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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft eine Kabine zur Nutzung als von der Umgebung getrennter Raum für Besprechungen oder Telefonate; mit einem Gehäuse; wobei das Gehäuse Seitenwände, eine Decke mit einem Mittelträger, einen Boden, eine Rückwand und eine Vorderwand mit einer Tür umfasst; wobei wenigstens zwei Jalousien an der Decke angeordnet sind; und wobei die Jalousien zwischen einer offenen Konfiguration, in der mindestens ein Abschnitt der Decke offen ist und mindestens ein Abschnitt der Jalousien entlang gegenüberliegender Seitenwände positioniert ist, und einer geschlossenen Konfiguration, in der die Jalousien an den Vorderkanten des Mittelträgers der Decke haften, beweglich sind.
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In Gebäuden mit großen Flächen, z.B. in Einkaufszentren, Produktionshallen oder aber Großraumbüros, ist es häufig notwendig, einen separaten Raum abzutrennen, der gegen Lärm und Hektik der Umgebung schützt. Zu diesem Zweck ist bekannt, größere oder kleinere Kabinen zu verwenden, so dass mehrere Personen eine Besprechung durchführen können oder eine Person am Telefon sprechen kann.
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Brandschutzvorschriften verlangen oft, dass eine solche Kabine, wenn sie in Gebäuden installiert wird, Zugang zu Wasser aus der Brandschutzanlage haben muss. Dies kann beispielsweise durch einen speziellen Wasseranschluss für die Kabine und die Installation eines separaten Wassersprinklers in der Kabinendecke erreicht werden - allerdings stellt dies eine Lösung dar, die die Gebäudeinfrastruktur beeinträchtigt. Alternativ kann die Kabine auch ein offenes Dach haben, durch das Wasser von einem Sprinkler, der an der Gebäudedecke über der Kabine montiert ist, in die Kabine gelangen kann, was den Nutzen der Kabine als Rückzugsort schmälert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine derartige, im Vergleich zum Stand der Technik benutzerfreundlichere und dennoch brandschutzsichere Kabine bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kabine mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst, welche sich dadurch auszeichnet, dass der Mittelträger eine Breite s1 aufweist, die 15% bis 50% einer Breite s2 der Decke entspricht; dass im Mittelträger wenigstens eine Befestigungsöffnung für Zubehör vorgesehen ist; dass der Mittelträger Elektromagnete aufweist, die entlang seiner Vorderkanten angeordnet sind; und dass die Jalousien Metallplatten aufweisen, die entlang ihrer Vorderkanten angeordnet sind.
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Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Schutzansprüche.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann an den, den Vorderkanten gegenüberliegenden, Enden der Jalousien jeweils wenigstens ein Gegengewicht angeordnet sein. Derartige Gegengewichte ermöglichen vorteilhaft das freie Herunterfallen der Jalousien aufgrund des Gewichts der Gegengewichte und dadurch ein schnelles Öffnen der Decke der Kabine im Bedarfsfall, z. B. bei einer Temperaturerhöhung und/oder Rauchentwicklung in Folge eines Brandes in der Umgebung der Kabine.
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Zudem hat sich bewährt, wenn die Kabine wenigstens einen Temperatur- und/oder Rauchsensor umfasst, welcher eingerichtet ist, mit den Elektromagneten wechselzuwirken. Ein Temperatur- und/oder Rauchsensor kann beim Überschreiten eines Richtwerts für Temperatur bzw. Partikelkonzentration in Folge eines Brandes in der Umgebung der Kabine vorteilhaft, zur Öffnung der Decke der Kabine, eine Deaktivierung der Elektromagnete herbeiführen.
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Je nach Tiefe der Kabine, also der Strecke zwischen einer Vorder- und Rückwand, kann es erforderlich sein, die Jalousien links und rechts vom Mittelträger nochmals je in eine vordere und eine hintere linke und rechte Jalousie zu unterteilen, so dass beispielsweise vier Jalousien an der Decke vorgesehen sind.
