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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Elektrofahrrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Elektrofahrräder wie E-Bikes erfreuen sich als emissionsfreies und zugleich sportliches Fortbewegungsmittel großer Beliebtheit. Für unterschiedliche Einsatzfelder sind besonders geeignete Fahrradtypen beispielsweise mit einem Vorderbau zum Lastentransport verfügbar. Der Radstand des Elektrofahrrads sowie die Lastentransportfläche werden hierbei bereits in der Entwicklungsphase an das Anwendungsgebiet des Elektrofahrrads angepasst.
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Nachteilig ist hierbei, dass die Herstellung des Fahrradrahmens ohne eine Lastentransportfläche sowie mit unterschiedlichen Lastentransportflächen und Radständen aufwendig ist. Die Lastentransportfläche sowie der Radstand sind ferner anschließend nicht an eine spätere Verwendung beim Kunden anpassbar. Ein Umbau zu einem Fahrrad ohne Lastentransportfläche ist nicht möglich. Dies gilt ebenfalls für einen Umbau von einem einspurigen Fahrrad zu einem mehrspurigen Fahrrad und umgekehrt.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Elektrofahrrad bereitzustellen, welches eine optimierte Rahmenausbildung bei unterschiedlichen möglichen Lastentransportflächen und Radständen sowie ohne Lastentransportfläche aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Elektrofahrrad mit der Merkmalskombination des Anspruchs 1 gelöst.
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Das erfindungsgemäße Elektrofahrrad hat einen Fahrradrahmen und zumindest einen elektrischen Antriebsmotor, wobei der Fahrradrahmen einen Hinterbau zur Aufnahme mindestens eines Hinterrads, ein Sitzrohr, ein Unterrohr und ein Lenkrohr aufweist. Erfindungsgemäß ist ein am Lenkrohr auf Höhe des Unterrohrs modular wechselbar festlegbarer Vorderbau mit Radaufnahmen für zumindest ein Vorderrad vorgesehen. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Vorderbau lediglich im Übergangsbereich vom Unterrohr zum Lenkrohr an diesem festlegbar ist. Dadurch ist die Montage stark vereinfacht und ein schneller Wechsel ermöglicht. Unter einem modular wechselbaren Vorderbau werden hierbei alternativ je nach gewünschter Größe, Radstand, Spurbreite u. dgl. anbringbare Vorderbauten verstanden. Die Vorderbauart ist anschließend auch beim Fachhändler an die Verwendung beim Kunden anpassbar. Beispielsweise sind Vorderbauarten mit unterschiedlicher Vorderbaugröße, Radständen und/oder Spurbreiten ein- sowie mehrspurig verfügbar.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn ein gleichbleibender Fahrradrahmen zur Montage verschiedener modular wechselbarer Vorderbauten vorgesehen ist. Vorzugsweise ist der Fahrradrahmen als Tiefeinsteigerrahmen ausgeführt. Die Vorderbauart ist vorzugsweise variierbar bei gleichbleibendem Rahmenaufbau. Fertigungstechnisch ist dies besonders vorteilhaft, da auch für unterschiedliche Vorderbauten nur eine Rahmenlänge herzustellen ist.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform weist ein modular wechselbarer Vorderbau eine Radaufnahme für zumindest ein Vorderrad auf. Eine Ausführungsform mit einem einzelnen Vorderrad ohne Lastentransportfläche ermöglicht ein besonders kompaktes Fahrrad.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel eines Lastenfahrrads sind die modular wechselbaren Vorderbauten mit einer Lastentransportfläche versehen.
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Die modular wechselbaren Vorderbauten besitzen vorzugsweise Lastentransportflächen unterschiedlicher Größe. Dadurch ist das erfindungsgemäße Fahrrad von einer besonders kompakten Ausführung bis hin zu unterschiedlichen Transportaufgaben anpassbar.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung weisen die modular wechselbaren Vorderbauten eine Aufnahme für ein Transportsystem auf. Das Transportsysteme ist vorzugsweise eine Ladefläche, eine Transportbox, wie eine Cargobox oder ein Hardcase, ein Kindersitz oder eine Transporttasche.
