethylen (PE)) ausgebildet.
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Die Gewebelage kann eine Fadendichte in Längsrichtung und/oder Querrichtung zwischen 3 - 15 Fäden/cm, bevorzugt zwischen 5 - 10 Fäden/cm, besonders bevorzugt zwischen 3 bis 7 Fäden/cm aufweisen, und zusätzlich oder alternativ einen Gitterabstand in zumindest einer (Gitter-)Richtung aufweisen von maximal 5 mm, bevorzugt maximal 4 mm und besonders bevorzugt maximal 2 mm. Die Angaben zu Fadendichte und Gitterabstand betreffen eine mittlere Fadendichte und einen mittleren Gitterabstand bei dem eine Herstellungstoleranz zu berücksichtigen ist.
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Vorzugsweise weist die Gewebelage ein Flächengewicht von vorzugsweise 20 g/m2 - 150 g/m2, bevorzugt 40 g/m2 - 120 g/m2 und besonders bevorzugt 50 g/m2 - 90 g/m2 auf. Beispielsweise weist die Gewebelage ein Flächengewicht von etwa 60 g/m2 auf.
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Vorzugsweise weist die Aluminium-Trennlage eine Stärke von 4 µm - 50 µm, bevorzugt 5 µm - 30 µm und besonders bevorzugt 6 µm - 10 µm auf. Beispielsweise eine Stärke von etwa 7 µm.
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Die erste Schutzlage und/oder die zweite Schutzlage sind vorzugsweise alkalibeständig, so dass die beiden Schutzlagen das nicht alkalibeständige Aluminium vor Beschädigung schützen.
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Bevorzugt ist die erste und/oder zweite Schutzlage aus Kunststoff, insbesondere aus Polyethylenterephthalat (PET) bzw. aus einer PET-Folie oder aus Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) ausgebildet. Die Dichte von HDPE liegt beispielsweise zwischen 0,94 g/cm3 bis 0,97 g/cm3.
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Insbesondere kann die erste und/oder zweite Schutzlage eine Stärke von vorzugsweise 7 µm - 50 µm, bevorzugt 9 µm - 30 µm und besonders bevorzugt 10 µm - 20 µm aufweisen.
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Beispielsweise weist eine erste und/oder zweite Schutzlage aus PET eine Stärke von 12 µm auf. Die Verwendung von PET bietet den weiteren Vorteil, dass die Dichte der Dampfsperre gegen Feuchtigkeit/Dampf erhöht wird. Insbesondere kann bei Verwendung einer Schutzlage aus PET mit einer größeren Flächendichte bzw. einer dickeren/stärkeren Schutzlage, die Flächendichte (Stärke) der Aluminium-Trennlage verringert werden, ohne dass sich der Sd-Wert der Dampfsperre verringert.
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Vorzugsweise weist die Dampfsperre ferner eine Kleberbeschichtung auf, die zwischen der zweiten Schutzlage und der Vlieslage angeordnet ist (insbesondere, wenn die zweite Schutzlage aus PET besteht), wobei die Kleberbeschichtung vorzugsweise aus der Gruppe der Polyolefine ausgewählt ist, wie beispielsweise PE oder PP.
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Alternativ zur zweiten Schutzlage aus PET oder HDPE ist die zweite Schutzlage aus Polyethylen mit niedriger Dichte (LDPE) ausgebildet. Die Dichte von LDPE liegt beispielsweise zwischen 0,915 g/cm3 und 0,935 g/cm3. Die zweite Schutzlage kann ein Flächengewicht von vorzugsweise 10 g/m2 - 60 g/m2, bevorzugt 15 g/m2 - 50 g/m2 und besonders bevorzugt 20 g/m2 - 40 g/m2 aufweisen. Besonders bevorzugt wird als zweite Schutzlage eine flammhemmende (FR = flame retardant) LDPE-Beschichtung verwendet, z.B. mit einer Flächendichte von 35 g/m2.
