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Die Erfindung betrifft ein Möbel, insbesondere ein Regalmöbel oder ein Hängeschrankmöbel, mit Wasserreservoir zur Bewässerung von Pflanzen. Das Möbel ist für den Wohnbereich, insbesondere den Terrassenbereich und den Balkonbereich vorgesehen, um Wasser zur Pflanzenbewässerung lokal und autark zur Verfügung zu stellen.
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Behälter zur Wasserspeicherung stehen in verschiedenen geometrischen Formen zur Verfügung und können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Zur Pflanzenbewässerung können verschiedene Behälter für Wasser zur Zwischenspeicherung insbesondere von Brauch- oder Regenwasser eingesetzt werden. Auf diese Weise kann Wasser zur Bewässerung überall dort bereitgestellt werden, wo kein Wasserleitungssystem mit kontinuierlicher Wasserversorgung zur Verfügung steht. Besonders verbreitet ist der Einsatz von Kunststoffbehältern zur Wasserspeicherung. Solche Kunststoffbehälter sind vorteilhaft funktional - weisen in vielen Fällen jedoch ein wenig ansprechendes Äußeres auf. Insbesondere bei Terrassen- und Balkongestaltungen welche hohen ästhetischen Anforderungen gerecht werden müssen, können konventionelle Wasserspeicher das Bild stören.
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Von Nachteil ist weiterhin, dass das Wasser zur Bewässerung bei bekannten Wasserspeichern mit einer Pumpe herausbefördert werden muss, wodurch zusätzliche Fördertechnik und eine Versorgung mit elektrischer Energie erforderlich sind. In diesem Fall ist die Bewässerung mit Wasser aus dem Wasserspeicher von weiteren funktionellen Einrichtungen abhängig.
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Weiter als nachteilig wird angesehen, dass zur Bewässerung aus dem Wasserspeicher ein zusätzliches Speichergerät, wie beispielsweise eine Gießkanne, erforderlich ist, um Pflanzen gießen zu können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wasserspeicher bereitzustellen, welcher im Wohnbereich, insbesondere im Terrassenbereich oder im Balkonbereich unauffällig integriert ist und eine lokal autarke Wasserversorgung zur Pflanzenbewässerung ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch ein Möbel mit Wasserreservoir mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Schutzansprüchen angegeben.
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Kern der Erfindung ist die Ausgestaltung eines Wasserspeichers integriert in ein Möbel, vorzugsweise in ein Regal oder in einen Hängeschrank. Der Wasserspeicher bildet somit ein Möbel beziehungsweise Möbelstück, welches von außen nicht auf den ersten Blick als Wasserspeicher erkennbar unauffällig in die Wohnraumumgebung, insbesondere in den Terrassenbereich oder den Balkonbereich, integrierbar ist.
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Das erfindungsgemäße Möbel ist insbesondere als Regalmöbel oder Hängeschrankmöbel ausgebildet und weist mehrere Möbelelemente auf, welche unter Ausbildung der äußeren Erscheinungsform des Möbels miteinander montiert sind. Die miteinander montierten Möbelelemente bilden einen Aufnahmeraum aus, in welchem ein Wasserbehälter mit einem Einlass für Wasser und einem bodenseitigen Auslass für Wasser aufgenommen ist. Der Aufnahmeraum weist eine erste Öffnung auf, durch welche hindurch der Wasserbehälter über den ersten Einlass mit Wasser befüllbar ist. Weiterhin weist der Aufnahmeraum eine zweite Öffnung auf, durch welche hindurch Wasser am Auslass des Wasserbehälters entnehmbar ist.
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Als Wasserbehälter kann ein Kunststoffbehälter eingesetzt werden, wobei der Kunststoffbehälter von den Möbelelementen eingehaust umgeben und somit von außen nicht sichtbar ist.
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Erfindungsgemäß ist der Wasserbehälter in ein Möbel, beispielsweise in ein Regal oder einen Schrank, integriert. Der integrierte Wasserbehälter ist für eine Verwendung zur Schwerkraftbewässerung vorgesehen.
