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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Verbundscheibe mit verbesserten optischen Eigenschaften.
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Moderne Fahrzeuge werden mit einer steigenden Anzahl an optischen Sensoren ausgestattet, deren Signale zur Unterstützung des Fahrers verwendet werden. Beispiele solcher Sensoren sind Kameras wie Videokameras oder Nachtsichtkameras, Regensensoren, Lichtsensoren oder Abstandsmesser. Nach vorne gerichtete Sensoren werden häufig an der innenraumseitigen Oberfläche der Windschutzscheibe befestigt, typischerweise mittig in der Nähe der Oberkante.
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Herkömmliche Sensoren sind so an der Windschutzscheibe angebracht, dass ihre Detektionsrichtung horizontal verläuft. Da die Windschutzscheibe stark geneigt im Fahrzeug installiert ist, beispielsweise mit einem Einbauwinkel von 60° zur Vertikalen, schließt die Detektionsrichtung des Sensors einen sehr spitzen Winkel von etwa 30° mit der Windschutzscheibe ein. Daraus resultiert ein vergleichsweise großes, im Wesentlichen trapezförmiges, sogenanntes Sensorfenster der Windschutzscheibe. Das Sensorfenster ist derjenige Bereich der Windschutzscheibe, durch den verlaufende Strahlung durch den Sensor detektiert wird. Das Sensorfenster der Windschutzscheibe ist also der Bereich, der im Detektionsstrahlengang des Sensors liegt.
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Die Entwicklung des autonomen Fahrens und von Systemen, die solches ermöglichen, gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Automobilindustrie. Es ist davon auszugehen, dass dadurch auch die optischen Anforderungen an die Automobilverglasung zunehmen und sich die Toleranzgrenzen hinsichtlich optischer Distorsionen im Bereich der Sensorfenster verschärfen werden.
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Eine der Hauptursachen für optische Distorsionen im Bereich der Sensorfenster einer laminierten Verbundscheibe ist die optische Kopplung zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe, wenn sich die Krümmung der Außenscheibe und der Innenscheibe geringfügig unterscheiden. Bei der Lamination der Scheiben bildet sich eine optische Linse und somit werden Distorsionen verursacht.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Fahrzeug-Verbundscheibe bereitzustellen, bei der die optischen Eigenschaften zumindest bereichsweise verbessert sind.
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Diese Aufgabe wird nach dem Vorschlag der Erfindung durch eine Verbundscheibe gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeug-Verbundscheibe mindestens umfassend eine Außenscheibe und eine Innenscheibe, die über mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht miteinander verbunden sind. Erfindungsgemäß weist die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht eine Aussparung auf.
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Durch die Aussparung in der mindestens einen Zwischenschicht wird ein lokale Entkopplung der Außenscheibe von der Innenscheibe im Bereich der Aussparung erzielt. Durch die Entkopplung werden die optischen Distorsionen der Verbundscheibe in dem Bereich, in dem die Außenscheibe von der Innenscheibe entkoppelt ist, im Vergleich zu den optischen Distorsionen in einem Bereich, in dem die Außenscheibe und die Innenscheibe über die thermoplastische Zwischenschicht gekoppelt sind, deutlich verringert.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeug-Verbundscheibe kann nach einem Verfahren, mindestens umfassend die folgenden Schritte hergestellt werden:
- a) Bereitstellung einer Außenscheibe, einer Innenscheibe und mindestens einer thermoplastischen Zwischenschicht, die eine Aussparung aufweist,
- b) Anordnen der Außenscheibe, der Innenscheibe und der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht derart, dass die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist,
- c) Verbinden der Außenscheibe mit der Innenscheibe über die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht durch Lamination.
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In einer Ausführungsform umfasst die Fahrzeug-Verbundscheibe zusätzlich ein rahmenartiges Einlegeelement, dass zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist und dessen Dicke im Wesentlichen der Dicke der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht entspricht. Das Einlegeelement ist derart ausgebildet und angeordnet, dass die äußeren Kanten des Einlegeelements direkt benachbart zu den inneren Kanten der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet sind. Das rahmenartige Einlegeelement ist somit von der Form her an die Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angepasst. Die Dicke des Einlegeelements entspricht im Wesentlichen der Dicke der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht. Auf diese Weise wird das Risiko von Glasbruch während des Laminierungsvorgangs zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe vermindert.
