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Die Erfindung betrifft ein Messer, insbesondere ein Messer zum Schneiden von aufgeklebten Folien, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäße Messer werden häufig (und meist auch im Folgenden) als „Cuttermesser“ bezeichnet und dienen im Allgemeinen beispielsweise dem Schneiden von Teppichböden, Tapeten oder auch Folien. Ein solches Cuttermesser weist stets ein Griffelement und eine sich von diesem Griffelement erstreckende Klinge auf. In einer speziellen Anwendung dient ein solches Cuttermesser dazu, eine Folie, welche insbesondere auf die Seitenfläche eines Kraftfahrzeugs aufgeklebt wurde, entlang einer überklebten Fuge zu trennen.
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Beim Folieren von Kraftfahrzeugen werden häufig großflächige Folien derart aufgeklebt, dass Fugen des Kraftfahrzeugs überklebt werden; eine solche Fuge kann sich beispielsweise zwischen zwei Türen oder zwischen einer Tür und einem unbeweglichen Karosserieteil befinden. Natürlich muss die Folie entlang der Fuge aufgeschnitten werden, damit, um beim genannten Beispiel zu bleiben, die Tür geöffnet werden kann. Um hierbei zu einer möglichst hochwertigen Optik zu gelangen, sollte der Schnitt gleichmäßig und möglichst mittig durchgeführt werden.
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Hiervon ausgehend stellt sich die nun vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein gattungsgemäßes Messer derart weiterzubilden, dass es für die eben beschriebene Aufgabe, nämlich für das saubere Auftrennen entlang einer von einer Folie überklebten Fuge, besonders gut geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Messer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Wie jedes andere Cuttermesser auch, weist das erfindungsgemäße Messer ein Griffelement und eine eine Schneide aufweisende Klinge auf. Häufig ist ein Teil der Klinge hierbei im Griffelement aufgenommen. Zumindest im Benutzungszustand ragt ein äußerer Abschnitt dieser Klinge jedoch aus dem Griffelement heraus. Die Klinge definiert eine Klingenebene. Hierbei ist es häufig vorgesehen, dass die Länge dieses äußeren Abschnittes einstellbar ist, das heißt, dass die Klinge innerhalb des Griffelements verschoben werden kann. Dies ist für die Erfindung jedoch nicht wesentlich, wesentlich ist lediglich, dass sich im Benutzungszustand ein äußerer Abschnitt der Klinge vom Griffelement erstreckt, also außerhalb des Griffelements liegt.
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Erfindungsgemäß ist die Oberfläche des Griffelements in dem Bereich, von welchem sich die Schneide des äußeren Abschnitts der Klinge vom Griffelement erstreckt - dieser Bereich der Oberfläche wird im Weiteren als Anlagebereich bezeichnet -, zumindest in einer Richtung konvex ausgebildet. In einer Richtung bedeutet hier entweder in der Klingenebene oder in der Ebene senkrecht zur Klingenebene. Insbesondere bevorzugt ist hierbei, dass der Anlagebereich sowohl in der Klingenebene als auch in einer Ebene senkrecht zur Klingenebene konvex ausgebildet ist und insbesondere ein Oberflächenabschnitt eines Ellipsoids, beispielsweise einer Kugel, ist.
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Zumindest der Anlagebereich ist hierbei vorzugsweise bezüglich der Klingenebene spiegelsymmetrisch.
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Die Konvexität in der Ebene senkrecht zur Klingenebene hat, insbesondere wenn die eben beschriebene Symmetrie gegeben ist, den Vorteil, dass sich die Klinge beim bestimmungsgemäßen Einsatz des Messers, also beim Auftrennen einer Folie entlang einer Fuge, von selbst zentriert, sodass auch ohne Übung ein zentrierter Schnitt gelingt.