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Die Wasserentnahme aus dem Möbel beziehungsweise aus dem bodenseitig ausgebildeten Auslass des Wasserbehälters basiert vorzugsweise auf dem Prinzip der Schwerkraft. Demzufolge kann der Wasserbehälter ausgebildet sein, Wasser aufgrund seiner Schwerkraft ohne eine zusätzliche Wasserförderungseinrichtung, wie eine Pumpe, zu entnehmen. Die Erfindung ist daher insbesondere zur Schwerkraftbewässerung ausgebildet. Dies ermöglicht vorteilhaft eine autarke Bewässerung, ohne dass zusätzliche elektrisch betriebene Komponenten erforderlich sind.
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Der Aufnahmeraum kann zur Aufnahme des Wasserbehälters an oberster Position des Möbels so ausgebildet sein, dass der in dem Aufnahmeraum aufgenommene Wasserbehälter von oben mit Wasser befüllbar ist.
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Insbesondere für den Fall, dass das Möbel als Hängeschrankmöbel ausgebildet ist, kann das Möbel Mittel zur Wandbefestigung aufweisen. Solche Mittel zur Wandbefestigung können Haken oder Aussparungen im Material des Möbels sein. Entsprechende Mittel zur Wandbefestigung können auch bei einer Ausgestaltung als Regalmöbel vorgesehen sein.
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Das Möbel kann ausgebildet oder als Hängemöbel so angebracht sein, dass sich der Auslass des in dem Aufnahmeraum aufgenommenen Behälters für Wasser in einer Höhe oberhalb von 1,10 m befindet. Eine Wasserauslasshöhe, das heißt die Position des Auslasses oberhalb von 1,10 m hat sich als besonders praktikabel im Hinblick auf die Schwerkraftbewässerung erwiesen. Ab einer Auslasshöhe von 1,10 m ist der Schweredruck des Wassers ausreichend groß, um eine adäquate Bewässerung mit einem an dem Auslass angeschlossenen Schlauch zu ermöglichen. Eine Anordnung des Auslasses oberhalb von 1,10 m bedeutet, dass sich der Wasserbehälter oberhalb des Auslasses befindet, da der Auslass bodenseitig im Wasserbehälter ausgebildet ist. Vorzugsweise befindet sich der Einlass in den Wasserbehälter in einer Höhe kleiner als 2,00 m, um ein komfortables Befüllen und Handhaben zu ermöglichen.
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Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbels kann der Aufnahmeraum einen abnehmbaren Deckel aufweisen, welcher durch eines der mehreren Möbelelemente ausgebildet ist. Dabei kann die erste Öffnung in dem Deckel ausgebildet ist. Bei dieser Ausgestaltung ist der Einlass des Wasserbehälters durch die Öffnung in dem Deckel erreichbar.
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Weiterhin kann das erfindungsgemäße Möbel derart ausgestaltet sein, dass unterhalb des Aufnahmeraums ein Ablagefach ausgebildet ist. Das Ablagefach dient vorteilhaft als Stauraum. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann zusätzlich oder alternativ zum Ablagefach ein Schiebefach / Schubladenfach mit einer Schublade in dem Möbel ausgebildet sein.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbels kann der Einlass mit einem Regensammler eines Regenfallrohrs gekoppelt sein, um Regenwasser über den Einlass in den Behälter für Wasser einzufüllen. In diesem Fall muss der Wasserbehälter vorteilhaft nicht von Hand mit Wasser befüllt werden, da das Wasser zur Befüllung bei Regen einem Fallrohr abgezweigt wird. Solche Regensammler sind im Stand der Technik hinreichend beschrieben.
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Zum Schutz vor einem Überlauf, kann der Einlass ein Überlaufsperrventil aufweisen. Dieses löst aus, wenn ein maximaler Füllstand erreicht ist. Ein Überlaufsperrventil eignet sich insbesondere in Kombination mit einem Regensammler. So kann zwischen dem Regensammler und dem Überlaufsperrventil eine Kopplung vorgesehen sein, welche eine Unterbrechung der Befüllung des Wasserbehälters bewirkt, wenn das Überlaufsperrventil ausgelöst wird.