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Die einzelnen aneinandergrenzenden Lagen der Dampfsperre können auf verschiedene Weise miteinander verbunden sein. Besonders vorteilhaft ist das Verkleben, Kaschieren, Aufspritzen, Verschmelzen, Verketten und die Schmelzpressung. Hierbei können auch unterschiedliche Verfahren verwendet werden, um die einzelnen Lagen miteinander zu verbinden.
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Besonders bevorzugt ist die zweite Schutzlage (vorzugsweise, wenn aus LDPE ausgebildet) mit der Gewebelage und/oder der Vlieslage mittels Verschmelzen und/oder Verkleben verbunden. Die LDPE-Schicht wird vorzugsweise in flüssiger Form auf die Trennlage aus Alu aufgetragen und die Vlieslage und optional die Gewebelage werden auf die noch flüssige LDPE-Schicht aufgetragen und vom LDPE durchdrungen. Durch Aushärten der LDPE-Schicht werden die Schichten aus Alu, Gewebe und Vlies zusammengehalten.
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Durch die Verwendung der oben beschriebenen Materialien ist die Dampfsperre im Vergleich zu Bitumen oder PVC wesentlich weniger temperaturempfindlich und bleibt auch bei Temperaturen von bis zu minus 20°C bis - 40°C flexibel, so dass die Dampfsperre auch bei niedrigen Temperaturen sehr gut verarbeitet werden kann. Beispielsweise ist ein Falzen der Dampfsperre bis zu einer Temperatur von minus 20°C möglich, z.B. zum Herstellen einer sogenannten L-Sperre oder Z-Sperre.
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Vorzugsweise ist die Dampfsperre bahnförmig ausgebildet, so dass sie auf einfache Weise als Rollenware transportiert und verarbeitet werden kann. Beispielsweise kann die Dampfsperre als Rollenware mit einer Breite zwischen 0,1 m - 1,5 m bereitgestellt werden. Bevorzugte Bahnbreiten sind: 30 cm, 40 cm, 50 cm, 75 cm, 100 cm, 120 cm, 140 cm oder 150 cm. Durch die geringe Flächendichte der Dampfsperre können deutlich mehr Laufmeter (lfm) pro Rolle bereitgestellt werden, ohne dabei die Handhabbarkeit (bei der Verlegung) zu beeinträchtigen. Beispielsweise werden bei einer PVC-Feuchtesperre üblicherweise 25 lfm pro Rolle bereitgestellt. Eine wie oben beschriebene mehrlagige Dampfsperre kann beispielsweise mit 100 lfm pro Rolle bereitgestellt werden, d.h. die Dampfsperre kann in größerer Länge ohne Anstückeln verlegt werden, so dass weniger Anschlüsse (zwischen den einzelnen Rollen) notwendig sind. Weniger Anschlüsse bedeuten weniger Montagearbeit und weniger potentielle Schwachstellen in der Dichtungsebene der Dampfsperre.
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Zur Verbindung einzelner bahnförmiger Dampfsperre (in Längsrichtung) kann in einem ersten Endbereich auf einer ersten Seite der Dampfsperre ein erster Klebestreifen angeordnet und optional in einem gegenüberliegenden zweiten Endbereich auf einer gegenüberliegenden zweiten Seite der Dampfsperre ein zweiter Klebestreifen angeordnet sein. D.h. bei der optionalen Ausgestaltung ist ein Klebestreifen auf einer Oberseite an einem Ende der Dampfsperre angeordnet und ein zweiter Klebestreichen auf einer Unterseite am anderen Ende der Dampfsperre angeordnet. Beim Verbinden von zwei Bahnen werden die zu verbindenden Enden bzw. Endbereiche der Bahnen überlappend angeordnet, so dass die Klebestreifen an den Endbereichen der Bahnen aufeinander aufliegen. Dadurch wird eine ‚Kleber-auf-Kleber‘ Verbindung bereitgestellt, wodurch sofort eine dichte und gut haftende Verbindung erhalten wird. Besonders bevorzugt sind der erste und/oder zweite Klebestreifen aus einem Hotmelt-Klebstoff auf Basis von Kunstharzen ausgebildet (Hotmelt-Klebstoff ist wasserbeständig). Alternativ kann ein sogenannter Acrylat-Klebstoff verwendet werden. Diese Ausgestaltung der bahnförmigen Dampfsperre ist besonders vorteilhaft bei der Verwendung als Flachdachabdichtung, bei dem die Dampfsperre zwischen dem Flachdach bzw. einem Trapezblech und eine Dämmung und Oberbelagsbahn verlegt wird. Durch die Dampfsperre wird die Dämmung vor aufsteigender Feuchtigkeit (d.h. Feuchtigkeit, die aus dem Gebäudeinneren durch das Dach aufsteigt) geschützt.
