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Die Erfindung betrifft ein Interaktion-Management-System nach dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Aus der
EP 2 031 507 B1 ist ein Management-System für Geschäftsprozesse bekannt, das die Kommunikation zwischen einer Mehrzahl von Nutzern über eine Nachrichten-Infrastruktur steuert.
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Aus der
US 2016/0321548 A1 ist ein Interaktion-Management-System zur Unterstützung von Kommunikationsprozessen bekannt, das einen Kommunikations-Server umfasst. Der Kommunikations-Server ist direkt oder über ein Kommunikationsnetz mit einer Vielzahl von Nutzern in einem abgeschlossenen Raum, beispielsweise einer Freizeitanlage, verbunden. Zu den Nutzern gehören Besucher der Freizeitanlage, die unterschiedliche Dienstangebote, beispielsweise Achterbahn, Karussell, Restaurants nutzen wollen. Zu den Nutzern gehören zusätzlich Terminals, die den Dienstangeboten zugeordnet sind und über Informationen über die Anzahl der das jeweilige Dienstangebot nutzenden Nutzer und über die Anzahl der auf das Dienstangebot wartenden Nutzer verfügt. Über eine Nachrichten-Infrastruktur werden die Daten/Informationen über die jeweiligen Dienstangebote in den Kommunikations-Server eingelesen und verarbeitet. Die Verarbeitung dieser Daten umfasst die Berechnung einer voraussichtlichen Wartezeit für die jeweiligen Dienstangebote, die den jeweiligen Besuchern zur Verfügung gestellt werden. So kann beispielsweise auf einem Display eines Mobiltelefons des Besuchers die Wartezeit für die jeweiligen Dienstangebote angezeigt werden. Vorteilhafte kann der Besucherstrom hierdurch so gesteuert werden, dass eine optimale Auslastung der Dienstangebote erreicht wird. Die Bestimmung der Wartezeit ist jedoch räumlich und quantitativ auf eine feste Anzahl von Dienstangeboten beschränkt.
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Es ist wünschenswert, wenn ein Nutzer selbst ein Dienstangebot bestimmen kann, für das ihm wartezeitrelevante Daten zur Verfügung gestellt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Interaktion-Management-System zur Unterstützung von Kommunikationsprozessen derart weiterzubilden, dass eine nutzerfreundliche Bereitstellung von wartezeitrelevanten Daten und insbesondere eine Optimierung der Wartezeit für den Nutzer erfolgt.
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Zur Lösung der Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Schutzanspruchs 1 auf.
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Die Erfindung ermöglicht die universelle Erstellung eines Wartezeit-Prozesses, der von einem Initial-Nutzer erzeugt wird. Der Initial-Nutzer ist vorzugsweise über ein Kommunikationsnetz (Internet) mit einer Nachrichten-Infrastruktur des Systems gekoppelt. Ein Wartezeit-Programmodul eines Kommunikations-Servers des Systems verarbeitet den Wartezeit-Prozess, sammelt und verarbeitet zu dem Wartezeit-Prozess kontextbezogene Daten von weiteren Nutzern und/oder externen Datenbanken. In Abhängigkeit von der Verarbeitung der kontextbezogenen Daten werden dem Initial-Nutzer aktuelle, zu dem Wartezeit-Prozess kontextbezogene Daten zur Verfügung gestellt und/oder eine bidirektionale Kommunikation zwischen dem Initial-Nutzer einerseits und einem weiteren Nutzer andererseits ermöglicht. Vorteilhaft ermöglicht die Erfindung für Nutzer die Initiierung eines selbstbestimmten Wartezeit-Prozesses, Der Nutzer bestimmt als Initial-Nutzer einen Typ des Wartezeit-Prozesses, den Startzeitpunkt des Wartezeit-Prozesses sowie den Endzeitpunkt des Wartezeitprozesses. Es handelt sich somit um einen selbstbestimmten Wartezeit-Prozess des Nutzers.