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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hydroxylradikalen, mit welcher eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretendem Luftstrom erhöht werden kann, sowie eine Lüftungsanlage, welche eine derartige Vorrichtung zur Erzeugung von Hydroxylradikalen aufweist.
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Allgemein sind Luftreinigungsgeräte bekannt, welche beispielsweise in Innenräumen mittels Ionisation von Luft und somit Erzeugung von elektrisch geladenen Luftbestandteilen, Partikel, Feinstaub, Viren, Schimmelpilze und/oder Sporen behandeln. Ein derartiger Luftreiniger wird in einem Innenraum aufgestellt oder ist in diesem fest montiert, saugt die Umgebungsluft zur Behandlung an und gibt die behandelte Luft anschließend wieder an die Umgebung ab.
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In derartigen Luftreinigern erzeugen lonenerzeuger beispielsweise Ionisatoren oder Plasmageneratoren hohe elektrische Felder, mit welchen die Luft durch elektrische Anregung, beispielsweise Coronaentladung oder elektrische Feldemission ionisiert wird. Die hierbei erzeugten Ionen binden insbesondere Feinstaubpartikel und Keime und werden daher zur Luftreinigung eingesetzt. Auch organische Verbindungen, zu welchen beispielsweise Gerüche gehören, werden gebunden und können dadurch aus der Luft entfernt werden.
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Bei Kontakt der Luft-Sauerstoffatome mit durch den lonenerzeuger erzeugten negativen Ionen entstehen Hyperoxid(O2 -)radikale. Diese Hyperoxidradikale können weiter mit Wasserdampf reagieren, wobei unter anderem Hydroxid(OH-)radikale gebildet werden. Insbesondere diese Hydroxylradikale haben dabei das Potential, bestimmte Viren, Bakterien und andere Schadstoffe zu inaktivieren, Gerüche zu entfernen und so eine saubere Umgebung zu schaffen.
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Aus der Druckschrift
DE 20 2006 020 800 U1 ist eine Trockendesinfektionsvorrichtung mit mindestens einer Prozesskammer, durch welche Luft in die Umgebung durch eine Ausgangsöffnung eingeführt wird, bekannt, wobei die Prozesskammer ein lonisatormittel zur Erzeugung von Ionen und eine auf einer Rahmenkonstruktion befestigte UV-Strahlungsquelle aufweist, wobei die Prozesskammer auch Mittel zur Erzeugung von Hydroxylradikalen und Mittel zur Erzeugung von Ozon aufweist.
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Unter dem Markennamen Panasonic wird weiter eine Nanoe™ - Luftreinigungssystem vertrieben, welches auf elektrostatisch zerstäubten Nanowassertröpfchen basiert. In den elektrostatisch erzeugten Nanowassertröpfchen sind dabei eine große Anzahl von negativen Ionen, insbesondere Hydroxylradikale eingekapselt, das heißt sogenannte lonencluster erzeugt. Dabei wird zur Kondensation von Wasser ein Peltierelement im lonenerzeugungsbereichs eines entsprechenden lonenerzeugers eingesetzt, um eine möglichst große Anzahl an Hydroxylradikalen zu erzeugen.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2017 001 198 A1 ist eine Vorrichtung zur Ionisierung von Luft mit einem Plasmagenerator bekannt, wobei der Plasmagenerator eine plasmaerzeugende Hochspannungszone aufweist. Weiter ist die Hochspannungszone zur Erzeugung von Hydroxylradikalen mit einem Hydroxidsystem mit feststofflichem Hydroxid umgeben, wobei das Hydroxidsystem ausgebildet ist, bei einem durch die Plasmaerzeugung in der Hochspannungszone initiierten Wäremeeintrag in das Hydroxidsystem Wasser zu desorbieren.
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Aufgabe von Ausführungsformen der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hydroxylradikalen anzugeben, mit welcher eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erhöht werden kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch den Gegenstand der nebengeordneten Ansprüche. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hydroxylradikalen, wobei die Vorrichtung einen lonenerzeuger zur Ionisierung von feuchter Luft und einen Elektrofilter zum Selektieren von Hydroxylradikalen von anderen in der ionisierten Luft enthaltenen Ionen aufweist.