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Das Transportsystem ist vorzugsweise ein in die modular wechselbaren Vorderbauten integriertes Transportsystem. Bei einem Transportsystem mit einem Kindersitz kann ein integriertes Rückhaltesystem vorgesehen sein. Ladeflächen oder Transportboxen weisen zur Ladungssicherung vorzugsweise zumindest ein Sicherungsband o. dgl. oder entsprechende Verbindungsmöglichkeiten für Sicherungsbänder auf.
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Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, wenn die verschiedenen modular wechselbaren Vorderbauten unterschiedliche Radstände aufweisen. Der Radstand bzw. Achsabstand ist hierbei mittels unterschiedlichen montierbaren Vorderbauten variabel, da diese eine unterschiedliche Länge und/oder unterschiedlich positionierte Radaufnahmen aufweisen.
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Für einen langen Radstand kann die Längsposition der Radaufnahmen am Vorderbau ferner vorzugsweise weiter vorne vorgesehen, d. h. in Fahrtrichtung nach vorne versetzt sein. Bei einem kurzen, kompakten Radstand kann die Längsposition der Radaufnahmen am Vorderbau nach hinten entgegen der Fahrtrichtung versetzt sein.
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Die wechselbaren Vorderbauten sind vorteilhaft mit unterschiedlicher Gesamtlänge ausgebildet. Vorzugsweise ist die Gesamtbreite ebenfalls bei den wechselbaren Vorderbauten unterschiedlich vorgesehen. Dadurch sind neben einer Radstandvariation unterschiedlich große nutzbare Transportflächen ermöglicht.
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Vorzugsweise wird zumindest eine Elektrofahrradausbildung mit kurzem Vorderbau, kompaktem Radstand und kompakter Transportfläche und eine Elektrofahrradausbildung mit langem Vorderbau, langem Radstand und großer Transportfläche vorgesehen.
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Bei einem kompakten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel sind die modular wechselbaren Vorderbauten einspurig und weisen eine Nabenlenkung auf. Die Nabenlenkung ermöglicht hierbei einen Anschluss an den Lenkgestängeanschluss für längere Vorderbauten.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein modular wechselbarer Vorderbau zweispurig ausgebildet und weist Radaufnahmen für zwei Vorderräder auf.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn verschiedene modular wechselbare Vorderbauten unterschiedliche Spurbreiten aufweisen. Dadurch sind beispielsweise unterschiedlich große Transportflächen möglich.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit kompakter, kleiner Spurbreite beträgt diese etwa 400 mm bis 600 mm, vorzugsweise etwa 500 mm. Eine im Bereich zwischen den Vorderrädern angeordnete Transportbox kann eine Länge von etwa 400 mm bis 700 mm, vorzugsweise 540 mm und eine Breite von etwa 100 mm bis 400 mm, vorzugsweise etwa 160 mm und eine Höhe im Bereich von etwa 200 bis 600 mm, vorzugsweise etwa 380 mm aufweisen.
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Gemäß eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels mit einer mittleren Spurbreite beträgt diese etwa 500 mm bis 700 mm, vorzugsweise etwa 600 mm. Eine im Bereich zwischen den Vorderrädern angeordnete Transportbox kann eine Länge von etwa 400 mm bis 800 mm, vorzugsweise 550 mm und eine Breite von etwa 100 mm bis 500 mm, vorzugsweise etwa 240 mm und eine Höhe im Bereich von etwa 200 bis 600 mm, vorzugsweise etwa 380 mm aufweisen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Elektrofahrrad mit einer großen Spurbreite ist diese etwa 600 mm bis 900 mm, vorzugsweise etwa 730 mm. Eine im Bereich zwischen den Vorderrädern angeordnete Transportbox kann eine Länge von etwa 300 mm bis 800 mm, vorzugsweise 400 mm und eine Breite von etwa 200 mm bis 500 mm, vorzugsweise etwa 300 mm und eine Höhe im Bereich von etwa 200 bis 600 mm, vorzugsweise etwa 320 mm aufweisen.
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Vorzugsweise sind die modular wechselbaren mehrspurigen Vorderbauten mit einer Neigetechnik versehen. Das mehrspurige Fahrrad mit Neigetechnik kombiniert die Fahrstabilität eines dreirädrigen Fahrrads mit der Wendigkeit eines zweirädrigen Fahrrads. Eine vorgesehene Transportbox neigt sich beim Fahren in den Kurven mit. Die Lenkung wird mittels einer Verlagerung des Körpergewichts nach links oder rechts unterstützt.