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Die oben beschriebenen (Längs-) Klebestreifen können sich über die gesamte Länge oder im Wesentlichen über die gesamte Länge einer bahnförmigen Dampfsperre erstrecken, so dass die Endbereiche bzw. Seitenkanten der Bahnen in Längsrichtung miteinander verbunden werden können. Zusätzlich können (Quer- bzw. Stirnseiten) Klebestreifen vorgesehen sein, die sich über die gesamte Breite oder im Wesentlichen über die gesamte Breite der bahnförmigen Dampfsperre erstrecken, so dass stirnseitig aneinandergrenzende bzw. überlappende Bahnen wie oben beschrieben miteinander verklebt werden können. Beispielsweise kann ein Klebestreifen eine Breite von 2 cm bis 8 cm, bevorzugt von 3 cm bis 5 cm aufweisen.
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Wenn z.B. die (Längs-) Klebestreifen eine Breite (quer zur Längsrichtung der bahnförmigen Dampfsperre) von 3 cm aufweisen, werden nebeneinanderliegende Bahnen wie oben beschrieben jeweils 3 cm überlappend verlegt, so dass die Klebestreifen aufeinander liegen und eine ‚Kleber-auf-Kleber‘ Verbindung hergestellt werden kann. Bei der Verbindung oder Verklebung von Bitumenbahnen ist eine wesentlich größere Überlappung nötig, um eine dichte Dichtungsebene zu gewährleisten. Durch die geringere Überlappung bei der Verbindung der beschriebenen Dampfsperre wird insgesamt weniger Abdichtungsmaterial pro Quadratmeter verbraucht und so Material und Kosten eingespart.
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Beispielsweise werden bei der Montage der Dampfsperre als Flachdachabdichtung die einzelnen Bahnen ausgelegt und deren Seitenbereiche bzw. Querkanten in Längsrichtung wie oben beschrieben miteinander verbunden. Wenn entlang der Stirnkanten der Dampfsperre keine Klebestreifen vorgesehen sind, werden die Bahnen so ausgelegt, dass sich die Stirnkanten benachbarter Bahnen z.B. um etwa 5 cm überlappen. Die Stirnkanten werden anschließend durch Überkleben mit Klebebändern dampfdicht miteinander verbunden. Beispielsweise können Klebebänder mit einer Breite von 100 mm oder 200 mm verwendet werden, die eine Selbstklebeschicht auf Butyl- oder Bitumenbasis aufweisen. Insbesondere wird die Flachdachabdichtung in dieser Ausgestaltung nicht vollflächig mit dem Untergrund (z.B. Flachdachträger, Betondach oder Trapezblech) verklebt.