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Unter Elektrofilter wird dabei eine Anlage zur Abscheidung von Partikeln aus Gasen, beispielsweise Luft, verstanden, welche auf dem elektrostatischen Prinzip beruht. Derartige Elektrofilter werden häufig auch als Elektroabschneider bezeichnet. Das der Elektrofilter dabei ausgebildet ist, die Hydroxylradikale von anderen in dem Luftstrom enthaltenen Ionen zu selektieren bedeutet dabei, dass die anderen Elemente beziehungsweise Ionen in dem Elektrofilter abgeschieden werden, so dass im optimalen Fall anschließend nur noch die Hydroxylradikale übrigbleiben beziehungsweise die Konzentration an erzeugten Hydroxlradikalen an einem Ausgang der Vorrichtung erhöht wird.
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Somit wird eine Vorrichtung angegeben, mit welcher eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erhöht werden kann, was wiederum zu einer Steigerung der Effektivität der Wirkung der Hydroxylradikale, beispielsweise der Inaktivierung von Viren, Bakterien und anderen Schadstoffen oder der Geruchsneutralisierung führen kann. Dabei ist die Vorrichtung weiter auch derart ausgebildet, das andere, insbesondere gesundheitsschädliche Radikale in der ionisierten Luft, beispielsweise Ozon, abgespalten beziehungsweise deren Vorkommen in dem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erheblich reduziert werden kann. Die Vorrichtung hat ferner auch den Vorteil, dass eine Ausbeute an Hydroxylradikalen auch bei einem geringen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft erhöht werden kann.
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Dabei kann der Elektrofilter ein erstes Element, wobei ein elektrisches Potential des ersten Elements eine zu einer Polarität der ionisierten Luft entgegengesetztes Polarität aufweist, und wobei das erste Element ausgebildet ist, die ionisierte Luft in einen Luftstrom zu ziehen, sowie eine Filtereinheit mit wenigstens einer ersten Struktur, wobei ein elektrisches Potential der wenigstens einen ersten Struktur dieselbe Polarität wie Hydroxilradikale in der ionisierten Luft aufweist, und wobei die erste Struktur ausgebildet ist, die Hydroxylradikale in dem Luftstrom zu bündeln, und wenigstens einer zweiten Struktur, wobei ein elektrisches Potential der wenigstens einen zweiten Struktur eine zu der Polarität der Hydroxylradikale in der ionisierten Luft entgegengesetzte Polarität aufweist, und wobei die wenigstens eine zweite Struktur ausgebildet ist, die Elemente in der ionisierten Luft basierend auf deren jeweiliger Trägheit zu selektieren, aufweisen.
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Polarität bezeichnet dabei die Zu- beziehungsweise Anordnung zweier Pole einer elektrischen Potentialdifferenz im Raum. Elektrisches Potential bezeichnet ferner die Fähigkeit eines elektrischen Feldes, Arbeit an einer elektrischen Ladung zu verrichten.
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Somit kann die Vorrichtung beziehungsweise die Selektierung der Hydroylradikalen auf erzeugten elektrischen Feldern basieren, insbesondere darauf, dass sich gegensätzliche Ladungen anziehen, während sich gleichnamige Ladungen abstoßen. Die Vorrichtung kann somit auf einem einfachen Prinzip und einfachen Komponenten basieren, ohne dass aufwendige und kostspielige Komponenten eingebaut werden müssen.
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Bei dem ersten Element kann es sich um eine elektrisch leitfähige Platte handeln, welche parallel zu einer Entladungselektrode des lonenerzeugers angeordnet ist.
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Eine derartige Entladungselektrode dient dem Erzeugen von ionisierten Luftbestandteilen mittels lonisierungsspannung, wobei insbesondere eine Hochspannung in einem Bereich von 1,5 kV bis 15kV verwendet wird. Dabei kann die Entladungselektrode mit einer Hochspannungserzeugungseinheit, wie einem Transformator, einem Piezotransformator, einem Sperrwandler und/oder einer Hochspannungskaskade verbunden sein. An einem freien Ende der Entladungselektrode, beispielsweise einer Entladungsspitze findet eine elektrische Entladung der lonisierungsspannung in die umgebende Luft statt und somit eine Ionisierung der Luftbestandteile statt. Die Erzeugung der Ionen findet dabei für gewöhnlich insbesondere durch Coronaentladung und/oder Feldemission in die unmittelbare Luftumgebung statt. Alternativ oder ergänzend kann die Ionenerzeugung auch durch Ultraviolettstrahlung oder andere ionisierende Strahlung erzeugt werden.
