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Die Erfindung betrifft eine Wäschetrommel, die insbesondere für den Schutz von empfindlicher Wäsche in Waschmaschinen und Trocknern bestimmt ist. Die Wäschetrommel weist eine textile dreidimensionale Netz- oder Gitterstruktur auf.
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In maschinellen Wasch- und Trocknungsgängen kommt es bei empfindlichen Textilien häufig zu Schäden, die durch harte Elemente an Kleidungsstücken, wie Knöpfen, Reißverschlüssen, Schließen, Metallbügeln oder groben Geweben verursacht werden. Vielfach ist es deshalb üblich, empfindliche Textilien oder auch Textilien mit solchen harten Elementen in Wäschenetzen zu waschen, die den Kontakt empfindlicher Teile mit anderen Teilen weitgehend vermindern sollen. Solche Wäschenetze sind vielfach auch zum Waschen von Sportschuhen in Gebrauch.
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Was solche Wäschenetze anbetrifft, haben Sie den Nachteil, dass sie sich der Form des Waschguts anpassen. Sie haben keine ihnen aufgegebene dreidimensionale Struktur, sodass sich die Wäsche darin nicht so bewegen kann, wie es für eine gründliche Säuberung notwendig ist. Insbesondere neigt Wäsche in Wäschenetzen dazu, sich in einer Ecke zu sammeln und dort zu verklumpen, was das für eine gründliche Reinigung eigentlich erforderlichen Walken verhindert.
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Dies gilt nicht nur für die Haushaltswäsche sondern auch für gewerbliche Reinigungen und Wäschereien für die Behandlung von empfindlichen Textilien.
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Wünschenswert wäre deshalb ein Behältnis für zu reinigende und/oder zu trocknende empfindliche Textilien, das seine ihm vorgegebene dreidimensionale Struktur auch während der Wäsche im Wesentlichen bewahrt und damit eine weitgehende Beweglichkeit der darin befindlichen Textilien während des Wasch- oder Trocknungsvorgangs ermöglicht.
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Ein solches Behältnis sollte naturgemäß aus Materialien bestehen, die für die Waschlösung und Trocknungsluft voll durchlässig sind und gegen die Waschlösung und die in einem Trockner herrschenden Temperaturen beständig sind. Zugleich sollten solche Materialien verwandt werden, die häufig wiederverwandt werden können und gegen Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden können.
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Dies wird mit einer Wäschetrommel der eingangs genannten Art erreicht, bei der die Böden und die Wandung unter Ausbildung eines verstärkten Rands miteinander vernäht sind und bei der die Wandung einen Reißverschluss zum Verschließen der Zugangsöffnung aufweist.
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Der Begriff Trommel ist erfindungsgemäß so zu verstehen, dass bei aller Flexibilität des Materials auch im Betriebszustand eine dreidimensionale Struktur, nämlich eine Trommelform, gewährleistet ist.
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Die erfindungsgemäße Wäschetrommel hat eine textile dreidimensionale Netz- oder Gitterstruktur, die die Durchlässigkeit für Waschlösung und Trocknungsluft gewährleistet. Die Netz- oder Gitterstruktur ist insbesondere ein dreidimensionales Abstandsgewirke, das eine große Formstabilität gewährleistet. In Verbindung mit dem verstärkten Rändern dort, wo die Trommelböden mit der Trommelwandung vernäht sind, gewährleistet die besondere Struktur, dass die Trommelform auch während eines Wasch- oder Trocknungsvorgangs beibehalten wird.
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Es versteht sich, dass auch Gewebe mit einer Netz- oder Gitterstruktur verwandt werden können.
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Die Anordnung des Reißverschlusses auf der Trommelwandung erlaubt ein einfaches Befüllen und Verschließen und führt zusätzlich zu einer Längsversteifung. Vorzugsweise verläuft der Reißverschluss über die gesamte Länge der Trommelwandung.
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Im Ergebnis wird erreicht, dass sich die in die Wäschetrommel eingebrachten Textilien darin in der Waschlösung bewegen können und nicht in einer Ecke oder Tasche sammeln und „verklumpen“, wie dies häufig bei Wäschenetzen der Fall ist.
