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Die Erfindung betrifft eine Weiche für ein Materialflusssystem mit einem Rahmen, wobei an dem Rahmen ein erstes Rohrstück für den Materialzufluss angeordnet ist und wobei an dem Rahmen ein zweites Rohrstück und ein drittes Rohrstück für den Materialabfluss angeordnet sind.
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Aus dem Stand der Technik sind zum Beispiel Drehrohrweichen bekannt, wobei der Materialzufluss über ein rotierendes Verbindungsstück zu dem gewünschten Materialabfluss transportiert werden kann. Diese Systeme können aber den Nachteil haben, dass sie eine gewisse Bauhöhe benötigen, um den Transportweg zum Materialabfluss sicherzustellen.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Weiche für den Materialfluss zu schaffen.
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Die Aufgabe wird mit einer Weiche mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weiterhin wird die Aufgabe mit einem Materialflusssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Bei der gattungsgemäßen Weiche wird vorgeschlagen, dass zwischen dem ersten Rohrstück und dem zweiten Rohrstück und dritten Rohrstück ein verschieblich gelagerter Schlitten angeordnet ist, wobei an dem Schlitten ein erstes Verbindungsstück zur Verbindung des ersten Rohrstückes mit dem zweiten Rohrstück und ein zweites Verbindungsstück zur Verbindung des ersten Rohrstückes mit dem dritten Rohrstück angeordnet ist, wobei über eine Verschiebung des Schlittens entweder das erste Verbindungsstück mit dem ersten Rohrstück und dem zweiten Rohrstück oder das zweite Verbindungsstück mit dem ersten Rohrstück und dem dritten Rohrstück in Eingriff bringbar ist.
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Der Rahmen kann insbesondere als Stahlrahmen ausgebildet sein. Das bedeutet, dass der Rahmen zumindest teilweise Stahl umfassen kann oder sogar vollständig aus Stahl besteht.
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Die Weiche kann insbesondere als Schiebeweiche ausgebildet sein. Das bedeutet, dass der Schlitten der Weiche in einer Erstreckungsrichtung hin und her verschiebbar ausgebildet ist. Dabei kann der Schlitten insbesondere derart ausgebildet sein, dass der Schlitten quer zu einem Materialfluss, der von dem Materialzufluss zu dem Materialabfluss verlaufen kann, verschiebbar ausgebildet ist. Quer bedeutet insbesondere, dass die die Verschiebbarkeit im Wesentlichen orthogonal zum Materialfluss verläuft.
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Durch die Weiche kann der Materialfluss auf einfache Weise von dem ersten Rohrstück zu dem zweiten Rohrstück oder dem dritten Rohrstück je nach Bedarf umgelenkt werden. Dabei können weiterhin zum Beispiel Materialvermischungen vermieden werden, wenn durch das erste Rohrstück für den Materialzufluss mehr als ein unterschiedliches Material gefördert wird.
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Insbesondere können bei Materialflusssystemen auf eine bestimmte Anzahl an Materialleitungen, bzw. Rohrleitung, pro System begrenzt sein. Durch die Weiche kann eine Rohrleitung eingespart werden.
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Der Schlitten der Weiche kann über ein pneumatisches System verschieblich in dem Rahmen gelagert sein.
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Über ein pneumatisches System kann der Schlitten auf einfache und kostengünstige Weise verschoben werden und zudem an automatisches System gekoppelt werden. Bei dem pneumatischen System wird Druckluft dazu verwendet wird, um mechanische Arbeit, in diesem Fall das Verschieben des Schlittens, zu verrichten
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Das erste Verbindungsstück der Weiche kann geradlinig ausgebildet sein, wobei das erste Rohrstück und das zweite Rohrstück über das erste Verbindungsstück linear miteinander verbindbar sind.
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Geradlinig bedeutet insbesondere, dass das erste Verbindungsstück keine wesentlichen Richtungsänderungen aufweist. Dabei ist denkbar, dass über das erste Verbindungsstück eine lineare Verbindung des ersten Rohrstückes und des zweiten Rohrstückes erreicht werden kann.
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Das zweite Verbindungsstück der Weiche kann schräg ausgebildet sein, wobei das erste Rohrstück und das zweite Rohrstück über das zweite Verbindungsstück unter der Bildung eines Winkels miteinander verbindbar sind.