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Die Konvexität in der Klingenebene hat den Vorteil, dass auch beim Durchführen langer Schnitte, bei welchem sich die Längsachse des Cuttermessers bezüglich der Folienebene in der Regel ändert, ein gleichmäßiger Kontakt zu den Kanten der Fuge erhalten bleibt. Es ist deshalb zu bevorzugen, dass der Anlageabschnitt eine Konvexität in beiden Ebenen aufweist, es ist jedoch zu betonen, dass auch jede Konvexität für sich bereits einen Vorteil bringt.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematisierte seitliche Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Cuttermessers,
- 2 das in 1 Gezeigte in einer Draufsicht von oben aus Richtung D1,
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Cuttermessers in einer der 1 entsprechenden Darstellung,
- 4 das Messer aus 3 in einer Draufsicht von oben aus Richtung D2 in 3,
- 5 eine schematische seitliche Draufsicht auf ein Fahrzeug, nämlich einen Kleintransporter,
- 6 das Fahrzeug aus 5 mit einer aufgeklebten Folie,
- 7 einen Schnitt entlang der Ebene A-A in 6,
- 8 das in 7 Gezeigte sowie das Cuttermesser aus 4 während es die Folie entlang einer überklebten Fuge auftrennt,
- 9 das in 8 Gezeigte in einer seitlichen Draufsicht aus Richtung D3 in 8 mit unterschiedlichen Positionen des Messers während des Aufschneidevorgangs,
- 10 das in 8 Gezeigte nach Abschluss der Arbeit, und
- 11 das Kraftfahrzeug der 5 mit aufgeklebter Folie im Endzustand.
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Die 1 und 2 zeigen ein Messer 10, nämlich ein sogenanntes Cuttermesser. Dieses Cuttermesser 10 hat ein Griffelement 12 und eine Klinge, deren äußerer Abschnitt 20 zumindest im Gebrauchszustand des Cuttermessers 10 aus dem Griffelement 12 heraussteht. Dieser äußere Abschnitt 20 der Klinge weist natürlich eine Schneide 22 auf. Das Griffelement ist länglich ausgebildet und erstreckt sich in einer Längsrichtung von einem hinteren Ende 13 zu einem vorderen Ende 17. Ein sich an das hintere Ende 13 anschließender hinterer Abschnitt 14 bildet den Bereich, in welchem das Messer 10 üblicherweise in der Hand gehalten wird, also den eigentlichen Griff; an diesen hinteren Abschnitt 14 schließt sich ein vorderer Endabschnitt 16 auf, welcher hier die Form eines Kugelabschnittes hat. Das Griffelement hat selbstverständlich eine Oberfläche, welche hier mit dem Bezugszeichen 12a bezeichnet ist.
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Der Bereich der Oberfläche 12a, welcher sich um den Punkt erstreckt, an welchem die Schneide 22 durch die Oberfläche 12a des Griffelements 12 durchtritt, wird hier als Anlagebereich 18a bezeichnet. Dieser sollte vorzugsweise eine Fläche von wenigstens einem cm2 haben. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist er wesentlich größer, da der komplette vordere Endabschnitt 16 ein Kugelabschnitt ist. Der Anlagebereich 18a ist dadurch ausgezeichnet, dass er wenigstens in einer Richtung (das heißt, in der Ebene der Klinge 20 oder in einer Ebene, welche hierzu senkrecht ist und den Punkt, an welchem die Schneide 22 durch die Oberfläche 12a des Griffelements 12 durchtritt, beinhaltet) konvex ausgebildet ist. Aufgrund der Tatsache, dass der vordere Endabschnitt 16 ein Kugelabschnitt ist, ist der Anlagebereich 18a natürlich ein Abschnitt einer Kugeloberfläche, also in beiden Richtungen konvex.
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Wie man der 2 entnimmt, sind das Messer 10 insgesamt und insbesondere der Anlagebereich 18a spiegelsymmetrisch zu der Ebene, welche durch die Klinge definiert wird.
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Die 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, welches im Wesentlichen wie das erste Ausführungsbeispiel aufgebaut ist. Der Unterschied ist hier darin zu sehen, dass der vordere Endabschnitt im Wesentlichen eine vollständige Kugel bildet. Der Radius dieser Kugel liegt vorzugsweise zwischen 4 mm und 10 mm, weiter vorzugsweise beträgt er ca. 6 mm.
