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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Lärmschutzelement für eine Lärmschutzwand, umfassend mindestens ein plattenförmig ausgebildetes Wandelement sowie Dämmmaterial.
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Derartige Lärmschutzelemente sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden in der Regel zu Lärmschutzwänden zusammengesetzt. Lärmschutzwände werden aufgrund der gestiegenen Lärmbelastung und strengen Lärmschutzvorschriften eingesetzt, um den entstehenden Schall z.B. durch Absorption so weit zu mindern, dass störende Auswirkungen auf betroffene Personen vermieden oder zumindest reduziert werden. Die genannten Lärmschutzelemente bzw. Lärmschutzwände werden insbesondere zum Schutz von Wohngebieten, z.B. an Autobahnen, als Abschirmung aufgestellt.
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Um einen wirkungsvollen Lärmschutz zu erreichen, sind die meisten der aus dem Stand der Technik bekannten Lärmschutzelemente in einer sogenannten Sandwich-Bauweise hergestellt. Bei dieser Bauweise werden mehrere Materialschichten übereinander aufgebracht, so dass ein guter Wirkungsgrad erzielt wird.
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Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lärmschutzelementen wird als Dämmmaterial Mineralwolle, insbesondere Steinwolle, verwendet. Diese Materialien haben den Nachteil, dass sie anorganische Materialien, wie beispielsweise Feldspat und Dolomit, sowie Mineralöl aufweisen. Aus diesem Grunde müssen diese Materialien bei einer Entsorgung eines Lärmschutzelements separat entsorgt werden.
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Des Weiteren werden bei vielen bekannten Lärmschutzelementen Metalle, wie beispielsweise Aluminium, als Material für Wandelemente verwendet. Auch diese Metalle müssen extra entsorgt werden, wenn das Lärmschutzelement nicht mehr gebraucht wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lärmschutzelement bzw. eine Lärmschutzwand zur Verfügung zu stellen, welche trotz optimaler schallschluckender Eigenschaften die oben genannten Nachteile der bekannten Lärmschutzwände bzw. -elemente überwindet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lärmschutzelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Lärmschutzwand mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
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Durch die Tatsache, dass das plattenförmig ausgebildete Wandelement aus Holz gefertigt ist und das Dämmmaterial im Wesentlichen aus nachwachsendem Rohstoff besteht, kann das erfindungsgemäße Lärmschutzelement im Ganzen entsorgt werden, wenn es nicht mehr benötigt wird. Der große Vorteil des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements besteht darin, dass es im Wesentlichen, insbesondere zu mindestens 99 % aus verrottbaren, nachwachsenden Rohstoffen besteht. Deshalb müssen beim erfindungsgemäßen Lärmschutzelement - anders als bei den bekannten Lärmschutzelementen - Materialien nicht separat entsorgt werden. So besteht sowohl das Wandelement als auch das Dämmmaterial beim erfindungsgemäßen Lärmschutzelement aus verrottbarem Material, welches im Biomüll entsorgbar ist.
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In der Regel umfasst das Dämmmaterial mindestens ein, vorzugsweise plattenförmig ausgebildetes, Dämmelement. Derartig ausgebildete Dämmelemente lassen sich besonders leicht verbauen und später auch wieder entsorgen.
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Bei einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist das Dämmmaterial ausgewählt aus der Gruppe von Hanffasern, Hanfwolle, Holzwolle und Holz-Weichfasern. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist das Dämmmaterial Hanfwolle, welche insbesondere zu plattenförmigen Elementen verarbeitet ist. Hanfwolle hat sich überraschenderweise als besonders vorteilhaft im Hinblick auf eine schallschluckende Wirkung erwiesen. Des Weiteren ist Hanfwolle sowie auch die oben genannten Dämmmaterialien, kompostierbar und trägt damit zu einer hohen Umweltfreundlichkeit des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements bei.
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Mit Vorteil ist das Wandelement aus Nadelbaumholz, insbesondere aus Lärchenholz und/oder Holzzement gefertigt.
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In der Regel ist das Dämmmaterial zwischen parallel angeordneten, langgestreckten Verbindungselementen, insbesondere Holzbalken, angeordnet, welche im montierten Zustand vorzugsweise horizontal angeordnet sind. Mit Vorteil weisen die Verbindungselemente Halteleisten zum Halten des Dämmmaterials auf. Damit lässt sich besonders einfach und effizient ein Lärmschutzelement herstellen, bei welchem das Dämmmaterial sicher durch die Verbindungselemente und Halteleisten am Lärmschutzelement fixiert wird.
