DE202020105814U1 - Kompostierbare, Feuchtigkeit bindende und geruchshemmende Vorrichtung - Google Patents

Kompostierbare, Feuchtigkeit bindende und geruchshemmende Vorrichtung Download PDF

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Abstract

Kompostierbare, feuchtigkeitsbindende und geruchshemmende Vorrichtung (1) in Form eines mit einem Feuchtigkeit aufnehmenden Füllstoff (3) gefüllten Pads oder Kissens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Füllstoff (3) Kokoserde ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine kompostierbare, Feuchtigkeit bindende und geruchshemmende Vorrichtung.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Seit geraumer Zeit wird Bioabfall in Privathaushalten separat gesammelt. Das Sammeln und Aufbewahren von Bioabfall dabei oftmals als unhygienisch betrachtet. Grund dafür ist vor allem die im Allgemeinen unmittelbar einsetzende Verrottung organischer Abfälle und die damit einhergehende Geruchs- und Feuchtigkeitsentwicklung. Diese findet bei Entsorgung organischer Abfälle auch im normalen Haushaltsmüll statt. Die Feuchtigkeitsentwicklung kann zur Verschmutzung von Müllbehältern führen, vor allem wenn Müllbeutel undicht sind oder aus nicht feuchtigkeitsbeständigem Material - etwa Papier - bestehen. Die Feuchtigkeitsentwicklung in Haushalts- und/oder Biomüll kann außerdem zu Kondensation von Wasser an Mülleimerdeckeln führen, was von Nutzern wiederum als eklig empfunden werden kann.
  • Davon abgesehen bietet eine entsprechende Flüssigkeit, die aus verrottendem Haushalts- oder Biomüll austritt, beste Lebensbedingungen für Fliegen und Maden. Sie führt ferner zu einer erhöhten Geruchsbelästigung durch den verrottenden Haushalts- oder Biomüll. Der erhöhte Feuchtigkeitsgehalt führt außerdem dazu, dass die Bildung von Schimmel befördert wird, und dass entsprechend feuchter Müll bei Temperaturen unter 0°C leichter festfriert.
  • Aus dem Stand der Technik ist bekannt, zur Bindung von Feuchtigkeit und zur Hemmung von einer etwaigen Geruchsbildung Pulver bzw. Streumittel auf mineralischer Basis einzusetzen, etwa auf Basis von Gesteinsmehlen. Die bekannten Streumittel können mit außerdem pflanzlichen Duftstoffen versetzt sein, etwa Geraniol und/oder Lavandinöl, die einem Befall durch Insekten vorbeugen. Ein Nachteil dieser Mittel ist die mit ihnen einhergehende Staubbildung, die eine saubere Handhabung und den damit einhergehenden Einsatz im Haushalt erschwert.
  • Zur Lösung dieses Problems beschreibt die DE 20 2019 001 010 U1 eine Einlage für Bioabfall-Beutel, die kompostierbar sein soll, das Wachstum von Mikroorganismen sowie unangenehme Geruchsentwicklung hemmen soll wobei bei der Einlage ein Füllmaterial durch eine obere und untere Lage Papier umhüllt ist, die durch eine Klebeschicht miteinander verbunden sind. Das Füllmaterial der dort beschriebenen Einlage besteht zu 90-95 % aus Weizenstroh-Pellets, welche die flüssigkeitsbindende Komponente darstellen, und der restliche Bestandteil besteht zu 5-10 % aus getrocknetem Zitronengras, das eine wachstumshemmende Wirkung auf Bakterien und Pilze aufweisen soll aufgrund seines natürlichen Gehalts an ätherischen Ölen, sowie einer unangenehmen Geruchsentwicklung entgegenwirken soll. Ein Nachteil besteht darin, dass die Klebeschicht auf Stärke-Wasser-Basis sich bei Flüssigkeitskontakt auflöst. Außerdem wird das Papier bei der Produktion durch den Kleber (auf Stärke-Wasser-Basis) bereits nass.