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Gemäß den hier getroffenen Definitionen ist der vordere Endabschnitt 16 mit dem Anlagebereich 18a ein Teil des Griffelements 12. Häufig wird der vordere Endabschnitt 16 einstückig mit dem hinteren Abschnitt 14 ausgebildet oder fest mit diesem verbunden sein, zwingend ist dies jedoch nicht: Es ist beispielsweise auch möglich, dass der vordere Endabschnitt 16 ein separates Teilelement ist, welches beispielsweise klemmend auf der Klinge gehalten ist. Es bildet jedoch auch in diesem Fall einen Teil des Griffelementes 12 gemäß den hier getroffenen Definitionen. Dies gilt für alle Ausführungsbeispiele.
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Es wird nun die bestimmungsgemäße Verwendung des erfindungsgemäßen Cuttermessers beschrieben:
- Die 5 zeigt ein Fahrzeug 30, hier in Form eines Kleintransporters. Wesentlich ist hier, dass sich zwischen zwei Teilen des Fahrzeugs, hier zwischen einer Schiebetür 32 und einem hinteren Karosserieteil 34, eine Fuge 36 befindet.
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Auf dieses Fahrzeug 30 soll nun eine großflächige Folie 40 derart aufgeklebt werden, dass sie sich über die Fuge 36 erstreckt. Das Ergebnis dieses Aufklebens ist in 6 dargestellt. 7 zeigt einen Schnitt entlang der Ebene A-A in 6. Man sieht hier, wie die Folie 40 die Fuge 36 überspannt.
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8 zeigt nun, wie die Folie entlang der Fuge 36 mittels des in den 3 und 4 gezeigten Cuttermessers zerschnitten wird. Aufgrund der oben beschriebenen Geometrie des Anlagebereichs 18a, also des Bereichs der Oberfläche 12a des Griffelemements, von welchem sich die Schneide 22 erstreckt, erfolgt eine „automatische“ Zentrierung der Klinge in der Fuge 36, sobald der Anlagebereich 18a an den durch die Kanten der darunterliegenden Karosserieteile definierten Linien der Folie anliegt. Der Benutzer sollte lediglich drauf achten, dass die Klingenebene im Wesentlichen senkrecht zur Ebene der Folie ist.
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Wie in 9 gezeigt, erfolgt der Schnitt in der Regel von oben nach unten, wobei sich der Winkel der Längsrichtung des Cuttermessers in Bezug auf die Ebene der Folie in der Regel kontinuierlich ändert. Aufgrund der oben beschriebenen Geometrie des Anlagenbereichs 18a (Konvexität in der Klingenebene) bleibt ein idealer Kontakt zwischen dem Anlagebereich 18a und der darunterliegenden Struktur unabhängig von der Winkeländerung erhalten.
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Nach erfolgtem Schnitt werden der hintere Endbereich 43 des vorderen Folienabschnitts und der vordere Endbereich 45 des hinteren Folienabschnitts 44 nach innen umgeklappt (10), sodass die Folie dann auch im Bereich der Fuge 36 sauber mit dem darunter liegenden Teile des Kraftfahrzeugs verklebt ist (11).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Messer / Cuttermesser
- 12
- Griffelement
- 12a
- Oberfläche
- 13
- hinteres Ende
- 14
- hinterer Abschnitt
- 16
- vorderer Endabschnitt
- 17
- vorderes Ende
- 18a
- Anlagebereich
- 20
- äußerer Abschnitt der Klinge
- 22
- Schneide
- 30
- Fahrzeug
- 32
- Schiebetür
- 34
- hinteres Karosserieteil
- 36
- Fuge
- 40
- Folie
- 42
- vorderer Folienabschnitt
- 43
- hinterer Endbereich des vorderen Folienabschnitts
- 44
- hinterer Folienabschnitt
- 45
- vorderer Endbereich des vorderen Folienabschnitts
- r
- Radius