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Die Erfindung betrifft eine Trittschall reduzierende, entkoppelnde, druckstabile und dimensionsstabile Verlegeunterlage, gemäß dem Oberbegriff nach Anspruch 1. die in ihrer Rohstoffzusammensetzung nachhaltig und umweltschonend ausgebildet ist. Diese Verlegeunterlage dient dazu, darauf einen schwimmend zu verlegenden Bodenbelag mit Click- oder Steckverbindungen oder in Loose-Lay-Form wie z.B. LVT-Boden (Luxury Vinyl Tiles), Designbelag, Laminatboden, Fertigparkettboden, WPC-Boden, Rigid-Boden, SPC-Boden, CV-Belag, Korkboden, Linoleumboden, Kautschukboden oder textiler Bodenbelag (Teppichboden oder Teppichfliesen) oder der gleichen, schwimmend ohne kraftschlüssige Verbindung auf der Verlegeunterlage anzubringen, ohne dass der Bodenbelag mit der Verlegeunterlage und ohne dass die Verlegeunterlage mit dem Untergrund kraftschlüssig verbunden ist. Die Oberseite der Verlegeunterlage kann mit einer Antirutschbeschichtung versehen sein. Diese dient dazu, dass der schwimmend verlegte Bodenbelag bei dynamischer Belastung gegen Verrutschen in der Horizontalen geschützt ist. Auf der Unterseite der Verlegeunterlage kann eine Antirutschbeschichtung angebracht sein, um ein Verrutschen der gesamten Bodenbelagskonstruktion zu verhindern. Die Verlegeunterlage kann ein- oder mehrlagig ausgestaltet sein. Dabei besteht die Verlegeunterlage aus einem Grundträger mit sehr hoher Druck- und Dimensionsstabilität. Eine zweite Schicht kann zur Erhöhung der Trittschallreduzierung an der Unter- und/oder Oberseite angebracht werden und wird als Federschicht bezeichnet. Eine weitere Schicht an der Unter- oder Oberseite kann als Dampfbremse oder Dampfsperre angebracht sein. Diese dient dem Schutz der Bodenbelagskonstruktion gegen evtl. aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund.
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Es gibt für verschiedene Bodenbeläge eine Vielzahl von Verlegeunterlagen für verschiedene Anwendungen. Die einen dienen zur Trittschallreduzierung, weitere erhöhen den Gehkomfort und andere haben eine entkoppelnde Wirkung. Speziell für LVT-Böden mit Click- und Steckverbindungen gibt es Verlegeunterlagen wie beispielsweise in der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2012 012 025 U1 beschrieben, die mit einer sogenannten rutschhemmenden Oberflächenbeschichtung ausgestattet sind. Nach dem Stand der Technik bestehen diese Produkte hauptsächlich aus XPS, EPS, Polyethylen oder Polyurethan und sollen durch Ihre rutschhemmende Oberflächenbeschichtung dafür sorgen, dass der schwimmend aufliegende Bodenbelag (LVT-Boden) gegen Verrutschen in der Horizontalen geschützt ist. Als nachteilig hat sich herausgestellt, dass diese Unterlagen oft nicht über eine ausreichende Druck- und Dimensionsstabilität verfügen. Derzeit sind nur wenige kostenintensive Verlegeunterlagen bekannt, die für die oben genannten Bodenbelagsarten geeignet sind, da sich die Verlegeunterlage bei Belastung nicht komprimieren lassen darf. Das würde zu Druckstellen im Bodenbelag oder sogar zum Öffnen der Fugen und Nähte führen, was weitere Folgeschäden nach sich ziehen würde. Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus den meist verwendeten Rohstoffen zur Herstellung einer solchen Verlegeunterlage. Bei diesen Rohstoffen handelt sich in den meisten Fällen um Primärrohstoffe, welche nach Nutzung und Entsorgung als Verlegeunterlage oftmals nicht wiederverwertet werden können.
