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Die Erfindung umfasst eine mobile Trinkwasser-Anschlusseinheit zur kontrollierten, temporären Entnahme und Übergabe von Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz.
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Die Erfindung liegt im technischen Gebiet der mobilen Trinkwasserversorgung, insbesondere der Trinkwasserverteilung auf Baustellen, Festplätzen, in der Landwirtschaft, auf Messen und Events.
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Sauberes Trinkwasser ist in jeder Situation das höchste Gut und kann mit einer mobilen Wasserversorgung sichergestellt werden. Bei fehlender Infrastruktur bieten mobile Systeme zur mobilen Trinkwasserversorgung eine Lösung. Auf Baustellen, Eventveranstaltungen und für eine kurzfristige Verwendung von Trinkwasser benötigt man eine Anschlusseinheit, um Trinkwasser aus dem Netz entnehmen zu können.
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In der deutschen Gesetzgebung sind die Verantwortlichkeiten für verschiedene Bereiche der Trinkwasserversorgung klar geregelt. So ist das Wasserversorgungsunternehmen nur bis zur Entnahmestelle am Hydranten verantwortlich. Für alles Weitere tragen der Betreiber bzw. Veranstalter sowie letztendlich der Anschlussnehmer die Verantwortung für die korrekte Handhabung und auch für die Qualität des Trinkwassers.
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Während in der Vergangenheit vom örtlichen Wasserversorger in der Regel lediglich ein Wasserzähler und ein Absperrhahn installiert wurde, haben sich die Vorgaben dafür zwischenzeitlich geändert. Mit Inkrafttreten der Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) im Jahr 2010 und der Veröffentlichung der DIN 2001/2 (Trinkwasserversorgung aus nicht ortsfesten Anlagen) sind die Anforderungen für die Herstellung und das Betreiben von temporären Wasserversorgungsanlagen deutlich gestiegen.
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Zur Einhaltung strenger Hygienevorschriften muss ein sogenannter Systemtrenner installiert werden, damit ein Rückfließen von Wasser in das öffentliche Netz zuverlässig verhindert wird.
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Der Systemtrenner verhindert das Rückfließen, Ruckdrücken und Rücksaugen von verändertem Trinkwasser.
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Werden mehrere Anschlussnehmer mit Trinkwasser versorgt, muss eine geeignete Weiterverteilungsanlage eingerichtet werden. Hier ist zu beachten, dass jeder Anschlussnehmer einen eigenen Anschlusspunkt benötigt. Dieser muss mit einem Systemtrenner abgesichert werden. Querverbindungen von einem Anschlussnehmer zu einem weiteren Anschlussnehmer sind nicht zulässig. Eine geeignete, sicher und zulässige Weiterverteilung kann mit Hilfe eines Verteilungskastens eingerichtet werden.
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Bisher werden solche Verteilungskästen angeboten, welche standardmäßig mit einem Systemtrenner ausgestattet sind, deren Abfluss innerhalb des geschlossenen Verteilungskastens liegt.
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Dies hat den Nachteil, dass Wasser vom Systemtrenner in den geschlossenen mobilen Verteilungskasten spritzen kann und dieses Wasser dann in dem Verteilungskasten steht oder nur über ein Loch herausfließen kann. Dadurch kann es zu Beschädigungen des Verteilungskastens beispielsweise durch Korrosion kommen oder es können elektronische Bauteile durch den Kontakt mit Wasser beschädigt werden.
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Daher hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine mobile Trinkwasser-Anschlusseinheit zur kontrollierten, temporären Entnahme und Übergabe von Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz bereitzustellen, die die Nachteile im Stand der Technik überwindet und dabei einen Abfluss des Trinkwassers nach außen sicher gewährleistet.