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Die verstärkten Ränder der erfindungsgemäßen Wäschetrommel bewirken die Steifigkeit, die zusammen mit der relativ steifen Struktur das Zusammenfallen während des Wasch- und Trockungsvorgangs verhindern. Erreicht wird diese Verstärkung beispielsweise auch durch die Gestaltung der Nähte, etwa als Rechts-Links-Naht (auch französische Naht genannt) bei der die beiden Teile gegeneinander vernäht werden und mit einer zweiten Naht erneut so vernäht werden, dass die erste Naht eingeschlossen wird. Alternativ ist es möglich, Verstärkungsbänder vorzusehen oder eine Schnur oder Kordel mit einer gewissen Steifigkeit einzunähen.
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Die erfindungsgemäße Wäschetrommel ist textiler Natur und besteht vorzugsweise aus einem wasch- und reinigungsbeständigen Kunststoffmaterial. Bevorzugte Materialien sind Polyester und Polyamid. Insbesondere bestehen alle Teile der Wäschetrommel aus dem gleichen Kunststoff, was nach Ablauf der Gebrauchszeit ein einheitliches Recycling ermöglicht.
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Die erfindungsgemäße Wäschetrommel kann, abgestimmt auf die Dimensionen üblicher Waschmaschinen und Trockner sowohl für den gewerblichen als auch für den Hausgebrauch, verschiedene Größen aufweisen. Das Verhältnis von Länge zu Durchmesser kann beispielsweise 1:1 bis 2:1 betragen, wobei die Länge zweckmäßigerweise zwischen 30 und 70 cm liegen sollte. In der Regel bleibt die erfindungsgemäße Wäschetrommel in ihren Dimensionen deutlich hinter den Dimensionen einer Waschmaschinen- oder Trocknertrommel zurück. Es ist grundsätzlich möglich, neben solchen in einer erfindungsgemäßen Wäschetrommel auch weitere Textilien im gleichen Waschgang zu behandeln um zum Beispiel Farbabklatsch oder Schäden an anderem Reinigungsgut zu vermeiden. Die Wäschetrommel kann aber auch die Waschmaschinen- oder Trocknertrommel vollständig auskleiden, was den Kontakt harter Bestandteile der Wäsche mit dem Metall der Trommel verhindert.
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Die Maschenweite der Netz-oder Gitterstruktur sollte so bemessen sein, dass sich die Wäsche nicht in den Maschen verhaken kann, etwa mit Knöpfen, aber dennoch die Waschlösung ungehindert zu- und abfließen kann. Die für die Netz- oder Gitterstruktur verwandten Garne sollten selbst eine gewisse Steifigkeit aufweisen.
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Um Schäden am oder durch den Zipper des Reißverschlusses an außerhalb der Wäschetrommel behandelter Wäsche zu vermeiden, kann es zweckmäßig sein, am Verschlussende des Reißverschlusses eine einseitig offene Tasche vorzusehen, die den Zipper in sich aufnimmt.
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Die Erfindung wird durch die beiliegende Abbildung näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine erfindungsgemäße Wäschetrommel;
- 2 eine bevorzugte Nahtform für die Verbindung von Boden und Wandung; und
- 3 im Detail eine Schutztasche für den Zipper des Reißverschlusses.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Wäschetrommel mit den beiden Böden 1, 2 und der Wandung 3, die über die Nähte 4, 5 wulstig miteinander verbunden sind. In der Wandung 3 verläuft der Reißverschluss 6. Der Wulst 4, 5 kann durch Einnähen einer Schnur oder Kordel, die durchaus eine gewisse Steifigkeit aufweisen kann, oder durch die Anwendung einer Mehrfachnaht so gestaltet werden, dass er die dreidimensionale Struktur der Wäschetrommel auch im Wasch- und Trocknungsbetrieb gewährleistet. Der Reißverschluss 6 endet in einer Tasche 7, die die Beschädigung von Wäsche durch den Zipper verhindert. Angedeutet ist die Netz- oder Gitterstruktur der Böden und der Wandung.
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2 zeigt das Prinzip der Rechts-Links-Naht, wie sie erfindungsgemäß verwandt werden kann, um eine wulstige und versteifte Naht 4, 5 zu erzeugen. Zunächst werden die beiden Teile 1, 2 sowie 3 gegeneinander vernäht, anschließend die Teile aufeinander geschlagen und miteinander so vernäht, dass die erste Naht von der zweiten Naht eingeschlossen wird.
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3 zeigt im Ausschnitt die Gestaltung einer Tasche 7, die den Zipper des Reißverschlusses 6 am Verschlussende aufnimmt. Dies schützt außerhalb der Waschtrommel befindliche Textilien davor, durch den Zipper beschädigt zu werden oder auch den Zipper vor Beschädigung.