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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betätigen einer Fenstereinheit, insbesondere eine Dachfenstereinheit, mit einem bewegbaren und/oder verriegelbaren Fensterelement. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fenstersystem mit einer Fenstereinheit und einer solchen Vorrichtung.
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Üblicherweise werden Fenstersysteme, wie Dachfenster oder dergleichen, eingesetzt, die mittels eines Aktuators ein automatisches Öffnen und Schließen in eine Öffnungsstellung und in eine Schließstellung erlauben. Bei manuell zu öffnenden und zu schließenden Fenstereinheiten eines Fenstersystems, wird auf einen solchen Aktuator, und damit auf eine automatische Betätigungsmöglichkeit, verzichtet.
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Insbesondere die Verriegelung der Fenstereinheit in der Schließstellung muss entweder automatisch, über einen oder mehrere Aktuatoren, erfolgen oder manuell eingestellt bzw. gelöst werden, um eine Betätigung des Fensterelementes zu erlauben.
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Darüber hinaus können die Aktuatoren derart viel Bauraum einnehmen, dass sie außerhalb der Fenstereinheit angeordnet werden müssen und damit das Gesamterscheinungsbild des Fenstersystems beeinträchtigen, insbesondere bei der Verwendung bzw. dem Einsatz als ein Dachfenstersystem.
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Insofern bietet sich üblicherweise die Umsetzung eines Fenstersystems als eine automatisch betätigbare bzw. angetriebene Variante oder als eine manuell bedienbare Variante an.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Fenstersystem anzugeben, welches einfach und effizient bedienbar ist, insbesondere sowohl automatisch bzw. angetrieben als auch manuell betätigbar ist, sowie ein vorteilhaftes Erscheinungsbild bereitstellt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist das Fenstersystem mit einer Fenstereinheit, insbesondere einer Dachfenstereinheit, und einer Betriebsvorrichtung zum Betätigen einer Fenstereinheit vorgesehen. Die Fenstereinheit weist ein bewegbares und verriegelbares Fensterelement und eine Fensterverriegelungskomponente auf, wobei die Betriebsvorrichtung eine Motoreinheit, eine Antriebseinheit und eine Verriegelungseinheit aufweist.
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Die Motoreinheit ist zum bedarfsweisen Antreiben der Antriebseinheit vorgesehen, sodass das Fensterelement der Fenstereinheit mittels der bedarfsweise angetriebenen Antriebseinheit zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung bewegbar ist.
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Die Verriegelungseinheit ist zur bedarfsweisen Verschränkung, insbesondere Ineinandergreifen, mit der Fensterverriegelungskomponente der Fenstereinheit vorgesehen, sodass die Fenstereinheit bedarfsweise verriegelbar ist, insbesondere in der Schließstellung des Fensterelements der Fenstereinheit verriegelbar ist.
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Die Antriebseinheit ist in wenigstens eine Bewegungsrichtung derart selbsthemmend ausgestaltet, sodass das Fensterelement der Fenstereinheit in mindestens einer ersten Halteposition, die zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung liegt, durch die Antriebseinheit, insbesondere in einem durch die Motoreinheit nicht angetriebenen Zustand der Antriebseinheit, gehalten bzw. abgestützt werden kann.
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Die Fensterverriegelungskomponente der Fenstereinheit ist ferner zum manuellen Entriegeln und Verriegeln des Fensterelementes mit der Verriegelungseinheit ausgebildet, wobei das Fensterelement zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung durch einen Benutzer manuell bewegbar ist, insbesondere gegen die selbsthemmende Antriebseinheit bzw. entgegen der Selbsthemmung der Antriebseinheit manuell bewegbar ist.
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Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, dass das Fenstersystem bzw. die Fenstereinheit des Fenstersystems sowohl manuell als auch automatisch betätigbar ist, insbesondere indem die Verriegelung der Fenstereinheit mit der Verriegelungseinheit der Betriebsvorrichtung sowohl manuell als auch (voll-)automatisch bzw. angetrieben, mittels der Motoreinheit, in Eingriff gebracht werden kann.