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Des Weiteren hat sich bewährt, wenn ein paar einander gegenüberliegender Jalousien in Bezug auf den Mittelträger spiegel-symmetrisch ausgebildet sind. Elemente die einander symmetrisch zugeordnet sind haben zum Vorteil, dass diese eher wahrgenommen werden, als Elemente die ohne Struktur im Raum vorhanden sind. Im vorliegenden Kontext gibt dies den Nutzern einer Kabine hinreichend gefühlte Sicherheit, auch und gerade auf den angestrebten Brandschutz. Darüber hinaus hat eine symmetrische Anordnung den Vorteil weitmöglichster Gleichteile und insoweit reduzierte Produktionskosten.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind schließlich je ein paar einander gegenüberliegender Jalousien synchron ansteuerbar ausgebildet. Wenn also einander gegenüberliegender Jalousien synchron zwischen einer offenen und geschlossenen Konfiguration auf- bzw. zufahren, erhöht dies auch faktisch den angestrebten Brandschutz. Beispielsweise können je eine paar gegenüberliegender Jalousien einem bestimmten Sprinkler zugeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Kabine eignet sich insbesondere zur Nutzung als von der Umgebung getrennter Raum für Besprechungen oder Telefonate. Durch die Bewegbarkeit der Jalousien zwischen einer offenen und geschlossenen Konfiguration werden vorteilhaft gleichermaßen Privatsphären für Besprechung, Telefonat oder Skype etc. wie auch gegebene Brandschutzbestimmungen gewährleistet.
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Der Gegenstand der Erfindung und seine Vorteile werden im Folgenden anhand von in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
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Darin zeigen schematisch:
- 1 die Kabine mit einer Decke in einer geschlossenen Konfiguration;
und
- 2 die Kabine mit einer Decke in einer offenen Konfiguration - mit entfernten äußeren Seitenwänden, um Einblick in den Verlauf der Jalousien entlang der Seitenwände aufzuzeigen.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Bauteile.
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1 zeigt die Kabine mit einer Decke 103 in einer geschlossenen Konfiguration. Die erfindungsgemäße Kabine hat ein Gehäuse 100 mit Seitenwänden 101, 102, einer Decke 103, einem Boden 104, einer Rückwand 105 und einer Vorderwand 106. Die Vorderwand 106 ist mit einer Kabinenzugangstür ausgestattet. In der Kabine können Möbel wie Sofas und/oder ein Tisch eingebaut werden. In der Decke 103 befindet sich wenigstens zwei Jalousien 171, 172.
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Je nach Tiefe der Kabine, also der Strecke zwischen der Vorder- 106 und Rückwand 105, kann es erforderlich sein, die Jalousien 171, 172 links und rechts vom Mittelträger 131 nochmals je in eine vordere und eine hintere linke und rechte Jalousie 171, 172 zu unterteilen, so dass beispielsweise vier Jalousien 171, 172 an der Decke 103 vorgesehen sind (nicht dargestellt).
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Das dargestellte Paar von Jalousien 171, 172 ist zwischen einer offenen Konfiguration, in der mindestens ein Abschnitt der Decke 103 offen (wie in 2 dargestellt) und mindestens ein Abschnitt der Jalousien 171, 172 in den gegenüberliegenden Seitenwänden 101, 102 angeordnet ist; sowie einer geschlossenen Konfiguration, in der die Jalousien 171, 172 an einen Mittelträger 131 im zentralen Teil der Decke 103 angrenzen, beweglich.
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Dabei hat sich bewährt, wenn ein paar einander gegenüberliegender Jalousien 171, 172 in Bezug auf den Mittelträger 131 spiegel-symmetrisch ausgebildet sind. Elemente die einander symmetrisch zugeordnet sind haben zum Vorteil, dass diese eher wahrgenommen werden, als Elemente die ohne Struktur im Raum vorhanden sind. Im vorliegenden Kontext gibt dies den Nutzern einer Kabine hinreichend gefühlte Sicherheit, auch und gerade auf den angestrebten Brandschutz. Darüber hinaus hat eine symmetrische Anordnung den Vorteil weitmöglichster Gleichteile und insoweit reduzierte Produktionskosten.
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Erfindungsgemäß bevorzugt sind schließlich je ein paar einander gegenüberliegender Jalousien 171, 172 synchron ansteuerbar ausgebildet. Wenn also einander gegenüberliegender Jalousien 171, 172 synchron zwischen einer offenen und geschlossenen Konfiguration auf- bzw. zufahren, erhöht dies auch faktisch den angestrebten Brandschutz. Beispielsweise können je eine paar gegenüberliegender Jalousien 171, 172 einem bestimmten Sprinkler zugeordnet sein.
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Es sind verschiedene Mechanismen zum Bewegen der Jalousien möglich. Beispielsweise können Gegengewichte 173 an den Enden der Jalousien 171, 172 angeordnet sein und die Jalousien 171, 172 können durch eine Schnur, eine Kette oder einen anderen Antriebsmechanismus (in den Figuren nicht gezeigt) mit dem Mechanismus verbunden sein, der die Jalousien 171, 172 in Richtung des Mittelträgers 131 bewegt.