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Hierdurch können auf einfache Art und Weise ein elektrisches Feld erzeugt werden und die erzeugten Ionen aufgrund elektrostatischer Anziehung in den, beispielsweise durch ein Gebläse erzeugten Luftstrom eingezogen beziehungsweise eingebracht werden.
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Zudem kann die wenigstens eine erste Struktur eine trichterförmige Form aufweisen. Hierdurch kann sichergestellt, dass die erzeugten Ionen und insbesondere die Hydroxylradikale aufgrund elektrostatischer Abstoßung in dem Luftstrom gebündelt werden und gleichzeitig auch alle erzeugten Ionen und insbesondere alle erzeugten Hydroxylradikale erfasst und in dem Luftstrom gebündelt werden können.
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Die wenigstens eine zweite Struktur kann ferner eine röhrenförmige Form aufweisen, so dass der Luftstrom komplett umschlossen beziehungsweise ummantelt ist und sichergestellt werden kann, dass die in dem Luftstrom enthaltenen Ionen in sämtlichen Richtungen von der zweiten Struktur angezogen werden.
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Dabei kann die wenigstens eine zweite Struktur weiter eine Länge aufweisen, welche derart gewählt ist, dass die trägen Hydroxylradikale nicht so weit abgelenkt werden, dass diese die zweite Struktur berühren, während alle leichteren Ionen in der ionisierten Luft an eine Innenwand der zweiten Struktur abgelenkt werden. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, in dem die Länge der zweiten Struktur derart gewählt und eingestellt wird, dass diese direkt proportional ist zur Masse eines erzeugten lonenclusters und dem Quotienten aus der Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes und der Ablenkspannung ist. Insbesondere kann die Länge der wenigstens einen zweiten Struktur dabei derart ausgebildet sein, dass die trägen, schweren Hydroxylradikale die zweite Struktur wieder verlassen, während andere Elemente der ionisierten Luft beziehungsweise in dem Luftstrom und insbesondere leichtere beziehungsweise weniger träge Ionen aufgrund elektrostatischer Anziehung die wenigstens eine zweite Struktur berühren und gegebenenfalls an der wenigstens einen zweiten Struktur neutralisiert werden, wodurch gewährleistet werden kann, dass eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erhöht wird.
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Zudem kann die Innenwand der wenigstens einen zweiten Struktur eine katalytische Beschichtung aufweisen, um die auf die Innenwand der wenigstens einen zweiten Struktur abgelenkten Ionen und insbesondere gesundheitsschädliche Radikale an dieser zu neutralisieren und umzuwandeln. Beispielsweise kann die katalytische Beschichtung derart ausgebildet sein, dass Ozon in Sauerstoff gespalten wird, sobald Ozonmoleküle auf die Innenwand der zweiten Struktur treffen.
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Die wenigstens eine erste Struktur und/oder die wenigstens eine zweite Struktur können dabei weiter aus einem leitfähigen Polymer, das heißt aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff gebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass die wenigstens eine erste Struktur und/oder die wenigstens eine zweite Struktur mechanisch flexibel sind und die Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen einfach aufgebaut beziehungsweise die einzelnen Komponenten einfach zusammengebaut werden können. Dabei können zudem auch die Fertigungskosten beim Fertigen der Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen erheblich reduziert werden.
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Mit einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird auch eine Lüftungsanlage angegeben, welche wenigstens eine obenstehend beschriebene Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen aufweist.
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Eine derartige Lüftungsanlage hat den Vorteil, dass diese wenigstens eine Vorrichtung aufweist, welche derart ausgebildet ist, dass eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erhöht werden kann, was wiederum zu einer Steigerung der Effektivität der Wirkung der Hydroxylradikale, beispielsweise der Inaktivierung von Viren, Bakterien und anderen Schadstoffen oder der Geruchsneutralisierung durch die Lüftungsanlage führen kann. Dabei ist die Vorrichtung weiter auch derart ausgebildet, das andere, insbesondere gesundheitsschädliche Radikale in der ionisierten Luft, beispielsweise Ozon, abgespalten beziehungsweise deren Vorkommen in dem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erheblich reduziert werden kann. Die Vorrichtung hat ferner auch den Vorteil, dass eine Ausbeute an Hydroxylradikalen auch bei einem geringen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft erhöht werden kann.