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Besonders bevorzugt sind die oben beschriebenen Klebestreifen kaltklebend, so dass die einzelnen Bahnen der Dampfsperre einfach miteinander und/oder mit einem Untergrund verklebt werden können. Wie oben beschrieben kann z.B. ein Acrylat-Klebstoff verwendet werden. Acrylat-Klebstoffe haben eine hohe Alterungs- und Temperaturbeständigkeit und sind unempfindlich gegen UV- Strahlung und Oxidation. Beispielsweise weisen die Klebestreifen ein Flächengewicht von 40 bis 80 g/m2, vorzugsweise 45 bis 70 g/m2, besonders bevorzugt etwa 50 g/m2 auf. Alternativ können sogenannte Hotmelt-Klebstoff verwendet werden. Hotmelt-Klebstoff basieren auf ursprünglich nicht klebenden Kunstharzen, welche bei Temperaturen von z.B. über 150°C verflüssigt werden und durch diesen Vorgang im wieder erkalteten Zustand eine gute Klebrigkeit und hohe Klebkraft erhalten. Beispielsweise können Acrylat-Klebstoffe gut nassverklebt werden. Acrylat oder Hotmelt-Klebstoffe sind bei Temperaturen von bis zu -5 oder -10°C verarbeitbar.
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Zum Schutz der Klebestreifen kann der Klebstoff vollflächig mit einer abziehbaren Schutzabdeckung abgedeckt werden. Beispielsweise eine Schutzabdeckung aus Papier, aus Polyethylen (PE) oder Polyethylenterephthalat (PET) oder einer Kombination dieser Materialien. Die Schutzabdeckung ist zur Verlegung der Dampfsperre abziehbar.
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Vorzugsweise ist die Dampfsperre über einen vorgegebenen Zeitraum wasserdicht. Die Dampfsperre kann somit an einem Flachdach die Funktion einer Notabdichtung erfüllen. Unter Notabdichtung wird verstanden, dass die Dampfsperre für den vorgegebenen Zeitraum eine Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit/Wasser bietet. Dadurch kann beispielsweise auf dem Flachdach zunächst nur die Dampfsperre verlegt werden. Weitere Lagen wie eine Dämmung und Oberbelagsbahn müssen dann nicht direkt nach dem Verlegen der Dampfsperre auf der Dampfsperre verlegt werden. Somit kann das Verlegen der einzelnen Lagen an dem Flachdach auf verschiedene Tage aufgeteilt werden. Wenn es zwischen dem Verlegen der Dampfsperre und den weiteren Lagen beispielsweise regnet, ist das Flachdach für den vorgegebenen Zeitraum durch die Dampfsperre gegen Wasser abgedichtet.
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Nachfolgend wird beispielhaft das horizontale Verlegen einer wie oben beschriebenen bahnförmigen Dampfsperre mit Klebestreifen zur Flachdachabdichtung beschrieben. Die Dampfsperre kann vor dem Verlegen zugeschnitten werden oder direkt von der Rolle auf den abzudichtenden Untergrund geklebt werden. Beim Verlegen der Dampfsperre wird das Schutzpapier langsam und gleichmäßig nach unten abgezogen und gleichzeitig die Bahn sorgfältig auf dem Untergrund aufgeklebt.
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Nebeneinander liegende Bahnen sollten mindestens 80 mm überlappend aufgeklebt werden, um eine dichte Dampfsperre zu erhalten. Insbesondere werden nebeneinanderliegende Bahnen durch aufeinander kleben der jeweiligen Klebestreifen miteinander verbunden, wobei eine dichte Verbindung gegen Feuchtigkeit und Dampf entsteht. Der Überlappungsbereich muss sorgfältig angewalzt werden.
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Die oben beschriebene Dampfsperre kann ein Flächengewicht von 120 - 300 g/m2, bevorzugt 130 - 250 g/m2 und besonders bevorzugt 140 - 200 g/m2 aufweisen. Beispielsweise ein Flächengewicht von oder von etwa 162 g/m2. D.h. die Dampfsperre ist im Vergleich zu einer PVC-Feuchtesperre mit der gleichen Stärke (z.B. 1,2 mm) mindestens 5-mal leichter pro qm.