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Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine trittschallreduzierende, entkoppelnde, dimensions- und druckstabile, selbstliegende und rückstandslos wiederaufnehmbare Verlegeunterlage für Bodenbeläge bereitzustellen, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie zum Beispiel Zellulose besteht und wiederverwertbar, bzw. ökologisch abbaubar ist und wobei die Unterseite der Verlegeunterlage mit dem Untergrund ohne kraftschlüssig klebende Verbindung verbunden ist und dadurch sehr leicht zu entfernen ist. Bei dieser Verlegemethode werden Bodenbeläge mit Click- oder Steckverbindungen oder in Loose-Lay-Form wie z.B. LVT-Boden (Luxury Vinyl Tiles), Designbelag, Laminatboden, Fertigparkettboden, WPC-Boden, Rigid-Boden, SPC-Boden, CV-Belag, Korkboden, Linoleumboden, Kautschukboden oder textiler Bodenbelag (Teppichboden oder Teppichfliesen) schwimmend ohne kraftschlüssige Verbindung auf der Verlegeunterlage angebracht. Die Verlegeunterlage kann ein- oder mehrlagig ausgebildet sein. Dabei besteht die Verlegeunterlage aus einem Grundträger mit sehr hoher Druck- und Dimensionsstabilität. Eine zweite Schicht kann zur Erhöhung der Trittschallreduzierung an der Unter- und/oder Oberseite des Grundträgers angebracht werden und wird als Federschicht bezeichnet. Die Oberseite der Verlegeunterlage kann mit einer Antirutschbeschichtung versehen sein. Diese dient dazu, dass der aufgebrachte Bodenbelag bei dynamischer Belastung gegen Verrutschen in der Horizontalen geschützt ist. Aufgrund der hohen Druckstabilität der Verlegeunterlage sind die einzelnen Nähte, Click-oder Steckverbindungen und Stöße des Bodenbelages gegen Entriegeln und/oder Brechen bei dynamischer und/oder punktueller Belastung geschützt.
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In einer weiteren Ausführung kann die Verlegeunterlage auf der Unterseite zum Untergrund mit einer Antirutschbeschichtung gegen Verrutschen versehen sein. Die werkseitig aufgebrachte Antirutschbeschichtung kann auf Basis von Polyurethan-, Acrylat-, Polyolefin-, Latex- oder entsprechenden Materialien, auch aus nachwachenden Rohstoffen bestehen und weist ein Flächengewicht von 2 g/m2 bis 200 g/m2 auf, bevorzugt von 4 g/m2 bis 100 g/m2 auf. Eine rutschhemmende Oberfläche kann auch durch eine mechanische Vernadelung der Verlegeunterlage entstehen. Weiterhin kann die Verlegeunterlage auf der Unter- oder Oberseite mit einer Dampfsperrschicht zum Schutz des Oberbodenbelages gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Untergrund versehen sein. Die hier beschriebene Dampfsperrschicht besteht aus einem Wasserdampf- sperrendem Material wie Polyethylenfolie, metallbeschichteten Folien aus Polyethylen oder Polyester oder Folien beziehungsweise Sperrschichten mit vergleichbarer Eigenschaft, die eine wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke (sd-Wert) von mindestens 75 m aufweisen. Um die Verlegeunterlage gegen Feuchtigkeit zu schützen, kann diese durch eine spezielle Behandlung, in Form einer Imprägnierung, wasserabweisend oder wasserfest ausgestaltet sein.
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Ein weiterer Vorteil liegt in der geringen Aufbauhöhe der Verlegeunterlage. Mit nur 0,2 mm bis 12,00 mm Stärke eignet sich die Verlegeunterlage sowohl zur Verlegung im Neubau als auch zur Renovierung und Sanierung.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe wird eine ein- oder mehrlagig ausgebildete Verlegeunterlage mit den Merkmalen des Anspruches 1. vorgeschlagen, insbesondere mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils. In den abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen ausgeführt.
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Die erfindungsgemäße Verlegeunterlage dient zur Herstellung eines geeigneten Untergrundes für einen Bodenbelag auf einer Bodenfläche und besteht aus einem Grundträger. Dieser Grundträger setzt sich aus nachwachsenden Rohstoffen wie Papier, Krepppapier, Kraftpapier, Weißpapier, Zellulosevlies, Naturfasern einzeln oder in Kombination zusammen. Dabei dient der Grundträger der Verlegeunterlage zur Erhöhung der Druck- und Dimensionsstabilität. Eine weitere Schicht, bezeichnet als Federschicht, kann zur Erhöhung der Trittschallreduzierung an der Unter- und/oder Oberseite des Grundträgers angebracht sein. Die Federschicht kann aus Papier, Krepppapier, Kraftpapier, Weißpapier, , Zellulosevlies, Naturfasern einzeln oder in Kombination zusammen bestehen. Die Ausbildung der Verlegeunterlage ist mindestens ein- oder mehrlagig. Dabei kann der Grundträger oder die Federschicht einzeln oder in Kombination Bestandteil der Verlegeunterlage sein.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Verlegeunterlage insbesondere ein biegeweiches Material, wie z.B. Papier, Krepppapier, Kraftpapier, Weißpapier, Zellulosevlies aufweist. Auch können Verbundstoffe für die Verlegeunterlage zum Einsatz kommen. Die aufgezählten Papiere, besonders Krepppapier kann durch das Kreppen dabei in verschiedenen Stärken und unterschiedlichen Dehnungen ausgestaltet sein, so dass in diesem Fall eine verfestigte, ausrollbare und/oder in Form von Platinen verlegbare Verlegeunterlage zum Einsatz kommen könnte.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Verlegeunterlage zusätzlich durch ein Naturfaservlies, Naturfasergewebe, Glasvlies, Glasgewebe oder Glasgelege verstärkt sein. Auch Kunststoffgewebe oder Kunststoffgelege können zum Einsatz kommen. Dadurch wird die Dimensionsstabilität deutlich erhöht. Dabei können Fußbodenbeläge mit Click- oder Steckverbindungen oder in Loose-Lay-Form wie z.B. LVT-Boden (Luxury Vinyl Tiles), Designbelag, Laminatboden, Fertigparkettboden, WPC-Boden, Rigid-Boden, SPC-Boden, CV-Belag, Linoleumboden, Kautschukboden, Korkboden oder textiler Bodenbelag (Teppichboden oder Teppichfliesen) oder der gleichen auf der Oberseite der Verlegeunterlage schwimmend, lose verlegt werden.