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Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn sich das Fahrrad im stehenden Zustand, z.B. vor einer Verkehrsampel, ohne Absteigen des Fahrzeugführers stabilisiert. Vorzugsweise erfolgt das Stabilisieren eines mehrspurigen Fahrrads beim Halten mittels Aktivieren der Neigetechnik. Die Neigetechnik kann gesperrt werden, eine Neigung verhindern und das Fahrrad im stehenden Zustand halten.
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Fertigungstechnisch wird es bevorzugt, wenn der Vorderbau einen am Lenkrohr anbringbaren, tragenden Unterbau aufweist. Der Unterbau bildet eine tragende Struktur aus und verfügt über eine Schnittstelle zur Verbindung von Vorderbau und Lenkrohr.
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Die modular wechselbaren Vorderbauten weisen bei einer vorteilhaften Ausführungsform jeweils einen Unterbau mit unterschiedlicher Länge auf.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die modular wechselbaren Vorderbauten am Lenkrohr mittels einer einheitlichen Schnittstelle festlegbar sind. Vorzugsweise bildet die Schnittstelle eine mechanische Schnittstelle zur Befestigung der modular wechselbaren Vorderbauten aus. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist lediglich eine einzige Schnittstelle vorgesehen. Zusätzlich kann diese Schnittstelle auch zur elektrischen und/oder hydraulischen Verbindung zwischen dem Vorderbau und dem Fahrradrahmen dienen.
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Zur Verbesserung des Fahrkomforts ist der Fahrradrahmen vorzugsweise mit zumindest einem Elastomerdämpfer versehen. Vorteilhafterweise können Elastomergelenke zwischen Rahmenrohrteilen als Drehdämpfer verwendet werden. Dadurch wird ein elastomergedämpftes Fahrwerk ausgebildet.
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Hierbei wird bevorzugt zumindest ein Elastomerdämpfer den Sitzstreben zugeordnet, so dass ein elastomergedämpfter Hinterbau erreicht wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführung des Elektrofahrrads ist der elektrische Antriebsmotor ein Mittelmotor. Vorzugsweise wird ein als Tretlagermotor ausgebildeter Mittelmotor verwendet. In das Antriebssystem ist vorteilhafterweise ein stufenloses, automatisches Getriebe integriert.
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Gemäß einer vorteilhaften Fahrradausbildung ist der Antriebsstrang, vorzugsweise ein Zahnriementrieb, ein Kettentrieb oder eine Gelenkwelle, zumindest abschnittsweise in einem Rahmenrohr, insbesondere einer Kettenstrebe, angeordnet. Dadurch ist ein wartungsfreier oder wartungsarmer integrierter Antriebsstrang ohne Verschmutzungsgefahr ermöglicht.
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Gemäß einer alternativen, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der elektrische Antriebsmotor ein Nabenmotor. Vorzugsweise wird ein Hinterradnabenmotor verwendet. Alternativ oder zusätzlich können Vorderradnabenmotoren eingesetzt werden.
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Ein Elektrofahrrad mit reduzierten mechanischen Komponenten kann vorzugsweise einen Tretlagergenerator bzw. Tretlagerdynamo aufweisen. Die beim Treten erzeugte elektrische Leistung dient zum Aufladen einer Antriebsbatterie und/oder kann direkt den Antriebsmotor versorgen. Ein Drive-by-Wire oder Chainless-Drive-System mit reduzierten mechanischen Antriebskomponenten wird erreicht. Besondere Vorteile sind hierbei, dass wenig Einschränkungen in Design und Funktionalität insbesondere bei Lastenrädern erreicht werden. Die Verwendung rein elektrischer Komponenten ermöglicht Gestaltungsoptionen, die mit mechanischen Komponenten nicht möglich sind. Eine Kosten- und Aufwandsreduktion in der Produktion beispielsweise durch den Entfall des mechanischen Teils des Antriebsstrangs wird erreicht. Ein weiterer Vorteil ist die Verschleißminimierung und dadurch die vereinfachte Wartung des Antriebsstrangs. Fahrgefühl und Dynamik können durch Abstimmungsoptimierungen verbessert werden. Die mechanische Schaltung wird vorteilhafterweise durch eine elektronische Hand- oder Automatikschaltung ersetzt. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit der Rückgewinnung (Rekuperation) von Bremsenergie, wobei die beim Bremsen entstehende Energie der Antriebsbatterie zugeführt wird und die Reichweite erhöht. Ferner ist es möglich die Antriebsbatterie während der Fahrt zu laden, in dem durch den Pedalantrieb eine höhere Leistung erzeugt wird als die für das Fahren benötigte wodurch die Reichweite ausgedehnt werden kann.