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Insgesamt wird somit eine Vorrichtung zur Erzeugung von Hydroxylradikalen angegeben, mit welcher eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austreten Luftstrom erhöht werden kann.
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Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert.
- 1 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht eines Beispiels einer Lüftungsanlage;
- 2 zeigt eine Querschnittsansicht einer Lüftungsanlage gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 3 zeigt einen Längsschnitt einer Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 4 zeigt ein Schaltbild der Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen gemäß der Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine schematisch perspektivische Ansicht eines Teils einer Lüftungsanlage 1 gemäß einem Beispiel.
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Derartige Lüftungsanlagen weisen dabei für gewöhnlich einen Lüftungskanal auf, indem eine lonisierungsvorrichtung angeordnet ist. Eine lonisierungsvorrichtung ist dabei insbesondere eine Vorrichtung, in welcher Ionen in einem Luftstrom mittels Hochspannung erzeugt werden. Die lonisierungsvorrichtung ist dabei für gewöhnlich mittels einer Zuluftverbindung 2 beziehungsweise einem Zuluftrohr mit dem Lüftungskanal verbindbar. Die Zuluftverbindung 2 dient dabei zum Leiten wenigstens eines Teilluftstroms aus einem Hauptluftstromes in dem Lüftungskanal in einen lonenkanal 3 der lonisierungsvorrichtung. Innerhalb der lonisierungsvorrichtung und/oder deren insbesondere gekapseltem Gehäuse ist weiter ein lonenerzeuger mit einer Entladungselektrode angeordnet.
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Der lonenerzeuger beziehungsweise die Entladungselektrode dienen dem Erzeugen von ionisierten Luftbestandteilen mittels lonisierungsspannung, wobei insbesondere eine Hochspannung in einem Bereich von 1,5 kV bis 15kV verwendet wird. Dabei kann die Entladungselektrode mit einer Hochspannungserzeugungseinheit, wie einem Transformator, einem Piezotransformator, einem Sperrwandler und/oder einer Hochspannungskaskade verbunden sein. An einem freien Ende der Entladungselektrode, beispielsweise einer Entladungsspitze findet eine elektrische Entladung der lonisierungsspannung in die umgebende Luft statt und somit eine Ionisierung der Luftbestandteile statt. Die Erzeugung der Ionen findet dabei für gewöhnlich insbesondere durch Coronaentladung und/oder Feldemission in die unmittelbare Luftumgebung statt. Alternativ oder ergänzend kann die Ionenerzeugung auch durch Ultraviolettstrahlung oder andere ionisierende Strahlung erzeugt werden.
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Bei Kontakt der Luft-Sauerstoffatome mit durch den lonenerzeuger erzeugten negativen Ionen entstehen dabei Hyperoxid(O2 -) Radikale. Diese Hyperoxidradikale können weiter mit Wasserdampf reagieren, wobei unter anderem Hydroxid(OH-)radikale gebildet werden. Ferner umgeben sich diese Hydroxylradikale dabei zum Teil mit Wassermolekülen, wodurch so genannte lonencluster gebildet werden. Insbesondere diese Hydroxylradikale haben dabei das Potential, bestimmte Viren, Bakterien und andere Schadstoffe zu inaktivieren, Gerüche zu entfernen und so eine saubere Umgebung zu schaffen.
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Über eine Rückluftverbindung 4, beispielsweise eine Rohrleitung wird der ionisierte Luftteilstrom anschließend vom Ablauf der lonisierungsvorrichtung in den Lüftungskanal der Lüftungsanlage zurückgeführt.
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1 zeigt dabei weiter eine Gehäuse 5 der Elektronik, beispielsweise der zum Erzeugen der Hochspannung nötigen Elektronik. Zu erkennen ist weiter ein Gehäuse 6 für Adapter der Lüftungsanlage.
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Ferner kann in dem lonenkanal vor dem lonenerzeuger noch ein HEPA-Filter zum Abscheiden von Partikeln aus der zugeführten Luft angeordnet sein.
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2 zeigt eine Querschnittsansicht eines Teils einer Lüftungsanlage 10 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Wie 2 zeigt, weist die Lüftungsanlage dabei weiter eine Vorrichtung zum Erzeugen von Hydroxylradikalen und insbesondere einen lonenfilter 11 auf, welcher derart ausgebildet ist, dass eine Situation mit einer erhöhten Konzentration an Hydroxylradikalen in dem entsprechenden lonenkanal der Lüftungsanlage 10 realisiert werden kann.