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Der Auslass des Wasserbehälters kann einen Steckanschluss zur Ankopplung eines Bewässerungsschlauchs aufweisen. Entsprechende Steckverbindungssysteme sind aus dem Stand der Technik bekannt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbels kann mindestens ein den Aufnahmeraum bildendes Möbelelement eine vertikale Längsnut aufweisen, durch welche hindurch ein Füllstand des in dem Aufnahmeraum aufgenommenen Behälters für Wasser sichtbar ist. In diesem Fall ist der Behälter für Wasser aus zumindest teilweise transparentem Material ausgebildet, so dass die Füllhöhe von außen durch die Wandung des Wasserbehälters erkennbar ist. Weiter kann vorgesehen sein, dass eine Füllstandanzeige des Behälters für Wasser mit einem von außen am Möbel sichtbaren angeordneten und fluidisch mit dem Behälter für Wasser verbundenen Kapillarrohr ausgebildet ist.
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Die Erfindung hat den Vorteil, dass bei Nicht-Vorhandensein eines Wasserhahns mit kontinuierlicher Wasserversorgung eine Möglichkeit gegeben ist, Wasser auf Balkonen, Terrassen und im Innenbereich in ein Möbel in die Wohnlandschaft integriert zwischen zu speichern. Eine Entnahme von Wasser kann dabei direkt über einen an dem Auslass angeschlossenen Schlauch unmittelbar am Bewässerungsort entnommen werden. Eine Pumpe ist nicht erforderlich. Am Schlauchende kann zum Zweck der Wasserdosierung ein Ventil angebracht sein. Über den Anschluss eines Schlauch-, Stecksystems mit Öffnungshahn (Ventil) am Auslass des Wasserbehälters kann so der Schlauch beziehungsweise die Schläuche direkt an die Pflanze gelegt werden und bei Öffnung des Öffnungshahns die Pflanzen bewässert werden. Mit einem zusätzlichen Bewässerungscomputer kann dies auch automatisch erfolgen, wobei der Bewässerungscomputer vorzugsweise mit Solarstrom oder einer Batterie betrieben wird. Aufgrund der geforderten Mindesthöhe des Wasserauslasses des Wasserspeichers können Pflanzen bis zu einer Höhe von 1,10 m durch das Wasserturmprinzip bewässert werden. Balkonbrüstungen und Befestigungen für Pflanzenkästen liegen in der Regel bis maximal 1 m Höhe.
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Die Speicherkapazität des Wasserspeichers ermöglicht je nach eingesetztem Pflanzenvolumen eine Bevorratung von Wasser über mehrere Wochen bis mehrere Monate und macht Wasser zur Bewässerung von Pflanzen stets verfügbar. Eine Austrocknung der jeweiligen Pflanzenerde kann dadurch vermieden werden, was die Speicherfähigkeit der Pflanzenerde hoch hält und damit das Pflanzenwachstum gleichmäßig fördert. Weiterhin hat die Erfindung den Vorteil, dass das Wasser innerhalb des Wasserbehälters im Möbel stets Umgebungstemperatur aufweist. Somit wird die Gefahr eines Kälteschocks für die Pflanzen durch zu kaltes Gießwasser vermieden. Es muss somit kein warmes Wasser erzeugt werden, wodurch Energie eingespart wird.
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Das erfindungsgemäße Möbel ist vorzugsweise so dimensioniert, dass ein Einsatz für kleine und mittlere Balkone sowie im Innenbereich ermöglicht ist. Das Möbel schafft Stauraum für typische Pflanzenutensilien. Ein Aufsatz des Möbels, in welchem der Wasserbehälter untergebracht ist, kann auch unabhängig des Möbels als Hängeschrankmöbel mit den Vorteilen des Speicherregals ohne Stauraum genutzt werden und damit auch da zum Einsatz kommen, wo auf dem Boden keine Stellfläche vorhanden ist.
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Das Möbel kann weiterhin auch als Sitzmöbel, beispielsweise als Bank, Sessel oder Stuhl ausgebildet sein, wobei sämtliche Anforderungen an eine autarke Pflanzenbewässerung realisiert sind.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
- 1: eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbels und
- 2: eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbels.
