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Die Erfindung betrifft ein Bahnsteigkantenelement zum Herstellen eines Bahnsteigs entlang eines Gleises, welches Bahnsteigkantenelement auf einem Fundament neben dem Gleis angeordnet und darauf befestigt ist und von oben zumindest auf seiner dem Gleis zugekehrten Seite mit einem Abdeckstein abgedeckt ist.
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Es ist bekannt, dass Bahnsteigkanten und die darauf befindlichen Abdecksteine in einem genauen Abstand zum Gleis verbaut werden müssen. Auch muss die Höhe eingehalten werden, damit der Bahnsteig gut vom Zug aus betreten werden kann und umgekehrt. Aus der
DE 101 02 329 C2 der Anmelderin ist eine Vorrichtung zum exakten Setzen und Ausrichten der Bahnsteigkantenelemente entlang des Gleises bekannt. Mit dieser Vorrichtung können die Bahnsteigkantenelemente in dem vorgegebenen Abstand und in der vorgegebenen Höhe zum Gleis ausgerichtet und gesetzt werden.
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Die Bahnsteigkantenelemente sind die Basis für die anschließend darauf verlegten Platten oder Steine, die die betretbare Oberfläche des Bahnsteigs bilden. Auch ist es erforderlich, die sogenannten Abdecksteine exakt zum Gleis ausgerichtet mit den Bahnsteigkantenelementen zu verbinden. Die Abdecksteine stellen die dem Gleis zugewandte Begrenzung des Bahnsteigs dar. Die Bahnsteigkantenelemente weisen eine im wesentlichen waagerechte Oberseite auf, die häufig mit einer Stufe versehen ist derart, dass der niedrigere Abschnitt der Oberseite dem Gleis abgewandt ist. Der Abdeckstein weist eine hierzu passende Unterseite auf.
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In der montierten Lage verläuft die Mörtelschicht zum Verbinden der beiden Steine im Querschnitt demnach stufenförmig. Hierdurch wird erreicht, dass ein versehentlich gelöster Stein nicht ohne weiteres auf das Gleis kippen oder sich über das Gleis schieben kann.
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Die Montage eines solchen Abdecksteins auf der Oberseite des Bahnsteigkantenelements erfordert wegen des stufenförmigen Verlaufs des Spaltes zwischen den Steinen jedoch ein großes Maß an handwerklichem Können, da der Stein nicht beliebig in dem Mörtel aufgrund der Stufe hin- und herbewegt werden kann. Es ist aus der
DE 10 2013 113 442 A1 der Anmelderin bekannt, die Abdecksteine vor dem Einbringen des Mörtels mit selbstschneidenden Betonschrauben auszurichten. Dies erfordert jedoch ein zeitaufwändiges Bohren der Schraubenlöcher auf der Baustelle, so dass die Erstellung des Bahnsteigs entsprechend lang dauert. Auch ist das Verdrehen einer solchen selbstschneidenden Betonschraube bei aufliegendem Abdeckstein nur mit großem Kraftaufwand möglich. Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Schraube durchdreht, so dass keine Ausrichtung mehr möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bahnsteigkantenelement der eingangs geschilderten Art so auszubilden, dass eine exakte Ausrichtung der Abdecksteine ohne großen Aufwand bei der Montage möglich ist.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass auf der Oberseite des Bahnsteigkantenelements in dem Bereich, der von dem Abdeckstein überdeckt wird, wenigstens zwei nach oben offene Gewindehülsen vorhanden sind, die sich quer zur Horizontalen erstrecken und in die Stellschrauben passen, auf denen der Abdeckstein in der aufgelegten Lage liegt. Es hat sich gezeigt, dass bei der Herstellung der Bahnsteigkantenelemente im Betonwerk derartige Gewindehülsen in das Bahnsteigkantenelement mit ausreichender Genauigkeit eingebaut werden können. Nach dem Aushärten des Betons können die Stellschrauben beispielsweise noch im Betonwerk leicht eingeschraubt werden. Auf der Baustelle können die Abdecksteine auf die so vormontierten Bahnsteigkantenelemente gelegt und ausgerichtet werden. Da es sich um Gewindehülsen handelt ist ein Verdrehen der Stellschrauben auch bei aufliegendem Abdeckstein leicht möglich.
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Vorzugsweise sind drei Gewindehülsen vorhanden, von denen zwei nebeneinander im vorderen von dem Abdeckstein überdeckten Bereich und die dritte im hinteren von dem Abdeckstein überdeckten Bereich des Bahnsteigkantenelements angeordnet sind. Es kann dabei vorgesehen werden, dass die Gewindehülsen in der Draufsicht an den Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks angeordnet sind.
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Die Stellschrauben dienen lediglich zum Ausrichten und temporären Halten des Abdecksteins bis zum Aushärten des zwischen Abdeckstein und Bahnsteigkantenelement eingebrachten Mörtels. Daher reichen drei Stellschrauben aus, um den Abdeckstein genau und insbesondere wackelfrei auszurichten. Durch das Vorsehen von zwei Stellschrauben in dem den Gleisen zugwandten Bereich des Bahnsteigkantenelements kann der Abdeckstein auch entlang der Längsrichtung in der Neigung an den gewünschten Verlauf des Bahnsteigs angepasst werden. Durch die hintere Stellschraube wird die Neigung des Abdecksteins quer zum Gleis eingestellt.