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Bei dem lonenfilter 11 handelt es sich dabei insbesondere um einen Elektrofilter 12 zum Selektieren von Hydroxylradikalen von anderen in dem Luftstrom enthaltenen Elementen.
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Insbesondere weist die Vorrichtung einen, in 2 nicht gezeigten, lonenerzeuger zur Ionisierung von feuchter Luft und einen Elektrofilter 12 zum Selektieren von Hydroxylradikalen von anderen in der ionisierten Luft enthaltenen Ionen auf. Die Vorrichtung basiert somit auf der Anwendung eines Selektionsprozesses, um Hydroxylradikale von anderen Elementen beziehungsweise Ionen in der ionisierten Luft zu selektieren.
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Somit weist die Lüftungsanlage 10 eine Vorrichtung auf, mit welcher eine Konzentration an erzeugten Hydroxylradikalen in einem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erhöht werden kann, was wiederum zu einer Steigerung der Effektivität der Wirkung der Hydroxylradikale, beispielsweise der Inaktivierung von Viren, Bakterien und anderen Schadstoffen oder der Geruchsneutralisierung führen kann. Dabei ist die Vorrichtung weiter auch derart ausgebildet, das andere, insbesondere gesundheitsschädliche Radikale in der ionisierten Luft, beispielsweise Ozon, abgespalten beziehungsweise deren Vorkommen in dem aus der Vorrichtung austretenden Luftstrom erheblich reduziert werden kann. Die Vorrichtung hat ferner auch den Vorteil, dass eine Ausbeute an Hydroxylradikalen auch bei einem geringen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft erhöht werden kann.
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3 zeigt einen Längsschnitt einer Vorrichtung 13 zum Erzeugen von Hydroxylradikalen gemäß der Ausführungsform der Erfindung. Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion oder Konstruktion wie in 2 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht extra erörtert.
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Wie 3 zeigt, weist die Vorrichtung dabei einen lonenerzeuger 14 auf, wobei der lonenerzeuger eine Entladungselektrode 15 aufweist, wobei der lonenerzeuger beziehungsweise die Entladungselektrode 14 ausgebildet ist, Ionen durch Coronaentladung oder dielektrische Barriereentladung zu erzeugen.
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Wie weiter zu erkennen ist, weist der Elektrofilter ein erstes Element 16 auf, wobei ein elektrisches Potential des ersten Elements 16 eine zu einer Polarität der entsprechend ionisierten Luft entgegengesetztes Polarität aufweist, und wobei das erste Element 16 ausgebildet ist, die ionisierte Luft in einen Luftstrom, insbesondere einen durch ein, in 3 nicht gezeigtes Gebläse erzeugten Luftstrom zu ziehen, sodass der Luftstrom Ionen verschiedener Zusammensetzung enthält, und eine anschließende Filtereinheit 17, welche ausgebildet ist, die Elemente in der ionisierten Luft basierend auf deren jeweiliger Trägheit zu selektieren.
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Bei dem ersten Element 16 handelt es sich dabei insbesondere um eine elektrisch leitfähige Platte 18, welche parallel zu der Entladungselektrode 15 des lonenerzeugers 14 angeordnet ist.
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Die ionisierte Luft beziehungsweise die erzeugten Ionen werden somit mit Hilfe einer Platte 18, welche die zu der lonenentladung gegensätzliche Polarität trägt, in den Raum zwischen der Entladungselektrode und der Platte gezogen und von dort durch den Luftstrom weitergetragen und insbesondere durch die Filtereinheit 17 transportiert. Der Luftstrom wird dabei in 3 durch den mit Bezugszeichen 19 versehenen Pfeil symbolisiert.
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4 zeigt ein Schaltbild der Vorrichtung 13 zum Erzeugen von Hydroxylradikalen gemäß der Ausführungsform der Erfindung. Komponenten und Bauteile mit gleicher Funktion oder Konstruktion wie in den 1 und 2 tragen dabei dieselben Bezugszeichen und werden nicht extra erörtert.
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Insbesondere zeigt 4 dabei wiederum die Entladungselektrode 15 und die parallel zu der ersten Entladungselektrode angeordnete Platte 18.