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Insofern erlaubt die vorliegende Erfindung, trotz der Integration der Betriebsvorrichtung zur automatischen bzw. angetriebenen Betätigung der Fenstereinheit, ebenso eine parallele manuelle Bedienung des Fenstersystems. Der Benutzer kann die Bedienart des Fenstersystems beliebig wählen und/oder kombinieren. So kann trotz der manuellen Bedienbarkeit auch eine gesteuerte Benutzung, beispielsweise im Sinne einer sogenannten Smart-Home-Funktion, in eben gleicher Weise zur Verfügung gestellt werden.
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Unter der Schließstellung und der Öffnungsstellung der Fenstereinheit sind im Sinne der vorliegenden Erfindung vorzugsweise die jeweiligen Endpunkte des Bewegungsumfangs der Fenstereinheit bzw. des Fensterelementes der Fenstereinheit zu verstehen. Die Öffnungsstellung beschreibt insbesondere die/den maximale(n) Öffnungsposition bzw. -grad des Fensterelementes, wobei die Schließstellung diejenige Position des Fensterelementes beschreibt, in der die Fenstereinheit komplett geschlossen ist. Zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung kann die Fenstereinheit bzw. das Fensterelement der Fenstereinheit vorzugsweise beliebig viele verschiedene, auch stufenlos einstellbare, Haltepositionen mit unterschiedlichen Öffnungsgraden einnehmen. Alternativ oder ergänzend hierzu, können spezifische Haltepositionen des Fensterelementes vordefiniert sein, beispielsweise im Sinne von Halterastern oder dergleichen.
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Unter einem bedarfsweisen Verschränken der Fenstereinheit durch ein Zusammenwirken, insbesondere ein Ineinandergreifen, der Verriegelungseinheit mit der Fensterverriegelungskomponente ist insbesondere zu verstehen, dass die Fenstereinheit und die Betätigungsvorrichtung miteinander verschränkbar bzw. in Eingriff zu bringen sind. Auf diese Weise ist das Fensterelement in seiner Schließstellung sicherbar bzw. abschließbar und insbesondere gegenüber einem ungewollten Eindringen von außen gesichert bzw. geschützt.
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Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die Antriebseinheit selbsthemmend ausgestaltet ist, insbesondere in wenigstens eine Bewegungsrichtung. Auf diese Weise kann die Antriebseinheit nicht nur zur Bewegung des Fensterelementes zwischen der Öffnungs- und der Schließstellung dienen. Vielmehr ist es möglich, dass das Fensterelement in einer beliebigen oder einer vordefinierten Halteposition zwischen der Öffnungs- und Schließstellung durch die selbsthemmende Antriebseinheit gehalten werden kann, insbesondere in einem nicht angetriebenen Zustand der Antriebseinheit. Vorzugsweise bedarf es demzufolge keinen Antrieb durch die Motoreinheit, sondern die selbsthemmende Eigenschaft der Antriebseinheit allein ist ausreichend, um das Fensterelement in der gewünschten (Halte-)Position zu halten.
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Die Motoreinheit kann im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere als ein Elektromotor, wie z.B. ein Schrittmotor, ausgebildet sein, als ein Kolbenantrieb oder dergleichen.
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Unter einer Fensterverriegelungskomponente kann im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl eine Mechanik, und/oder eine Elektronik, zur Interaktion mit der Verriegelungseinheit verstanden werden, als auch ein Handgriff oder Bedienelemente zur Betätigung durch einen Benutzer des Fenstersystems als ein Teil der Fensterverriegelungskomponente zu verstehen sein können. Somit kann der Benutzer anhand des Bedienelements das Fensterelement manuell ver- bzw. entriegeln und ferner eine Position des Fensterelementes manuell verändern.