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Weiterhin wird eine Flachdachanordnung mit einem Flachdach und einer auf dem Flachdach angeordneten Dampfsperre wie oben und unten beschrieben bereitgestellt. Die Trennlage der Dampfsperre weist nach unten und/oder ist dem Flachdach zugewandt angeordnet. Vorzugsweise weist die Flachdachanordnung ferner ein Trapezblech auf, das zwischen dem Flachdach und der Dampfsperre angeordnet ist.
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Vorzugsweise wird auf der Vlieslage der Dampfsperre eine Dämmung aufgebracht. Auf der Dämmung wird vorzugsweise eine Oberbelagsbahn aufgebracht, die das Flachdach von oben wasserdicht macht. Die Dampfsperre schützt die Dämmung vor von unten aufsteigender Feuchtigkeit, insbesondere vor Feuchtigkeit, die aus einem Gebäudeinneren durch das Dach aufsteigt. Auf der Oberbelagsbahn kann ein Oberflächenschutz wie beispielsweise eine Kiesauflast aufgetragen werden.
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Weiterhin wird eine Rollenanordnung bereitgestellt, die aufweist: eine Dampfsperre wie oben und unten beschrieben, und ein Rollenelement, wobei die Dampfsperre bahnförmig ausgebildet und auf dem Rollenelement aufgerollt ist, und wobei die Dampfsperre derart auf dem Rollenelement aufgerollt ist, dass in Bezug auf die Dampfsperre die Trennlage von dem Rollenelement abgewandt ist, und/oder die Vlieslage in Bezug auf die Dampfsperre dem Rollenelement zugewandt ist.
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Vorzugsweise hat die aufgerollte Dampfsperre eine Breite von mindestens 120, 140 oder 150 cm und/oder eine Länge von mindestens 80 m, 90 m, 100 m oder 120 m.
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Aufgrund des geringen Gewichts der Dampfsperre pro m2 ist das Gesamtgewicht einer Rolle mit aufgerollter Dampfsperre reduziert und es können mehr Laufmeter (lfm) pro Rolle aufgerollt werden. Vorzugsweise hat die Rollenanordnung ein Gewicht von maximal 30 kg, 25 kg, oder 20 kg. Dadurch ist das Handling einfacher und die Transportkosten sind geringer. Aufgrund des geringen Gewichts der Dampfsperre sind auch die Entsorgungskosten für Verschnitt reduziert.
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Durch höheren Laufmeter (lfm) pro Rolle müssen beim Verlegen weniger einzelne Dampfsperren miteinander verbunden werden. Das spart einerseits Zeit und andererseits Material zum Verbinden verschiedener Dampfsperren. Da eine Rolle mehr Laufmeter (lfm) pro Rolle aufweist, fallen weniger Rollenelemente zur Entsorgung an (d.h. die Rolle hält länger, bis sie aufgebraucht ist).
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Dadurch, dass die Trennlage dem Rollenelement abgewandt ist, kann die Dampfsperre vom Rollenelement direkt mit der Trennlage nach unten auf dem Flachdach verlegt werden. Dadurch kann verhindert werden, dass Arbeiter beim Verlegen der Dampfsperre durch Reflektion von auf der Trennlage einfallender Sonnenstrahlung geblendet werden. Somit wird das Verlegen der Dampfsperre für die Arbeiter einfacher und angenehmer.
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Dadurch dass die Vlieslage beim und nach dem Verlegen nach oben zeigt, ist die Sicherheit beim Verlegen der Dampfsperren für die Arbeiter verbessert. Insbesondere ist die Vlieslage im Vergleich zur glatten und bei Feuchtigkeit rutschigen Trennlage rutschfester, wodurch die Gefahr des Ausrutschens auf der Dampfsperre reduziert ist.