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Der Winkel kann zwischen dem ersten Rohrstück und dem zweiten Verbindungsstück und ein weiterer Winkel zwischen dem zweiten Verbindungsstück und dem dritten Rohrstück gebildet werden. Der Winkel umfasst insbesondere 75°, 45° oder 30°.
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Insbesondere durch die Ausgestaltung eines ersten geradlinigen Verbindungsstückes und eines zweiten schrägen Verbindungsstückes kann eine kompakte Weiche bereitgestellt werden, wobei das erste Rohrstück als Materialzufluss für sowohl das zweite Rohrstück als auch für das dritte Rohrstück fungieren kann.
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Es ist aber auch denkbar, dass das erste Verbindungsstück und/oder das zweite Verbindungsstück andere Geometrien aufweisen können.
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Eine Stellungsüberwachung des ersten Verbindungsstückes und des zweiten Verbindungsstückes kann über wenigstens einen Näherungsschalter erfolgen. Ferner vorteilhaft kann die Stellungsüberwachung über wenigstens zwei Näherungsschalter erfolgen, wobei die Näherungsschalter am pneumatischen System angeordnet sind.
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Als Näherungsschalter können zum Beispiel induktive Näherungsschalter, kapazitive Näherungsschalter, magnetische Näherungsschalter, optische Näherungsschalter, Lichtschranken oder Ultraschall-Näherungsschalter zum Einsatz kommen.
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Über eine Stellungsüberwachung kann insbesondere die Positionsermittlung des ersten und zweiten Verbindungsstückes erfolgen, um einen störungsarmen bzw. störungsfreien Materialfluss, insbesondere in der Verbindungsschnittstelle zwischen den Rohrstücken und den Verbindungsstücken, zu gewährleisten.
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Das erste Rohrstück und/oder das zweite Rohrstück und/oder das dritte Rohrstück können stoffschlüssig mit dem Rahmen verbunden Sein. Insbesondere können das erste Rohrstück und/oder das zweite Rohrstück und/oder das dritte Rohrstück über eine Schweißverbindung mit dem Rahmen verbunden sein. [A7]
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Auf diese Weise kann eine kostengünstige Weiche bereitgestellt werden, die Die Aufgabe wird weiterhin mit einem gattungsgemäßen Materialflusssystem gelöst. Das gattungsgemäße Materialflusssystem hat eine Weiche, die nach einem der oben genannten Ausbildungen ausgestaltet ist, das Materialflusssystem hat einem Materialzufluss, wobei über den Materialzufluss wenigstens zwei unterschiedliche Materialien gefördert werden und wobei der Materialzufluss mit dem ersten Rohrstück verbunden ist, und mit einem ersten Materialabfluss und einem zweiten Materialabfluss, wobei der erste Materialabfluss mit dem zweiten Rohrstück und der zweite Materialabfluss mit dem dritten Rohrstück verbunden sind.
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Bei dem gattungsgemäßen Materialflusssystem wird vorgeschlagen, dass in dem ersten Materialabfluss und in dem zweiten Materialabfluss jeweils nur eine Art von Materialien gefördert wird.
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Auf diese Weise kann ein Materialflusssystem bereitgestellt werden, bei dem keine Materialvermischungen stattfinden bzw. deutlich verringert werden, wenn zwei verschiedene Arten von Materialen durch eine gemeinsame Rohrleitung für den Materialzufluss gefördert werden können. Insbesondere werden diese Material nicht gleichzeitig durch die gemeinsame Rohrleitung für den Materialzufluss gefördert, sondern nacheinander. Durch die Weiche kann dann jeweils eine Art von Materialien zu dem zweiten Rohrstück oder dem dritten Rohrstück gefördert werden. So kann zudem eine Zuleitung eingespart werden, da verschiedene Materialien über eine Rohrleitung transportiert werden können.