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Wartezeit-Programmodul mit einem Wartezeit-Speicher verbunden, in dem zu dem jeweiligen Wartezeit-Prozess kontextbezogene Daten gespeichert sind. Die kontextbezogenen Daten können beispielsweise aus einem Kommunikationsnetz herausgefiltert sein. Die kontextbezogenen Daten werden somit bezogen zu dem jeweiligen Wartezeit-Prozess abgespeichert.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Wartezeit-Programmodul einen Alternativvorschlag-Service, mittels dessen dem Initial-Nutzer ein zu dem Wartezeit-Prozess alternativer Alternativ-Prozess angeboten wird. Wenn der Initial-Nutzer beispielsweise in der Warteschlange vor einem Restaurant steht, kann der Alternativvorschlag-Service darin bestehen, dass dem Initial-Nutzer ein vergleichbares Restaurant in der Nähe mit einer kürzeren Wartezeit vorgeschlagen wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Wartezeit-Programmodul einen Wartezeitvorhersage-Service, mittels dessen dem Initial-Nutzer stets die aktuelle Wartezeit des Wartezeit-Prozesses mitgeteilt und angezeigt wird.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung umfasst das Wartezeit-Programmodul eine Nachrichten-Layer-Modul, ein Kanal-Layer-Modul und ein Service-Layer-Modul, mittels dessen die Kommunikationsprozesse umgesetzt werden. Es wird hierdurch eine Nachrichten-Infrastruktur geschaffen, die ein einfaches Ändern der Infrastruktur ermöglichen, ohne dass die vorhandene Funktionalität aufgehoben wird.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert:
- 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Systems,
- 2 ein Ablaufplan einer Kommunikation zwischen dem System und einem Initial-Nutzer,
- 3 ein Ablaufdiagramm einer Kommunikation des erfindungsgemäßen Systems und
- 4 eine Darstellung einer Nachrichten-Infrastruktur des erfindungsgemäßen Systems.
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Ein erfindungsgemäßes Interaktion-Management-System dient zur Unterstützung von Kommunikationsprozessen für eine Vielzahl von Nutzern, für die Daten oder Informationen aufbereitet werden während einer von dem Nutzer vorbestimmten Wartezeit für eine bestimmte Zweckerfüllung.
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Das erfindungsgemäße System umfasst einen Kommunikations-Server 1, der über ein Kommunikationsnetz 2 mit einem Initial-Nutzer 3 einerseits und mit weiteren Nutzern 4 und/oder externen Datenquellen 5 andererseits verbunden ist.
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Der Kommunikations-Server 1 umfasst ein Wartezeit-Programmodul 6, das einen als Wartezeit-Prozess 7 ausgebildeten Kommunikationsprozess steuert und verarbeitet. Das Wartezeit-Programmodul 6 umfasst einen Wartezeit-Speicher 8, in dem von dem Initial-Nutzer 3 vorgegebene oder ein von dem Wartezeit-Programmmodul 6 bereitgestellte und von dem Initial-Nutzer 3 auswählbarer Wartezeit-Kontext abgespeichert ist. Der Wartezeit-Kontext umfasst alle für den Wartezeit-Prozess 7 relevanten kontextbezogenen Daten. Ferner umfasst der Wartezeit-Speicher 8 einen Startzeitpunkt des Wartezeit-Prozesses 7 und einen Endzeitpunkt des Wartezeit-Prozesses 7.
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Das Wartezeit-Programmodul 6 weist ferner einen Nutzer-Speicher 9 auf, in dem Nutzerdaten des Initial-Nutzers 3 gespeichert sind. Über eine Indexierung sind die jeweils dem Initial-Nutzer 3 zugeordneten Nutzerdaten des Nutzer-Speichers 9 den in dem Wartezeitspeicher 8 abgespeicherten Daten zugeordnet.
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Das Wartezeit-Programmodul 6 ist über ein Bussystem 10 mit einer Prozessoreinheit 11 und einer Nachrichten-Infrastruktur 12 verbunden.
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Die Prozessoreinheit 11 umfasst einen Prozessor, der mit dem Wartezeit-Programmodul 6 assoziierte Programmschritte ausführt. Ferner umfasst die Prozessoreinheit 11 einen Speicher, der zu dem Wartezeit-Programmodul 6 bezogene Anweisungen zur Ausführung durch den Prozessor enthält.
