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Die Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung zum Behandeln von Varroamilben, vorzugsweise in einem Bienenstock.
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Bei Varroamilben handelt es sich um Parasiten der Honigbienen. Hauptsächlich entwickeln und vermehren sich die Varroamilben in der verdeckelten Brut in einem Bienenstock.
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Um die Bienen von den Milben zu befreien, können biologische und/oder chemische Mittel eingesetzt werden. Diese Mittel werden bisher beispielsweise in den Bienenstock gesprüht.
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Nachteilig daran ist, dass hierbei häufig nicht sämtliche Milben erreicht werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Behandlungsvorrichtung zum Behandeln von Varroamilben zu schaffen, durch das das Mittel in sämtliche Bereiche des Bienenstocks verteilt wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist die Behandlungsvorrichtung zum Behandeln von Varroamilben, vorzugsweise in einem Bienenstock, ausgebildet bzw. kann hierzu verwendet werden.
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Die Behandlungsvorrichtung weist eine Bereitstellungsvorrichtung zum Bereitstellen eines Mittels auf.
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Das Mittel kann beispielsweise ein Vernichtungs- und/oder Bekämpfungsmittel sein. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Mittel beispielsweise um eine chemische bzw. biologische Lösung und/oder Säure, z.B. Oxalsäure.
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Da Oxalsäure gesundheitsschädlich ist, bedarf es strenger Vorsichtsmaßnahmen bei der Behandlung. Um Verätzungen durch ein Einatmen und/oder einen Hautkontakt zu verhindern, sollten feste Gummihandschuhe, eine Atemschutzmaske mit Filteraufsatz, lange Kleidung sowie eine Schutzbrille verwendet werden.
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Beispielsweise können zwischen 1 g bis 4 g, vorzugsweise zwischen 1,5 g und 3,5 g, des Mittels auf der Bereitstellungsvorrichtung bereitgestellt werden.
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Ferner weist die Behandlungsvorrichtung eine Heizvorrichtung zum Heizen der Bereitstellungsvorrichtung und/oder des Mittels auf.
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Das Mittel kann beispielsweise unmittelbar oder mittelbar über die Bereitstellungsvorrichtung erhitzt werden. Vorzugsweise kann das Mittel hierbei verdampfen.
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Die Behandlungsvorrichtung weist zudem eine Verteilvorrichtung zum Verteilen des auf der Bereitstellungsvorrichtung erhitzten, vorzugsweise verdampften, Mittels auf.
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Die Verteilvorrichtung verteilt das Mittel vorzugsweise im gesamten Bienenstock. Dadurch können sämtliche Milben im Bienenstock erreicht und abgetötet werden.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Bereitstellungsvorrichtung topfförmig, schalenförmig und/oder plattenförmig ausgebildet.
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Das Mittel kann auf diese Weise exakt auf der Bereitstellungsvorrichtung platziert werden.
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Vorzugsweise umfasst die Bereitstellungsvorrichtung ein wärmeleitendes Material oder ist aus einem wärmeleitenden Material ausgebildet.
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Beispielsweise kann die Bereitstellungsvorrichtung ein Metallmaterial, z.B. Aluminium, umfassen oder daraus bestehen.
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Da sich die Bereitstellungsvorrichtung sehr schnell erhitzt, sollte diese nicht mit den Händen angefasst werden. Ferner sollte nach jeder Behandlung gewartet werden, bis sich die Bereitstellungsvorrichtung abkühlt, damit das Mittel nicht vorzeitig verdampft.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Heizvorrichtung als elektrische Heizung ausgebildet.
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Vorzugsweise kann die Heizung über eine autarke Energiequelle, z.B. eine Batterie, einen Akkumulator und/oder ein Solarmodul, betrieben werden.
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Auf diese Weise kann die Heizvorrichtung ortsunabhängig betrieben werden.
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Die Energiequelle kann einen, vorzugsweise austauschbaren und/oder integralen, Teil der Behandlungsvorrichtung bilden oder als externes Bauteil ausgebildet sein.