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Das Einlegeelement besteht bevorzugt aus einem hochtemperaturbeständigen Material wie beispielsweise Polytetrafluorethylen (PTFE) und kann maschinell oder manuell gefertigt werden. Das Einlegeelement ist derartig ausgebildet, dass es in dem Laminat verbleiben kann.
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Optional kann die Fahrzeug-Verbundscheibe zur Vermeidung von Splitterbildung mit einem zusätzlichen Sicherheitsfilm versehen sein, beispielsweise in Form einer hartbeschichteten Einkomponenten Polyethylenterephthalat (PET) Folie.
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Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe, in der ein rahmenartiges Einlegeelement zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist, kann nach einem Verfahren, mindestens umfassend die folgenden Schritte hergestellt werden:
- a) Bereitstellung einer Außenscheibe, einer Innenscheibe, mindestens einer thermoplastischen Zwischenschicht, die eine Aussparung aufweist, und eines rahmenartigen Einlegeelements,
- b) Anordnen der Außenscheibe, der Innenscheibe, der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht und des rahmenartigen Einlegeelements derart, dass die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und dass das rahmenartige Einlegeelement zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist und die äußeren Kanten des Einlegeelements direkt benachbart zu den inneren Kanten der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet sind,
- c) Verbinden der Außenscheibe mit der Innenscheibe über die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht durch Lamination.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe weist die Innenscheibe eine Aussparung auf, die in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass mittels der Aussparung in der Innenscheibe, bei der es sich beispielsweise um eine Bohrung handeln kann, während des Laminierungsprozesses zur Herstellung der Fahrzeug-Verbundscheibe eine Verbindung des nicht laminierten Bereichs der Fahrzeug-Verbundscheibe mit der äußeren Atmosphäre sichergestellt ist. Auf diese Weise wird Glasbruch aufgrund unterschiedlicher Druckverhältnisse während der Lamination vermieden oder Deflexion im Bereich der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht vermieden.
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Umfasst die Fahrzeug-Verbundscheibe zusätzlich mindestens einen optischen Sensor, der an der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe befestigt ist und auf ein Sensorfenster gerichtet ist, wobei das Sensorfenster in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist, so ist die Aussparung in der Innenscheibe bevorzugt derartig angeordnet, dass sie außerhalb des Sensorfensters, aber in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht liegt.
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Optional kann in der fertigen Fahrzeug-Verbundscheibe diese Aussparung in der Innenscheibe versiegelt sein, beispielsweise mit extrudiertem Polyvinylbutyral (PVB).
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Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe, in der die Innenscheibe eine Aussparung aufweist, die in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist, kann nach einem Verfahren, mindestens umfassend die folgenden Schritte hergestellt werden:
- a) Bereitstellung einer Außenscheibe, einer Innenscheibe, die eine Aussparung aufweist, und mindestens einer thermoplastischen Zwischenschicht, die eine Aussparung aufweist,
- b) Anordnen der Außenscheibe, der Innenscheibe und der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht derart, dass die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und dass die Aussparung in der Innenscheibe vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist,
- c) Verbinden der Außenscheibe mit der Innenscheibe über die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht durch Lamination.
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Optional kann das Verfahren als nachfolgenden Schritt das Versiegeln der Aussparung in der Innenscheibe umfassen, beispielsweise mit extrudiertem Polyvinylbutyral (PVB).
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe weist die Fahrzeug-Verbundscheibe einen Kanal auf, der von der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht zu einer der Kanten, bevorzugt zur Oberkante, der Fahrzeug-Verbundscheibe verläuft.
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Ein solcher Kanal kann durch einen nicht laminierten Verbindungspfad, der durch Barrieren gesichert ist, oder durch eine Röhre, deren Außendurchmesser geringer als die Dicke der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht ist, ausgebildet sein. Bei der Röhre kann es sich beispielsweise um eine Metallröhre oder eine Plastikröhre handeln.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass mittels des Kanals während des Laminierungsprozesses zur Herstellung der Fahrzeug-Verbundscheibe eine Verbindung des nicht laminierten Bereichs der Fahrzeug-Verbundscheibe mit der äußeren Atmosphäre sichergestellt ist. Auf diese Weise wird Glasbruch aufgrund unterschiedlicher Druckverhältnisse während der Lamination vermieden oder Deflexion im Bereich der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht vermieden.