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Die 1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbels 1 in Form eines Regals. Das Regal weist mehrere Möbelelemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 und 2.5 auf, welche miteinander montiert sind und dabei einen quaderförmigen Aufnahmeraum ausbilden. Die Möbelelemente 2.1, 2.2, 2.3 sind rechteckige Platten, welche die Seitenteile des Aufnahmeraums bilden. Das Bezugszeichen 2.4 kennzeichnet ein als Deckel ausgebildetes Möbelelement, wobei das Möbelelement 2.5 ein Bodenelement des Aufnahmeraums bildet. In dem Aufnahmeraum, welcher im gezeigten Beispiel durch die Möbelelemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 und 2.5 verdeckt ist, ist ein Wasserbehälter mit einem Einlass und einem bodenseitigen Auslass aufgenommen. Der Einlass des Wasserbehälters ist durch eine Öffnung 3 in dem Deckel 2.4 erreichbar. Der Einlass ist mit einem Schraubdeckel geschlossen. Der bodenseitige Auslass des Wasserbehälters ist durch eine im Bodenelement 2.5 ausgebildete Öffnung erreichbar. Vorteilhaft weist der Auslass ein Ventil und eine Anschlussmöglichkeit für einen Schlauch auf, welcher in der Figur nicht gezeigt ist. Das Regal ist derart dimensioniert, dass sich der Auslass in einer Höhe größer als 1,10 m befindet.
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Mit dem Bezugszeichen 5 sind Aussparungen in den Möbelelementen 2.1, 2.2, 2.3, und 2.4 ausgebildet. Diese Aussparungen dienen als Eingriffe, um das Möbel gesamtheitlich anzuheben oder um einzelne Möbelelemente, wie beispielsweise das als Deckel ausgebildete Möbelelement 2.4, zu demontieren.
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Das Bezugszeichen 4 kennzeichnet in dem Möbelelement 2.2 ausgebildete vertikale Längsnuten, durch welche ein Blick auf den im Aufnahmeraum aufgenommenen Wasserbehälter ermöglicht ist. Durch die vertikalen Längsnuten 4 hindurch kann ein Füllstand des Wasserbehälters ersehen werden. Zweckmäßigerweise ist der Wasserbehälter zumindest im Bereich der vertikalen Längsnuten transparent.
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Die den Aufnahmeraum umgebenden Möbelelemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 und 2.5 bilden einen Gehäuseteil des Möbels 1. Dieser Gehäuseteil kann von dem Untergestell des Regals separiert werden. In diesem Fall bildet das Gehäuseteil eine selbstständige Einheit mit Wasserreservoir. Vorteilhaft kann das Gehäuseteil somit von dem Untergestell des Regals entfernt und auf den Boden gestellt werden, um die Befüllung über den Einlass durch die Öffnung 3 zu erleichtern.
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Das Untergestell des Regals weist Regalböden 6 auf, welche als Ablagefach dienen.
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Die 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Möbels ohne Regaluntergestell. Gezeigt ist eine Ausgestaltung des Möbels als Wandhängeschrankmöbel in einer halbtransparenten Darstellung, bei welcher verdeckte Konturen mit gestrichelten Linien angedeutet sind.
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Die Möbelelemente 2.1, 2.2, 2.3, 2.4 und 2.5 sind im montierten Zustand mittels Wandhalteelementen 7 an einer Wand befestigbar, so dass das Möbel an der Wand gehalten werden kann. Die Wandhalteelemente 7 sind Winkel als Mittel zur Wandbefestigung. Die Winkel weisen Durchbrechungen auf, durch welche Schrauben hindurch in eine Wand eingeschraubt werden können, um das Möbel an einer Wand zu befestigen. Das Bodenelement 2.5 ist mit Befestigungsmitteln an den Wandhalteelementen 7 fixiert befestigt.
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Das Bezugszeichen 8 kennzeichnet den bodenseitigen Auslass des Wasserbehälters, welcher im Inneren, das heißt in dem Aufnahmeraum des Möbels aufgenommen ist. Durch die Öffnung 3 im Deckel 2.4 ist der Einlass des Wasserbehälters erreichbar. Der Einlass ist mit einem Schraubdeckel verschlossen. Die in 2 gezeigte Ausgestaltung ist analog zu der in 1 gezeigten Ausgestaltung ausgeführt.
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Jeweils nicht gezeigt ist ein Schlauch, welcher zur Bewässerung und Wasserbeförderung aus dem Wasserbehälter an dem Auslass des Wasserbehälters verbunden ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2.1
- Möbelelement
- 2.2
- Möbelelement
- 2.3
- Möbelelement
- 2.4
- Möbelelement / Deckel
- 2.5
- Möbelelement / Bodenelement
- 3
- Öffnung
- 4
- vertikale Längsnuten
- 5
- Aussparungen
- 6
- Regalböden
- 7
- Wandhalteelement
- 8
- Auslass