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Vorzugweise ist die Antriebsbatterie hinter dem Sitzrohr angeordnet. Alternativ oder zusätzlich ist die Antriebsbatterie im Bodenbereich der Transport- bzw. Frachtbox angeordnet.
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Ein modular wechselbarer Lastenträger, wie ein Gepäckträger, Kindesitz u. dgl., kann hinter dem Sitzrohr am Elektrofahrradrahmen festlegbar sein. Vorzugsweise wird zumindest eine Fahrradausbildung mit kompakter Gepäckträgerfläche und eine Fahrradausbildung mit langer Gepäckträgerfläche sowie ggf. Kindersitz vorgesehen. Es kann beispielsweise ein lediglich im Bereich der Radaufnahme abgestützter Gepäckträger, welcher optimal für einen gedämpften Hinterbau geeignet ist, oder ein Gepäckträger mit Befestigung im Bereich der Radaufnahme und am Hinterbau vorgesehen sein.
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Das erfindungsgemäße Elektrofahrrad hat bevorzugt ein integriertes Cockpit. Die Cockpitanzeige ist vorzugsweise im Lenker integriert. Vorteilhafterweise ist die Anzeige hierbei in den Mittelbereich des Lenkers eingelassen.
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Die modular wechselbaren mehrspurigen Vorderbauten können bei einem alternativen Ausführungsbeispiel zur universellen Montage an unterschiedlich ausgebildeten Fahrradrahmen mit geeigneten Schnittstellen vorgesehen werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen die Zeichnungen im Einzelnen:
- 1 eine Seitenansicht von rechts eines erfindungsgemäßen Elektrofahrrads mit modular wechselbar festlegbaren Vorderbauten;
- 2 eine Seitenansicht von rechts eines Elektrofahrrads mit einem einspurigen Vorderbau;
- 3 eine Seitenansicht von rechts eines Elektrofahrrads mit einem zweispurigen Vorderbau mit kompaktem Radstand;
- 4 eine Seitenansicht von rechts eines Elektrofahrrads mit einem zweispurigen Vorderbau mit langem Radstand;
- 5 eine perspektivische Darstellung eines Elektrofahrrads mit einem zweispurigen Vorderbau mit kleiner Spurbreite;
- 6 eine Vorderansicht des Elektrofahrrads aus 5;
- 7 eine Draufsicht des Elektrofahrrads aus 5;
- 8 eine perspektivische Darstellung eines Elektrofahrrads mit einem zweispurigen Vorderbau mit mittlerer Spurbreite;
- 9 eine Vorderansicht des Elektrofahrrads aus 8;
- 10 eine Draufsicht des Elektrofahrrads aus 8;
- 11 eine perspektivische Darstellung eines Elektrofahrrads mit einem zweispurigen Vorderbau mit großer Spurbreite;
- 12 eine Vorderansicht des Elektrofahrrads aus 11;
- 13 eine Draufsicht des Elektrofahrrads aus 11;
- 14 eine schematische Darstellung eines Elektrofahrrads im Bereich des Hinterbaus und
- 15 eine Detaildarstellung des Cockpitbereichs.