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Bevorzugt verläuft der Kanal von der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht zu Oberkante der Fahrzeug-Verbundscheibe.
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Optional kann in der fertigen Fahrzeug-Verbundscheibe der Kanal versiegelt sein, beispielsweise mit extrudiertem Polyvinylbutyral (PVB). Zusätzlich kann ein Trockenmittel, wie beispielsweise Kieselgel, in den Kanal eingebracht werden, um die Kondensation von Feuchtigkeit in dem Bereich zwischen der Innenscheibe und der Außenscheibe, in dem keine thermoplastische Zwischenschicht angeordnet ist zu vermeiden.
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Die Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe, in der die Fahrzeug-Verbundscheibe einen Kanal aufweist, der von der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht zu einer der Kanten, bevorzugt zur Oberkante, der Fahrzeug-Verbundscheibe verläuft, kann beispielsweise nach einem Verfahren, mindestens umfassend die folgenden Schritte hergestellt werden:
- a) Bereitstellung einer Außenscheibe, einer Innenscheibe, mindestens einer thermoplastischen Zwischenschicht, die eine Aussparung aufweist, und einer Röhre, deren Außendurchmesser geringer als die Dicke der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht ist,
- b) Anordnen der Außenscheibe, der Innenscheibe, der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht und der Röhre derart, dass die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und die Röhre in der fertigen Fahrzeug-Verbundscheibe einen Kanal von der Aussparung in der mindestens einen thermplastischen Zwischenschicht zu einer der Kanten der Fahrzeug-Verbundscheibe bildet,
- c) Verbinden der Außenscheibe mit der Innenscheibe über die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht durch Lamination.
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Optional kann das Verfahren als nachfolgende Schritte das Versiegeln des Kanals und/oder das Einbringen eines Trockenmittels in den Kanal umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe erstreckt sich die Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht bis zu einer der Kanten der Fahrzeug-Verbundscheibe, insbesondere bis zu der Oberkante der Fahrzeug-Verbundscheibe.
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Optional kann in dieser Ausführungsform die Aussparung im Bereich der Kante versiegelt sein, beispielsweise durch extrudiertes Polyvinylbutyral (PVB).
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Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe, in der sich die Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht bis zu einer der Kanten der Fahrzeug-Verbundscheibe erstreckt, kann nach einem Verfahren, mindestens umfassend die folgenden Schritte hergestellt werden:
- a) Bereitstellung einer Außenscheibe, einer Innenscheibe, mindestens einer thermoplastischen Zwischenschicht, die eine Aussparung aufweist, und eines Platzhalters,
- b) Anordnen der Außenscheibe, der Innenscheibe, der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht und des Platzhalters derart, dass die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe angeordnet ist und dass der Platzhalter zwischen der Außenscheibe und der Innenscheibe innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet ist,
- c) Verbinden der Außenscheibe mit der Innenscheibe über die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht durch Lamination,
- d) Entfernen des Platzhalters aus der Fahrzeug-Verbundscheibe.
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Der Platzhalter entspricht von den Ausmaßen im Wesentlichen den Ausmaßen der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht und ist im Wesentlichen genau so dick wie die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht. Bevorzugt ist der Platzhalter länger als die Aussparung, so dass dieser über die Kante hinaus aus der Fahrzeug-Verbundscheibe herausragt. Dies ermöglicht eine einfache Entnahme aus der Fahrzeug-Verbundscheibe nach der Lamination.
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Durch die Anwesenheit des Platzhalters während es Laminierungsvorgangs wird Glasbruch aufgrund während der Lamination vermieden oder Deflexion im Bereich der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht vermieden.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeug-Verbundscheibe kann eine gebogene Verbundscheibe sein, insbesondere eine Windschutzscheibe.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Fahrzeug-Verbundscheibe eine Windschutzscheibe, die entlang ihrer Mittellinie spiegelsymmetrisch ist und die Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht ist auf der Mittellinie in der Nähe der Oberkante der Windschutzscheibe angeordnet.
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Eine erfindungsgemäße Fahrzeug-Verbundscheibe kann zusätzlich mindestens einen optischen Sensor umfassen, der an der innenraumseitigen Oberfläche der Innenscheibe befestigt ist und auf ein Sensorfenster gerichtet ist. Das Sensorfenster ist in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht angeordnet. Bevorzugt ist das Sensorfenster von den äußeren Abmessungen kleiner als die Aussparung in der mindestens einen thermoplastischen Zwischenschicht.