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Die Aufgabe wird durch eine mobile Trinkwasser-Anschlusseinheit gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Aspekte bilden den Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
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Die Erfindung umfasst eine mobile Trinkwasser-Anschlusseinheit zur kontrollierten, temporären Entnahme und Übergabe von Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz. Die Trinkwasser-Anschlusseinheit umfasst einen Gehäuseschrank. Der Gehäuseschrank umfasst eine Wasserzuleitung zum Anschluss an das öffentliche Netz und einen Absperrhahn zur Regulierung der Wasserzufuhr aus dem öffentlichen Netz. Weiterhin umfasst der Gehäuseschrank einen Wasserzähler zur Kontrolle der Abgabemenge und einen Systemtrenner zur Trennung vom öffentlichen Netz. Außerdem umfasst der Gehäuseschrank eine Bodenöffnung und ein durch diese nach außen geführtes Abflussrohr. Das Abflussrohr umfasst eine in dem Gehäuseschrank angeordnete erste Öffnung und eine außerhalb des Gehäuseschrankes angeordnete zweite Öffnung zur Abgabe des Trinkwassers. Die stellt sicher, dass das Wasser aus dem Inneren der Trinkwasser-Anschlusseinheit herausgeleitet wird und es nicht zu einer Anstauung von Wasser im Inneren der Trinkwasser-Anschlusseinheit kommt.
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Ein vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass das Abflussrohr kraftschlüssig mit dem Gehäuseschrank verbunden ist. Damit wird sichergestellt, dass die zweite Öffnung des Abflussrohres nicht versehentlich oder durch Manipulation von der Außenseite des Gehäuseschrankes entfernt wird und so Wasser aus dem Abflussrohr in das Innere des Gehäuseschrankes austreten könnte.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn das Abflussrohr einen Durchmesser von 50 bis 100 mm, bevorzugt von 60 bis 80mm, besonders bevorzugt von 70 mm aufweist. Dadurch kann die benötigte Menge Trinkwasser aus der Trinkwasser-Anschlusseinheit abgeführt werden.
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Nach einem bevorzugten Aspekt ist das Abflussrohr mehrteilig ausgeführt. Dadurch ist das Abflussrohr flexibel und kann problemlos in jede beliebige Richtung angeschlossen werden.
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Nach einem vorteilhaften Aspekt ist die erste Öffnung trichterförmig. Dadurch kann das Trinkwasser ohne Verluste in das Abflussrohr eingebracht werden und ein ungewollter Austritt des Trinkwassers in den Gehäuseschrank wir vermieden.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn der Gehäuseschrank einen Boden, wenigstens drei Seitenwände und eine Deckelwand umfasst, welche die Wasserzuleitung, den Wasserzähler, den Systemtrenner und die erste Öffnung des Abflussrohres vollständig umschließen. Wenigstens eine der Seitenwände umfasst eine abschließbare Tür. Dadurch können die Wasserzuleitung, der Wasserzähler, der Systemtrenner und die erste Öffnung des Abflussrohres sicher vor äußeren Einwirkungen wie beispielsweise Wandalismus oder Diebstahl geschützt werden.
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Vorteilhafterweise ist der Gehäuseschrank thermisch isoliert. Dadurch kann die Trinkwasser-Anschlusseinheit jederzeit temperaturunabhängig betrieben werden und ist dabei beispielsweise vor Frost geschützt.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Gehäuseschrank derart ausgebildet ist, um wasserdicht verschließbar zu sein. Dies stellt sicher, dass kein Fremdwasser, wie z.B. Regenwasser von außen in den Gehäuseschrank eintritt und es dadurch zu einer Anstauung von Wasser im Inneren des Gehäuseschrankes kommt.
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Ein vorteilhafter Aspekt sieht vor, dass der Gehäuseschrank wenigstens einen Standfuß umfasst. Dies ermöglicht, dass die zweite Öffnung des Abflussrohres am Boden des Gehäuseschrankes angeordnet werden kann und über diese eine Verbindung zum Abnehmer des Trinkwassers hergestellt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn der Gehäuseschrank eine Heizung umfasst. Dies erlaubt einen Betrieb der Trinkwasser-Anschlusseinheit auch bei sehr niedrigen Temperaturen, ohne dass es zu Frostschäden an den einzelnen Bauteilen kommt.
