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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wildträger. Ein solcher Wildträger wird üblicherweise am Heck eines Kraftfahrzeugs montiert, um im Rahmen der Jagd erlegte Tiere zu transportieren. Die Größe und Schwere eines erlegten Tieres und/oder die von diesem ausgehende Gefahr einer Verunreinigung sprechen mitunter gegen die Einlagerung des Tieres in dem Kofferraum.
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Ein Wildträger hat im Benutzungszustand eine sich im Wesentlichen horizontal über den Boden erstreckende Lagerfläche für das erlegte Stück Wild. Diese ragt von dem Kraftfahrzeug nach hinten ab, was beim Rangieren, Einparken und bei der jagdfernen Benutzung des Fahrzeugs hinderlich ist.
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Hier will die Erfindung eine Lösung anbieten und einen Wildträger vorschlagen, der robust für den Einsatz ist und sich platzsparend am Heck des Fahrzeuges unterbringen lässt.
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Im Hinblick darauf schlägt die vorliegende Erfindung einen Wildträger mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der Wildträger hat einen Rahmen mit Längs- und Querholmen. Die Längsholme erstrecken sich üblicherweise bei der Benutzung quer zur Fahrtrichtung des Fahrzeuges. Die Querholme erstrecken sich in Fahrtrichtung des Fahrzeuges. Der Rahmen ist üblicherweise ein im Grunde rechteckiger Rahmen. Einer der Längsholme ist mit einer Kopplungseinrichtung zur Kupplung des Wildträgers an einem Kupplungskopf eines Kraftfahrzeuges verbunden. Ein solcher Kupplungskopf wird üblicherweise an einem Fahrzeug montiert, um einen Anhänger zu ziehen. Es handelt sich um einen Kugelkopf. Die Kopplungseinrichtung des erfindungsgemäßen Wildträgers kann auf konventionelle Lösungen zurückgreifen.
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Nach der Erfindung sind die Querholme geteilt und nach innen verschwenkbar ausgebildet. So können die beiden im Benutzungszustand parallel und mit Abstand zueinander vorgesehenen Längsholme eng aneinander gebracht werden. Die Längsholme können dabei die nach innen verschwenkten Abschnitte der Querholme zwischen sich aufnehmen. Bevorzugt ist der Rahmen so ausgebildet, dass die Längsholme im zusammengeklappten Zustand unmittelbar gegeneinander anliegen, was eine besonders raumsparende Anordnung des Wildträgers in dem eingeklappten Zustand erlaubt. Dabei sind die Längsholme üblicherweise durchgehend und endseitig mit Gelenken versehen, wohingegen die Querholme und deren Segmente mit mehreren Gelenken ggf. faltbar und zusammenklappbar vorgesehen und ausgebildet sind. Dabei folgt die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Wildträgers der Überlegung, dass die zusammengeklappten Querträger möglichst eng und platzsparend an den neben- bzw. übereinander im geklappten Zustand vorgesehenen Längsträgern angelegt werden können.
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Bevorzugt sind die Querholme mit ihren entsprechenden Abschnitten um eine erste Schwenkachse verschwenkbar, und zwar in einer den Rahmen definierenden Ebene. Über diese erste Schwenkachse sind die entsprechenden Querholme mit den Längsholmen verbunden.
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Der Wildträger ist insgesamt robust ausgebildet. Dazu gehört, dass die den Rahmen bildenden Elemente insgesamt aus Metall, bevorzugt Edelstahl geformt sind. Auf die Verwendung von Schrauben wird weitgehend verzichtet, sodass keine Verbindungen gegeben sind, die sich lösen können.