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Darüber hinaus ist es möglich, dass das selbe Bedienelement auch zur angetrieben bzw. automatischen Bedienung des Fenstersystems vorgesehen sein kann. Alternativ kann ein weiteres Bedienelement, zum Beispiel eine zusätzliche Fernbedienung oder eine (Smartphone-)App in Kombination mit einem Mobilgerät, zur automatischen bzw. angetriebenen Verwendung des Fenstersystems vorgesehen sein.
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Auf diese Weise ist ein Fenstersystem bereitstellbar, dass insbesondere sowohl zur automatischen bzw. angetrieben sowie zur manuellen Bedienung gleichermaßen geeignet ist und somit eine einfache Verwendbarkeit sowie eine stufenlose Verstellung des Fensterelementes sicherstellt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Motoreinheit bewegbar, insbesondere bewegbar gelagert, sodass die Motoreinheit wenigstens eine erste Motorposition oder eine zweite Motorposition einnimmt bzw. einnehmen kann, wobei die Verriegelungseinheit in der ersten Motorposition verriegelt ist, insbesondere durch das bedarfsweise Verriegeln mit der Fensterverriegelungskomponente der Fenstereinheit, und in der zweiten Motorposition entriegelt ist, und wobei die Motoreinheit in der zweiten Motorposition zum bedarfsweisen Antreiben der Antriebseinheit vorgesehen ist, sodass das Fensterelement der Fenstereinheit zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung bewegbar ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich die Motoreinheit derart zwischen mindestens der ersten und zweiten Motorposition bewegen lässt, dass ein Antreiben der Antriebseinheit durch die Motoreinheit ausschließlich in der zweiten Motorposition ausübbar ist. Dies kann beispielsweise derart sichergestellt werden, dass ein kraft- und/oder formschlüssiger Eingriff zwischen der Motoreinheit und der Antriebseinheit zur Kraftübertragung beim Übergang der Motoreinheit in die zweite Motorposition hergestellt wird.
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In der ersten Motorposition ist vorgesehen, dass die Verriegelungseinheit und die Fensterverriegelungskomponente miteinander verschränkt bzw. verriegelt sind, insbesondere durch einen kraft- und/oder formschlüssigen Eingriff ineinander. Auf diese Weise ist eine Sicherung der Fenstereinheit bzw. des Fensterelementes in der Schließstellung sichergestellt. Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass ein(em) kraft- und/oder formschlüssiger Eingriff zwischen der Motoreinheit und der Antriebseinheit in der ersten Motorposition verhindert bzw. vorgebeugt wird.
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Alternativ können die erste und zweite Motorposition einen Eingriff auf die Antriebseinheit sowie einen mangelnden/gelösten Eingriff bezüglich der Antriebseinheit darstellen, wobei die Motoreinheit im Gesamten keine räumliche Bewegung ausführt.
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Gemäß einer weiteren Alternative kann vorgesehen sein, dass die Motoreinheit und die Antriebseinheit dauerhaft, insbesondere in der ersten Motorposition und der zweiten Motorposition, kraft- und/oder formschlüssig miteinander verbunden sind bzw. miteinander in Eingriff stehen.
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Anhand der ersten und zweiten Motorposition ist eine funktionale Entkopplung der Sicherung bzw. Verriegelung des Fensterelementes von der Bewegung des Fensterelementes effizient bereitstellbar, insbesondere in dem vorzugsweise lediglich eine einzelne Motoreinheit zur Umsetzung notwendig ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Motoreinheit und die Verriegelungseinheit kraft- und/oder formschlüssig gekoppelt, wobei die Motoreinheit die Verriegelungseinheit zwischen der ersten Motorposition und der zweiten Motorposition mitführt bzw. mitnimmt, sodass die Verriegelung bzw. Verschränkung und die Entriegelung der Verriegelungseinheit, insbesondere durch das bedarfsweise Ineinandergreifen mit der Fensterverriegelungskomponente der Fenstereinheit, mittels bzw. anhand der Motoreinheit bedarfsweise einstellbar ist.
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Vorzugsweise wird im Rahmen des automatischen bzw. angetriebenen Betriebs des Fenstersystems ein Entriegeln bzw. Verriegeln der Fenstereinheit erreicht, indem die Motoreinheit zwischen der ersten Motorposition und der zweiten Motorposition bewegt wird bzw. wechselt.