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Vorteilhafterweise ist der Gehäuseschrank aus einem Metall gefertigt. Dies macht den Gehäuseschrank besonders stabil und langlebig und sicher somit eine dauerhafte Einsatzbereitschaft der Trinkwasser-Anschlusseinheit.
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Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Gehäuseschrank aus einem Kunststoff gefertigt ist. Dadurch kann eine höhere Beständigkeit gegenüber Korrosion gewährleistet werden, was den Einsatz in einer sehr feuchten Umgebung möglich macht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trinkwasser-Anschlusseinheit mit einer Wasserzuleitung, einem Absperrhahn, einem Wasserzähler, einem Systemtrenner und einem Abflussrohr im Inneren; und
- 2 eine schematische Darstellung des Bodens einer erfindungsgemäßen Trinkwasser-Anschlusseinheit von außen mit einem Abflussrohr mit einer Öffnung.
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In 1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Trinkwasser-Anschlusseinheit 1 mit einer Wasserzuleitung 3 zum Anschluss an das öffentliche Netz, einem Absperrhahn 4 zur Regulierung der Wasserzufuhr aus dem öffentlichen Netz, einem Wasserzähler 5 zur Kontrolle der Abgabemenge und einem Systemtrenner 6 zur Trennung vom öffentlichen Netz gezeigt. Die mobile Trinkwasser-Anschlusseinheit 1 umfasst außerdem eine Bodenöffnung 8 und ein durch diese nach außen geführtes Abflussrohr 7 umfassend eine in dem Gehäuseschrank 2 angeordnete erste Öffnung 9 und eine außerhalb des Gehäuseschrankes 2 angeordnete zweite Öffnung 10 zur Abgabe des Trinkwassers.
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1 zeigt ein Abflussrohr 7, welches einen Durchmesser von 50 bis 100 mm, bevorzugt von 60 bis 80mm, besonders bevorzugt von 70 mm aufweist. Das Abflussrohr 7 ist mehrteilig ausgeführt.
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Außerdem ist aus 1 ersichtlich, dass die erste Öffnung 9 trichterförmig ist. Der Gehäuseschrank 2 umfasst einen Boden 11, wenigstens drei Seitenwände 12 und eine Deckelwand, welche die Wasserzuleitung 3, den Wasserzähler 4, den Systemtrenner 6 und die erste Öffnung 9 des Abflussrohres 7 vollständig umschließen. Wenigstens eine der Seitenwände 12 umfasst eine abschließbare Tür.
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2 zeigt eine schematische Darstellung des Bodens 11 einer erfindungsgemäßen Trinkwasser-Anschlusseinheit 1 von außen mit einem Abflussrohr 7 mit einer Öffnung 10. Aus 2 ist ersichtlich, dass das Abflussrohr 7 kraftschlüssig mit dem Gehäuseschrank 2 verbunden ist. Beispielsweise ist das Abflussrohr 7 mit einer Schelle am Gehäuseschrank 2 verschraubt.
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Denkbar ist auch, dass der Gehäuseschrank 2 thermisch isoliert ist. Außerdem denkbar ist, dass der der Gehäuseschrank 2 derart ausgebildet ist, um wasserdicht verschließbar zu sein.
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Weiterhin zeigt 2, dass der Gehäuseschrank 2 wenigstens einen Standfuß 13 umfasst. Denkbar ist auch, dass der Gehäuseschrank 2 eine Heizung umfasst. Der in 2 gezeigte Gehäuseschrank 2 ist aus einem Metall gefertigt. Denkbar ist auch, dass der Gehäuseschrank 2 ist aus einem Metall gefertigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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