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In der Regel ist das Wandelement aus mehreren Teilelementen, insbesondere Bohlen, aufgebaut, welche vorzugsweise durch eine Nut-Feder-Verbindung miteinander verbunden sind. Eine derartige Nut-Feder-Verbindung hat den Vorteil, dass sie schalldichter ist als stumpf aneinanderstoßende Teilelemente. Dadurch kann die Lärmschutzeffizienz weiter gesteigert werden. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist das Dämmmaterial plattenförmig ausgebildet und bildet mit Seitenflächen von im Einsatzzustand des Lärmschutzelements horizontal angeordneten Befestigungsbalken eine im Wesentlichen ebene Wand, welche im Einsatzzustand des Lärmschutzelements vorzugsweise einer Lärmquelle zugewandt angeordnet ist. Ein solches Lärmschutzelement bietet neben einer optimalen schallschluckenden Wirkung eine ansprechende Optik.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist gekennzeichnet durch mehrere, quer zu den Befestigungsbalken angeordnete Haltestreben, insbesondere Halbrundstäbe. Derartige Haltestreben tragen zu einer stabilen und sicheren Fixierung des Dämmmaterials, insbesondere der plattenförmigen Dämmelemente am Lärmschutzelement bei.
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Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wandelement eine Außenwand des Lärmschutzelements bildet, welche im Einsatzzustand des Lärmschutzelements vorzugsweise einer Lärmquelle abgewandt angeordnet ist.
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Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Wandelemente vorgesehen sind, welche jeweils zwischen zwei Befestigungsbalken und zwischen zwei jeweils mit Seitenflächen der Befestigungsbalken eine Außenwand bildende Dämmplatten angeordnet sind.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements ist gekennzeichnet durch mindestens ein, vorzugsweise zwei, an der Vorder- und/oder Rückseite des Lärmschutzelements angeordnete, gitterförmige Gewebelagen, insbesondere Frevelschutzgewebe.
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Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Lärmschutzelement im Wesentlichen frei von nicht verrottbaren Materialien.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements sind als Verbindungsmittel, insbesondere zur Verbindung des Wandelements mit plattenförmig ausgebildetem Dämmmaterial Holznägel vorgesehen. Solche Holznägel tragen zu einer noch besseren Umweltfreundlichkeit des erfindungsgemäßen Lärmschutzelements bei.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Lärmschutzwand, umfassend mindestens zwei erfindungsgemäße Lärmschutzelemente.
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Mit Vorteil sind zwei benachbart nebeneinander positionierte Lärmschutzelemente einer erfindungsgemäßen Lärmschutzwand mittels eines Halteelements, vorzugsweise mittels eines Doppel-T-Trägers miteinander verbunden und am Erdboden fixiert, wobei das Halteelement vorzugsweise jeweils einen vertikalen Montagebalken der Lärmschutzelemente hält, wobei die Montagebalken teilweise aus dem Raum zwischen der Vorderwand und der Rückwand der Lärmschutzelemente herausragen. Durch diese Konstruktion ist eine besonders schnelle und sichere Fixierung der Lärmschutzelemente möglich.
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Mit Vorteil sind zwischen den Schenkeln der Trägerprofile und dem Dämmmaterial Keile zur Dämmung angeordnet.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen und den Unteransprüchen. Hierbei können die einzelnen Merkmale für sich allein oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
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In den Zeichnungen zeigen:
- 1a: einen Horizontalschnitt durch ein erfindungsgemäßes Lärmschutzelement;
- 1b: einen Vertikalschnitt durch das Lärmschutzelement von 1;
- 1c: einen vergrößerten Ausschnitt aus 1a in einem Randbereich;
- 1d: einen vergrößerten Ausschnitt aus 1b;
- 2a: einen Horizontalschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Lärmschutzelements;
- 2b: einen Vertikalschnitt durch das Lärmschutzelement von 2a;
- 2c: einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Lärmschutzelement gemäß 2a in einem Randbereich;
- 2d: eine vergrößerte Darstellung aus der 2b.
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Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden nachfolgend mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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Die 1a bis 1d zeigen ein Lärmschutzelement 1A für eine Lärmschutzwand, mit einer Mehrzahl von im Einsatzzustand des Lärmschutzelements 1A übereinander angeordneten Wandelementen 2. Die Wandelemente sind zwischen horizontal und parallel zueinander angeordneten Holzbalken 3 angeordnet. Der oberste und der unterste Holzbalken 3 weisen an ihrer unteren Längsseite bzw. oberen Längsseite jeweils zwei Hallraumleisten 4 auf, welche in einem Abstand zueinander an den Holzbalken 3 angeordnet sind. Die dazwischenliegenden Holzbalken 3 weisen sowohl auf ihren oberen als auch auf ihren unteren Längsseiten jeweils zwei solcher Hallraumleisten 4 auf. Der Abstand zwischen zwei nebeneinander angeordneten Hallraumleisten 4 ist derart bemessen, dass gerade ein Wandelement 2 dazwischen platziert und gehalten werden kann.
