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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Behandeln einer durch ein Rohr fließenden Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, aufweisend einen Grundkörper mit einer Durchführung für das Rohr.
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Kalk in Flüssigkeiten kann sich in den Rohren, an Haushaltsgeräten sowie an Duschen, Bädern und dergleichen ablagern. Bereits ab 50 °C kann sich Kalk an Metall, z.B. einer Heizung eines Boilers, anlegen. Dadurch erhöht sich der Energieverbrauch.
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Es sind Vorrichtungen zur Wasserenthärtung bekannt, bei denen ein magnetisches bzw. elektrisches Feld erzeugt wird.
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Diese Vorrichtungen werden an einem Rohr montiert, beispielsweise verschraubt. Um das magnetische bzw. elektrische Feld zu erzeugen, müssen diese Vorrichtungen mit elektrischem Strom versorgt werden.
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Nachteilig daran ist, dass sich die Montage vergleichsweise aufwändig gestaltet. Auch muss die Vorrichtung permanent mit Strom versorgt werden, wodurch dauerhaft Kosten entstehen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Behandeln einer durch ein Rohr fließenden Flüssigkeit zu schaffen, welche auf einfache Weise montiert werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
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Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung zum Behandeln einer durch ein Rohr fließenden Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, ausgebildet bzw. kann hierzu verwendet werden.
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Der Begriff „Behandeln“ ist breit zu verstehen und umfasst neben einem Enthärten jegliche Arten des Einwirkens, beispielsweise mittels magnetischer Felder, auf eine Flüssigkeit. Beispielsweise kann der Kalk nach dem Behandeln weiterhin in der Flüssigkeit enthalten sein.
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Bei dem Rohr kann es sich beispielsweise um eine Wasserleitung handeln. Vorzugsweise kann die Vorrichtung an einer Haupt- bzw. Zuleitung montiert werden. Dadurch kann die gesamte Flüssigkeit, welche zum Beispiel in ein Gebäude geleitet wird, behandelt werden.
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Beispielsweise ist das Rohr als ein, z.B. verzinktes, Eisenrohr, z.B. rostfreies, Stahlrohr, z.B. Edelstahlrohr, Kupferrohr oder Kunststoffrohr ausgebildet. Das Material des Rohrs ist grundsätzlich beliebig.
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Der Außendurchmesser des Rohrs kann z.B. zwischen 15 mm und 80 mm, vorzugsweise zwischen 18,9 mm und 75,9 mm, betragen.
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Die Vorrichtung kann bei bestehenden Rohren eingesetzt werden. Ein Umbau der Rohre ist nicht erforderlich.
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Die Vorrichtung weist einen Grundkörper auf.
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Der Grundkörper kann beispielsweise eine, zumindest abschnittsweise, runde, z.B. kreisförmige, ovale oder elliptische, Querschnittsform aufweisen. Alternativ oder zusätzlich kann die Querschnittsform beispielsweise, zumindest abschnittsweise, eckig, z.B. vier-, sechs- oder achteckig, sein. Dies ermöglicht beispielsweise Bauformen, welche weniger Platz benötigen als kreisförmige Querschnittsformen.
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Der Grundkörper weist eine Durchführung für das Rohr auf. Je nach Rohrdurchmesser kann die Durchführung entsprechend dimensioniert sein.
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Auf diese Weise kommt die Vorrichtung nicht mit der Flüssigkeit selbst in Kontakt, sodass Abnutzungen vermieden werden.
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Der Grundkörper weist zwei längliche Teilkörper auf. Beispielsweise können die Teilkörper als, vorzugsweise gleichgroße, Hälften ausgebildet sein.
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Die Teilkörper können z.B. eine Länge zwischen 10 cm und 30 cm, vorzugsweise von 20 cm, aufweisen.
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Vorzugsweise sind genau zwei Teilkörper vorgesehen. Alternativ können drei, vier oder mehr Teilkörper vorgesehen sein.
