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Die Erfindung betrifft ein Reisemobil.
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Derartige Reisemobile weisen üblicherweise einen Fahrerbereich auf, an welchem direkt ein Wohnbereich anschließt. Der Fahrerbereich und der Wohnbereich können dabei einen durchgehenden Raum bilden.
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Im Fahrerbereich befindet sich generell ein Lenkrad, dem ein Fahrersitz zugeordnet ist. Vorteilhaft ist der Fahrersitz drehbar angeordnet. In einer ersten Drehstellung ist der Fahrersitz dem Lenkrad zugewandt, so dass eine auf dem Fahrersitz sitzende Person mit dem Lenkrad während der Fahrt des Reisemobils Lenkbewegungen ausführen kann. In einer zweiten Drehstellung ist der Fahrersitz dem Wohnraum zugewandt. Wenn das Reisemobil abgestellt ist, kann dann der Fahrersitz als weitere Sitzgelegenheit für den Wohnbereich genutzt werden.
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Ein Problem hierbei besteht darin, dass das Lenkrad vom Armaturenbrett des Fahrerbereichs hervorsteht. Der Fahrersitz muss demzufolge relativ weit vom Armaturenbrett entfernt sein, damit dieser gedreht werden kann. Zwar kann dieses Problem dadurch entschärft werden, den Fahrersitz in Längsrichtung verstellbar auszugestalten. Jedoch ergibt sich dann durch den großen Abstand zwischen Fahrersitz und Armaturenbrett eine relativ schlechte Raumausnutzung.
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Daher ist es bekannt, das Lenkrad an der Lenkwelle abnehmbar auszugestalten. Vor dem Drehen des Fahrersitzes wird dann das Lenkrad von der Lenkwelle abgenommen, so dass dann der gedrehte Fahrersitz in geringem Abstand zum Armaturenbrett angeordnet sein kann.
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Ein derartiges Reisemobil ist aus der
DE 20 2012 007 331 U1 bekannt. Das dort beschrieben Reisemobil weist einen vorderen Fahrbereich auf, an dem sich ein Wohnbereich anschließt. Im Fahrerbereich befindet sich ein zum Wohnbereich hin drehbarer Fahrersitz. Das Reisemobil umfasst ein über eine lösbare Kupplung abnehmbares Lenkrad, wobei am Lenkrad ein erstes Kupplungsteil und an der Lenkwelle ein zweites Kupplungsteil vorgesehen ist.
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Die Kupplungsteile sind koaxial zur Lenkwelle angeordnet und weisen demzufolge eine relativ geringe Stabilität gegen einwirkende Kräfte quer zur Längsachse der Lenkwelle auf.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Reisemobil der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches bei geringem konstruktiven Aufwand eine hohe Funktionalität aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Reisemobil mit einem Fahrerbereich und einen an den anschließenden Wohnbereich. Im Fahrerbereich ist ein Lenkrad vorgesehen, das an einer Lenkwelle abnehmbar gelagert ist. Das Lenkrad weist eine Adapterplatte mit einer Anordnung von ersten Verriegelungsmitteln auf. An der Lenkwelle ist eine Grundplatte mit einer Anordnung von zweiten Verriegelungsmitteln vorgesehen. Jeweils ein erstes Verriegelungsmittel ist mit einem zweiten Verriegelungsmittel reversibel lösbar verriegelbar.
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Mit dem abnehmbaren Lenkrad wird eine verbesserte Funktionalität des Reisemobils, insbesondere eine verbesserte Raumausnutzung des Innenraums des Reisemobils erzielt.
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Dieser Vorteil kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn im Fahrerbereich des Reisemobils ein drehbarer Fahrersitz vorgesehen ist, der in einer ersten Drehstellung dem Lenkrad zugewandt ist und in einer zweiten Drehstellung dem Wohnbereich zugewandt ist. Bei abgenommenen Lenkrad kann der Fahrersitz in seiner zweiten Drehstellung dicht am Armaturenbrett des Fahrerbereichs angeordnet sein, so dass eine besonders gute Raumausnutzung erzielt wird.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zum reversibel lösbaren Befestigen des Lenkrads mehrere erste und korrespondierende zweite Verriegelungsmittel vorgesehen sind, die eine stabile Mehrpunkt-Verbindung ausbilden. Dabei besteht ein wesentlicher Aspekt der Erfindung darin, dass die ersten Verriegelungsmittel auf einer Adapterplatte und die zweiten Verriegelungsmittel auf einen mit der Lenkwelle verbundenen Grundplatte angeordnet sind. Die Grundplatte steht quer von der Lenkwelle ab, wobei vorteilhaft die Grundplatte in einer senkrecht zur Längsachse der Lenkwelle verlaufenden Ebene angeordnet ist.
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Weiterhin ist bei an der Lenkwelle montierten Lenkrad die Adapterplatte parallel zur Grundplatte orientiert.
