DE202023000455U1

DE202023000455U1 - Schmutzwasserfilter für Schlammsauger

Info

Publication number: DE202023000455U1
Application number: DE202023000455.1U
Authority: DE
Original assignee: Glenk Teichbautechnik E K; Glenk Teichbautechnik EK
Current assignee: Glenk Teichbautechnik E K; Glenk Teichbautechnik EK
Priority date: 2023-02-28
Filing date: 2023-02-28
Publication date: 2023-05-02
Anticipated expiration: 2033-03-01

Abstract

Schmutzwasserfilter zur Entfernung von partikulären Feststoffteilchen aus Fluiden insbesondere als Schmutzwasserfilter für Schlammsauger zur Reinigung von Gewässeranlagen wie Teichen und Pools, mit einem Schmutzwasserzulauf (6), einem Sammelbehälter (1) mit einer Rückführung des behandelten Wassers in das Gewässer, alternativ einer Direktaufstellung in einer Flachstelle des Gewässers ohne Sammelbehälter, einer verschliessbaren Leitung (2) für das Schmutzkonzentrat und einem an einem Gestell (4-8) vertikal aufgehängten Filterelement 9-12) mit Strömungsumlenkung (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermedium aus einem feinmaschigen schlauchförmigen Gewebe besteht und bei Eintritt des angesaugte Schmutzwassers in den Filterraum eine Umlenkung des Volumenstromes von der Schlauchmitte zur Schlauchwand anhaftende Partikel in den Innenraum spült und das von Feststoffen und Sediment mechanisch gereinigte Wasser durch die Filterwand nach aussen dringt.