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Bei einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung werden als flächige Abdichtung mehrere nebeneinanderliegende Bahnen der Dampfsperre vorgesehen. Die Dampfsperre ist dabei vorteilhaft als flächige Dampfsperre zum Abdichten von Flachdächern, Trapezdächern, Betondächern, oder Garagendächern vorgesehen. Die nebeneinander liegenden Dampfsperrbahnen sind vorzugsweise überlappend wie oben beschrieben. Vorzugsweise weist hier jede Bahn für die flächige Abdichtungsanordnung eine Breite im Bereich von 80 bis 150 cm, 100 bis 180 cm, 120 bis 220 cm, 140 bis 250 cm, oder 150 bis 300 cm auf.
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Anhand der Figuren werden Ausführungsformen der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische, nicht maßstabsgerechte seitliche Schnittansicht einer Dampfsperre gemäß einer ersten Ausgestaltung,
- 2 eine schematische, nicht maßstabsgereichte seitliche Schnittansicht einer Dampfsperre gemäß einer weiteren Ausgestaltung,
- 3 schematisch eine auf ein Trapezflachdach aufgeklebte Dampfsperre, und
- 4 eine schematische, nicht maßstabsgerechte seitliche Schnittansicht einer Rollenanordnung mit der Dampfsperre aus 1.
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1 zeigt eine schematische, nicht maßstabsgerechte seitliche Schnittansicht einer Dampfsperre 2a gemäß einer ersten Ausgestaltung zur Abdichtung von Flachdächern. Die Dampfsperre 2a weist eine feuchtigkeitsundurchlässige und dampfundurchlässige Trennlage 4 aus Aluminium und eine mit der Trennlage 4 verbundene Vlieslage 12 auf. Die Vlieslage 12 schützt die Dampfsperre vor Beschädigung.
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Auf der Trennlage 4 ist auf der Vlieslage abgewandten Seite eine erste Schutzlage 6 und auf der der Vlieslage zugewandten Seite eine zweite Schutzlage 8 aus Kunststoff ausgebildet. Die erste und/oder zweite Schutzlage 6, 8 kann aus Polyethylenterephthalat (PET) oder aus Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) hergestellt sein.
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Vorzugsweise ist zwischen der zweiten Schutzlage 8 und der Vlieslage 12 eine Kleberschicht angeordnet, die ausgewählt ist aus der Gruppe der Polyolefine, wie beispielsweise PP.
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Die verschiedenen Lagen können auf verschiedene Weise verbunden sein. Besonders vorteilhaft ist das Verkleben, Kaschieren, Aufspritzen, Verschmelzen, Verketten oder die Schmelzpressung. Hierbei können auch unterschiedliche dieser Verfahren zwischen den jeweiligen Lagen verwendet werden, um die einzelnen Lagen miteinander zu verbinden.
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Die beiden Schutzlagen 6, 8 sind vorzugsweise alkalibeständig. Da die beiden Schutzlagen 6, 8 die Trennlage aus Aluminium 4 umschließen, wird das nicht-alkalibeständige Aluminium von den Schutzlagen 6, 8 vor Beschädigung geschützt.
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Vorzugsweise ist die Dampfsperre 2a bahnförmig ausgebildet, wobei an den seitlichen Endbereichen (in Längsrichtung) der Bahnen jeweils an einem Ende auf einer Oberseite ein Klebestreifen 16a angeordnet ist und weiter vorzugsweise am gegenüberliegenden Ende auf der Unterseite ein Klebestreifen 16b angeordnet ist. Zur Verbindung der einzelnen Bahnen der Dampfsperre 2a werden bei letzterer Ausführungsform die zu verbindenden Enden zweier Bahnen überlappend angeordnet, so dass die jeweiligen Klebestreifen 16a, 16b aufeinander aufliegen. D.h. es wird eine sehr gut und schnell haftende ‚Kleber-auf-Kleber‘ Verbindung bereitgestellt. Der für die Klebestreifen 16a, 16b verwendete Klebstoff ist kaltklebend und es kann beispielsweise ein Acrylat-Klebstoff oder ein Hotmelt-Klebstoff verwendet werden. Diese Klebstoffe sind problemlos bis zu minus 10°C verarbeitbar.