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Dadurch, dass der Grundkörper in wenigstens zwei Teilkörper aufgeteilt ist, kann die Vorrichtung auf einfache Weise an einem Rohr montiert werden. So können die Teilkörper auf das Rohr aufgesetzt und, vorzugsweise werkzeuglos, miteinander verbunden werden.
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Die Vorrichtung weist mehrere Magnete auf, welche spiralförmig um eine, vorzugsweise zentrale, Längsachse des Grundkörpers angeordnet sind.
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Je nach Länge des Grundkörpers können beispielsweise zwischen sechs bis zwölf Magnete vorgesehen sein.
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Die Magnete können beispielsweise im Grundkörper verbaut sein.
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Es ist möglich, die Magnete fest im Grundkörper anzuordnen. Beispielsweise können diese bereits bei der Herstellung in das Material des Grundkörpers eingelassen werden und/oder mit dem Grundkörper verklebt werden.
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Alternativ ist auch eine lösbare Befestigung der Magnete denkbar. Beispielsweise können die Magnete in Aussparungen des Grundkörpers angeordnet werden. Die Fixierung kann beispielsweise über eine Platte, z.B. ein, beispielsweise verzinktes, Blech, welche/s die Aussparungen verschließt, erfolgen.
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Durch die verwendeten Magnete ist vorzugsweise keine Stromversorgung notwendig. Dadurch können einerseits Betriebskosten reduziert werden. Andererseits ist ein autarker Betrieb möglich.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann z.B. auf den Einsatz chemischer Produkte, Salze und/oder Filter verzichtet werden.
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Die spiralförmige Anordnung der Magnete beeinflusst die Flüssigkeit positiv und kann z.B. zu einem rechtsdrehenden Wassereffekt führen.
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Dies scheint dazu zu führen, dass sich bis zu 98 % weniger Kalk an Metallen wie Heizstäben oder Kochplatten ablagert. Bei einer reduzierten Kalkablagerung werden die Haushaltsgeräte geschont, Energie eingespart und die Umwelt entlastet.
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Die Vorrichtung kann unabhängig von der Härte der Flüssigkeit eingesetzt werden.
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Der Geschmack der Flüssigkeit ändert sich hierbei - jedenfalls subjektiv - nicht, da die Mineralien, einschließlich des Kalks, in der Flüssigkeit erhalten bleiben.
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Auch scheint die Wäsche nach dem Waschen mit einer behandelten Flüssigkeit - jedenfalls subjektiv - deutlich weicher zu sein.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die Magnete als Permanentmagnete, vorzugsweise Supermagnete, ausgebildet.
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Beispielsweise können die Magnete als Stabmagnete ausgebildet sein.
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Die Permanentmagnete verschleißen nicht, sodass eine lange, wartungsfreie Haltbarkeit der Vorrichtung gegeben ist.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Magnete derart angeordnet, dass jeweils ein Nordpol oder Südpol in Richtung der Längsachse ausgerichtet ist.
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Der jeweilige Nord- oder Südpol der Magnete zeigt daher zur Längsachse.
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Beispielsweise können die Nord-Süd-Achsen der Magnete mit der Längsachse des Grundkörpers einen Winkel zwischen 60° und 120°, vorzugsweise zwischen 80° und 100°, z.B. 90°, einschließen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Pole benachbarter Magnete, die in Richtung der Längsachse ausgerichtet sind, unterschiedlich.
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Nord- und Südpole wechseln sich somit ab. So folgt auf einen Nordpol ein Südpol usw.
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Dies wirkt sich positiv auf die Flüssigkeit aus.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Teilkörper baugleich ausgebildet.
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Auf diese Weise können die Herstellungskosten reduziert werden.
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Auch wird eine fehlerhafte Montage ausgeschlossen. Die Orientierung der Teilkörper spielt hierbei keine Rolle.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Teilkörper als separate Bauteile ausgebildet.