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1 zeigt eine schematische Seitenansicht von rechts eines Elektrofahrrads 1 mit einem Fahrradrahmen 2 und einem als Mittelmotor 4 bzw. Tretlagermotor ausgeführten elektrischen Antriebsmotor vor der Montage des Vorderbaus 20a-c an einer Schnittstelle S. Der Fahrradrahmen 2 ist als Tiefeinsteigerrahmen mit einem Hinterbau 6 zur Aufnahme eines Hinterrads 8, einem Sitzrohr 10, Sitzstreben 12, Kettenstreben 14 einem Unterrohr 16 und einem Lenkrohr 18 ausgebildet. Erfindungsgemäß sind zur Montage am Lenkrohr 18 auf Höhe des Unterrohrs 16 modular wechselbar festlegbare Vorderbauten 20a-c mit Radaufnahmen 22a-c für zumindest ein Vorderrad 24a, ein Vorderradpaar 24b oder ein Vorderradpaar 24c vorgesehen. Die modular wechselbaren Vorderbauten 20a-c sind am Lenkrohr 18 mittels der einheitlichen Schnittstelle S festlegbar. Die Schnittstelle S bildet eine mechanische, elektrische und hydraulische Verbindung aus. Der Vorderbau 20a-c ist hierbei lediglich im Übergangsbereich 26 vom Unterrohr 16 zum Lenkrohr 18 an diesem befestigbar. Hierbei ist ein gleichbleibender Fahrradrahmen 2 zur Montage der verschiedenen modular wechselbaren Vorderbauten 20a-c vorgesehen.
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Wie im Folgenden näher erläutert wird, sind modular wechselbare Vorderbauten 20a-c je nach gewünschter Größe, Radstand, Spurbreite u. dgl. einsetzbar.
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Wie insbesondere 2 zu entnehmen ist, welche eine Seitenansicht von rechts des Fahrrads 1 aus 1 mit montiertem Vorderbau 20a zeigt, weist der Vorderbau 20a eine Radaufnahme 22a für ein einzelnes Vorderrad 24a mit Nabenlenkung auf. Die Nabenlenkung ermöglicht hierbei einen Anschluss an den Lenkgestängeanschluss für längere Vorderbauten. Diese Ausführungsform mit einem einzelnen Vorderrad 24a ohne Lastentransportfläche ermöglicht ein besonders kompaktes Fahrrad.
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Zur Verbesserung des Fahrkomforts ist der Fahrradrahmen mit Elastomergelenken 36 in den Sitzstreben 12 versehen, so dass ein elastomergedämpfter Hinterbau 6 erreicht wird.
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Der Antriebsstrang mit Zahnriementrieb ist abschnittsweise in der Kettenstrebe 14 geführt. Dadurch ist ein wartungsfreier oder wartungsarmer integrierter Antriebsstrang ohne Verschmutzungsgefahr für den Fahrer ermöglicht.
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Gemäß den 3 und 4 ist das Elektrofahrrad 1 als Lastenfahrrad modifiziert, wobei die modular wechselbaren Vorderbauten 20b, 20c mit einer Lastentransportfläche 28a, 28b versehen sind. Hierbei sind die Vorderbauten 20b, 20c zweispurig ausgebildet und weisen Radaufnahmen 22 für ein linkes und ein rechtes Vorderrad 24b, 24c auf. Die modular wechselbaren Vorderbauten 22b, 20c besitzen Lastentransportflächen 28a, 28b unterschiedlicher Größe. Dadurch ist das Fahrrad von einer besonders kompakten Ausführung siehe 1 und 2 bis hin zu unterschiedlichen Transportaufgaben gemäß den 3 oder 4 anpassbar.
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Die modular wechselbaren Vorderbauten 20b, 20c sind mit einer Aufnahme oder einer Integration für ein Transportsystem 30 versehen. Das Transportsystem ist gemäß den 3 und 4 eine Transportbox 32a, 32b.
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Fertigungstechnisch wird es bevorzugt, wenn der Vorderbau 20b, 20c einen am Lenkrohr 18 anbringbaren, tragenden Unterbau 34b, 34c aufweist. Die modular wechselbaren Vorderbauten 20b, 20c weisen jeweils einen Unterbau 34b, 34c mit unterschiedlicher Länge auf.
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Die modular wechselbaren Vorderbauten 20b, 20c ermöglichen unterschiedliche Radstände KRS, LRS. Die wechselbaren Vorderbauten 20b, 20c sind mit unterschiedlichen Gesamtlängen L1, L2 ausgebildet. Die Gesamtbreite ist ebenfalls bei den wechselbaren Vorderbauten 20a, 20c unterschiedlich vorgesehen. Dadurch sind neben einer Radstandvariation unterschiedlich große nutzbare Gepäckträgerflächen ermöglicht.