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Die innerhalb des Rahmens vorgesehene Ablagefläche für das Stück Wild ist bevorzugt durch ein Netz gebildet, welches mit dem Rahmen verbunden ist. Das Netz wird üblicherweise von der Unterseite nach außen unter den Holmen hindurchgeführt und ist auf der Oberseite der Holme mit diesen verbunden, insbesondere vernietet. Dabei wird ein Ausreißen der einzelnen Bänder des Netzes dadurch vermieden, dass die mit den Holmen verbundenen Befestigungsmittel, insbesondere die Nieten unter Zwischenlage einer verbreiterten Distanzscheibe oder dergleichen gegen das jeweilige Band anliegen. Die Kreuzungspunkte der Bänder sind nach Art eines Gewebes über- bzw. untereinander geführt. An den Kreuzungspunkten sind die Bänder bevorzugt miteinander verbunden, bevorzugt durch Nieten. Auch hierbei werden beiderseits Distanz- oder Unterlegscheiben oder dergleichen unterlegt, um ein Ausreißen der Bänder zu vermeiden.
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Da das Netz auf der Unterseite unter den Holmen hindurchgeführt ist, bildet der Rahmen gleichzeitig auch eine seitliche Begrenzung der Ablagefläche. Auch die Verformung des Netzes begünstigt eine sichere Aufbewahrung des Stück Wild innerhalb des Rahmens.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen:
- 1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines Wildträgers in der Gebrauchsstellung;
- 2 das Ausführungsbeispiel nach 1 in einer nahezu vollständig zusammengeklappten Stellung und
- 3 eine perspektivische Seitenansicht eines Teils des Ausführungsbeispiels in einer nur teilweise zusammengeklappten Stellung.
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Die 1 bis 3 zeigen einen Wildträger 2 mit einem Rahmen 4. Der Rahmen ist rechteckig und hat Längsholme 6, 8, die parallel zueinander verlaufen und Querholme 10, die sich in der Gebrauchsstellung nach 1 rechtwinklig dazu erstrecken. Jeder Querholm 10 umfasst zwei Querholmschenkel 12.
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In den Eckbereichen des Rahmens 4 sind auf der Ober- und Unterseite der jeweiligen Holme 6, 8, 10 Wangen 14 vorgesehen, die an der Außenseite der jeweiligen Querholme 10 über ein Deckblech 16 miteinander und ferner mit dem zugehörigen Längsholm 6, 8 verschweißt sind.
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Die Wangen 14 sind auf gegenüberliegenden Seiten mit einer Bohrung 18 versehen, die von einem Schwenkbolzen 20 durchsetzt ist, der ein Schwenkgelenk für den jeweiligen Querholmschenkel 12 ausbildet. Dieser Querholmschenkel 12 ist zwischen den Wangen 14 verschwenkbar geführt. So lässt sich der Queholmschenkel 12 nur innerhalb der Ebene verschwenken, die durch die Wangen 14 definiert ist. Die Querholmschenkel 12 sind mittig mit einer U-förmig ausgebildeten Gelenkführung 22 miteinander verbunden, die einander gegenüberliegende Wangen 24 und eine Basis 26 aufweisen. Die Basis 26 befindet sich auf der Unterseite des Rahmens 4. Die Darstellung nach 1 entspricht der Ausrichtung im Schwerefeld der Erde nach einer Montage an einem Kraftfahrzeug.
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Auch hier sind die Wangen 24 mit einer Bohrung 28 versehen, in denen ein Schwenkbolzen 30 verschwenkbar gelagert ist.
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Die Schwenkbolzen 20 in den Ecken sind jeweils mit den Querholmschenkeln 12 verschweißt. Dafür sind die Querholmschenkel 12 an einer Außenseite des Schwenkbolzens 20 vorgesehen. In entsprechender Weise ist einer der Querholmschenkel 12 mit dem Schwenkbolzen 30 verbunden, wohingegen der andere der beiden Querholmschenkel 12 mit der Gelenkführung 22 verschweißt ist. Auch hier setzt der verschweißte Querholmschenkel 12 an der Außenseite des Schwenkbolzens 30 an.