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Eine solche Bewegung der Motoreinheit kann beispielsweise durch einen geometrisch begrenzten Freiheitsgrad sichergestellt werden. So ist es vorstellbar, dass ein Eingriff mit der Antriebseinheit die zweite Motorposition darstellt und in der Folge eine weitergehende Bewegung der Motoreinheit verhindert wird.
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Alternativ kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die bereits in der ersten Motorposition miteinander kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff stehende Motor- und Antriebseinheit bei der Kraftübertragung durch die Motoreinheit eine erste Bewegung der Motoreinheit in die zweite Motorposition zulassen. In diesem Sinne kann auch eine Form einer Hysterese vorgesehen sein, um die Überführung der Motoreinheit zwischen der ersten und zweiten Motorposition zu erlauben.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Antriebseinheit einen Spindelantrieb auf, insbesondere eine Gewindestange mit einer antreibbaren Spindelmutter, wobei der Spindelantrieb mittels der Motoreinheit, insbesondere durch Antreiben der Spindelmutter und/oder der Gewindestange, wenigstens teilweise in eine translatorische bzw. axiale Richtung bewegbar ist.
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Insbesondere können einzelne Teile des Spindelantriebs in eine translatorische Bewegung überführt werden. Vorzugsweise weist der Spindelantrieb eine Gewindestange auf, welche sich in die translatorische, insbesondere axiale Richtung fortbewegen lässt. Auf diese Weise kann eine Längenverstellung mittels des Spindelantriebs erzielt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Spindelantrieb, vorzugsweise mit einer Gewindestange und einer Spindelmutter, über einen mechanischen Eingriff der Motoreinheit auf die Spindelmutter antreibbar ist. So kann beispielsweise die in axialer Richtung fixierte Spindelmutter in rotatorischer Richtung angetrieben bzw. beschleunigt werden, um auf diese Weise eine translatorische Bewegung der Gewindestange des Spindelantriebs zu ermöglichen. Alternativ kann die Gewindestange angetrieben werden, wobei die Spindelmutter rotatorisch und axial fixiert ist, um durch eine Rotation der Gewindestange einen translatorischen bzw. axialen Vortrieb zu erlauben.
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Anhand des Spindelantriebs, vorzugsweise umgesetzt mittels einer Gewindestange, ist ferner die selbsthemmende Ausgestaltung der Antriebseinheit auf einfache und zuverlässige Weise umsetzbar. Es wird ein wartungsarmer, kostengünstiger Antrieb für das Fenstersystem bereitgestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Antriebseinheit ein Kniehebelelement auf, welcher an einem ersten Ende mit dem Spindelantrieb der Antriebseinheit kraft- und/oder formschlüssig verbunden ist und an einem zweiten Ende kraft- und/oder formschlüssig mit dem Fensterelement verbunden ist. Der Kniehebel ist mittels dem durch die Motoreinheit angetriebenen Spindelantrieb derart bewegbar, dass die Fenstereinheit zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung bewegbar ist.
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Das Kniehebelelement ist vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet, dass eine axiale bzw. translatorische Bewegung des Spindelantriebs in eine Schwenkbewegung der Fenstereinheit übertragen werden kann. Das Kniehebelelement dient in diesem Sinne als ein Kraftübertragungselement.
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Es ist eine einfach, zuverlässige und kostengünstige Struktur zur Überführung der Fenstereinheit zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung bereitstellbar.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die Betriebsvorrichtung ferner ein Leitschienenelement auf, in dem der Spindelantrieb in Verbindung mit dem Kniehebel aufgenommen, insbesondere geführt, ist.
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Das Leitschienenelement kann insbesondere den Spindelantrieb und das Kniehebelelement derart aufnehmen, dass eine zweckmäßige Bewegung der Fenstereinheit bzw. des Fensterelements sicher geführt ist.