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Das Sensorfenster hat bevorzugt eine Größe von mindestens 1 cm2, besonders bevorzugt von 1 cm2 bis 500 cm2, ganz besonders bevorzugt von 10 cm2 bis 250 cm2, insbesondere von 20 cm2 bis 100 cm2, beispielsweise 35 cm2.
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Die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht enthält bevorzugt Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylbutyral (PVB) oder Polyurethan (PU) oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon, besonders bevorzugt PVB. Die Dicke der thermoplastischen Zwischenschicht beträgt bevorzugt von 0,2 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,3 mm bis 1 mm, beispielsweise 0,38 mm oder 0,76 mm. Umfasst die Fahrzeug-Verbundscheibe zwei oder mehr thermoplastische Zwischenschichten, so können die einzelnen Zwischenschichten auch unterschiedlichen Materials sein.
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Die Außenscheibe, die Innenscheibe oder die mindestens eine thermoplastische Zwischenschicht können klar und farblos, aber auch getönt, getrübt oder gefärbt sein. Die Gesamttransmission durch die Fahrzeug-Verbundscheibe beträgt in einer bevorzugten Ausgestaltung größer 70%, insbesondere wenn die Fahrzeug-Verbundscheibe eine Windschutzscheibe ist. Der Begriff Gesamttransmission bezieht sich auf das durch ECE-R 43, Anhang 3, § 9.1 festgelegte Verfahren zur Prüfung der Lichtdurchlässigkeit von Kraftfahrzeugscheiben. Die Außenscheibe und die Innenscheibe können aus nicht vorgespanntem, teilvorgespanntem oder vorgespanntem Glas bestehen. Die Dicke der Außenscheibe und der Innenscheibe beträgt typischerweise von 0,3 mm bis 5 mm, bevorzugt von 1 mm bis 3 mm.
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Die Fahrzeug-Verbundscheibe ist bevorzugt in einer oder in mehreren Richtungen des Raumes gebogen, wie es für Kraftfahrzeugscheiben üblich ist, wobei typische Krümmungsradien im Bereich von etwa 10 cm bis etwa 40 m liegen.
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Die verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung können einzeln oder in beliebigen Kombinationen realisiert sein. Insbesondere sind die vorstehend genannten und nachstehend erläuterten Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung einsetzbar, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Bezug auf die beigefügten Figuren genommen wird. Die Figuren schränken die Erfindung in keiner Weise ein. Es zeigen in vereinfachter, nicht maßstäblicher Darstellung:
- 1 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 2 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 3 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 4 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 5 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 6 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe,
- 7 einen Querschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe, und
- 8 einen Querschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe.
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In der 1 ist eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe1 dargestellt. In der in 1 gezeigten Ausführungsform umfasst die Fahrzeug-Verbundscheibe 1 eine Außenscheibe 2 und eine Innenscheibe 3, die über eine thermoplastische Zwischenschicht 4 flächig miteinander verbunden sind. Die Fahrzeug-Verbundscheibe 1 weist vier Kanten K auf, von denen eine die Oberkante O und die gegenüberliegende Kante die Unterkante U ist. Die Außenscheibe 2 und die Innenscheibe 3 bestehen aus Kalk-Natron-Glas und weisen beispielsweise eine Dicke von 2,1 mm auf. Die thermoplastische Zwischenschicht weist eine Aussparung 5 auf. Die in der 1 gezeigte Fahrzeug-Verbundscheibe 1 ist entlang der Mittellinie M spiegelsymmetrisch und die Aussparung 5 ist trapezförmig und auf der Mittellinie in der Nähe der Oberkante O angeordnet. Zur Verdeutlichung, wo die Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4 angeordnet ist, ist diese in der 1 mit einer gestrichelten Umrandung versehen. Die in der 1 gezeigte Fahrzeug-Verbundscheibe 1 weist in dem Bereich der Aussparung 5 horizontale optische Distorsionen von 46 mdpt auf, wohingegen eine Fahrzeug-Verbundscheibe die eine durchgehende thermoplastischen Zwischenschicht aufweist, auf der Mittellinie in der Nähe der Oberkante horizontale optische Distorsionen von 341 mdpt aufweist.