Description

Stehende, vornehmlich künstliche Gewässer wie Teiche oder Bassins unterliegen einer ständigen Verschmutzung durch Windeintragungen, Sedimente, Algen, Futter- und Pflanzenreste. Zur Reinigung werden Schlammsauger eingesetzt.
Das durch die Pumpe angesaugte Fluid ist so stark mit groben und feinen partikulären Feststoffteilchen durchsetzt, dass herkömmliche mechanische Teich- oder Poolfilter überfordert sind. Daher wird das angesaugte Schmutzwasser häufig ungefiltert in den Garten oder einen Kanal abgeleitet. Dennoch ist eine Vorrichtung zur Reinigung des verschlammten Teichwassers gewünscht, solange der technische Aufwand und die damit verbundenen Anschaffungskosten in einem vertretbaren Verhältnis zum Einsatzzweck und der Wassereinsparung stehen. Der Vorteil liegt darin, dass in regenarmen Zeiten das nährstoffarm eingestellte Teichwasser zurückgewonnen werden kann und keine Algenbelastung durch phosphatreiches Nachfüllwasser zu erwarten ist.
Es sind Vorrichtungen zur Reinigung von Schmutzwasser bekannt, die als Feinfilter für Schlammsauger eingesetzt werden. Diese Schmutzwasserfilter werden an den Rand des Gewässers gestellt oder gelegt und sind in der Lage einen Großteil der Schwebeteile herauszufiltern. Je nach Bauweise haben diese bekannten Filter auch einige nachteilige Eigenschaften.
Feinmaschige Filtersäcke, Filterbeutel, sind die Filtervorrichtungen mit den niedrigsten Anschaffungskosten. Das Schmutzwasser wird über die Ausgangsleitung des Teichschlammsaugers in den Filtersack geleitet. Dieser Filtersack liegt am Teichrand innerhalb der Teichabdichtung oder direkt im Wasser. Die Maschenweite des Filtergewebes bestimmt die Filterfeinheit und damit die Größe bis zu der die Schwebepartikel zurückgehalten werden. Nachteilig sind sehr kurze Reinigungsintervalle. Durch den ansteigenden Wasserdruck werden die Partikel an die Gewebewand gepresst. Je nach Material und Maschenweite setzen die Schwebeteile sich in den Maschen fest und die Durchlässigkeit nimmt schnell ab, ohne dass das Auffangvolumen des Filtersackes annähernd genutzt werden kann. Das führt zu häufigen Unterbrechungen der Teichreinigung. Der gefüllte Wassersack ist sehr schwer und dadurch unhandlich. Dadurch wird das Entleeren und Auspülen des Filtersacks zu einem mühseligen Vorgang, der während der gesamten Teichreinigung häufig wiederholt werden muss.
Ebenfalls bekannt sind Siebfilter in Verbindung mit einem Filterschlauch. In dieser Vorrichtung wird das Schmutzwasser in zwei Stufen aufbereitet. Der Behälter mit dem Sieb steht am Teichrand, der Filterschlauch liegt innerhalb der Teichabdichtung. Die groben Partikel werden über ein schräg gestelltes Sieb im oberen Bereich eines Behälters vom durchlaufenden Wasser abgetrennt. Das vorgereinigte Wasser fließt über einen Behälterausgang in einen Filterschlauch, Filterstrumpf der am Ende verschlossen ist. Die feineren Partikel werden in diesem Filterschlauch zurückgehalten während das gereinigte Wasser durch die Gewebemaschen dringt.
Durch das zweistufige Verfahren werden die Reinigungsintervalle gegenüber einer einstufigen Filtrierung verlängert. Die Unterbrechungen zur Säuberung der Vorrichtung sind geringer als bei der Wasseraufbereitung mit einem Filtersack. Von Nachteil sind die deutlich höheren Anschaffungskosten und die Notwendigkeit beide Filterelemente das Filtersieb als auch den Filterschlauch zwischendurch zu reinigen. Die Reinigung der Filtermedien nimmt auch bei dieser Lösung viel Zeit in Anspruch.
Trommelfilter oder Vliesfilter sind aus industriellen Fertigungsprozessen zum Abscheiden von Schlämmen aus Flüssigkeiten bekannt. In abgewandelter Form kommen diese Vorrichtungen als Filteranlagen für Fischteiche zum Einsatz (z.B. DE 10 2007 006 448 A1 ). In geringem Umfang werden diese Geräte auch zur Wasseraufbereitung bei der Verwendung von Teichschlammsaugern eingesetzt. Ein großer Vorteil der Trommelfilter ist der automatisierbare Spülprozess des Filtermaterials. Dadurch kann im besten Fall unterbrechungsfrei gearbeitet werden. Dagegen stehen mehrere Nachteile. Die hohen Anschaffungskosten durch den technischen Aufwand, eine eingeschränkte Mobilität durch die Baugröße und dem Eigengewicht. Bei starken Verschmutzungen ist ein hoher Spülwasserverbrauch (Trommelfilter) zu erwarten. Anschlüsse von Strom und Wasser in Teichnähe sind notwendig. Ein großer Verbrauch von nicht recyclebarem Filtermaterial während des Einsatzes als Endfilter für einen Schlammsauger ist der besondere Nachteil eines Vliesfilters.