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Wie weiter zu erkennen ist, weist die Filtereinheit 17 weiter eine erste Struktur 20 und eine zweite Struktur 21 auf, welche jeweils mit einer Potentialquelle 22 verbunden sind. Insbesondere weist die dargestellte Filtereinheit 17 eine erste Struktur 20, wobei ein elektrisches Potential der ersten Struktur 20 dieselbe Polarität wie Hydroxilradikale in der ionisierten Luft aufweist, und wobei die erste Struktur 20 ausgebildet ist, die Hydroxylradikale in dem Luftstrom zu bündeln, und eine zweite Struktur 21, wobei ein elektrisches Potential der zweiten Struktur 21 eine zu der Polarität der Hydroxylradikale in der ionisierten Luft entgegengesetzte Polarität aufweist, und wobei die zweite Struktur 21 ausgebildet ist, die Elemente in der ionisierten Luft basierend auf deren jeweiliger Trägheit zu selektieren, auf.
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Dies bedeutet, dass die Filtereinheit 17 eine erste Struktur 20 aufweist, welche die Ionen und insbesondere die Hydroxylradikale durch elektrostatische Abstoßung bündelt. Anschließend werden die Ionen durch eine zweite Struktur 21 geführt, welche ausgebildet ist, die Elemente in der ionisierten Luft basierend auf deren jeweiliger Trägheit durch elektrostatische Anziehung zu selektieren.
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Die erste Struktur 20 weist dabei eine trichterförmige Form auf.
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Die zweite Struktur 21 weist weiter eine röhrenförmige Struktur auf, wobei die zweite Struktur insbesondere eine waben- oder zylinderförmige Form aufweisen kann.
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Gemäß der Ausführungsform der 4 weist die zweite Struktur 21 weiter eine Länge auf, welche derart ausgebildet ist, dass die trägen Hydroxylradikale nicht so weit abgelenkt werden, dass diese die zweite Struktur 21 berühren, während alle leichteren beziehungsweise weniger trägen Ionen an eine Innenwand der zweiten Struktur 21 abgelenkt werden. Dies wird dabei insbesondere dadurch realisiert, in dem die Länge der zweiten Struktur 21 derart gewählt und eingestellt wird, dass diese direkt proportional ist zur Masse eines erzeugten lonenclusters und dem Quotienten aus der Strömungsgeschwindigkeit des Luftstromes und der Ablenkspannung. Die Länge der zweiten Struktur wird dabei in 4 durch den mit Bezugszeichen 23 versehenen Pfeil symbolisiert.
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Zudem weist die zweite Struktur 21 an ihrer Innenwand 23 eine katalytische Beschichtung auf, um die auf die Innenwand der zweiten Struktur abgelenkten Ionen und insbesondere gesundheitsschädliche Radikale an dieser zu neutralisieren und umzuwandeln. Beispielsweise kann die katalytische Beschichtung derart ausgebildet sein, dass Ozon in Sauerstoff gespalten wird, sobald Ozonmoleküle auf die Innenwand der zweiten Struktur treffen. Bei der Beschichtung kann es sich dabei beispielsweise um eine Beschichtung aus einem Metallschaum, beispielsweise auf Silber oder Legierungen mit Nickel-, Kupfer- und Manganbestandteilen basierende Beschichtungen handeln.
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Gemäß den Ausführungsformen der 4 sind zudem sowohl die erste Struktur 20 als auch die zweiter Struktur 22 durch ein Spritzgußverfahren hergestellt, wobei die erste Struktur 20 und die zweite Struktur 21 jeweils aus einem leitfähigen Polymer, beispielsweise Polyethin gebildet sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lüftungsanlage
- 2
- Zuluftverbindung
- 3
- lonenkanal
- 4
- Rückluftverbindung
- 5
- Gehäuse
- 6
- Gehäuse
- 10
- Lüftungsanlage
- 11
- lonenfilter
- 12
- Elektrofilter
- 13
- Vorrichtung
- 14
- lonenerzeuger
- 15
- Entladungselektrode
- 16
- erstes Element
- 17
- Filtereinheit
- 18
- Platte
- 19
- Luftstrom
- 20
- erste Struktur
- 21
- zweite Struktur
- 22
- Potentialquelle
- 23
- Länge
- 24
- Innenwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202006020800 U1 [0005]
- DE 102017001198 A1 [0007]