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Darüber hinaus kann das Leitschienenelement zusätzlich eine Federkassette bzw. ein Federelement aufnehmen. Eine solches Federelement kann beispielsweise zur Vorspannung des Kniehebelelementes und/oder des Spindelantriebs dienen.
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Auf diese Weise ist ein ständiger Kraftschluss mit der Fenstereinheit bzw. dem Fensterelement sichergestellt. Es kann eine unmittelbare und effiziente Kraftübertragung im Rahmen des angetrieben bzw. automatischen Betriebs des Fenstersystems erfolgen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Fenstereinheit ferner einen Fensterrahmen auf, wobei Betriebsvorrichtung in dem Fensterrahmen integriert ausgebildet ist, insbesondere vollständig integriert ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist die Betriebsvorrichtung sowohl vor Umwelteinflüssen geschützt, als auch ein vorteilhaftes Gesamterscheinungsbild des Fenstersystems sichergestellt ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die Betriebsvorrichtung entlang einer Seite der Fenstereinheit erstreckt, entlang derer die Fenstereinheit eine Schwenkachse zur Bewegung zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung aufweist. Insofern kann die Betriebsvorrichtung orthogonal zur Schwenkachse ausgebildet sein bzw. ausgerichtet sein bzw. verlaufen.
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Vorzugsweise ist die Schwenkachse der Fenstereinheit längsseitig der Fenstereinheit vorgesehen. Besonders bevorzugter Weise ist die Schwenkachse der Fenstereinheit entlang der Höhenrichtung, d.h. in einem eingebauten Zustand der Fenstereinheit zwischen dem oberen und unteren Ende der Fenstereinheit, vorgesehen.
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Somit kann eine Bewegung der Fenstereinheit, im Sinne einer Schwenkbewegung zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung, vorzugsweise mit einem optimalen Verhältnis zwischen Bewegungsumfang der Betriebsvorrichtung und notwendigem Kraftaufwand bereitgestellt werden.
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Die wesentliche Erstreckungsrichtung der Betriebsvorrichtung ist vorzugsweise entlang der längsten Seite der Fenstereinheit angeordnet. Die Betriebsvorrichtung nimmt in diesem Sinne lediglich in Breitenrichtung des Fenstersystems einen geringfügigen zusätzlichen Bauraum ein.
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Somit ist ein unauffälliger, kompakter und vorteilhafter Gesamteindruck des erfindungsgemäßen Fenstersystems sichergestellt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Fensterverriegelungskomponente eine Eckumlenkung mit einem (Pilz-)zapfen, zum lösbaren Eingriff in eine Nut der Verriegelungseinheit, auf.
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Auf diese Weise ist ein einfache sowie kostengünstige und sichere Verschränkung zwischen der Fensterverriegelungskomponente und der Verriegelungseinheit der Betriebsvorrichtung bereitstellbar
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Die Erfindung wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügte schematische Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt:
- 1 perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Betriebsvorrichtung in Kombination mit einer Fensterverriegelungskomponente eines Fenstersystems.
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In 1 ist eine perspektivische Darstellung einer Betriebsvorrichtung 10 eines Fenstersystems 1 in Kombination mit einer Fensterverriegelungskomponente 50 gezeigt.
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Insbesondere werden die wesentlichsten Komponenten zur angetriebenen Betätigung bzw. zum automatischen Betrieb des Fenstersystems 1 sowie zur manuellen Betätigung des Fenstersystems 1 exemplarisch dargestellt und veranschaulicht.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel in 1 ist die Betriebsvorrichtung 10 des Fenstersystems 1 mit einer Motoreinheit 20, einer Antriebseinheit 30 und einer Verriegelungseinheit 40.
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Die Antriebseinheit 30 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 mit einem Spindelantrieb 32 in Kombination mit einem Kniehebel 34 vorgesehen. Der Kniehebel ist an einem ersten Ende kraft- und/oder formschlüssig mit dem Spindelantrieb 32 und an einem zweiten Ende zur kraft- und/oder formschlüssigen Verbindung mit einem Fensterelement der Fenstereinheit vorgesehen, um eine Bewegung des Fensterelementes zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung herbeizuführen bzw. zu erlauben.