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Bevorzugt kann eine Autobatterie mit z.B. 12 V und/oder einer Ladungsmenge von 60 bis 70 Amperestunden verwendet werden.
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Zum Beispiel mithilfe von Klemmen, beispielsweise Krokodilklemmen, kann ein Kontakt mit der Batterie hergestellt werden. Um einen Kurzschluss zu vermeiden, muss darauf geachtet werden, dass die Pole richtig angeschlossen werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Schalter vorgesehen sein. Die Heizvorrichtung kann somit auf einfache Weise an- und ausgeschaltet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Heizvorrichtung einen Heizstab und/oder eine Glühkerze auf.
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Der Heizstab bzw. die Glühkerze ermöglicht es, die Bereitstellungsvorrichtung bzw. das Mittel am gewünschten Ort zu erhitzen.
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Beispielsweise kann ein herkömmlicher Heizstab bzw. eine herkömmliche Glühkerze eingesetzt werden. Die Herstellungskosten können dadurch gering gehalten werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Verteilvorrichtung ein Gebläse, vorzugsweise einen Ventilator, auf.
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Das Gebläse kann das verdampfte Mittel gleichmäßig im Bienenstock verteilen. Vorzugsweise wird Luft von außen angesaugt und in den Bienenstock eingeblasen.
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Bei dem Gebläse kann es sich beispielsweise um einen Lüfter, z.B. PC-Lüfter, handeln.
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Vorzugsweise kann ein herkömmliches Gebläse eingesetzt werden. Die Herstellungskosten können dadurch gering gehalten werden.
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Beispielsweise kann das Gebläse über eine autarke Energiequelle, z.B. eine Batterie, einen Akkumulator und/oder ein Solarmodul, betrieben werden. Vorzugsweise kann dieselbe Energiequelle wie für die Heizvorrichtung verwendet werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Verteilvorrichtung ein Gehäuse auf.
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Der vom Gebläse erzeugte Luftstrom kann durch das Gehäuse zum gewünschten Ort geleitet werden. Vorzugsweise leitet das Gehäuse die vom Gebläse bereitgestellte Luft zur Bereitstellungsvorrichtung.
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Beispielsweise kann das Gehäuse ein Metallmaterial, z.B. Edelstahl, umfassen oder daraus bestehen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform verjüngt sich das Gehäuse in Richtung der Bereitstellungsvorrichtung trichterförmig.
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Vorzugsweise kann sich das Gehäuse vom Gebläse aus verjüngen.
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Der Luftstrom wird durch die trichterförmige Ausgestaltung des Gehäuses zur Bereitstellungsvorrichtung geleitet.
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Ferner ist das Gehäuse im Bereich der Bereitstellungsvorrichtung schmal genug, um in ein Flugloch des Bienenstocks eingeführt werden zu können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Gehäuse im Bereich der Bereitstellungsvorrichtung wenigstens eine, vorzugsweise schlitzförmige, Öffnung auf.
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Die Luft kann daher durch die Öffnung entweichen. Das verdampfte Mittel wird zusammen mit dem Luftstrom im Bienenstock verteilt. Dadurch werden auch schwer zugängliche Bereiche im Bienenstock erreicht.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist das Gehäuse eine Durchführung für die Heizvorrichtung, vorzugsweise einen Heizstab, auf.
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Dies ermöglicht eine kompakte Bauweise.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Gehäuse eine seitliche Halterung aufweisen. So kann der Heizstab zum Beispiel seitlich am Gehäuse befestigt werden.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Behandeln von Varroamilben mit einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung.
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Ein Mittel wird auf der Bereitstellungsvorrichtung bereitgestellt.
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Beispielsweise kann Oxalsäure auf die Bereitstellungsvorrichtung gegeben werden.
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Vorzugsweise kann die Bereitstellungsvorrichtung im Bienenstock platziert, z.B. über ein Flugloch eingeführt, werden. Es kann nun, beispielsweise über Klemmen und/oder einen Schalter, ein Kontakt mit einer Energiequelle hergestellt werden.