  • Die Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit dieser Einlage zur Innenbehandlung von Haushalts-Bioabfallbehältern ist aber vergleichsweise eingeschränkt. Das gilt sowohl in Hinblick auf das Feuchtigkeitsaufnahmevermögen derartiger Vorrichtungen, als auch in Hinblick auf die Geschwindigkeit der Feuchtigkeitsaufnahme. Außerdem ist offenbar vergleichsweise viel Zitronengras notwendig, um eine Wirkung der darin enthaltenen ätherischen Öle erzielen zu können.
  • Zur Überwindung der vorgenannten Nachteile des Standes der Technik wird eine kompostierbare, feuchtigkeitsbindende und geruchshemmende Vorrichtung in Form eines mit einem Feuchtigkeit aufnehmenden Füllstoff gefüllten Pads oder Kissens bereitgestellt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Füllstoff Kokoserde ist.
  • „Kokoserde“ bedeutet hierin ungequollene Kokoserde in Pulverform, die zu 100 % aus organischem Kokoshumus aus Kokofasern besteht. Kokoserde kann aufgrund ihrer besonderen Zellstruktur viel Wasser aufnehmen. Außerdem kann sie infolge der Sterilisierung nicht oder allenfalls erschwert von Schimmel befallen werden.
  • Die Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass Kokoserde nicht nur in der Lage ist, viel mehr Wasser aufzunehmen, als Strohpellets, nämlich bis zum zehn-fachen ihres Eigengewichts an Wasser, sondern darüber hinaus Feuchtigkeit sehr viel rascher aufnimmt, als Strohpellets vermögen. Andere denkbare Füllstoffe pflanzlichen Ursprungs vermögen demgegenüber weitaus weniger Feuchtigkeit aufzunehmen - beispielsweise Chinaschilffasern (Miscanthus) oder Hanffasern.
  • Kokoserde zeichnet sich außerdem dadurch aus, dass sie auch nach einer etwaigen Austrocknung in der Lage ist, Wasser leicht wieder aufzunehmen. Diese Eigenschaft unterscheidet Kokosfasern von Torf. Während feuchter Torf zusätzliches Wassser aufnehmen kann, ist trockener Torf vergleichsweise wenig wasseraufnahmefähig.
  • Erfindungsgemäße Vorrichtungen sind folglich besser als Vorrichtungen des Standes der Technik dazu geeignet, in Müllbeuteln oder Biomülltonnen eingesetzt zu werden, um Feuchtigkeit zu binden und entstehende Gerüche zu hemmen. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch einer etwaigen Schimmelbildung gut entgegenwirken. Der Füllstoff Kokoserde sorgt für eine besonders rasche Kompostierbarkeit der Vorrichtung. Im Wesentlichen muss nämlich nur das Material der Pad- bzw. Kissenhülle verrotten.
  • Kokoserde ist auch deshalb vorteilhaft, weil sie im Herstellungsprozess thermisch sterilisiert wird, und frei von Samen und unerwünschten Organismen ist. Die Sterilität der Kokoserde wirkt Schimmelbildung zusätzlich entgegen. Sie ist außerdem förderlich für die Qualität des aus dem Verrottungsprozess entstehenden Kompostierproduktes. Insbesondere sind die in der Kokoserde noch enthaltenen Pflanzenfasern einerseits sehr wasseraufnahmefähig, andererseits aber auch strukturfest. Das Vorsehen von Kokoserde als Bestandteil eines Kompostiergutes ist auch aus diesem Grund förderlich für die Qualität des Kompostierproduktes, da mit Kokoserde versetzter Kompost weniger leicht verdichtet. Schließlich wird Kokoserde aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und ist vollständig biologisch abbaubar. Bevorzugt ist die Kokoserde und/oder die Pad- bzw. Kissenhülle mit einem Insekten abwehrenden Mittel, vorzugsweise Geraniol, behandelt.
