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Die Erfindung betrifft einen metallischen Gitterstruktur-Fachboden mit Wärmestauplatte für eine Regalanlage eines Warenlagers mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Eine erste bekannte Bauart eines Gitterstruktur-Fachbodens sieht einen Gitterrost vor, der aus sich kreuzenden Tragstäben und Querstäben gebildet ist, die jeweils durch vertikal ausgerichtete Blechzuschnitte gebildet sind.
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Eine zweite bekannte Bauart eines Gitterstruktur-Fachbodens ist als Drahtgitter ausgebildet, welches durch einige stegförmige Längsträger an der Unterseite verstärkt ist. Drahtgitter können anstelle von Gitterrosten als Fachböden in Regalanlagen in Warenlagern eingesetzt werden, sofern keine hohe Tragfähigkeit erforderlich ist. Solche Regalanlagen können insbesondere als Kragarmsystem ausgebildet sein, das den Vorteil hat, dass die Fachebenen durchgängig ohne störende Regalstützen genutzt werden können, was insbesondere zur Aufnahme von Langgut vorteilhaft ist.
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In Warenlagern ergibt sich bei einer großen Gebäudehöhe das Problem, dass bei leeren Gitterstruktur-Fachböden warme Luft ungehindert nach oben aufsteigen kann. Durch diesen Kamineffekt innerhalb eines Regals ist eine zuverlässige Auslösung von wärmeempfindlichen Brandsensoren oder Sprinkleranlagen, die im oder am Regal angeordnet sind, nicht gewährleistet.
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Aus der
DE 202018101155 U1 ist ein Gitterrost bekannt, bei dem die Auflagerprofile so gestaltet sind, dass eine Wärmestauplatte unter die Gitterstruktur eingeschoben werden kann. Die zuverlässige Auslösung von Sensoren und Sprinklereinrichtungen kann damit gewährleistet werden, allerdings ist der Fertigungsaufwand höher, da gesonderte Auflageprofile hergestellt werden müssen. Damit die meist als Blechzuschnitt ausgebildete Wärmestauplatte nicht nach unten durchhängt, benötigt sie aussteifende Stege, Sicken oder dergleichen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einem Gitterstruktur-Fachboden eine kostengünstige Lösung zu schaffen, mit der im Brandfall eine zuverlässige Auslösung von Sensoren und Sprinklereinrichtungen in der Regalanlage zu gewährleisten ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gitterstruktur-Fachboden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Hierbei ist eine den Grundriss des Gitterstruktur-Fachbodens zu einem überwiegenden Teil überdeckende Wärmestauplatte vorgesehen, die auf der Oberseite des Gitterstruktur-Fachbodens angebracht ist. Durch die Anbringung an der Oberseite kann die Wärmestauplatte nicht durchhängen. Ab- oder Aufkantungen sind zur Aussteifung der Wärmestauplatte nicht erforderlich, wohl aber möglich, um Zusatzfunktionen zu realisieren.
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Der besondere Vorteil liegt darin, dass die Wärmestauplatte wenigstens zwei parallele eingeprägte Sicken besitzt, die an der anderen Oberfläche der Platte als erhabene Stege erscheinen. Die Stege bilden Kreuzungspunkte mit Teilen der Gitterstruktur, auf der sie aufliegen. Die Stege verlaufen also nicht entlang eines Trag- oder Querstabs, sondern sind versetzt dazu angeordnet, so dass sich viele einzelne Berührungspunkte mit der Gitterstruktur ergeben, aber keine Linienberührung vorliegt. Hierdurch ist es möglich, das Wärmestaublech im Widerstandsschweißverfahren mit der Oberseite des Gitterstruktur-Fachbodens dauerhaft zu verbinden. Dabei wird die Oberflächenschutzschicht nicht beeinträchtigt, das heißt, sowohl der Gitterrost bzw. das Drahtgitter wie auch das zusätzliche Wärmestaublech können bereits vor der Verschweißung vorverzinkt sein oder mit einer elektrolytisch aufgebrachten Korrosionsschutzschicht versehen sein.
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Nach der Erfindung müssen an der Gitterstruktur keine konstruktiven Anpassungen vorgenommen werden. Somit kann ein beliebiger Fachboden aus der Serienfertigung mit dem Wärmestaublech verbunden werden.
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Die eingeprägten Sicken und die dadurch gebildeten Rippen werden vorzugsweise an beiden Außenrandbereichen sowie mindestens einmal in der Mitte dazwischen ausgebildet. Durch die Befestigung in den Außenrandbereichen wird das Wärmestaublech randseitig gehalten und somit verhindert, dass das Wärmestaublech hochgebogen wird, wenn sich Lasten beim Auf- oder Abladen verhaken sollten. Die wenigstens eine Rippe im Zentralbereich stützt das Wärmestaublech unter Belastung und verhindert eine zu starke Durchbiegung des Wärmestaublechs, welche zusätzliche Zugkräfte auf die randseitigen Befestigungen ausüben würde.
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Eben um starke Durchbiegungen des Wärmestaublechs zu vermeiden, ist die Tiefe der Sicken bzw. die Höhe der Rippen sehr gering gewählt. Der Überstand oberhalb der obersten Bezugsebene der Gitterstruktur muss mit Hinblick auf den Schweißvorgang durch Widerstandsschweißen nur so groß sein, dass eine Berührung zwischen Gitterstruktur und Wärmestaublech außerhalb der vorgesehenen Kreuzungspunkte vermieden wird, und zwar bis zum Ende des Schweißvorgangs, wenn sich infolge der Verschweißung eine gewissen Absenkung ergeben hat.