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Zum Transport und Schutz der Klebestreifen 16a, 16b ist auf den Klebestreifen 16a, 16b eine Schutzabdeckung (nicht dargestellt) wie z.B. ein Schutzpapier angeordnet, das zum Verlegen von der Dampfsperre 2b abgezogen werden kann.
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Um die Stirnkanten der bahnförmigen Dampfsperre 2a dicht miteinander zu verbinden, werden beim Auslegen die aneinanderstoßenden Stirnkanten benachbarter Bahnen z.B. etwa 5 cm überlappend angeordnet. Anschließend werden die Längskanten mit einem Klebeband überklebt, so dass eine dampfdichte bzw. feuchtigkeitsdichte Verbindung zwischen den Bahnen hergestellt wird. Das Klebeband hat z.B. eine Breite zwischen 100-200 mm.
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Beispielsweise kann die Dampfsperre 2a den folgenden Aufbau aufweisen:
- - erste Schutzlage 6: PET-Schicht, ca. 12 µm,
- - Aluminium-Trennlage 4: ca. 7 µm,
- - zweite Schutzlage 8: PET-Schicht, ca. 25 g/m2,
- - Kleberschicht 10: aus einem Kunststoff der Gruppe der Polyolefine wie beispielsweise PP,
- - Vlieslage 12: PP-Spinnvlies, Flächendichte ca. 100 g/m2,
- - Klebestreifen 16a, 16b: Hotmelt-Klebstoff, Flächengewicht ca. 50 g/m2,
- - Bahnbreite × Länge × Dicke: 1,5 m × 100 m × 0,20 mm,
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2 zeigt eine schematische, nicht maßstabsgerechte seitliche Schnittansicht einer bahnförmigen Dampfsperre 2b gemäß einer zweiten Ausgestaltung zur Abdichtung von Flachdächern.
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Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Dampfsperre 2a, weist diese Dampfsperre 2b anstatt der zweiten Schutzlage 8 aus PET und der Kleberschicht 10 eine zweite Schutzlage 8 aus LDPE auf. Sofern nicht anders angemerkt entsprechen alle anderen Spezifikationen der Dampfsperre 2b von 2 denen der oben zu 1 beschriebenen Dampfsperre 2a.
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Beispielsweise kann die Dampfsperre 2b den folgenden Aufbau aufweisen:
- - erste Schutzlage 6: PET-Schicht, ca. 12 µm,
- - Aluminium-Trennlage 4: ca. 7 µm,
- - zweite Schutzlage 8: LDPE-Schicht, Flächengewicht ca. 35 g/m2,
- - Gewebelage 14: Flächengewicht ca. 60 g/m2,
- - Vlieslage 12: PP-Spinnvlies, Flächendichte ca. 100 g/m2,
- - Klebestreifen 16a, 16b: Hotmelt-Klebstoff, ca. 50 g/m2,
- - Bahnbreite × Länge × Dicke: 1,5 m × 100 m × 0,20 mm,
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Vorzugsweise wird die LDPE-Schicht 8 in flüssiger Form auf die Trennlage 4 aufgetragen, und die Gewebelage 14 und Vlieslage 12 auf die noch flüssige LDPE-Schicht 8 gelegt. Dadurch werden die Gewebelage 14 und die Vlieslage 12 von dem flüssigen LDPE durchdrungen und sind nach dem Aushärten fest mit der Trennlage 4 verbunden.
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3 zeigt eine Flachdachanordnung 22, wobei die Dampfsperre 2a auf einem Flachdachträger 23 und insbesondere auf einem auf dem Flachdachträger 23 angeordneten Trapezblech 24 verlegt ist.
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Nachfolgend wird beispielhaft das Verlegen einer wie oben beschriebenen bahnförmigen Dampfsperre 2a als Flachdachabdichtung, die als Dampfsperre wirkt, beschrieben. Die bahnförmige Dampfsperre 2a kann zur einfacheren Handhabung vor dem Verlegen zugeschnitten werden. Alternativ wird direkt von der Rolle verlegt.
