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Die Erfindung betrifft einen Zaun bestehend aus mindestens einer Gittermatte, die an mindestens einem Zaunpfahl befestigt ist, und mindestens einem photovoltaischen Modul, wobei die Gittermatte aus waagerechten Stäben und senkrechten Stäben besteht.
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Gittermattenzäune finden Anwendung zur Absperrung und Eingrenzung von Grundstücken, insbesondere von Industrieanlagen, Sportstätten und dergleichen. Sie bestehen aus Gittermatten, die als Einfachstabmatten oder Doppelstabmatten hergestellt sein können. Bei den Stäben handelt es sich in der Regel um runde Stahlstäbe. Bei den Doppelmattenstäben sind die waagerechten Stäbe immer doppelt, das heißt zwei Stäbe verlaufen parallel zueinander, zwischen denen die einfachen senkrechten Stäbe geführt sind. Wie auch bei den Einfachstabmatten sind die Doppelstabmatten an den Kreuzpunkten der senkrechten und waagerechten Stäbe miteinander verschweißt. Die Gittermatten sind an Zaunpfählen befestigt. Die Befestigung kann auf vielfältige Weise erfolgen, beispielsweise durch die Verwendung von Profil- oder Klemmschienen.
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Um eine Einsichtnahme durch Dritte auf ein Grundstück zu verhindern, können die Gittermatten mit Sichtschutzstreifen zum Einflechten versehen sein. Ein solcher Sichtschutzstreifen ist bspw. aus der
DE 20 2009 010 994 U1 bekannt. Durch solche Sichtschutzstreifen lassen sich die Doppelstabmattenzäune einfach zu blickdichten Zäunen umrüsten. Diese Umrüstung kann direkt im Zuge der Erstellung des Zaunes, als auch im Nachhinein erfolgen.
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Darüber hinaus ist es bekannt, einen Sichtschutz zu schaffen, in dem die Zäune mit photovoltaischen Anlagen versehen werden. Solche Anlagen erzeugen aus Sonnenlicht elektrische Energie. Im Allgemeinen wird hierfür eine Mehrzahl an photovoltaischen Modulen elektrisch zu einem Solargenerator miteinander verbunden, wobei die Module selbst wiederum ebenfalls eine Zusammenschaltung elektrischer Solarzellen sind. Solarzellen sind bekannte Vorrichtungen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln.
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Bei dem Vorsehen photovoltaischer Anlagen an Zäunen sind verschiedene Arten bekannt. So können die Zäune mit Solarpaneelen versehen werden, wobei ein Solarmodul eine Stabmatte des Zauns ersetzt. (vgl. bspw.
DE 20 2017 103 757 U1 ). Es sind zudem auch Lösungen bekannt, bei denen an bestehenden Gittermattenzäunen Solarpaneele angebaut werden. Auch hier kann die Montage im Nachhinein erfolgen.
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Die bekannten Zäune mit Solarpaneelen und auch die Gittermattenzäune mit angebauten Solarmodulen erfüllen zwar die an sie gestellten Anforderungen. Sie weisen aber den Nachteil auf, dass sie ein hohes Gewicht haben, was zur Folge hat, dass die Fundamente der Zäune entsprechend stabil ausgeführt sein müssen. Das führt zu erhöhten Kosten. Bei den an bestehenden Gittermattenzäunen angebauten Solarmodulen stellt sich oftmals die Schwierigkeit, dass das Fundament des Zauns nicht auf das erhöhte Gewicht ausgelegt ist, sodass die Stabilität des Zauns insgesamt nicht mehr gewährleistet ist.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gittermattenzaun zu schaffen, der einfach und zugleich zuverlässig mit Solarmodulen versehen werden kann und dabei keine Verstärkung des Fundaments erforderlich ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgaben durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Gittermattenzaun geschaffen, an dem einfach und zugleich zuverlässig Solarmodule montiert werden kann und dabei keine Verstärkung des Fundaments erforderlich ist. Weil das photovoltaische Modul von einer Solarfolie gebildet ist, ist das Modul sehr leicht. Es ist daher keine Verstärkung der Fundamente der Zaun erforderlich. Vielmehr kann die erfindungsgemäße Lösung auch an bestehenden Zäunen nachgerüstet werden, ohne vorher Berechnungen bezüglich der Stabilität vornehmen zu müssen.
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Bevorzugt haben die Solarfolien eine Breite, welche im Wesentlichen dem Abstand zwischen benachbarten waagerechten Stäben der Gittermatten entspricht. Dadurch ist der Streifen zwischen den waagerechten Stäben vollständig ausgefüllt, sodass einerseits ein blickdichter Sichtschutz geschaffen ist, andererseits der zur Verfügung stehende Raum vollständig zur Gewinnung von Strom genutzt wird.
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Vorteilhaft haben die Solarfolien eine Länge, die im Wesentlichen dem Abstand zwischen benachbarten Zaunpfählen entspricht. Auch diese Gestaltung führt zu einem blickdichtem Sichtschutz sowie einer optimalen Ausnutzung des zur Verfügung stehendenden Raums zur Stromgewinnung.
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In Ausgestaltung der Erfindung sind die Solarfolien streifenförmig ausgebildet. Diese Ausgestaltung ermöglicht ein einfaches Einflechten der Solarmodule zwischen die waagerechten Stäbe der Gittermatte.