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Vorzugsweise sind die Teilkörper vor der Montage nicht miteinander verbunden. Dies ermöglicht einen variablen Einsatz selbst an schwer zugänglichen Orten. Ferner können die Herstellungskosten dadurch gering gehalten werden.
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Alternativ können die Teilkörper vor der Montage miteinander verbunden sein, beispielsweise über ein Scharnier, z.B. Filmscharnier.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Teilkörper werkzeuglos miteinander verbindbar.
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Dies ermöglicht eine einfache und schnelle Montage.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Teilkörper über eine Magnet- und/oder Steckverbindung miteinander verbindbar bzw. im montierten Zustand miteinander verbunden.
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Die Steckverbindung kann beispielsweise eine oder mehrere Noppen an einem Teilkörper aufweisen, welche in eine oder mehrere Aufnahmen des anderen Teilkörpers eingesteckt werden können.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umgibt der Grundkörper die Längsachse und/oder das Rohr im montierten Zustand vollständig.
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Auf diese Weise wird die gesamte im Rohr fließende Flüssigkeit gleichmäßig behandelt.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Montage einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Behandeln einer Flüssigkeit, bei dem die Teilkörper um das Rohr gelegt und werkzeuglos miteinander verbunden werden.
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Beispielsweise können die Teilkörper über eine Magnet- und/oder Steckverbindung miteinander verbunden werden.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Die Teilkörper können dabei beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Dabei können z.B. Aussparungen ausgeformt werden. In diese Aussparungen können anschließend Magnete eingesetzt werden. Sind die Magnete verbaut, können die Aussparungen über eine Platte, z.B. Metallplatte, verschlossen werden. Beispielsweise kann die Platte mit dem Grundkörper verschraubt werden.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtung sind vorzugsweise dazu ausgebildet, nach einem oder mehreren der hier beschriebenen Verfahren montiert bzw. hergestellt zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Verfahren jeweils miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
- 2 eine teiltransparente Vorderansicht der Vorrichtung gemäß 1 im montierten Zustand.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellte Ausführungsform rein beispielhafter Natur ist. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Vorzugsweise kann die Anzahl und/oder Position der Magnete variieren.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 zeigt eine Vorrichtung zum Behandeln einer durch ein Rohr fließenden Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser.
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Ein Grundkörper 10 weist eine Durchführung 12 für das Rohr auf.
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Der Grundkörper 10 weist zwei längliche Teilkörper 14 mit Aussparungen 16 für Magnete 18 auf.
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Die Magnete 18 sind spiralförmig um eine zentrale Längsachse des Grundkörpers 10 bzw. des Rohrs angeordnet, wobei sich die Orientierung benachbarter Magnete 18 unterscheiden kann. So kann z.B. stets ein Nordpol N neben einem Südpol S angeordnet sein.
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Sind die Magnete 18 in die Aussparungen 16 eingesetzt, können diese über nicht dargestellte Platten verschlossen werden. Die Platten können an Löchern 20 des Grundkörpers 10 verschraubt werden.
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Jeder Teilkörper 14 kann Noppen 22 und/oder Aufnahmen 24 für die Noppen 22 aufweisen. Durch diese Steckverbindung 22, 24 können die Teilkörper 14 aneinander befestigt werden.
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Alternativ oder zusätzlich zu dieser Steckverbindung 22, 24 können auch Fixiermagnete 26 als Magnetverbindung vorgesehen sein, um die Teilkörper 14 aneinander zu befestigen.
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In 2 sind die beiden Teilkörper 14 aneinander befestigt. Die Montage erfolgt über die Magnet- und/oder Steckverbindung 26, 22, 24 vorzugsweise werkzeuglos.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Grundkörper
- 12
- Durchführung
- 14
- Teilkörper
- 16
- Aussparung
- 18
- Magnet
- 20
- Loch
- 22
- Noppe, Steckverbindung
- 24
- Aufnahme, Steckverbindung
- 26
- Fixiermagnet, Magnetverbindung
- N
- Nordpol
- S
- Südpol