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Um auf Bildschirmen dargestellte, vertrauliche Inhalte vor unbefugter Betrachtung zu schützen, werden so genannte Blickschutzfolien verwendet.
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Die Blickschutzfolie ist winkelabhängig transparent und wird auf die Oberfläche des Displays aufgebracht. Sodann ist der dargestellte Inhalt nur noch aus einem Winkel orthognal zu der Oberfläche des Displays lesbar - ein Blick von der Seite ist dann nicht mehr möglich. Auf diese Weise kann ein Unbefugter den auf dem Display dargestellten Inhalt nicht mehr von der Seite einsehen.
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Ein Beispiel für derartige Blickschutzfolien ist das Produkt „Privacy Filter“ von 3M.
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Dem genannten Produkt „Privacy Filter“ liegen Klebeetiketten bei, mit Hilfe derer die Blickschutzfolie auf dem den Bildschirm umgebenen Rahmen befestigt wird. Die Verbindung zwischen dem Klebeetikett und der Blickschutzfolie ist formschlüssig, sodass sich der Blickschutzfolie jederzeit entfernen lässt. Die adhäsive Verbindung herrscht nur zwischen Rahmen und dem Klebeetikett.
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Ein solches Klebeetikett ist auch in
US 2005/0271848 A1 offenbart.
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Computermonitore sind heute standardmäßig als LCD Flachbildschirm ausgeführt. An Desktop-Computer werden häufig zwei der mehr Monitore angeschlossen, um die nutzbare Arbeitsfläche (Desktop des Betriebssystems) zu vergrößern. Um die Ergonomie im Mehrmonitorbetrieb zu erhöhen, werden die Rahmen welche die aktive Displayfläche umgeben, wird immer schmaler. Dies ermöglicht es nämlich benachbarte Monitore enger aneinander zu platzieren und so den Desktop des Betriebssystems fast ohne störende Unterbrechungen über mehrere Monitore hinweg zu nutzen.
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Im Ergebnis sind die Rahmen der LCD-Displays heutzutage so schlank geworden, dass die Klebeetiketten zur Befestigung von Blickschutzfolien darauf nicht mehr angebracht werden können: So beträgt die Breite des Rahmens des Monitors, auf dem dieser Text entsteht, lediglich 2mm. Die Breite der Klebeetiketten von „Privacy Filter“ beträgt hingegen 10 mm. Zur Befestigung der Blickschutzfolie auf einem Laptop ist das hinreichend, für ein schlankes Desktop-Display sind diese Klebeetiketten aber viel zu breit.
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Behelfsmäßig können die Blickschutzfolien mit transparentem Klebeband auf dem Montor befestigt werden. Ein Beispiel für transparentes Klebeband ist „tesa FILM®“ von Beiersdorf.
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Die Verwendung von Klebeband hat aber den Nachteil, dass die Klebeverbindung sowohl zwischen Blickschutzfolie und Klebeband als auch zwischen Klebeband und Rahmen herrscht.
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Somit kann die Blickschutzfolie erst nach Lösen der adhäsiven Verbindung entfernt werden. Das ist umständlich, weil das Klebeband erst mühselig abgezogen und danach wieder komplett erneuert werden muss. Außerdem benötigt das Klebeband eine große Kontaktfläche, um eine tragfähige Verbindung zu gewährleisten. Das stört wiederum den freien Blick auf das Display.
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Vor diesem Hintergrund ergab sich die Aufgabe, eine technische Lösung zu finden, mit der sich Blickschutzfolien auf Flachbildmonitoren mit schlankem Rahmen beseitigen lassen. Die Befestigung soll einfach zu lösen und wiederverwertbar sein. Sie soll ohne Klebverbindungen auskommen und den Blick auf das Display möglichst wenig beinträchtigen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Blickschutzfolienklemme nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Aufgrund der U-formigen Gestalt umgreift die Blickschutzfolienklemme den Rahmen des Monitors und klemmt die Blickschutzfolie und das Display zwischen den beiden Schenkeln ein. Der zweite Schenkel ist mit einem Kontaktpunkt versehen, welcher auf der Rückseite des Monitors anzuordnen ist. Die Krafteileitung in den Monitor erfolgt daher über den Kontaktpunkt. Der erste Schenkel liegt direkt auf der Blickschutzfolie auf. Da der Kontaktpunkt als eine hervortretende Materialanhäufung ausgeführt ist, ist die Flächenpressung am Kontaktpunkt größer als am ersten Schenkel. Daher hält die Blickschutzfolienklemme ohne Kleber.
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Die Blickschutzfolienklemme ist aus geringfügig elastischem Material herstellt, um ein werkzeuglos lösbare Klemmwirkung zu erzielen. Bei dem Material handelt es sich vorzugsweise um ABS Kunstoff (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere).
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Die Blickschutzfolienklemme ist vorzugsweise durch ein additives Fertigungsverfahren hergestellt. Es bietet sich vor allem Dingen der 3D-Druck als Fertigungsverfahren an. Vorzugsweise wird Filamentdruck angewandt. Filamentdruck ist auch als „fused filament fabrication“ (FFF), „fused deposition modeling“ (FDM) oder „filament freeform fabrication“ bekannt. Bei diesem Druckverfahren wird ein kontunuierlicher Strang aus thermoplastischem Material erhitzt und formgebend abgelegt. ABS-Kunstoff ist als Filament für entsprechende Verfahren verfügbar.
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Die Neuerung wird anhand eines Ausführungsbeispiels verdeutlicht. Hierfür zeigen:
- 1: Seitenansicht
- 2: Unteransicht
- 3: perspektivische Ansicht auf die Außenseite
- 4: perspektivische Ansicht auf die Innenseite
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Die in den Figuren dargestellte Blickschutzfolienklemme ist im Wesentlichen U-förmig abgewinkelt. Sie weist einen ersten Schenkel mit der Länge C und einem gegenüber dem ersten Schenkel angeordneten zweiten Schenkel auf mit der Länge A auf. Die beiden Schenkel sind durch einen Steg mit der Länge F verbunden. Die beiden Schenkel bilden zusammen mit dem Steg ein U. Der zweite Schenkel ist auf seiner dem ersten Schenkel zugewandten Seite mit einem Kontaktpunkt versehen, welcher als Materialanhäufung aus dem Schenkel um das Maß K hervor tritt. Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Kontaktpunkt Kugelförmig ausgeführt. Der Durchmesser des Kontaktpunkts auf der Innenseite des zweiten Schenkels beträgt H. Die Bereite der Blickschutzfolienklemme beträgt L, siehe 3.
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Die Maße des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels sind wie folgt:
- A= 22 mm
- B= 20 mm
- C= 11 mm
- D= 1 mm
- E= 9 mm
- F= 17 mm
- G= 9,5 mm
- H= 7 mm
- I= 3,5 mm
- J= 2 mm
- K= 2 mm
- L= 20 mm
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2005/0271848 A1 [0005]