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Druckstabilität im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die auf der Verlegeunterlage einwirkenden Lasten ohne bedeutende Deformation der Verlegeunterlage in die Bodenfläche weiterleitet werden. Damit kann die Verlegeunterlage ausreichend druckstabil ausgestaltet werden, so dass auch elastische Bodenbeläge auf der Verlegeunterlage anbringbar sind und im Falle einer punktuellen Belastung des Bodenbelages keine oder nur geringe Eindrücke in der Verlegeunterlage und dem Bodenbelag zurückbleiben. Hierzu sollte der sogenannte „Stuhlrollentest“ für Bodenbeläge nach EN 425:2002 mit 25.000 Umdrehungen ohne Beschädigungen bestanden werden. Druckfestigkeit (CS-Wert) wird nach EN 16354 ermittelt. Hier sollten Werte von ≥ 10 kPa bis ≥ 1000 kPa, bevorzugt von ≥ 40 kPa bis ≥ 800 kPa erreicht werden. Vorzugsweise weist die Verlegeunterlage eine Stärke von 0,2 mm bis 12 mm, bevorzugt von 0,5 mm bis 6 mm auf Die Verlegeunterlage weißt ein Flächengewicht von 10 g/m2 bis 1.100 g/m2, bevorzugt von 20 g/m2 bis 900 g/m2 auf.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
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In der 1 ist ein schematischer Querschnitt einer Verlegeunterlage (1) dargestellt. Der Grundträger (2) weist eine Oberseite (5) und einer Unterseite (4) auf und ist an der Unterseite (4) mit einer Federschicht (3) versehen. Auf der Oberseite (5) des Grundträgers (2) ist ein Bodenbelag (7) lose, schwimmend angebracht. Die Unterseite (4) der Federschicht (3) liegt lose ohne kraftschlüssige Verbindung auf dem Untergrund (6) auf.
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In der 2 ist ein schematischer Querschnitt einer Verlegeunterlage (1) dargestellt. Der Grundträger (2) weist eine Oberseite (5) und einer Unterseite (4) auf und ist an der Unterseite (4) mit einer Federschicht (3) versehen und auf der Oberseite (5) des Grundträgers (1) mit einer Antirutschbeschichtung (8) versehen. Auf dieser Antirutschbeschichtung (8) ist ein Bodenbelag (7) lose, schwimmend angebracht. Die Unterseite (4) der Federschicht (3) liegt lose ohne kraftschlüssige Verbindung auf dem Untergrund (6) auf
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In der 3 ist ein schematischer Querschnitt einer Verlegeunterlage (1) dargestellt. Der Grundträger (2) weist eine Oberseite (5) und einer Unterseite (4) auf und ist an der Unterseite (4) mit einer Federschicht (3) versehen und auf der Oberseite (5) des Grundträgers (2) mit einer Antirutschbeschichtung (8) versehen. Auf dieser Antirutschbeschichtung (8) ist ein Bodenbelag (7) lose, schwimmend angebracht. An der Unterseite (4) der Federschicht (3) ist eine dampfbremsende Schicht (9) angebracht und diese liegt lose ohne kraftschlüssige Verbindung auf dem Untergrund (6) auf.
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In der 4 ist ein schematischer Querschnitt einer Verlegeunterlage (1) dargestellt. Der Grundträger (2) weist eine Oberseite (5) und eine Unterseite (4) auf. Auf der Oberseite (5) des Grundträgers (2) ist ein Bodenbelag (7) lose, schwimmend angebracht. Die Unterseite (4) des Grundträgers (2) liegt lose ohne kraftschlüssige Verbindung auf dem Untergrund (6) auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verlegeunterlage
- 2
- Grundträger
- 3
- Federschicht
- 4
- Unterseite
- 5
- Oberseite
- 6
- Untergrund (Bodenfläche)
- 7
- Bodenbelag (Fußbodenbelag)
- 8
- Antirutschbeschichtung
- 9
- dampfbremsende Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202012012025 U1 [0002]