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Vorzugsweise sind die Stellschrauben von der Seite mit einem Werkzeug verstellbar, das zwischen die Oberseite des Bahnsteigkantenelements und den aufliegenden Abdeckstein passt. Hierzu können herkömmliche Sechskantschrauben verwendet werden, die von der Seite mit einem Gabel- oder Maulschlüssel zugänglich und verdrehbar sind. Es ist daher auf der Baustelle kein Spezialwerkzeug oder ein motorbetriebenes Werkzeug zum Einbringen und Ausrichten der Abdecksteine erforderlich.
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Die Erfindung betrifft auch einen Bahnsteig mit einer Vielzahl von Bahnsteigkantenelementen der oben beschriebenen Art, die nebeneinander entlang eines Gleises angeordnet sind und die auf ihrer dem Gleis zugewandten Oberseite jeweils mit einem Abdeckstein versehen sind. Hier wird der Vorteil der Erfindung besonders deutlich. Es ist nunmehr möglich, die Abdecksteine lose aufzulegen und zunächst entlang den Gleisen auszurichten. Anschließend können die Abdecksteine über die Stellschrauben in der Höhe eingestellt werden, so dass eine exakte und millimetergenaue Ausrichtung erfolgen kann.
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Anschließend wird zwischen dem Abdeckstein und dem Bahnsteigkantenelement bei ausgerichteten Abdeckstein ein Mörtel eingebracht. Der Mörtel kann ein PCC-Mörtel sein. Nach dem Aushärten verläuft die Bahnsteigkante exakt entlang des Gleises in der richtigen Höhe.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein Bahnsteigkantenelement mit aufgelegtem Abdeckstein im Querschnitt und
- 2 die Draufsicht auf einen Abschnitt eines Bahnsteigs mit den Bahnsteigelementen gemäß 1.
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Das in der Zeichnung dargestellte Bahnsteigkantenelement 11 ist im Querschnitt im Wesentlichen C-förmig ausgebildet und steht mit seinem unteren Schenkel 12 auf einem Fundament 13, mit dem es in bekannter Weise verbunden und beispielsweise verschraubt ist. Der obere Schenkel 14 umfasst die dem Gleis 15 zugkehrte Oberseite 16 des Bahnsteigelements 11. Diese Oberseite 16 ist stufenförmig ausgebildet und dient als Auflager für den auf seiner Unterseite entsprechend ausgebildeten Abdeckstein 17. Auf dem dem Gleis 15 abgekehrten Abschnitt des oberen Schenkels 14 stützt sich der Bahnsteig 18 ab. Insoweit ist der Aufbau eines Bahnsteigs bekannt und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
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Es ist erforderlich, dass der Bahnsteig und insbesondere der dem Gleis 15 zugekehrte Abdeckstein 17 relativ zum Gleis 15 exakt ausgerichtet ist, damit ein gefahrloses Ein- und Aussteigen aus dem Zug möglich ist. Die Ausrichtung muss dabei sowohl in der horizontalen Ebene als auch in der Höhe erfolgen.
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Durch eine sorgfältige Errichtung des Fundaments 13 können die in der Regel vorgefertigten Bahnsteigkantenelemente 11 relativ genau ausgerichtet eingebaut werden. Für die abschließende exakte Ausrichtung des Abdecksteins reicht diese Genauigkeit jedoch in der Regel nicht aus.
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Das gezeigte Bahnsteigkantenelement 11 umfasst daher in dem Bereich seiner Oberseite 16, der von dem Abdeckstein 17 in dessen aufgelegten Lage überdeckt wird, drei Gewindehülsen 19, 20, in die Stellschrauben 21 eingedreht werden können. Die Anordnung ist so getroffen, dass in dem dem Gleis zugewandten Bereich der Oberseite 16 zwei Gewindehülsen 19 mit Stellschrauben 21 angeordnet sind. Dadurch lässt sich der vordere freie Rand 22 des Abdecksteins 17 exakt sowohl in der Höhe als auch in der Neigung in Längsrichtung des Abdecksteins 17 relativ zum Gleis 15 ausrichten. Die dritte Gewindehülse 20 ist im hinteren Bereich der Oberseite angeordnet, so dass sich die Neigung des Abdecksteins 17 quer zum Gleis 15 einstellen lässt.
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Die Stellschrauben 21 können als Sechskantschrauben ausgebildet sein. Dadurch können die Stellschrauben 21 mit einem herkömmlichen Gabelschlüssel verdreht werden, der zwischen den Abdeckstein 17 und der Oberseite 16 passt.
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Insgesamt gelingt es durch die Anordnung, den Abdeckstein 17 sehr genau relativ zum Gleis 15 auszurichten. Der Arbeits- und Montageaufwand ist dabei relativ gering, zumal die Bahnsteigkantenelemente bereits vorab mit den Gewindehülsen 19, 20 und den eingedrehten Stellschrauben 21 auf der Baustelle bereitgestellt werden können. Die Bauzeit auf der Baustelle beziehungsweise am Gleis kann daher deutlich reduziert werden.
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Nach dem Ausrichten der Abdecksteine 17 auf den Bahnsteigkantenelementen 11 kann der Spalt 23 zwischen Abdecksteinen 17 und Bahnsteigkantenelementen 11 sowie zwischen den Bahnsteigkantenelementen 11 in herkömmlicher Weise mit Beton oder Mörtel, beispielsweise PCC-Mörtel, verfüllt werden. Nach dem Aushärten ist ein Bahnsteig mit exakt ausgerichteten und fest mit dem Bahnsteigkantenelement verbundenen Abdecksteinen fertig gestellt. Das Einbringen des restlichen Bahnsteigs 18 erfolgt dann in der gewohnten Weise.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10102329 C2 [0002]
- DE 102013113442 A1 [0005]