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Das Wartezeit-Programmodul 6 ist derart konfiguriert, dass es zu dem Wartezeit-Prozess 7 kontextbezogene Daten aus dem Kommunikationsnetz 2 herausfiltert und in dem Wartezeit-Speicher 8 abspeichert. Die kontextbezogenen Daten stammen von den externen Datenquellen 5 und/oder den weiteren Nutzern 4. Diese herausgefilterten Daten werden verarbeitet, aufbereitet und dem Initial-Nutzer 3 übermittelt, so dass der Initial-Nutzer 3 eine aktuelle Information über den Wartezeit-Prozess 7 erhält. In vorgegebenen Zeitabständen erfolgt eine Aktualisierung der Informationen über den Wartezeit-Prozess 7, die dem Initial-Nutzer 3 mitgeteilt wird.
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Es sei angemerkt, dass der Initial-Nutzer 3 und der weitere Nutzer 4 als ein Endgerät, wie beispielsweise ein Mobiltelefon, Tablett, Computer oder dergleichen ausgebildet sein kann, welches von einem menschlichen Benutzer bedient wird.
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Das Wartezeit-Programmodul 6 kann einen Alternativvorschlag-Service 13 aufweisen, der derart konfiguriert ist, dass aus den externen kontextbezogenen Datenquellen 5 ein Alternativwartezeit-Prozess 16 zu dem bestehenden Wartezeit-Prozess 7 ermittelt und dem Initial-Nutzer 3 vorgeschlagen wird.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, kann bei Ablauf des Wartezeit-Prozesses 7 gemäß Schritt 14 dem Initial-Nutzer 3 in Schritt 15 ein Alternativwartezeit-Prozess 16 angeboten werden. Der Initial-Nutzer 3 kann sich nun entscheiden, ob er den Wartezeitzeit-Prozess 7 fortführt oder alternativ den Alternativwartezeit-Prozess 16 beginnt. Wenn sich der Initial-Nutzer 3 für den Alternativwartezeit-Prozess 16 entscheidet, wird der Alternativwartezeit-Prozess 16 durch das Wartezeit-Programmodul 6 gestartet und der Wartezeit-Prozess 7 beendet. Wenn sich der Initial-Nutzer 3 für die Fortsetzung der Wartezeit-Prozesses 7 entscheidet, wird der Wartezeit-Prozess 7 fortgeführt und der Alternativwartezeit-Prozess 16 nicht gestartet.
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Das Wartezeit-Programmodul 6 umfasst ferner einen Wartezeitvorhersage-Service 17, der derart konfiguriert ist, dass aus den kontextbezogenen externen Daten oder Daten des Initial-Nutzers 3 eine voraussichtliche Wartezeit des Wartezeit-Prozesses 7 bestimmt wird. Mittels eines Algorithmus' wird aus den ermittelten Daten der Endzeitpunkt des Wartezeit-Prozesses 7 ermittelt bzw. geschätzt.
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In 3 ist ein Ablauf zur Kommunikation zwischen dem Initial-Nutzer 3 und einem weiteren Nutzer 4 näher dargestellt. In einem ersten Schritt wird mit einer Anfrage 101 der Startzeitpunkt eines Wartezeit-Prozesses 7 von dem Initial Nutzer 3 zu dem Wartezeit-Programmodul 6 übertragen. Das Wartezeit-Programmodul 6 bestätigt diese Anfrage durch Übersendung eines Bestätigungssignals 102 und richtet den Wartezeit-Prozess 7 ein. Im Folgenden sendet das Wartezeit-Programmodul 6 in vorgegebenen Zeitabständen eine Anfrage 103 über die Nachrichten-Infrastruktur 12 an einen externen Datenspeicher 5 oder weitere Nutzer 4. Beispielsweise kann das Wartezeit-Programmodul 6 durch Herausfiltern von kontextbezogenen Daten in sozialen Medien, wie Facebook, Twitter, Instagram oder dergleichen die weiteren Nutzer 4 identifizieren, die jeweils ein Bestätigungssignal 104 senden, so dass dann diese zu einem direkten Chat 105 mit dem Initial-Nutzer 3 veranlasst werden. Der weitere Nutzer 4 und der Initial-Nutzer 3 können sich unabhängig von dem Wartezeit-Programmodul 6 austauschen. Das Wartezeit-Programmodul 6 überwacht vorzugsweise diesen Kommunikationsaustausch und speichert die ausgetauschten Daten in dem Wartezeit-Speicher 8.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Wartezeit-Programmodul 6 in einem weiteren Schritt Daten von externen Datenquellen 5abrufen bzw. herausfiltern, beispielsweise Ortsdaten des wartezeitbezogenen Objekts oder eines alternativen Objekts, damit der Initial-Nutzer 3 aktualisierte kontextbezogene Daten erhält.