  • Als Repellentien bzw. Insekten abwehrende Mittel kommen dabei die für einen Fachmann üblichen Stoffe und Verbindungen infrage. Beispielhaft erwähnt seien an dieser Stelle ätherische Öle, aromatische Süßgräser, Basilikum, Bergamotte, Eukalyptus, Geraniol, Ingweröl, Knoblauch, Lavandienöl, Lavendel, Lorbeeröl, Neemöl, Neempulver, Nelkenöl, Palmarosa, Pfefferminzöl, Pyrethrum, Salbei, Teebaumöl, Zedernöl, Zitronella, Zitroneneukalyptus (Citriodiol).
  • Bevorzugt werden allerdings naturidentische oder aus natürlichen Quellen gewonnene Aromastoffe, beispielsweise Neemöl, Lavendel- / Lavandinöl oder Geraniol.
  • Durch den Einsatz von Insekten abwehrenden Mitteln bzw. Repellentien in konzentrierter Form wird es nicht notwendig, große Mengen an natürlichen Materialien, die vergleichsweise geringe Mengen an Repellentien, wie etwa ätherischen Ölen, enthalten, einzusetzen. So ist es bei dem erfindungsgemäßen Pad durch den Einsatz von entsprechenden Mitteln nicht notwendig, beispielsweise Zitronengras in einem Gewichtsanteil von 5-10 % vorzusehen, wie im o. a. Stand der Technik.
  • Durch die Verwendung von naturidentischen oder aus natürlichen Quellen gewonnenen, Insekten vertreibenden Duftstoffen, wie beispielsweise Geraniol, wird erreicht, dass die Kompostierbarkeit der erfindungsgemäßen Pads nicht beeinträchtigt wird, während die Pads zugleich einen Befall von Hausmüll oder Biomüll mit Insekten entgegenwirken.
  • Erfindungsgemäße Vorrichtungen können in verschiedenen Größen vorgesehen sein. Bevorzugte Größen sind Pads mit einer Füllmenge von wenigstens 10 g Kokoserde einerseits und Pads mit einer Füllmenge von 30 g Kokoserde oder mehr andererseits. Die Abmessungen der jeweiligen Vorrichtungen sind auf die darin enthaltene Menge an Füllstoff abgestimmt. Die Vorrichtungen können rechteckig, quadratisch, rund, mehreckig sein. In der Regel besteht die Hülle der Vorrichtung bzw. die Pad-Hülle aus kompostierbarem Filterpapier oder kompostierbarem Zellstoff. Entsprechende Vorrichtungen können hergestellt werden, indem Kokoserde, mit Insekten vertreibenden Mitteln behandelt oder unbehandelt, in eine Filtertüte aus Zellstoff gefüllt wird, die danach verschlossen, beispielsweise an dem offenen Randbereich verpresst wird. Der Füllstoff Kokoserde kann auch einfach zwischen zwei Zellstoffblättern eingebracht sein, wobei die Zellstoffblätter an ihrem jeweiligen Rand direkt aufeinander zu liegen kommen und miteinander verbunden bzw. verpresst sind, beispielsweise wie bei sogenannten Pads für Kaffeemaschinen.
  • Bevorzugt sind erfindungsgemäße Vorrichtungen an ihren Rändern mittels Verpressen verschlossen, besonders bevorzugt mittels Rändeln.
  • Rändeln beim Verpressen stabilisiert die Verbindung und steigert die Druckbeständigkeit des Pad-Verschlusses.
  • Rändeln führt zu einer dauerhaften Verbindung, die außerdem kostengünstig ist, da sie mit wenig Material auskommt. Insbesondere ist kein weiteres Verbrauchsmaterial in Form von Klebstoff notwendig. Hierdurch sinkt auch die Anzahl der Fertigungsschritte, was sich auch in den Produktionskosten niederschlägt. In Hinblick auf die Kompostierbarkeit ist der Verzicht auf Klebstoff ebenfalls vorteilhaft.