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Der unbestimmte Begriff „ein“ ist als solcher und nicht als Zahlwort zu verstehen. Die Ausbildung der vorliegenden Erfindungen ist skalierbar. So ist denkbar, dass an der Weiche mehrere Materialzuflüsse angeordnet sind und/oder dass mehr als zwei Materialabflüsse an der Weiche angeordnet sind. Auf diese Weise ist die Weiche dazu eingerichtet, verschiedene Materialzuflüsse mit verschiedenen Materialabflüssen zu verbinden. Die Erfindung ist ausdrücklich nicht nur auf drei Rohrstücke für den Materialzufluss und den Materialabfluss und auch ausdrücklich nicht nur auf zwei Verbindungsstücke eingeschränkt, sondern umfasst darüber hinausgehend auch eine Vielzahl von Kombinationen des Materialzu- und abflusses.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen beispielhaft mit den beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 - zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Weiche für ein Materialflusssystem in einer ersten Weichenstellung;
- 2 - zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Weiche nach 1 für ein Materialflusssystem in einer zweiten Weichenstellung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Weiche 1 für ein Materialflusssystem in einer ersten Weichenstellung. Die Weiche hat einen Rahmen 2, wobei an dem Rahmen 2 ein erstes Rohrstück 3 für einen Materialzufluss und ein zweites Rohrstück 4a und ein drittes Rohrstück 4b jeweils für den Materialabfluss angeordnet ist. Zwischen dem ersten Rohrstück 3 und dem Zweiten Rohrstück 4a und dem Dritten Rohrstück 4b ist ein verschieblich gelagerter Schlitten 5 angeordnet.
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An dem verschieblich gelagerten Schlitten 5 ist ein erstes Verbindungsstück 6a und ein zweites Verbindungsstück 6b angeordnet. Deutlich wird, dass das erste Verbindungsstück 6a dazu eingerichtet ist, das erste Rohrstück 3 und das zweite Rohrstück 4a miteinander zu verbinden.
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Aus der 2 wird deutlich, dass das zweite Verbindungsstück 6b dazu eingerichtet ist, das erste Rohrstück 3 und das dritte Rohrstück 4b miteinander zu verbinden. In der 2 ist somit eine zweite Weichenstellung der Weiche 1 zu erkennen.
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Durch Zusammenschau der 1 und 2 wird deutlich, dass der verschieblich gelagerte Schlitten 5 über ein pneumatisches System 7. Dabei wird Druckluft dazu verwendet wird, um mechanische Arbeit, in diesem Fall das Verschieben des Schlittens 5, zu verrichten. Somit kann der Schlitten von der ersten Weichenstellung gemäß 1 zur zweiten Weichenstellung gemäß 2 und zurück verlagert werden.
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Deutlich wird, dass das erste Verbindungsstück 6a geradlinig, bzw. linear, und das zweite Verbindungsstück 6b schräg ausgebildet ist, wobei durch die Schräge Ausbildung des zweiten Verbindungsstückes 6b das erste Rohrstück 3 und das dritte Rohrstück 4b unter der Ausbildung eines Winkels miteinander verbindbar sind. Durch die lineare Ausbildung des ersten Verbindungsstückes 6a und die schräge Ausbildung des zweiten Verbindungsstückes 6b kann eine besonders kompakte Weiche 1 bereitgestellt werden.
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Die Weiche 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Schiebeweiche ausgebildet. Das bedeutet, dass der Schlitten 5 der Weiche 1 in einer Erstreckungsrichtung E hin und her verschiebbar ausgebildet ist. Dabei ist der Schlitten 5 derart ausgebildet, dass der Schlitten 5 quer zu einem Materialfluss M, der von dem Materialzufluss zu dem Materialabfluss verläuft, verschiebbar ausgebildet ist. Ein Verschieben des Schlittens 5 erfolgt dabei im Wesentlichen orthogonal zum Materialfluss.
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Die Verschiebung des Schlittens 5 kann über eine Stellungsüberwachung des ersten Verbindungsstückes 6a und/oder des zweiten Verbindungsstückes 6b überwacht werden. Dabei kann die Stellungsüberwachung zum Beispiel durch Näherungsschalter erfolgen, die an dem pneumatischen System 7 angeordnet sind. Auf diese Weise kann die richtige Positionierung des ersten Verbindungsstückes 6a und des zweiten Verbindungsstückes 6b an den Rohrstücken 3, 4a, 4b sichergestellt werden, sodass der Materialfluss M nicht blockiert oder beeinträchtigt wird.
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Durch die Weiche 1 kann der Materialfluss M auf einfache Weise zu dem zweiten Rohrstück 4a und dem dritten Rohrstück 4b umgelenkt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Weiche
- 2
- Rahmen
- 3
- Erstes Rohrstück
- 4a
- Zweites Rohrstück
- 4b
- Drittes Rohrstück
- 5
- Schlitten
- 6a
- Erstes Verbindungsstück
- 6b
- Zweites Verbindungsstück
- 7
- Pneumatisches System
- E
- Erstreckungsrichtung
- M
- Materialfluss