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Die Verriegelungsmittel liegen somit außerhalb der Längsachse der Lenkwelle, vorzugsweise symmetrisch zu dieser. Durch diese Anordnung der Verriegelungsmittel wird eine auch gegen einwirkende Querkräfte stabile Ankopplung des Lenkrads an die Lenkwelle erzielt.
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Weiter vorteilhaft ist die Adapterplatte ein Einbauteil im Lenkrad.
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Allein mit der Adapterplatte können somit herkömmliche, handelsübliche Lenkräder angepasst werden um diese abnehmbar an der Lenkwelle zu fixieren.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind an der Adapterplatte zwei identisch ausgebildete erste Verriegelungsmittel vorgesehen. An der Grundplatte sind zwei identisch ausgebildete Verriegelungsmittel vorgesehen.
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Dies stellt eine besonders konstruktiv, besonders einfache und dennoch stabile Verbindung dar, da nur zwei Paare von Verriegelungsmitteln zur Fixierung des Lenkrads an der Lenkwelle benötigt werden. Vorteilhaft sind die Paare von Verriegelungsmitteln symmetrisch zur Lenkwelle angeordnet, wodurch eine entsprechend symmetrische Kraftverteilung erreicht wird.
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Vorteilhaft ist zur Verriegelung eines ersten Verriegelungsmittels mit einem zweiten Verriegelungsmittel jeweils ein Verriegelungsbolzen vorgesehen.
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Dabei ist jeder Verriegelungsbolzen einem ersten Verriegelungsmittel an der Adapterplatte zugeordnet.
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Diese Verriegelungsbolzen stellen Betätigungsmittel zum Fixieren und Lösen der mit den Verriegelungsmitteln hergestellten Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkwelle dar. Die Verriegelungsbolzen sind so angeordnet, dass sie an der Außenseite des Lenkrads zur Betätigung durch eine Bedienperson freiliegen. Die Verriegelungsbolzen sind einfach handhabbar und ermöglichen ein schnelles und bedienerfreundliches Herstellen und Lösen der Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkwelle.
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Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung ist jeder Verriegelungsbolzen als federbelasteter Verriegelungsbolzen ausgebildet.
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Zweckmäßig weist jeder Verriegelungsbolzen an einem ersten Ende ein Kopfteil und an seinem zweiten Ende ein hohlzylindrisches Führungselement auf, in welchem eine Feder geführt ist.
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Dabei ist jeder Verriegelungsbolzen in einer hohlzylindrischen Führung geführt.
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Der so ausgebildete Verriegelungsbolzen weist eine kompakte und verschleißarme Bauform auf.
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Zum Verriegeln beziehungsweise Entriegeln der Verriegelungsmittel wird die Feder des Führungselements des Verriegelungsbolzens in eine Bohrung des ersten Verriegelungsmittels eingeführt, beziehungsweise aus der Bohrung herausgeführt, wodurch ein einfacher und gleichzeitig zuverlässiger Verriegelungsmechanismus gewährleistet ist.
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Zur Verriegelung des ersten und zweiten Verriegelungsmittels weist jedes erste Verriegelungsmittel eine Rastzunge auf, die in eine Rastausnehmung des zugeordneten zweiten Verriegelungsmittels einführbar ist.
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Auch dies trägt zur Ausbildung eines einfachen und zuverlässigen Verriegelungsmechanismus bei.
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Zweckmäßig liegen die Kopfteile der Verriegelungsbolzen an der Außenseite des Lenkrads frei.
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Die Verriegelungsbolzen sind somit an der Außenseite des Lenkrads einfach zugänglich, so dass eine Person durch Betätigen der Verriegelungsbolzen das Lenkrad an der Lenkwelle einfach fixieren oder lösen kann.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1: Schematische Darstellung eines Reisemobils.
- 2: Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lenkrads des Reisemobils gemäß 1 in einer Frontansicht.
- 3: Lenkrad gemäß 1 in einer Seitenansicht.
- 4a,b: Darstellungen der einzelnen Komponenten zur lösbaren Befestigung des Lenkrads an einer Lenkwelle.
- 5: Darstellung des an der Lenkwelle gesicherten Lenkrads.
- 6: Darstellung des von der Lenkwelle gelösten Lenkrads.
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1 zeigt schematisch eine Darstellung des erfindungsgemäßen Reisemobils 1. Das Reisemobil 1 weist einen Fahrerbereich 2 und einen daran anschließenden Wohnbereich 3 mit einem durchgehenden Boden 4 auf. Im Fahrerbereich 2 befindet sich ein von einem Armaturenbrett 5 hervorstehendes Lenkrad 6, das an einer Lenkwelle 7 angeordnet ist. Dem Lenkrad 6 ist ein Fahrersitz 8 zugeordnet, der drehbar gelagert ist. In einer ersten Drehstellung ist der Fahrersitz 8 dem Lenkrad 6 zugeordnet. In einer zweiten Drehstellung ist der Fahrersitz 8 dem Wohnbereich 3 zugeordnet.