  • Erfindungsgemäße Vorrichtungen mit einer kleineren Füllmenge an Kokoserde sind besonders für kleinere Behälter wie etwa kleinere Müllbeutel oder Sammelbehälter geeignet, während erfindungsgemäße Vorrichtungen mit einer größeren Füllmenge an Kokoserde für Müllsammelbehälter mit einem größeren Volumen geeignet sind. Beispiele für Müllsammelbehälter mit größerem Volumen sind Mülltonnen mit einem Volumen von beispielsweise 120-300 I, wie sie von Müllabfuhren in regelmäßigen Abständen geleert werden. Da vor allem in größeren Müllsammelbehältern der Müll länger vorgehalten wird, ist bevorzugt die Vorrichtung mit der größeren Füllmenge mit Geraniol behandelt.
  • In erfindungsgemäßen Vorrichtungen kann die Kokoserde außerdem kombiniert werden mit weiteren saugfähigen und zugleich kompostierbaren Mitteln, die es ebenfalls ermöglichen, Feuchtigkeit aufzunehmen, wie etwa Zellstoffwatte, die ebenfalls kompostierbar ist.
  • Watte nimmt die Flüssigkeit schnell auf und leitet diese an die Kokoserde weiter, wo sie nachhaltig gebunden wird. Da der Sättigungsgrad bei der Kokoserde höher ist, als bei der Watte bleibt die Flüssigkeit in der Kokoserde gebunden. Außerdem wirkt Kokoserde auch hier einer Schimmelbildung entgegen.
  • Für kleinere Gebinde bietet es sich aus Kostengründen an, Pads ohne zusätzliche Mittel vorzusehen. Für größere Gebinde können die Pads wie vorstehend beschrieben vorteilhaft mit weiteren saugfähigen Mitteln ausgerüstet werden.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand der 1 bis 3 näher beschrieben. Es zeigen
    • 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung (1) mit einer Wandung (2), hier in rechteckiger bzw. quadratischer Form;
    • 2 eine schematische Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (1) mit einer oberen Wandung (2a), einer unteren Wandung (2b), Füllstoff (3) und einem Bereich (4), in dem die obere Wandung (2a) und die unteres Wandung (2b)aufeinandertreffen.
    • 3 eine Querschnittsansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 mit Wandung (2) bestehend aus Wandungen (2a) und (2b) sowie Füllstoff (3), wobei in dieser Ausführungsform Vorrichtung (1) mit einem weiteren Füllstoff (5) versehen ist.
  • Wie in 1 dargestellt, weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung (1) eine Wandung (2) auf. Diese ist aus einem Feuchtigkeits- bzw. wasserdurchlässigen Material ausgebildet, beispielsweise Filterpapier, wie es in handelsüblichen Kaffeefiltern, Teefiltern oder bei sogenannten Kaffeepads zum Einsatz kommt.
  • In 2 ist ein Querschnitt durch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt, mit einer oberen Wandung (2a) und einer unteren Wandung (2b), sowie dem Füllstoff (3). Bei dem Füllstoff (3) handelt es sich wie vorstehend beschrieben erfindungsgemäß um Kokoserde. Die Wandungen (2a) und (2b) sind an ihrem jeweiligen Randbereich (4) miteinander verbunden wie vorstehend beschrieben, um gemeinsam die das Füllmaterial (3) einschließende Wandung (2) der Vorrichtung (1) auszubilden.
  • In 3 ist ein Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung (1) dargestellt, wobei die dargestellte Ausführungsform neben dem Füllstoff (3) in Form von Kokoserde einen zusätzlichen Füllstoff (5) enthält, beispielsweise in Form von Zellstoffwatte, die zwischen der oberen Wandung (2a) bzw. der unteren Wandung (2b) und dem Füllstoff (3) angebracht ist. Füllstoff (5) in Form von Zellstoffwatte saugt Wasser bzw. Feuchtigkeit sehr rasch auf und gibt diese weiter an den Füllstoff (3) in Form von Kokoserde, welche Wasser bzw. Feuchtigkeit gut zu binden vermag.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Ausführungsbeispiele
  • Beispiel 1:
  • Auf ein quadratisch zugeschnittenes erstes Filterpapier aus Zellstoff mit den Maßen 10 cm x 10 cm werden 10 g Kokoserde mittig platziert. Darüber wird ein zweites quadratisch zugeschnittenes Filterpapier aus Zellstoff mit denselben Maßen wie das erste Filterpapier gelegt. Die beiden Filterpapiere werden an den Rändern durch Verpressen miteinander verbunden.