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In anderer Ausgestaltung sind die Solarfolien flexibel ausgebildet. Durch die flexible Ausführung der Solarfolien lassen sie sich leicht in die Gittermatte einflechten, sodass sie auch in einfacher Weise von ungeübten Nutzern an dem Zaun angebracht und auch nachgerüstet werden können.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die Ansicht einer Gittermatte mit Zaunpfählen und abschnittsweisen Solarfolien;
- 2 den Schnitt entlang der Linie II - II in 1 und
- 3 die Ansicht eines Zaunpfahls.
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Der als Ausführungsbeispiel gewählte Zaun besteht aus einer Gittermatte 1, die an Zaunpfählen 2 befestigt ist. Die Befestigung der Gittermatte 1 an dem Zaunpfahl 2 erfolgt mittels Schraubverbindungen. Diese können bspw. mit Profilschienen verschraubt sein, die die Gittermatte an dem Zaunpfahl klemmend halten. Es können auch einzelne Auflageböcke, Schellen, Spannbügel o. dgl. zur Anwendung kommen, die dann mit den Zaunpfählen verschraubt sind. Im Ausführungsbeispiel kommen Klemmen 4 zur Anwendung.
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Die Gittermatte 1 besteht aus waagerechten Stäben 11 und senkrechten Stäben 12. Bei den waagerechten Stäben verlaufen im Ausführungsbeispiel zwei Stäbe 11 parallel zueinander, zwischen denen die senkrechten Stäbe 12 angeordnet sind. An den Kreuzpunkten sind die Stäbe 11 jeweils mit den Stäben 12 verschweißt.
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Der Zaunpfahl 2 hat eine im Wesentlichen viereckige Grundform. Er weist in regelmäßigen Abständen nicht dargestellte Bohrlöcher auf, in die die Schrauben fassen. Der Zaunpfahl 2 ist in der Regel aus Stahl hergestellt und feuerverzinkt. Der Zaunpfahl 2 kann zusätzlich mit einer Polyester-Pulverbeschichtung versehen sein. Auf seiner dem Boden abgewandten Seite ist der Zaunpfahl 2 mit einer Kappe 21, die in der Regel aus Kunststoff oder Metall hergestellt ist, verschlossen.
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Der Zaun weist im Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von photovoltaischen Modulen auf, die jeweils von einer Solarfolie 3 gebildet sind. Die Solarfolien 3 sind in die Gittermatte 1 eingeflochten. In 1 ist eine vollständig eingeflochtene Solarfolie 3 und eine erst teilweise eingeflochtene Solarfolie 3 dargestellt. Die Solarfolien 3 sind streifenartig ausgebildet. Sie sind flexibel und lassen sich daher leicht einflechten. Sie haben eine Breite, welche im Wesentlichen dem Abstand zwischen benachbarten waagerechten Stäben 11 entspricht. Die Länge der Solarfolien 3 entspricht im Wesentlichen dem Abstand zwischen benachbarten Zaunpfählen 2. Folglich deckt jede Solarfolie 3 einen Streifen der Gittermatte 1 zwischen zwei benachbarten waagerechten Stäben 11 und den benachbarten Zaunpfählen 2 ab. Soweit in jeden Streifen der Gittermatte 1 eine Solarfolie 3 eingeflochten wird, ist ein vollständiger Sichtschutz geschaffen.
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Die Solarfolie 3 ist im Vergleich zu einem Solarmodul oder dergleichen sehr flexibel ausgebildet. Beispielsweise kann die Solarfolie 3 auf organischen Solarzellen, insbesondere polymeren organischen Solarzellen, basieren. Diese können in oder auf der Solarfolie 3 angeordnet sein. Beispielsweise kann eine Solarfolie 3 mit organischen Solarzellen oder eine mit zumindest einer Dünnschicht aus organischen Solarzellen beschichtete Folie zum Einsatz kommen.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Solarfolie 3 dreiteilig ausgebildet. Sie besteht aus einer Anode, einer Generatorschicht sowie einer Kathode. Als Anode kann dabei eine metallisch leitende Polymerfolie dienen, auf der die Generatorschicht aufgebracht und nachfolgend von einer durchsichtigen, ebenfalls metallisch leitenden Polymerfolie als Kathode bedeckt wird. Andere Gestaltungen sind möglich.
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Die in eine Gittermatte 1 eingeflochtenen Solarfolien 3 können parallel oder auch in Reihe miteinander verschaltet werden. Die weitere Verschaltung des mit Hilfe der Vielzahl von Solarfolien geschaffenen Solarkraftwerks richtet sich nach der Art der Nutzung, also unter anderem ob der erzeugte Strom unmittelbar einem oder mehreren Verbrauchern zugeführt werden soll oder ob der Strom in ein öffentliches Netz eingespeist werden soll. Hier kommen an sich bekannte Anschlussmöglichkeiten zur Anwendung.
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Mit der Erfindung ist eine einfache und sehr flexibel einsetzbare Möglichkeit zur Gewinnung von Strom aus Sonnenenergie geschaffen, die zudem in einfacher Weise an bestehenden Zäunen nachgerüstet werden kann. Bedenkt man, wie viele private und gewerbliche Grundstücke durch aus Gittermatten gebildete Zäune eingefriedet sind, wird das Potential für die Gewinnung von Strom aus Sonne deutlich. Durch die Anwendung der Erfindung kann ein erheblicher Beitrag zur Umstellung der Gewinnung elektrischer Energie aus Sonnenenergie erzielt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009010994 U1 [0003]
- DE 202017103757 U1 [0005]