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Eine Heizvorrichtung heizt die Bereitstellungsvorrichtung und/oder das Mittel auf. Das Mittel wird hierbei vorzugsweise derart erhitzt, dass es verdampft.
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Eine Verteilvorrichtung verteilt das auf der Bereitstellungsvorrichtung erhitzte, vorzugsweise verdampfte, Mittel.
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Dieser Vorgang kann beispielsweise drei Minuten dauern.
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Vorzugsweise kann das Flugloch anschließend für etwa zehn Minuten verschlossen werden.
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Beispielsweise kann die Behandlung nach der Honigernte erfolgen. Im Winter sollte die Behandlung in der brutfreien Zeit durchgeführt werden.
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Die Anzahl der Behandlungen wird je nach Milbenbefall gewählt, sollte aber fünf Mal in Abständen von fünf Tagen durchgeführt werden, da der Brutzyklus ca. 21 Tage beträgt.
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Sollten mehr als ein bis zwei Milben fallen, so ist eine Nachbehandlung notwendig, da eine tote Milbe auf etwa 500 lebendige Milben im Bienenstock hinweist.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtung sind vorzugsweise dazu ausgebildet, nach dem hier beschriebenen Verfahren betrieben zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens jeweils miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, und
- 2 eine Rückansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 zeigt eine Behandlungsvorrichtung zum Behandeln von Varroamilben, vorzugsweise in einem Bienenstock.
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Die Behandlungsvorrichtung weist eine Bereitstellungsvorrichtung 10 zum Bereitstellen eines Mittels 12 auf. Die Bereitstellungsvorrichtung 10 ist topfförmig ausgebildet.
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Ferner ist eine Heizvorrichtung 14 zum Heizen der Bereitstellungsvorrichtung 10 und/oder des Mittels 12 vorgesehen.
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Die Behandlungsvorrichtung weist eine Verteilvorrichtung 16 zum Verteilen des auf der Bereitstellungsvorrichtung 10 erhitzten, vorzugsweise verdampften, Mittels 12 auf.
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Die Verteilvorrichtung 16 umfasst ein Gebläse 18 sowie ein Gehäuse 20.
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Das Gehäuse 20 verjüngt sich ausgehend vom Gebläse 18 trichterförmig in Richtung der Bereitstellungsvorrichtung 10.
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Das Gebläse 18 saugt Umgebungsluft an. Über eine Öffnung 22, welche an einer dem Gebläse 18 gegenüberliegenden Seite des Gehäuses 20 angeordnet ist, kann die Luft ausströmen. Die aus der Öffnung 22 strömende Luft nimmt das verdampfte Mittel 12 mit und verteilt dieses im Bienenstock.
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Die Stromversorgung des Gebläses 18 und/oder der Heizvorrichtung 14 kann beispielsweise über eine Batterie 24 erfolgen.
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Ein Kontakt mit der Batterie 24 kann beispielsweise über Krokodilklemmen 26 hergestellt werden.
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Über einen optionalen Schalter 28 kann eine Steuerung der Behandlungsvorrichtung erfolgen. Der Schalter 28 kann beispielsweise als Kippschalter ausgebildet sein.
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2 zeigt eine Rückansicht der Behandlungsvorrichtung. Bei dem Gebläse 18 kann es sich beispielsweise um einen Lüfter, z. B. PC-Lüfter, handeln.
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Über eine Durchführung 30 kann z.B. ein Heizstab durch das Gehäuse 20 geführt werden. Alternativ kann es sich hierbei auch um einen Kabelanschluss handeln, über den die Behandlungsvorrichtung mit Strom versorgt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Bereitstellungsvorrichtung
- 12
- Mittel
- 14
- Heizvorrichtung
- 16
- Verteilvorrichtung
- 18
- Gebläse
- 20
- Gehäuse
- 22
- Öffnung
- 24
- Batterie
- 26
- Krokodilklemme
- 28
- Schalter
- 30
- Durchführung