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3 zeigt hierbei eine Elektrofahrradausbildung mit kurzem Vorderbau 20b, kompaktem Radstand KRS und kompakter Transportfläche 28a.
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Eine Elektrofahrradausbildung mit langem Vorderbau 20c, langem Radstand LRS und großer Transportfläche 28b ist in 4 dargestellt.
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Anhand der 5 bis 13, welche räumliche Darstellungen und jeweils eine Vorderansicht sowie eine Draufsicht zeigen, werden Fahrräder mit unterschiedlich großen Vorderbauten näher erläutert.
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Bei einem Fahrrad gemäß den 5 bis 7 mit kleiner Spurbreite SB1 beträgt diese etwa 500 mm. Die im Bereich zwischen den Vorderrädern 24 angeordnete Transportbox 32a hat eine Länge L1 von etwa 540 mm und eine Breite B1 von etwa 160 mm und eine Höhe H1 im Bereich von etwa 380 mm.
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Gemäß einem anhand der 8 bis 10 erläuterten Ausführungsbeispiel mit einer mittleren Spurbreite SB2 beträgt diese etwa 600 mm. Eine im Bereich zwischen den Vorderrädern 24 angeordnete Transportbox 32b hat eine Länge L2 von etwa 550 mm, eine Breite B2 von etwa 240 mm und eine Höhe H2 von etwa 380 mm.
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Bei einem Elektrofahrrad gemäß den 11 bis 13 mit einer großen Spurbreite SB3 beträgt diese etwa 730 mm. Eine im Bereich zwischen den Vorderrädern 24 angeordnete Transportbox 32c hat eine Länge L3 von etwa 400 mm, eine Breite B3 von etwa 300 mm und eine Höhe H3 von etwa 320 mm.
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Die modular wechselbaren mehrspurigen Vorderbauten 20b-c sind mit einer Neigetechnik versehen, so dass ein optimiertes Kurvenverhalten erreicht ist.
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Wie anhand 14 dargestellt ist, welche eine schematische Ansicht des Elektrofahrrads im Bereich des Hinterbaus 6 ohne Vorderbau zeigt, sind modular wechselbare Lastenträger 38a-c hinter dem Sitzrohr 10 am Fahrradrahmen 2 festlegbar. Eine Fahrradausbildung mit kompaktem Gepäckträger 38a, eine Fahrradausbildung mit langem Gepäckträger 38b sowie eine Variante eines Lastenträgers 38c mit Kindersitzen 40 kann vorgesehen werden.
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Gemäß 15, welche den Lenkerbereich des Elektrofahrrads zeigt, hat dieses ein integriertes Cockpit 42. Die Cockpitanzeige ist im Lenker 44 integriert und in den Mittelbereich des Lenkers 44 eingelassen.
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Offenbart ist ein Elektrofahrrad 1 mit einem Fahrradrahmen 2 und mit zumindest einem elektrischen Antriebsmotor 4, wobei der Fahrradrahmen 2 einen Hinterbau 6 zur Aufnahme mindestens eines Hinterrads 8, ein Sitzrohr 10, ein Unterrohr 16 und ein Lenkrohr 18 aufweist. Erfindungsgemäß ist ein am Lenkrohr 18 auf Höhe des Unterrohrs 16 modular wechselbar festlegbarer Vorderbau 20a-c mit Radaufnahmen 22a-c für zumindest ein Vorderrad 24a-c vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektrofahrrad
- 2
- Fahrradrahmen
- 4
- Mittelmotor
- 6
- Hinterbau
- 8
- Hinterrad
- 10
- Sitzrohr
- 12
- Sitzstreben
- 14
- Kettenstreben
- 16
- Unterrohr
- 18
- Lenkrohr
- 20a-c
- Vorderbau
- 22
- Radaufnahme
- 24a-c
- Vorderrad
- 26
- Übergangsbereich
- 28a, b
- Lastentransportfläche
- 30
- Transportsystem
- 32a-c
- Transportbox
- KRS
- Kurzer Radstand
- LRS
- Langer Radstand
- SB1, SB2, SB3
- Spurbreite
- 34a-c
- Unterbau
- 36
- Elastomerdämpfer
- 38a-c
- Lastenträger
- 40
- Kindersitz
- 42
- Cockpit
- 44
- Lenker