DE202020103478U1 - Hochwasserschutzwand - Google Patents
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Abstract
Hochwasserschutzwand (1) aus in den Boden eingebrachten Stahlprofilen (2'), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einer Seite der Stahlprofile (2') ein oder mehrere Auflager (6, 6') angebracht sind, auf denen eine Betonfertigwand (3, 4) angeordnet ist, die mit den Stahlprofilen (2') verbunden ist, und der Freiraum (11) zwischen den Stahlprofilen (2') und der Betonfertigwand (3, 4) mit Ortbeton ausgegossen ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochwasserschutzwand aus in dem Boden angeordneten eingebrachten Strahlprofilen.
- Derartige Hochwasserschutzwände werden in der Fachsprache auch als Spundwände und die Stahlprofile als Spunddielen oder Spundbohlen bezeichnet. Diese werden meist in den Boden gerüttelt (vibriert), gerammt oder gepresst. Die Dielen bestehen zumeist aus Stahl, und sind miteinander durch ineinandergreifende Schlösser (Nut und Feder) verbunden, so dass eine zusammenhängende Wand entsteht. Beim Einbauen wird jede durch das Schloss der zuletzt gerammten Diele geführt und mit ihr formschlüssig verbunden. Eine vollständige wasserdichte Verbindung wird entweder mit in die Schlösser eingelegten Kunststoffdichtungen oder durch nachträgliches Verschweißen erreicht.
- Um diese vor sich hin rostenden Spundwände sind in vielen Fällen, insbesondere bei der Verwendung als Hochwasserschutzwände auf Deichen oder an Stelle von Deichen entlang von Küsten und Flussufern optisch nicht ansprechend und werden daher hierfür meist nicht verwendet.
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Hochwasserschutzwand vorzuschlagen, die diese Spundwände aufweist, jedoch kostengünstig und schnell optisch verkleidet ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Hochwasserschutzwand gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
- Danach weist die erfindungsgemäße Hochwasserschutzwand zumindest auf einer Seite der Stahlprofile ein oder mehrere Auflager auf, auf denen eine Betonfertigwand angeordnet ist, die mit den Stahlprofilen verbunden ist. Der Freiraum zwischen den Stahlprofilen und der Betonfertigwand ist mit Ortbeton ausgegossen. Die an den Stahlprofilen angebrachten Auflager sind zweckmäßigerweise mit den Stahlprofilen verschweißt und weisen eine entsprechende Auflagefläche für die Unterseite der Betonfertigwand auf. Entsprechend der Länge der Hochwasserschutzwand wird eine entsprechende Anzahl von transportablen, die Transportmaße nicht überschreitenden Betonfertigwänden eingesetzt. Diese werden im Werk entweder als glatte Wände oder mit einer Verblendung, Profilierung oder ähnlichem Zierwerk auf einer Seite versehen hergestellt und an der Baustelle einfach auf den Auflager abgestellt und mit den Stahlprofilen verbunden. Die Auflager selbst sind in ausreichender Anzahl an den Stahlprofilen angeschweißt und weisen eine ausreichende Auflagefläche für die jeweilige Betonfertigwand auf. Zweckmäßigerweise befinden sich die Auflager in einem Bereich, der etwas unterhalb dem Gelände sich befindet, so dass die Hochwasserschutzwand nur mit der sichtbaren Betonfertigwand aus dem Gelände herausragt. Die Auflager können beispielsweise einfache L-Profile sein.
- Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung weist die Betonfertigwand zur Befestigung an den Stahlprofilen in der Betonfertigwand mittels Bolzen befestigte Stahlplatten auf, die jeweils mit einer auf der Oberkante der Stahlplatte angeordneten weiteren Stahlplatte verschweißt sind. Die auf der Oberseite der Stahlprofile angeordneten Stahlplatten können auf verschiedene Art und Weise mit den Stahlprofilen verbunden sein, wobei zweckmäßigerweise die Stahlplatten mit den Stahlprofilen verschweißt sind.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung sind die Stahlprofile auf der Oberseite mit Ortbeton vergossen, um diese vollständig zu umschließen. Darauf sind dann Abdeckplatten angeordnet, die die darunter befindlichen Teile schützen und für den Ablauf des Regens ausgebildet sind.
- Gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildungsform weist die Hochwasserschutzwand beidseitig der Stahlprofile jeweils mindestens ein Betonfertigwandteil auf. Bevorzugt sind darauf die Dicke der Hochwasserschutzwand abdeckende Abdeckplatten angeordnet. Die beidseitige Verkleidung ist besonders dann zweckmäßig, wenn die Hochwasserschutzwand von beiden Seiten sichtbar aus dem Geländer herausragt.
- Die Fertigbetonwände und deren Anbringung an die Stahlprofile ist derart ausgestaltet, dass diese die Stahlprofile in der Höhe geringfügig übersteigen, um eine Befestigung der Betonfertigwände an den Stahlprofilen mittels der darauf befindlichen Stahlplatte zu ermöglichen. Der Zwischenraum bis zur oberen Kante der Betonfertigwand wird abschließend mit Ortbeton aufgefüllt, so dass sich eine ebene Fläche für eine darauf angeordnete(n) Abdeckplatte(n) ergibt.
- Gemäß der Erfindung ist es somit möglich, auch eine Hochwasserschutzwand als Deichersatz kostengünstig auf eine Spundwand basierend aufzubauen.
- Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlichen Anordnungen können sowohl für sich als auch in verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein. Die Figuren stellen dar:
-
1 : eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Hochwasserschutzwand mit auf der einen Seite eine Betonfertigwand mit Natursteinverkleidung und auf der anderen Seite mit Sichtbeton; -
2 eine schematische Schnittdarstellung der Wandverbindung von oben an der Hochwasserschutzwand; und -
3 eine schematische Darstellung der Wandauflager von unten - Die in
1 dargestellte Hochwasserschutzwand1 weist eine in dem Boden angeordnete Spundwand2 auf, die beidseitig mit Betonfertigteilen3 und4 verkleidet ist. In dem Ausführungsbeispiel ist das Betonfertigteil3 auf der der Spundwand2 abgewandten Seite Sichtbeton, während die Betonfertigwand4 , auf der der Spundwand2 abgewandten Seite eine Natursteinverkleidung5 aufweist. Beide Betonfertigwände3 ,4 sind auf Auflager6 ,6' aufgesetzt, die an der Spundwand2 angeschweißt sind und eine Auflagefläche aufweisen. Die Betonfertigwände3 ,4 stehen mit ihrer Unterseite10 ,10' auf den Auflageflächen der Auflager6 ,6' auf, wobei dazwischen noch Elemente aus Chloropren-Kautschuk angeordnet sind. Wie des Weiteren aus der Figur ersichtlich, sind die Betonfertigwände3 ,4 in der Nähe des oberen Endes mit Stahlplatten8 ,8' mit Kopfbolzen9 ,9' versehen, die ab Werk in die Betonfertigwände3 ,4 einbetoniert sind. Über Stahlplatten7 , die an der entsprechenden Stelle auf die Spundwand2 aufgeschweißt sind, werden die Stahlplatten8 ,8' mit der jeweiligen Stahlplatte7 ebenfalls durch Schweißen verbunden. Der Zwischenraum zwischen den Betonfertigteilen3 ,4 und der Spundwand2 sowie oberhalb der Stahlplatte7 ist mit Ortbeton11 bzw.12 aufgefüllt. Darauf befindet sich ein Mörtelbett13 und eine Abdeckplatte14 bzw. auf der Länge der Hochwasserschutzwand1 eine Vielzahl davon. Wie aus der Figur außerdem ersichtlich, befinden sich die Auflager6 ,6' unter dem angeschütteten Gelände15 ,16 , so dass die Hochwasserschutzwand1 mit den Betonfertigwänden3 ,4 aus dem Erdreich15 ,16 herausragt. -
2 zeigt aus einer anderen Perspektive von oben noch einmal die Befestigung von zwei Betonfertigwänden3 ,3' bzw.4 ,4' an den einzelnen Stahlprofilen2' der Spundwand2 mittels der Stahlplatten7 , die an die Stahlplatten8 ,8' angeschweißt sind. - Entsprechend zeigt die
3 die Verbundwand1 von unten die Auflager6 ,6' der Betonfertigwände3 ,3' bzw.4 ,4' . In dieser Darstellung ist der in1 gezeigte Höhenunterschied der Auflager6 ,6' nicht dargestellt. - Die Herstellung einer derartigen Hochwasserschutzwand
1 erfolgt derart, dass zuerst in üblicher Art und Weise die Stahlprofile2 ,2' zur Herstellung einer Spundwand2 in den Boden eingebracht werden. Anschließend erfolgt die Anbringung der Auflager6 ,6' in entsprechender Höhe und ausreichender Anzahl. Anschließend werden die Stahlplatten7 an den dafür vorgesehenen Stellen auf die Stahlprofile2 geschweißt. Im nächsten Schritt werden nacheinander die Betonfertigteile3 ,3' usw. und die Betonfertigteile4 ,4' usw. auf die Auflageflächen der Auflager6 bzw.6' aufgesetzt und die Stahlplatten8 ,8' mit den Stahlplatten7 verschweißt. Der Freiraum11 wird dann schichtweise mit Ortbeton ausgegossen und bis zur Oberkante der Betonfertigelemente3 ,4 mit Ortbeton12 aufgefüllt. Anschließend werden, nachdem der Ortbeton12 ausgehärtet ist, das Mörtelbett13 aufgebracht und Abdeckplatten14 aufgelegt.
Claims (6)
- Hochwasserschutzwand (1) aus in den Boden eingebrachten Stahlprofilen (2'), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einer Seite der Stahlprofile (2') ein oder mehrere Auflager (6, 6') angebracht sind, auf denen eine Betonfertigwand (3, 4) angeordnet ist, die mit den Stahlprofilen (2') verbunden ist, und der Freiraum (11) zwischen den Stahlprofilen (2') und der Betonfertigwand (3, 4) mit Ortbeton ausgegossen ist.
- Hochwasserschutzwand (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Betonfertigwand (3, 4) zur Befestigung an den Stahlprofilen (2') in der Betonfertigwand (3, 4) mittels Bolzen (9, 9') befestigte Stahlplatten (8, 8') aufweist, die jeweils mit einer auf der Oberkante der Stahlprofile (2') angeordneten weiteren Stahlplatte (7) verschweißt ist. - Hochwasserschutzwand (1) nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Stahlplatte (7) mit den Stahlprofilen (2') verschweißt ist. - Hochwasserschutzwand (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlprofile (2') auf der Oberseite mit Ortbeton (12) vergossen sind.
- Hochwasserschutzwand (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite Abdeckplatten (14) angeordnet sind.
- Hochwasserschutzwand (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Stahlprofile (2') jeweils mindestens eine Betonfertigwand (3, 3'; 4, 4') angeordnet sind, auf denen eine oder mehrere die Dicke der Hochwasserschutzwand (1) abdeckende Abdeckplatten (14) angeordnet sind.
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