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In der dargestellten Ausführungsform schließt sich die Decke 103 der Kabine, wenn über ein Deckenschließsignal der Mechanismus aktiviert wird, der die Jalousien 171, 172 bewegt. Wenn die Decke 103 geöffnet werden muss (angezeigt z. B. manuell vom Kabinenbenutzer oder durch einen Rauch- oder Temperatursensor oder auch während eines Brandes aufgrund eines Stromausfalls), wird der Mechanismus, der die Jalousien 171, 172 und die Elektromagneten 135 bewegt (siehe unten) deaktiviert und die Jalousien 171, 172 können aufgrund des Gewichts der Gegengewichte 173 frei herunterfallen, wodurch die Decke 103 geöffnet wird, um frische Luft oder Wasser aus der Feuerlöschanlage des Gebäudes in die Kabine zu lassen.
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Ein wichtiges Merkmal der Kabine ist der Mittelträger 131 im mittleren Teil der Decke 103, der eine Breite s1 von 15% bis 50% der Breite s2 der Decke 103 aufweist. Im Mittelträger 131 befinden sich Befestigungsöffnungen 132 für Zubehör, in denen Zubehör wie Beleuchtungsmittel oder Lüfter angeordnet werden können.
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Darüber hinaus sind an den Vorderkanten 133 des Mittelträgers 131 Elektromagnete 135 mit einer Spule verbunden, die einen Stromfluss erzeugt (nicht dargestellt). Darüber hinaus sind in den Vorderkanten 175 der Jalousien 171, 172 Metallplatten 176 eingebaut. Wenn die Jalousien 171, 172 in die geschlossene Konfiguration gebracht werden, können die Elektromagnete 135 aktiviert werden, um die Vorderkanten 175 der Jalousien 171, 172 exakt zu den Vorderkanten 133 des Mittelträgers 131 zu ziehen (mit anderen Worten: die magnetisierten Schlösser, vornehmlich also die Elektromagneten 135 in den Vorderkanten 133 des Mittelträgers 131, ziehen die Metallplatten 176 an) und so die Jalousien 171, 172 an Ort und Stelle zu halten (was die Deaktivierung des Mechanismus, der die Jalousien bewegt, ermöglicht) und die Decke 103 der Kabine dicht zu schließen und dadurch ihre Schalldämmung zu erhöhen.
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Die Verwendung eines breiten Mittelträgers 131 im zentralen Teil der Decke 103 ermöglicht die Montage von zusätzlichem Zubehör in den Befestigungsöffnungen 132, wie z.B. Leuchten oder Lüfter.
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Die Elektromagnete 135 halten die Jalousien 171, 172 in einer dicht geschlossenen Konfiguration.
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Zusammenfassend betrifft die vorliegende Erfindung eine Kabine zur Nutzung als von der Umgebung getrennter Raum für Besprechungen oder Telefonate. Ihr Gehäuse 100 umfasst unter anderem wenigstens zwei bzw. ein Paar Jalousien 171, 172, welches an einer Decke 103 der Kabine angeordnet sind/ist. Sie zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik dadurch aus, dass ein an der Decke 103 der Kabine angeordneter Mittelträger 131 eine Breite s1 aufweist, die 15% bis 50% einer Breite s2 der Decke 103 entspricht; dass im Mittelträger 131 Befestigungsöffnungen 132 für Zubehör vorgesehen sind; dass der Mittelträger 131 Elektromagnete 135 aufweist, die entlang seiner Vorderkanten 133 angeordnet sind; und dass die Jalousien 171, 172 Metallplatten 176 aufweisen, die entlang ihrer Vorderkanten 175 angeordnet sind. Die Decke 103 lässt sich dadurch vorteilhaft insbesondere im Brandfall einfach und schnell öffnen, so dass Luft und/oder Wasser aus einer Feuerlöschanlage in die Kabine gelangen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Gehäuse
- 101, 102
- Seitenwand
- 103
- Decke
- 104
- Boden
- 105
- Rückwand
- 106
- Vorderwand
- 131
- Mittelträger
- 132
- Befestigungsöffnung
- 133
- Vorderkante des Mittelträgers 131
- 135
- Elektromagnet
- 171, 172
- Jalousie
- 173
- Gegengewicht
- 175
- Vorderkante der Jalousie 171, 172
- 176
- Metallplatte
- s1
- Breite des Mittelträgers 131
- s2
- Breite der Decke 103