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Um die Drehung des Fahrersitzes 8 nicht zu beeinträchtigen, ist das Lenkrad 6 abnehmbar an der Lenkwelle 7 gelagert. Der hierfür vorgesehene Mechanismus ist in den 2 - 6 dargestellt.
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Die 2 und 3 zeigen das Lenkrad 6 des Reisemobils 1, das als handelsübliches Lenkrad 6 ausgebildet ist. Zur lösbaren Befestigung des Lenkrads 6 an der Lenkwelle 7 ist in das Lenkrad 6 eine Adapterplatte 9 integriert. Die Adapterplatte 9 ist in eine Ausfräsung des Lenkrads 6 eingesetzt und dort verschraubt.
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Die 4a, 4b zeigen einen Ausschnitt des Lenkrads 6 mit der Adapterplatte 9 sowie die Lenkwelle 7 auf der eine Grundplatte 10 befestigt ist. Die Ebene der Grundplatte 10 verläuft senkrecht zur Längsachse der Lenkwelle 7.
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Zur lösbaren Befestigung des Lenkrads 6 an der Lenkwelle 7 sind auf der Adapterplatte 9 zwei identisch ausgebildete erste Verriegelungsmittel 11 befestigt, wobei diese symmetrisch zu einer zentralen Bohrung 12 in der Adapterplatte 9 liegen. Die Bohrung 12 dient zur Aufnahme der Lenkwelle 7 und ist entsprechend an den Durchmesser der Lenkwelle 7 angepasst. Weiterhin sind auf der Grundplatte 10 zwei zweite Verriegelungsmittel 13 angeordnet.
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Zur Befestigung des Lenkrads 6 an der Lenkwelle 7 wird jeweils ein erstes Verriegelungsmittel 11 mit einem zweiten Verriegelungsmittel 13 verriegelt. Hierzu weist jedes erste Verriegelungsmittel 11 eine Rastzunge 14 auf, die in einer Rastausnehmung 15 des zugeordneten zweiten Verriegelungsmittel 13 eingeführt werden kann (4b).
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Die Betätigung dieser ersten und zweiten Verriegelungsmittel 13 erfolgt jeweils mittels eines Verriegelungsbolzens 16. Dabei ist jedem ersten Verriegelungsmittel 11 ein Verriegelungsbolzen 16 zugeordnet. Wie insbesondere aus den 4a, 4b ersichtlich, weist jeder Verriegelungsbolzen 16 an einem ersten Ende ein verbreitertes Kopfteil 17 auf. An dieses Kopfteil 17 schließt ein hohlzylindrisches Führungselement 18 an, in welchen eine Feder 19 geführt ist. Der gesamte Verriegelungsbolzen 16 ist in einer hohlzylindrischen Führung 20 geführt.
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Zur Ver- beziehungsweise Entriegelung der Verriegelungsmittel 11, 13 wird die Feder 19 des Verriegelungsbolzens 16 in eine Bohrung 12 des ersten Verriegelungsmittels 11 eingeführt beziehungsweise aus dieser herausgeführt.
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Wie aus den 2 und 3 ersichtlich, liegen die Kopfteile 17 der Verriegelungsbolzen 16 an der Außenseite des Lenkrads 6 frei und können so um Verriegeln oder Lösen des Lenkrads 6 von einer Person manuell betätigt werden.
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Ist das Lenkrad 6 an der Lenkwelle 7 zu lösen (6) müssen nur die Verriegelungsbolzen 16 betätigt werden, so dass die Rastzungen 14 der ersten Verriegelungsmittel 11 aus den Rastausnehmungen 15 der zweiten Verriegelungsmittel 13 gelöst werden.
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Dabei ist vorteilhaft eine Drehsicherung derart vorgesehen, dass das Kopfteil 17 des Verriegelungsbolzens 18 zunächst gedreht werden muss, um eine Verriegelung zu lösen. Dann kann der Verriegelungsbolzen durch Herausziehen betätigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Reisemobil
- (2)
- Fahrerbereich
- (3)
- Wohnbereich
- (4)
- Boden
- (5)
- Armaturenbrett
- (6)
- Lenkrad
- (7)
- Lenkwelle
- (8)
- Fahrersitz
- (9)
- Adapterplatte
- (10)
- Grundplatte
- (11)
- Verriegelungsmittel
- (12)
- Bohrung
- (13)
- Verriegelungsmittel
- (14)
- Rastzunge
- (15)
- Rastausnehmung
- (16)
- Verriegelungsbolzen
- (17)
- Kopfteil
- (18)
- Führungselement
- (19)
- Feder
- (20)
- Führung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012007331 U1 [0006]