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Soll Wartezeit-Prozess 7 beendet werden, weil der Initial-Nutzer 3 beispielsweise in dem Objekt „Restaurant“ ein Tisch zugewiesen bekommen hat, teilt er in Schritt 106 dem Wartezeit-Programmodul 6 den Endzeitpunkt des Wartezeit-Prozesses 7 mit. Daraufhin schickt das Wartezeit-Programmodul 6 dem Initial-Nutzer 3 eine Quittungsbestätigung 107, so dass der Wartezeit-Prozess 7 endgültig beendet ist.
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Wenn der Wartezeit-Prozess 7 als Objekt ein Restaurant betrifft, vor dem der Initial-Nutzer 3 auf die Zuweisung eines Tisches wartet, kann die Wartezeit dazu genutzt werden, sich durch Kommunikation mit den weiteren Nutzern 4 über den aktuellen Zustand des Wartezeit-Prozesses 7 auszutauschen.
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Wenn ein Objekt des Wartezeit-Prozesses 7 die Abgabefrist einer Seminararbeit an einer Hochschule ist, versucht das Wartezeit-Programmodul 6 eine Kommunikationsaufnahme mit dem Prüfer der Seminararbeit. Das Wartezeit-Programmodul 6 dient hierbei als Vermittlung zur Kommunikation oder einem Chat zwischen dem Initial-Nutzer 3 (Prüfling) und dem weiteren Nutzer 4 (Prüfer). Der Prüfer kann dem Initial-Nutzer 3 wichtige Informationen im Zusammenhang mit der Prüfung zukommen lassen. Nach Abgabe der Seminararbeit kann dieser Chat-Kanal dazu genutzt werden, dass der Prüfer 4 dem Initial-Nutzer 3 mitteilt, wann mit dem Prüfungsergebnis zu rechnen ist. Handelt es sich um eine Abschlussprüfung, beispielsweise Bachelor oder Master, kann die Kommunikation des Wartezeit-Programmoduls 6 mit externen Datenquellen 5 dazu genutzt werden, dass beispielsweise Anbieter von Arbeitsstellen direkt den Initial-Nutzer 3 kontaktieren bezüglich eines Angebots einer Anstellung.
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Wie aus 4 zu ersehen ist, umfasst die Nachrichten-Infrastruktur 12 ein Nachrichten-Layer-Modul 18, ein Kanal-Layer-Modul 19 und ein Service-Layer-Modul 20. Das Nachrichten-Layer-Modul 18 dient zum Bereitstellen einer Endpunkt-zu-Endpunkt-Übermittlung einer oder mehrerer Nachrichten. Es ist beispielsweise zum Implementieren einer Unterstützung für ein Nachrichten-Transport-Protokoll angepasst, wobei das Nachrichten-Transport-Protokoll TCP, HTTP oder SMTP sein kann.
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Das Kanal-Layer-Modul 19 dient zum Bereitstellen eines wartezeitbezogenen Nachrichtenaustausches. Es kann zum Implementieren von einem Dialogkanal für bidirektionale Messaging oder einen Warteschlangenkanal für unidirektionales in einer Schlange stehendes Messaging sein.
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Das Service-Layer-Modul 20 dient zum Bereitstellen des Wartezeit-Programmoduls 6, über den das Kanal-Layer-Modul 19 und das Nachrichten-Layer-Modul 18 angepasst sind, wobei die Wartezeit-Programmodul 6 die Nutzungsregeln für das Interagieren mit dem Initial-Nutzer 3 und/oder den weiteren Nutzern 4 festlegt. Beispielsweise dient das Service-Layer-Modul 20 zum Bereitstellen eines Programmiermodells über das Kanal-Layer-Modul 19 zum Implementieren einer direkten Zuordnung zwischen einem WSDL-Port-Typ und einem verwalteten Typ innerhalb der Nachrichten-Infrastruktur 12.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2031507 B1 [0002]
- US 2016/0321548 A1 [0003]