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Darüber hinaus kann die Antriebseinheit 30 ein Leitschienenelement 36 zur Aufnahme und/oder Führung der Antriebseinheit 30 aufweisen. Ebenso ist es möglich, dass innerhalb des Leitschienenelements eine oder mehrere Federelemente zur Unterstützung der Antriebseinheit 30 vorgesehen sind.
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Die Motoreinheit 20 kann vorzugsweise eine erste Motorposition oder eine zweite Motorposition einnehmen. In diesem Sinne kann die Motoreinheit 20 zwischen der ersten und zweiten Motorposition beweglich sein. Alternativ können die erste und zweite Motorposition einen Eingriff auf die Antriebseinheit 30 sowie einen mangelnden/gelösten Eingriff auf die Antriebseinheit 30 darstellen.
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Anhand der ersten und zweiten Motorposition der Motoreinheit sind mindestens zwei verschiedene voneinander getrennte Funktionsarten der Motoreinheit 20 verfügbar.
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In der zweiten Motorposition kann die Motoreinheit 20 die Antriebseinheit 30 antreiben. Insbesondere kann eine Kraftübertragung von der Motoreinheit 20 auf die Antriebseinheit 30 erfolgen. In diesem Sinne greift die Motoreinheit 20 auf die Antriebseinheit 30 kraft- und/oder formschlüssig ein.
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Vorzugsweise kann die Antriebseinheit 30 bzw. der Spindelantrieb 32 mit einer Gewindestange und einer Spindelmutter ausgebildet sein. So kann die Motoreinheit 20 die Spindelmutter antreiben und eine axiale bzw. translatorische Bewegung der Gewindestange herbeiführen. Alternativ kann die Gewindestange durch die Motoreinheit 20 antreibbar sein, wobei die Spindelmutter rotatorisch und axial fixiert ist, sodass eine axiale bzw. translatorische Bewegung der Gewindestange bereitstellbar ist.
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In der ersten Motorposition ist die Motoreinheit 20 von der Antriebseinheit 30 (funktional) getrennt, sodass vorzugsweise kein kraft- und/oder formschlüssiger Eingriff auf die Antriebseinheit zu derem bedarfsweisen Antreiben vorliegt. Des Weiteren ist die Verriegelungseinheit 40 in der ersten Motorposition verriegelt, insbesondere durch einen kraft- und/oder formschlüssigen Eingriff mit der Fensterverriegelungskomponente 50. So ist bevorzugter Weise vorgesehen, dass in der ersten Motorposition der Motoreinheit 20 die Fenstereinheit verriegelt bzw. gesichert ist und das Fensterelement nicht zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung bewegt werden kann.
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Vorzugsweise ist ferner vorgesehen, dass die Verriegelung der Fenstereinheit durch eine Bewegung der Motoreinheit 20 von der ersten Motorposition in die zweite Motorposition gelöst bzw. entriegelt werden kann. Des Weiteren kann bei der Überführung von der ersten in die zweite Motorposition ein kraft- und/oder formschlüssiger Eingriff der Motoreinheit 20 auf die Antriebseinheit 30 erfolgen, sodass die Antriebseinheit 30 in der zweiten Motorposition antreibbar ist.
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Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Motoreinheit 20 die Verriegelungseinheit 40 von der ersten Motorposition in die zweite Motorposition mitführt bzw. mitnimmt und auf diese Weise eine Bewegung der Verriegelungseinheit 40 ausgeführt wird. Hierdurch kann der Eingriff bzw. die Verschränkung zwischen der Verriegelungseinheit 40 und der Fensterverriegelungskomponente 50 gelöst werden. Das Fensterelement ist anschließend zwischen der Schließ- und Öffnungsstellung bewegbar, in angetriebener Form mittels der Motoreinheit 20 oder vorzugsweise auch manuell durch einen Benutzer des Fenstersystems 1.