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Durch die außermittige Anordnung der Holme 6, 8 ,10 an dem Schwenkbolzen wird auch in einem zusammengeklappten Zustand ein geringer Spalt zwischen den sich parallel zueinander erstreckenden Holmen 6, 8, 10 geschaffen, die damit in der Lage sind, ein Netz 32 im Wesentlichen zwischen den Holmen 6, 8, 10 aufzunehmen.
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Wie 1 verdeutlicht, ist das Netz 32 durch nach Art eines Gewebes über- bzw. untereinander geführte Bänder34 gebildet, die an ihren Verbindungspunkten über Nieten 36 miteinander verbunden sind, denen Unterlegscheiben 38 unterlegt sind. Auch die Befestigung der Bänder 34 gegenüber den Holmen 6, 8, 10 erfolgt in dieser Weise, wobei die Bänder 34 an ihren jeweiligen Enden doppelt gelegt sind. So wirkt die Niete 36 mit der Unterlegscheibe 38 gegen zwei übereinanderliegende Lagen der Bänder 34.
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Die Schwenkbolzen 20 bilden eine erste Schwenkachse 40. Die Schwenkbolzen 30 definieren eine zweite Schwenkachse 42.
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Zum Zusammenklappen wird zunächst der vordere freie Längsholm 6 von dem Nutzer angehoben und entgegen der Schwerkraft um die zweite Schwenkachse 42 verschwenkt. Der dann erreichte Zustand ist in den 2 und 3 dargestellt. Sodann ist es möglich, auch die Querholmschenkel 12 nach innen in Richtung auf die höhengleich vorgesehenen Längsholme 6, 8 zu verschwenken. Danach ist eine zusammengeklappte kompakte Stellung des Wildträgers 2 erreicht. Spanngurte oder eine andere Haltevorrichtung können vorgesehen sein, um diese Lage zu sichern. Dabei reicht es aus, die Querholmschenkel 12 gegen die zugeordneten Längsholme 6, 8 zu sichern.
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Insbesondere 1 lässt eine mit Bezugszeichen 44 gekennzeichnete Kopplungseinrichtung erkennen, die an einem separaten Profilstück verwirklicht und mit dem Längsholm 8 verbunden ist und die der Montage des Wildträgers 2 an einem Kupplungskopf eines Kraftfahrzeuges dient. Der Rahmen 4 des Wildträgers 2 als solches ist ohne Schrauben verwirklicht. Die Verbindungen werden durch Schweißen hergestellt. Dies gilt auch für die Halterung der Schwenkbolzen 20, 30, die durch Schweißen unverlierbar zwischen den jeweiligen Wangen 14 bzw. 24 vorgesehen sind. Auch das Netz 32 ist ohne Schrauben gesichert, nämlich über Nieten. Die Bänder 34 bestehen aus robustem Kunststoff, bspw. Nylon. Der Wildträger 2 lässt sich nach Benutzung und Verschmutzung leicht bspw. mit einem Schlauch oder einem Hochdruckreiniger reinigen.
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Wie 2 verdeutlicht, lässt sich der Wildträger 2 kompakt hinter einem Kraftfahrzeug mitführen, wenn der Wildträger 2 auf dem Kupplungskopf des Kraftfahrzeuges montiert ist.
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Die Länge der Längsholme 6, 8 entspricht im Wesentlichen der Breite des Fahrzeuges.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Wildträger
- 4
- Rahmen
- 6
- Längsholm
- 8
- Längsholm
- 10
- Querholm
- 12
- Querholmschenkel
- 14
- Wange
- 16
- Deckblech
- 18
- Bohrung
- 20
- Schwenkbolzen
- 22
- Gelenkführung
- 24
- Wange
- 26
- Basis
- 28
- Bohrung
- 30
- Schwenkbolzen
- 32
- Netz
- 34
- Band
- 36
- Niete
- 38
- Unterlegscheibe
- 40
- erste Schwenkachse
- 42
- zweite Schwenkachse
- 44
- Kopplungseinrichtung