Die bekannten Vorrichtungen zur Reinigung des Schmutzwassers eines Schlammsaugers sind in der preiswerten Ausführung als Filtersack durch die kurzen Reinigungsintervalle des Filtermediums zeitaufwendig und arbeitsintensiv. Technisch aufwendige Geräte, wie Trommel- oder Vliesfilter haben dieses Problem gelöst, sind aber kostenintensiv in der Anschaffung und verursachen im Betrieb weitere Kosten. Ein zweistufiger Schmutzfilter ist ein Kompromiss zwischen Anschaffungskosten und Filterkapazität. Jedoch überwiegen auch hier die Nachteile.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das durch einen Teichschlammsauger angesaugte, verschmutzte Wasser zu reinigen, um auf diese Weise Nachfüllwasser aus der Leitung zu sparen.
Gegenüber den benannten Schmutzfiltern ist es die Aufgabe der Filtervorrichtung die Reinigungsintervalle des eingesetzten Filtermediums zu verlängern um häufige Arbeitunterbrechungen bei der Teichreinigung zu vermeiden. Weiterhin besteht die Aufgabe darin, die Säuberung des Filtermaterials möglichst einfach zu gestalten, um eventuelle Arbeitsunterbrechungen kurz zu halten. Zur Aufgabe gehört, dass auf technisch aufwendige Bauteile verzichtet wird, wodurch eine kostengünstige Herstellung ermöglicht wird. Ein weiteres konstruktives Merkmal ist die einfache Zerlegbarkeit, mit den dadurch gewonnenen Vorteilen bei der Einlagerung und der Mobilität.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein schlauchförmiges Filterelement (9-12), das vertikal aufgehängt betrieben wird. Das Filterelement besteht aus einem feinmaschigen Gewebeschlauch (11) mit speziell ausgeformten Kappen (9+12) an den beidseitigen Enden. Die kopfseitige Kappe(9) verfügt über einen Wassereinlauf und einer Vorrichtung zur Strömungslenkung (10). Die fussseitige Kappe (12) verfügt über einen Schmutzwasserablauf, der durch einen Hahn oder Zugschieber (2) geschlossen wird.
Das Filterelement hängt an einem Gestell (4-8) über einem Sammelbehälter (1). Der Sammelbehälter hat zwei Ablauföffnungen. Einen Ablauf für das gereinigte Wasser in Richtung Teich oder Pool und einen zweiten Ablauf mit Hahnverschluss für das Schmutzwasserkonzentrat.
Die Auslassöffnung zum Teich hat eine Muffe (3) mit großen Querschnitt um den Fließwiderstand gering zu halten und einen dadurch bedingten Rückstau im Behälter zu vermeiden. Die Muffe der Auslassöffnung dient als Aufnahme eines passenden Leitungsrohrs für den Rücklauf des gereinigten Wassers in den Teich.
Der Schmutzwasserablauf ist mit dem Fussstück des Filterelements verbunden. Die Leitung wird durch ein Rohr aus dem Behälter geführt und endet mit einem Verschlusshahn, oder Zugschieber mit Schlauchanschluss (2) Im Filterbetrieb ist der Hahn oder Zugschieber geschlossen.
Das verschlammte Wasser wird durch den Schlammsauger in den Schlauchanschluss (6) über das Koppelstück (7) in die kopfseitige Kappe (9) des Filterelementes gefördert. Verschlussplatten in den Trägerrohren verhindern einen ungewollten Abfluss über das Rohrgestänge. Durch eine Strömungsumlenkung (10) fliesst das Schmutzwasser nicht mittig in das Filterelement, sondern wird gleichmäßig auf das röhrenförmige Filtergewebe (11) geleitet. Der schmale umlaufende Schlitz erzeugt eine Düsenwirkung wodurch das Gewebe von anhaftenden Partikeln kontinuierlich freigespült wird.
Durch die Zwangsführung und den verschlossenen Ablauf muss Schmutzwasser des Schlammsaugers das Filtergewebe durchdringen. Es wird im Sammelbehälter (1) aufgefangen und fließt über die Auslassöffnung in den Teich oder Pool zurück. Alle Partikel die größer sind als die Maschenweite des Filtergewebes werden im Filterschlauch separiert und als schlammiges Konzentrat zurückgehalten.
Im Verlauf des Filterprozesses steigt der Pegel des Schlammkonzentrates langsam im Filtertelement an, bis das obere Ende des Filterelementes erreicht wird. Wird der Hahn (2) geöffnet, kann das angesammelte Schutzwasserkonzentrat durch Schwerkraft über eine angeschlossene Schlauch- oder Rohrleitung gezielt ablaufen. Bleibt die Schlammpumpe während der Entleerung des Filterkörpers in Betrieb, erhöht sich die Abflussgeschwindigkeit und anhaftende Partikel werden weggespült. Der Reinigungsvorgang dauert nur wenige Sekunden. Nach dem Schliessen des Hahnes kann der Filterbetrieb wieder aufgenommen werden.
Durch eine Aneinanderreihung und Kopplung mehrere Filterelemente wird die Schlamm-Aufnahmekapazität erhöht und die Reinigungsintervalle verlängert.
Das Tragegestell des oder der Filterelemente ist zerlegbar ausgestaltet. Nach der Demontage kann das Gestell und die Filterelemente platzsparend im Auffangbehälter untergebracht werden.
Mit der vorliegenden Filteranlage erhält man ein sehr vorteilhaft ausgebildetes , mobiles Filtergerät zur Wasserrückgewinnung bei der Teichreinigung. Gleichzeitig kann es universell auch als stationäre Filteranlage im Umwälzkreislauf eines Teiches eingesetzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der 1-3 erläutert. Es zeigen:

1 den Aufbau des Schlammfilters aus den Einzelteilen,
2 den betriebsbereiten Schlammfilter in zwei Ansichten,
3 eine Variante des Schlammfilters mit aneinandergereihten Filterelementen.

Bezugszeichenliste

1: Auffangbehälter
2: Abwasserablauf mit Hahn/Zugschieber und Schlauchanschluss
3: Steckmuffe für das Rücklaufrohr
4: Befestigungsklemme für Tragegestell
5: Trägerrohr (teilbar)
6: Schlauchanschluss Schmutzwasserzulauf
7: Koppelstück
8: Scheibe als Rohrverschluss
9: Filterelement-Kopfstück mit Zulauföffnung
10: Vorrichtung zur Strömungsumlenkung
11: Filterschlauch aus feinmaschigem Gewebe
12: Filterelement Fussstück mit Schmutzwasseraustrittsöffnung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102007006448 A1 [0007]

Claims

Schmutzwasserfilter zur Entfernung von partikulären Feststoffteilchen aus Fluiden insbesondere als Schmutzwasserfilter für Schlammsauger zur Reinigung von Gewässeranlagen wie Teichen und Pools, mit einem Schmutzwasserzulauf (6), einem Sammelbehälter (1) mit einer Rückführung des behandelten Wassers in das Gewässer, alternativ einer Direktaufstellung in einer Flachstelle des Gewässers ohne Sammelbehälter, einer verschliessbaren Leitung (2) für das Schmutzkonzentrat und einem an einem Gestell (4-8) vertikal aufgehängten Filterelement 9-12) mit Strömungsumlenkung (10), dadurch gekennzeichnet, dass das Filtermedium aus einem feinmaschigen schlauchförmigen Gewebe besteht und bei Eintritt des angesaugte Schmutzwassers in den Filterraum eine Umlenkung des Volumenstromes von der Schlauchmitte zur Schlauchwand anhaftende Partikel in den Innenraum spült und das von Feststoffen und Sediment mechanisch gereinigte Wasser durch die Filterwand nach aussen dringt.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement aus einem feinmaschigen, faltbaren Gewebe mit zwei Endkappen und einer Vorrichtung zur Strömungsumlenkung besteht.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Filterelement an einem Gestell vertikal aufgehängt ist.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Schmutzwasserzuleitung auf der Oberseite des Filterelementes erfolgt.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Wasseraustritt bei verschlossener Austrittsöffnung nur durch das Filtergewebe erfolgen kann.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das gereinigte Wasser nach Durchdringung des Filtergewebes in einem Sammelbehälter aufgefangen wird und von dort gezielt in das Gewässer zurückfliessen kann.
Schmutzwasserfilter nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen der Abwasserleitung das Schmutzkonzentrat aus dem Filterelement abfliessen kann, ohne dass der Wasserzulauf durch die Pumpe unterbrochen werden muss.
Schmutzwasserfilter dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbesserung der Transport und der Lagereigenschaften das Filterelement gefaltet und das Tragegestell kleinräumig zerlegt werden kann.
Schmutzwasserfilter dadurch gekennzeichnet, dass die Filterkapazität durch Aneinanderreihung mehrerer Filterelement in einem gemeinsamen Gestell erhöht werden kann. (3)