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Sofern die Motoreinheit 20 von der zweiten Motorposition in die erste Motorposition übergeht, wird ein Eingriff zwischen der Verriegelungseinheit 40 und der Fensterverriegelungskomponente 50 herbeigeführt.
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Indem die Antriebseinheit 30 als eine selbsthemmende Antriebseinheit 30 ausgebildet ist, kann das Fensterelement der Fenstereinheit vorzugsweise in einer beliebigen Halteposition zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung angeordnet/positioniert/gehalten werden.
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Insbesondere im Falle der Ausbildung der Antriebseinheit 30 als einem Spindelantrieb 32, mit einer Gewindestange und einer Spindelmutter, kann die Gewichtskraft des geöffneten Fensterelementes durch die selbsthemmende Wechselwirkung zwischen den Gewinden der Gewindestange und der Spindelmutter aufgenommen werden, sodass das Fensterelement offengehalten werden kann.
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Des Weiteren erlaubt die selbsthemmende Ausgestaltung der Antriebseinheit 30 eine manuelle Verstellung des Fenstersystems bzw. des Fensterelementes der Fenstereinheit. So kann ein Benutzer des Fenstersystems das Fensterelement manuell zwischen der Öffnungsstellung und der Schließstellung bewegen und in einer beliebigen Position anordnen.
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Des Weiteren ist die Fensterverriegelungskomponente 50 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach 1 vorzugsweise mit einer Eckumlenkung und einem (Pilz-)Zapfen, zum zweckmäßigen Eingriff in eine Nut der Verriegelungskomponente 40, vorgesehen.
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Darüber hinaus kann die Fensterverriegelungskomponente 50 auch einen Handgriff oder ein anderweitiges Betätigungs- bzw. Bedienelement aufweisen, um eine manuelle Bedienung des Fenstersystems durch einen Benutzer zu erlauben.
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Insbesondere kann anhand der Eckumlenkung mit dem Pilzzapfen der Fensterverriegelungskomponente 50 eine manuelle Ent- bzw. Verriegelung der Fenstereinheit erfolgen.
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Das Fenstersystem ist vorzugsweise vollständig manuell bedienbar, vollständig angetrieben bzw. automatisch bedienbar, als auch im Sinne einer hybriden Benutzung, d.h. gleichzeitig und/oder zeitweise manuell und automatisch bzw. angetrieben verwendbar.
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Bevorzugter Weise ist vorgesehen, dass die Betriebsvorrichtung 10 in einem Rahmen der Fenstereinheit integriert bzw. angeordnet ist. Insbesondere kann die Betriebsvorrichtung 10 an einer Längsseite der Fenstereinheit angeordnet werden, vorzugsweise entlang bzw. orthogonal zu einer Schwenkachse des Fensterelementes.
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So ist eine platzsparende und unauffällige Integration der Betriebsvorrichtung bereitstellbar.
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Zusammenfassend kann mittels der vorliegenden Erfindung eine einfache und vorteilhafte Betätigung des Fenstersystems bereitgestellt werden, nämlich vollständig manuell oder vollständig automatisch bzw. angetrieben oder im Sinne einer hybriden bzw. wechselnden Verwendung, wobei ferner das Gesamterscheinungsbild des Fenstersystems durch die Motoreinheit bzw. den Aktuator nicht beeinträchtigt wird. Insofern ist ein erfindungsgemäßes Fenstersystem insbesondere auch als ein Dachfenstersystem einsetzbar.
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Darüber hinaus erlaubt die selbsthemmende Antriebseinheit der Betriebsvorrichtung eine stufenlose und/oder stufenweise Einstellung der Fenstereinheit zwischen der Schließstellung und der Öffnungsstellung auf effiziente Weise.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fenstersystem
- 10
- Betriebsvorrichtung
- 20
- Motoreinheit
- 30
- Antriebseinheit
- 32
- Spindelantrieb
- 34
- Kniehebelelement
- 36
- Leitschienenelement
- 40
- Verriegelungseinheit
- 50
- Fensterverriegelungskomponente