  • Die so hergestellte Vorrichtung kann bis zu 60 g Wasser aufnehmen.
  • Es tritt weniger Wasser offen aus, die Geruchsbelästigung vermindert sich, und Fliegen fühlen sich von einem entsprechend ausgestatteten Müllbeutel trotz darin vorhandenen Mülls weniger angezogen, als ein vergleichbarer Müllbeutel ohne entsprechende Vorrichtung.
  • Das Beispiel lässt sich auch mit Teefiltern aus Papiermaterial realisieren.
  • Beispiel 2:
  • Auf ein quadratisch zugeschnittenes erstes Blatt Filterpapier aus Zellstoff mit den Maßen 30 cm x 30 cm wird eine Lage ungebleichte Zellstoffwatte mit den gleichen Maßen und einem Gewicht von 10 g gelegt. Darauf werden 30 g des geriebenen Kokoserdeziegels mittig platziert. Die Kokoserde wird mit 2 Tropfen Geraniol behandelt. Darüber wird eine zweite quadratisch zugeschnittene Lage aus Zellstoffwatte, sowie ein zweites quadratisch zugeschnittenes Blatt Filterpapier aus Zellstoff mit den gleichen Maßen wie das erste Blatt gelegt. Die beiden äußersten Blätter werden an den Rändern miteinander verbunden.
  • Die so hergestellte Vorrichtung kann bis zu 400 g Wasser aufnehmen. In einer sogenannten Biotonne, d. h. einem Sammelbehälter mit einem Volumen von ca. 120-300 I platziert wirkt die Vorrichtung einer erhöhten Geruchsbelästigung, einer erhöhten Schimmelbildung, und bei tiefen Temperaturen einem Einfrieren wirksam entgegen.
  • Versuche zur Wasseraufnahmefähigkeit
  • Versuch 1
  • Durch Raspeln eines handelsüblichen Kokoserdeziegels wird Kokoserde bereitgestellt. In einem ersten Behälter A werden 10,11 g Kokoserde bei 23,4 °C mit 50,14 g Wasser versetzt. Zugleich werden in einem zweiten Behälter B 10,09 g handelsübliche Strohpellets bei 23,4 °C mit 50,07 g Wasser versetzt. Das Quellverhalten der geraspelten Kokoserde sowie der Strohpellets im jeweiligen Behälter wird beobachtet. Es wird festgestellt, dass das Wasser in Behälter A vergleichsweise rasch und nahezu vollständig von der Kokoserde aufgenommen wird. In Behälter B wird das Wasser im gleichen Zeitraum kaum oder in nur vergleichsweise geringem Umfang aufgesaugt, so dass ein deutlicher Wassserspiegel sichtbar bleibt. In Behälter B lässt sich die wässrige Phase sehr deutlich von den darin befindlichen Strohpellets (feste Phase) unterscheiden. Die Strohpellets nehmen das Wasser nur vergleichsweise langsam auf. Sie bleiben in ihrer Form erhalten. Nach 5 Minuten wird der Versuch abgebrochen. Beim Versuch, die wässrige Phase durch Dekantieren abzutrennen, lassen sich aus Behälter B 18,92 g Wasser abtrennen. Aus Behälter A lässt sich hingegen keine messbare Wassermenge abdekantieren.
  • Versuch 2
  • 10,01 g Kokoserde wie in Versuch 1 beschrieben werden unter denselben Bedingungen wie in Versuch 1 beschrieben mit zunächst 50,04 g Wasser versetzt. Da die Wasseraufnahmefähigkeit der Kokoserde noch nicht erschöpft ist, wird weiteres Wasser hinzugegeben. Auch bei Zugabe von insgesamt 70,86 g Wasser ist die Wasseraufnahmefähigkeit nicht erschöpft. Erst bei Zugabe von insgesamt 91,36 g Wasser wird die Aufnahmefähigkeit der Kokoserde überschritten.