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Vorzugsweise besteht das Wärmestaublech aus einem einzigen Blechzuschnitt. Bei großen Maßen können auch mehrere Blechzuschnitte aneinandergereiht werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- 1 einen Gitterstruktur-Fachboden nach einer ersten Ausführungsform in seitlicher Ansicht;
- 2 einen Ausschnitt des Gitterstruktur-Fachbodens in Ansicht von oben,
- 3 einen Anfangsbereich eines Gitterstruktur-Fachboden nach einer zweiten Ausführungsform in seitlicher Ansicht;
- 4 einen Endbereich eines Gitterstruktur-Fachboden nach der zweiten Ausführungsform in seitlicher Ansicht;
- 5 einen Gitterstruktur-Fachboden nach einer dritten Ausführungsform in seitlicher Ansicht und
- 6 ein vergrößerter Detailausschnitt aus 5.In 1 ist ein mit einem Wärmestaublech 20 bedeckter Gitterstruktur-Fachboden 10 nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung dargestellt, und zwar in seitlicher Ansicht auf ein sich in Längsrichtung erstreckendes Verstärkungsprofil 13. Auf dem Verstärkungsprofil 13 sind Querstäbe 12 befestigt, und auf diesen wiederum Längsstäbe 11. Die Längsstäbe 11 und die Querstäbe 12 bilden dabei in an sich bekannter Weise eine Gitterstruktur in Form eines Drahtgitters aus. Die Längsstäbe 11 sind länger als die Verstärkungsprofile 13 und bilden so beidseits je einen Auflagerbereich 14 aus, mit dem der Gitterstruktur-Fachboden 10 auf Regalbodenträger einer Regalanlage aufgelegt werden kann. Jenseits des Auflagerbereichs 14 sind die Längsstäbe noch einmal nach unten abgekantet, so dass der Gitterstruktur-Fachboden 10 beidseits formschlüssig an den Regalbodenträgern festgelegt werden kann.
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Das Wärmestaublech 20 muss nicht die genaue Länge der Längsstäbe 11 besitzen, erstreckt sich aber auch über einen wesentlichen Teil der Auflagerbereiche 14, damit die Wärmestaufunktion erfüllt werden kann.
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Die Befestigung des Wärmestaublechs 20 erfolgt an Kreuzungspunkten 22 zwischen den oben am Drahtgitter positionierten Längsstäben 11 und den Rippen an der Unterseite des Wärmestaublechs 20, die durch die eingeprägten Sicken 21 gebildet sind.
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2 zeigt den Gitterstruktur-Fachboden 10 in einer ausschnittsweisen Ansicht von oben, wobei das Wärmestaublech 20 nicht dargestellt ist um die Gitterstruktur aus Längsstäben 11, Querstäben 12 und Verstärkungsprofilen 13 deutlich erkennbar zu machen. Die gestrichelten Linien darin kennzeichnen Lage und Ausrichtung der Sicken 21 bzw. der Rippen des aufzulegenden Wärmestaublechs 20.
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Die 3 und 4 zeigen jeweils Details einer weiteren Ausführungsform eines Gitterstruktur-Fachbodens 10'. Dieser ist prinzipiell gleich zu dem zuvor beschriebenen Gitterstruktur-Fachboden 10 aufgebaut, jedoch sind der Anfangs- und der Endbereich eines Wärmestaublechs 20' in einer vorteilhaften Weise weiterentwickelt.
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3 zeigt den Anfangsbereich des Gitterstruktur-Fachbodens 10', also diejenige Seite, die in der Regalanlage zum Gang hin angeordnet wird und von der aus Waren aufgesetzt werden. Bei dieser Ausführungsform ist das Wärmestaublech 20' mit einer Abkantung 23' nach unten abgewinkelt und erstreckt sich bis vor die Abkantung 15 der Gitterstruktur.
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4 zeigt den Endbereich des Gitterstruktur-Fachbodens 10', der im rückwärtigen Bereich der Regalanlage angeordnet wird. Bei dieser Ausführungsform ist das Wärmestaublech 20' mit einer Aufkantung 24' nach oben abgewinkelt und erstreckt sich etwa in Verlängerung der Abkantung 15 der Gitterstruktur nach oben. Die Aufkantung 24' verhindert, dass Waren im rückwärtigen Bereich des Regals von dem Fachboden heruntergeschoben werden. In die Aufkantung 24' ist eine weitere Sicke 25' eingeprägt. Diese ist im Sinne einer wirtschaftlichen Fertigung mit demselben Werkzeug eingeprägt wie die Sicken 21', über welche die Verbindung mit der Gitterstruktur durch Verschweißen hergestellt wird. Die Sicke 25' dient aber der Aussteifung der Aufkantung 24' und führt zu einem geradlinigen Kantenverlauf an der Aufkantung 24'.
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In 5 ist eine Seitenansicht eines metallischen Gitterstruktur-Fachbodens 110 dargestellt, der als klassischer Gitterrost mit Längs- und Querstäben 111, 112 ausgebildet ist. Die beidseitigen Enden der Längsstäbe 111 sind jeweils mit einem Auflagerprofil 114 verbunden. Ein Wärmestaublech 120 ist mit den durch die Sicken 121 ausgeprägten Rippen auf den Oberkanten der Längsstäbe 111 aufgeschweißt.
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Wie die vergrößerte Darstellung in 6 zeigt, ist die Höhe der Rippen minimal, so dass nach Ende des Schweißvorgangs in den zwischen den Sicken 121 gelegenen Bereichen nur noch ein sehr kleiner Luftspalt zwischen der Unterseite des Wärmestaublechs 120 und den Oberkanten der Längsstäbe 111 verbleibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018101155 U1 [0005]