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Die Wandelemente 2 sind aus Teilelementen in Form von Bohlen 5 aufgebaut, welche durch eine Nut-Feder-Verbindung 6 miteinander verbunden sind. Die Bohlen 5 sind aus Lärchenholz gefertigt.
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Zwischen den Holzbalken 3 sind ferner jeweils zwei plattenförmige Dämmelemente 7 aus Hanfwolle angeordnet. Diese Dämmelemente 7 sind jeweils beidseits der Wandelemente 2 und in einem Abstand zu diesen sowie zwischen den Holzbalken 3 angeordnet. Die Dämmelemente 7 werden durch die Holzbalken 3 und die daran angeordneten Hallraumleisten 4 am Lärmschutzelement 1A gehalten. Die plattenförmig ausgebildeten Dämmelemente 7 bilden mit den Seitenflächen 8 der Holzbalken 3 eine ebene Wand aus. Durch die Tatsache, dass die Dämmelemente 7 beidseits der Wandelemente 2 angeordnet sind, bilden die Dämmelemente 7 mit den Holzbalken 3 sowohl eine Vorderwand 9 als auch eine Rückwand 10 aus, so dass das Lärmschutzelement 1A beim Herstellen einer Lärmschutzwand sowohl mit der Vorderwand 9 als auch mit der Rückwand 10 zu einer Lärmquelle hin angeordnet werden kann.
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Sowohl an der Vorderwand 9 als auch an der Rückwand 10 sind mehrere, parallel zueinander und quer zu den Holzbalken 3 angeordnete Haltestreben in Form von Halbrundstäben 11 angeordnet.
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Sowohl an der Vorderwand 9 als auch an der Rückwand 10 sind Frevelschutzgewebe 12 angeordnet.
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Sämtliche Elemente des Lärmschutzelements 1A sind mittels Holznägeln 13 miteinander verbunden. Dies gilt beispielsweise für die Halbrundstäbe 11, welche mit den Holzbalken 3 über Holznägel 13 verbunden sind. Auch die Frevelschutzgewebe 12 sind mittels Holznägeln 13 mit den Holbalken 3 verbunden.
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Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Lärmschutzwand sind jeweils zwei aneinandergrenzende Lärmschutzelemente 1A mittels eines Doppel-T-Trägers 14 miteinander verbunden. Ein solcher Doppel-T-Träger 14 umfasst insgesamt vier Halteleisten 15 sowie einen Basispfosten 16. An der Vorderwand 9 ist im Bereich der beiden Längsseiten des Lärmschutzelements 1A jeweils ein vertikal angeordneter Montagebalken (Füllholz) 17 angeordnet. Die Montagebalken 17 weisen einen schmäleren Befestigungsabschnitt 18 und einen Basisabschnitt 19 auf. Der Befestigungsabschnitt 18 wird mit einer Halteleiste 15 des Trägers 14 verbunden. Die gegenüberliegende Halteleiste 15 des T-Trägers 14 wird mit einem Dämmelement 7 verbunden. Zwischen dem Dämmelement 7 und der Leiste 15 ist ein Verbindungskeil 20 angeordnet. Zwischen der anderen Halteleiste 15 und dem Befestigungsabschnitt 18 des Montagebalkens 17 ist ein Fahnen-Dichtprofil 21 angeordnet, welches zwischen dem Montagebalken und dem Doppel-T-Träger 14 luftdicht abdichtet.
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Das Lärmschutzelement 1A ist an einem Wandsockel 22 angeordnet, welcher den untersten Holzbalken 3 trägt. Zwischen dem untersten Holzbalken 3 und dem Wandsockel 22 ist ein Kompriband 23 angeordnet. Zur Vermeidung von Staunässe ist ferner zwischen dem untersten Holzbalken 3 und dem Wandsockel 22 zur Vermeidung von Staunässe ein Distanzklotz 24 angeordnet.
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Das in den 2a bis 2d dargestellte Lärmschutzelement 1B unterscheidet sich vom oben beschriebenen Lärmschutzelement 1A lediglich dadurch, dass nur an der Vorderseite 9, welche im Einsatzzustand des Lärmschutzelements 1B einer Lärmquelle zugewandt angeordnet ist, Dämmelemente 7 in Form von Hanfwolle angeordnet sind. Die Rückwand 10 des Lärmschutzelements 1B besteht aus einem einzigen, ebenfalls aus Lärchenbohlen 5 aufgebauten Wandelement 2A.