  • Die Wasseraufnahmefähigkeit von 10,16 g handelsüblicher Strohpellets wird demgegenüber bei 30,66 g Wasser erreicht, und bei insgesamt 54,79 g Wasser stark überschritten.
  • Versuch 3
  • Die Wasseraufnahmefähigkeit von Watte, Kokoserde und Watte mit Kokoserde wird getestet, indem nacheinander 2 g Watte, 2 g Kokoserde und eine Kombination von 1 g Kokoserde und 1 g Watte jeweils mit 20 g Wasser versetzt werden. Die verbleibende Restflüssigkeit entspricht der jeweils nicht aufgesogenen Menge an Flüssigkeit:
    Watte: 2g
    Wasserzugabe 20 g
    Restflüssigkeit: 7,87 g
    Kokoserde: 2g
    Wasserzugabe: 20 g
    Restflüssigkeit: 6,38 g
    Watte und Kokoserde: 1g und 1g
    Wasserzugabe: 20 g
    Restflüssigkeit: nicht messbar
  • Es stellt sich heraus, dass eine Kombination von Watte und Kokoserde eine synergistische Wirkung dahingehend aufweist, dass weniger Restflüssigkeit verbleibt, als in Anbetracht der Werte für Watte und Kokoserde alleine betrachtet zu erwarten gewesen wäre.
  • Vorstehend wurde die Erfindung in Hinblick auf spezifische Ausführungsformen und/oder unter Anführung bestimmter Ausführungsbeispiele beschrieben. Die vorbeschriebenen Ausführungsformen und/oder Ausführungsbeispiele sind jedoch nicht einschränkend auszulegen. Insbesondere können
    • - andere Füllstoffmengen als vorstehend beschrieben eingesetzt werden,
    • - anstelle von Filterpapier andere wasserdurchlässige Materialien, etwa aus Stoff, Vlies oder Filz bestehende Materialien zur Herstellung des Pad- oder Kissenkörpers eingesetzt werden,
    • - anstelle von oder zusätzlich zu naturidentischen oder natürlichen Repellentien nicht natürliche Repellentien eingesetzt werden.
  • Bezugszeichenliste
  • (1)
    Vorrichtung,
    (2)
    Wandung,
    (2a)
    obere Wandung,
    (2b)
    untere Wandung,
    (3)
    Füllstoff,
    (4)
    Bereich bzw. Randbereich,
    (5)
    weiterer Füllstoff.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 202019001010 U1 [0005]

Claims (8)

  1. Kompostierbare, feuchtigkeitsbindende und geruchshemmende Vorrichtung (1) in Form eines mit einem Feuchtigkeit aufnehmenden Füllstoff (3) gefüllten Pads oder Kissens, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Füllstoff (3) Kokoserde ist.
  2. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kokoserde und/oder die Pad- bzw. Kissenhülle mit einem Insekten abwehrenden Mittel, bevorzugt einem natürlichen oder naturidentischen Duftstoff, besonders bevorzugt Geraniol, behandelt ist.
  3. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, wobei die Vorrichtung 10 g Füllstoff oder mehr enthält.
  4. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 2, wobei die Vorrichtung 30 g Füllstoff oder mehr enthält.
  5. Vorrichtung (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Pad- oder Kissenkörper aus einem Material besteht, dass aus einem oder mehreren der folgenden ausgewählt ist: Filterpapier, Vlies, Stoff, Filz.
  6. Vorrichtung (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pad oder Kissen an seinen Randbereichen (4) verpresst ist.
  7. Vorrichtung (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpressung mittels Rändeln erfolgt.
  8. Vorrichtung (1) gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen weiteren Feuchtigkeit aufnehmenden Füllstoff (5), bevorzugt Zellstoffwatte, enthält.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE202021102676U1 (de) 2021-05-17 2021-07-21 Muna Gremmelmaier Kompostierbare, Feuchtigkeit bindende und geruchshemmende Vorrichtung

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