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Die Schutzfolie der Klebestreifen 16a, 16b der Dampfsperre 2a wird beim Verlegen auf dem Trapezdach abgezogen und die Klebestreifen auf die oberen Trapezblechplateaus aufgepresst und nebeneinanderliegende Bahnen überlappend verlegt (mindestens 5 cm überlappend), um eine dichte Feuchtigkeitssperre bzw. Dampfsperre zu erhalten. Der Überlappungsbereich muss sorgfältig angewalzt werden. Insbesondere werden die Klebestreifen von nebeneinander liegenden Bahnen aufeinander geklebt, um die Dampfdichtheit zu erreichen. In der 3 ist die Dampfsperre 2a zur Vereinfachung als durchgängige Bahn dargestellt.
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Vorzugsweise wird im Anschluss auf der Oberseite der verlegten Dampfsperre 2a (d.h. auf der Vlieslage der Dampfsperre 2a) eine Dämmung bzw. thermische Isolierung 26 (z.B. Styroporplatten) angeordnet. Die unter der Isolierung 26 angeordnete Dampfsperre 2a verhindert, dass Feuchtigkeit von unten (bzw. vom Gebäudeinneren) nach oben bis in die Dämmung bzw. Isolierung 26 gelangen kann. Die Isolierung 26 wird vorzugsweise durch eine wasserdichte Oberbelagsbahn 28 von oben abgedichtet. Auf der Oberbelagsbahn 28 kann ein Oberflächenschutz 30, beispielsweise in Form einer Kiesauflast, angeordnet werden.
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4 zeigt eine schematische, nicht maßstabsgerechte seitliche Schnittansicht einer Rollenanordnung 18 mit der Dampfsperre 2a aus 1. Die erste und zweite Schutzlage 6, 8 sind zur Vereinfachung nicht dargestellt. Die Dampfsperre 2a ist dabei derart auf einem Rollenelement 20 aufgerollt, dass die Trennlage 4 in Bezug zur Dampfsperre 2a von dem Rollenelement 20 abgewandt ist bzw. die Vlieslage 12 dem Rollenelement 20 zugewandt ist. Mit Bezug zur 1 verläuft die Schnittansicht der 4 zwischen den Klebestreifen 16a, 16b, weswegen die Klebestreifen 16a, 16b in 4 nicht zu sehen sind. Die Dampfsperre 2a ist entlang der Klebestreifen 16a, 16b auf dem Rollenelement 20 aufgerollt. Dadurch zeig die Trennlage 4 beim Abrollen von dem Rollenelement 20 nach unten, wodurch die Mitarbeiter beim Verlegen nicht von Sonnenlicht, das von der Trennlage 4 reflektiert wird, geblendet werden. Dadurch wird auch die Sicherheit beim Verlegen verbessert. 4 zeigt exemplarisch die Dampfsperre 2a, wobei die Dampfsperre 2b aus 2 ebenfalls wie die Dampfsperre 2a auf einem Rollenelement derart aufgerollt sein kann, dass die Trennlage 4 in Bezug zur Dampfsperre 2a von dem Rollenelement 20 abgewandt ist bzw. die Vlieslage 12 dem Rollenelement 20 zugewandt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 2a, 2b
- Dampfsperre
- 4
- Aluminium-Trennlage
- 6
- erste Schutzlage
- 8
- zweite Schutzlage
- 10
- Kleberschicht
- 12
- Vlieslage
- 14
- Gewebelage
- 16a, 16b
- Klebestreifen
- 18
- Rollenanordnung
- 20
- Rollenelement
- 22
- Flachdachanordnung
- 23
- Flachdachträger
- 24
- Trapezblech
- 26
- Dämmung / Isolierung
- 28
- Oberbelagsbahn
- 30
- Oberflächenschutz / Kiesauflast