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In der 2 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in der 1 dargestellten Ausführungsform nur dahingehend, dass die Fahrzeug-Verbundscheibe zusätzlich ein rahmenartiges Einlegeelement 6 aufweist, dessen Dicke im Wesentlichen der Dicke der thermoplastischen Zwischenschicht 4 entspricht. Das Einlegeelement besteht aus Polytetrafluorethylen (PTFE) und ist derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die äußeren Kanten des Einlegeelements 6 direkt benachbart zu den inneren Kanten der thermoplastischen Zwischenschicht 4 angeordnet sind.
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In der 3 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in der 1 dargestellten Ausführungsform nur dahingehend, dass die Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4 quadratisch ist und die Innenscheibe 3 eine kreisrunde Aussparung 7 aufweist, die in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4 angeordnet ist.
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In der 4 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in der 1 dargestellten Ausführungsform nur dahingehend, dass die Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4 quadratisch ist und die Fahrzeug-Verbundscheibe 1 einen Kanal 8 aufweist, der von der Aussparung 5 zu der Oberkante K der Fahrzeug-Verbundscheibe 1 verläuft. In der in der 4 gezeigten Ausführungsform ist der Kanal 8 als ein nicht lamnierter Verbindungspfad ausgebildet, der durch Barrieren (in der 4 nicht explizit dargestellt) vor dem Einfließen von PVB gesichert ist. Der Kanal 8 kann alternativ auch als eine Röhre, deren Außendurchmesser geringer als die Dicke der thermoplastischen Zwischenschicht 4 ist, ausgebildet sein.
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In der 5 ist eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 dargestellt. Diese unterscheidet sich von der in der 1 dargestellten Ausführungsform nur dahingehend, dass die Aussparung 5 größer ist und sich bis zur Oberkante der Fahrzeug-Verbundscheibe 1 erstreckt und in der 5 zusätzlich noch ein trapezförmiger Bereich eingezeichnet ist, der als Kamerafenster 10 geeignet ist.
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In der 6 ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung einer Fahrzeug-Verbundscheibe 1 gemäß der in der 5 gezeigten Ausführungsform dargestellt. In diesem ist in der Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4 ein Platzhalter 9 angeordnet, durch den Glasbruch während der Lamination vermieden werden kann. In der in der 6 gezeigten Ausführungsform ist der Platzhalter 9 länger als die Aussparung 5 in der thermoplastischen Zwischenschicht 4, so dass der Platzhalter 9 an der Oberkante O der Fahrzeug-Verbundscheibe 1 aus der Fahrzeug-Verbundscheibe 1 herausragt.
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In der 7 ist ein Querschnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 gezeigt. Es handelt sich dabei um den Querschnitt entlang der Mittellinie M der in der 1 gezeigten Fahrzeug-Verbundscheibe 1.
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In der 8 ist ein Querschnitt einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrzeug-Verbundscheibe 1 gezeigt, die sich von der in der 7 gezeigten Ausführungsform nur dahingehend unterscheidet, dass die Fahrzeug-Verbundscheibe 1 zusätzlich einen auf ein in Durchsicht vollständig innerhalb der Aussparung 5 liegendes Sensorfenster 10 (in der 8 nicht eingezeichnet) gerichteten optischen Sensor 11 umfasst, der über eine Halterung 12 innenraumseitig an der als Innenscheibe 3 angebracht ist. Der optische Sensor 11 ist beispielsweise eine Fahrspurkamera. Die Detektionsrichtung des optischen Sensors 11 ist außenseitig der Fahrzeug-Verbundscheibe 1 in etwa horizontal nach vorne gerichtet. Strahlung, die in dem sogenannten Sensorfenster 10 (in der 8 nicht mit einem Bezugszeichen versehen) horizontal durch die Fahrzeug-Verbundscheibe 1 tritt, wird durch den optischen Sensor 11 detektiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug-Verbundscheibe
- 2
- Außenscheibe
- 3
- Innenscheibe
- 4
- thermoplastische Zwischenschicht
- 5
- Aussparung in der thermoplastischen Zwischenschicht
- 6
- Einlegeelement
- 7
- Aussparung in der Innenscheibe
- 8
- Kanal
- 9
- Platzhalter
- 10
- Sensorfenster
- 11
- optischer Sensor
- 12
- Halterung
- M
- Mittellinie
- K
- Kante
- O
- Oberkante
- U
- Unterkante