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Die Erfindung betrifft eine Detektionseinrichtung zur Erkennung von Beschädigungen an einer Isolierverglasung, welche Isolierverglasung mindestens zwei durch ein Distanzhaltemittel beabstandete Glasscheiben aufweist und dieses Distanzhaltemittel aus zumindest zwei über einen Steckverbinder verbundenen Segmente eines Abstandshalters gebildet ist, wobei die Detektionseinrichtung eine Auswerteelektronik aufweist und mit einem Sensor verbunden ist und wobei die Detektionseinrichtung im Steckverbinder integriert ist.
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Im Hinblick auf die Häufigkeit von Wohnungseinbruchdiebstählen wird die Sicherung von Gebäuden durch Alarmanlagen zur Verhinderung von Einbrüchen nicht mehr nur von Geschäften, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen genutzt. Im privaten Bereich werden häufig Alarmanlagen mit nachträglich zu installierenden Komponenten wie Bewegungsmeldern, Öffnungsmeldern, Glasbruchmeldern, Überwachungskontakten für Türen und Fenster und Durchgangsmelder verwendet. Teil dieser Alarmanlagen sind dabei häufig auch Alarmglasscheiben, die mit einer zentralen Einbruchmeldeanlage gekoppelt sind.
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Aus dem Stand der Technik ist aus
DE 297 18 264 U1 eine Sicherheitsvorrichtung an verschließbaren Durchlässen, insbesondere an Fenstern oder Türen, bekannt. Diese Sicherheitsvorrichtung weist zumindest einen Sensor und eine mit dem Sensor verbundene Meldeeinrichtung auf. Die Meldeeinrichtung ist in der Profilierung des Fenster- bzw. Türflügels integriert und mit einer Spannungsquelle verbunden. Die Spannungsquelle kann sich entweder außerhalb des Fensters bzw. der Tür befinden, wobei die Anbindung über ein in die Profilierung eingeführtes Kabel erfolgt, oder die Spannungsquelle ist als Batterie ausgestaltet und ebenfalls in der Profilierung integriert. Wird vom Sensor ein Glasbruch detektiert, so wird von der Meldeeinrichtung ein Signal an die Einbruchmeldeanlage übermittelt. Die Signalübermittlung kann sowohl kabelgebunden, als auch drahtlos erfolgen. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Integration der Meldeeinrichtung in die Profilierung aufwendig ist. Darüber hinaus führt eine kabelgebundene Spannungsversorgung zu einer zeit- und materialaufwendigen Verkabelung, wenn mehrere Durchlässe jeweils mit einer Sicherheitsvorrichtung versehen werden. Wird als Spannungsquelle eine Batterie verwendet, ist die Funktion der Sicherheitsvorrichtung auf die Lebensdauer der Batterie beschränkt bzw. muss die Batterie aufwendig getauscht werden.
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In
EP 2 341 490 A1 wird eine Detektionseinrichtung zur Erkennung von Glasbeschädigungen bei Isolierverglasung beschrieben. Derartige Isolierverglasungen weisen in der Regel mindestens zwei durch ein Distanzhaltemittel beabstandete Glasscheiben auf. Das Distanzmittel setzt sich in der Regel aus aneinander gereihten Abstandshaltersegmenten zusammen, die untereinander jeweils über Steckverbinder miteinander verbunden sind. Die Detektionseinrichtung, die einen Sensor, eine Auswerteelektronik, einen Anschluss für eine Energieversorgung und zumindest einen Anschluss für einen Alarmgeber aufweist, ist in dem Steckverbinder integriert. Sowohl der Anschluss für die Energieversorgung, als auch der Anschluss für den Alarmgeber sind in einem gemeinsamen Kabel von einer Außenseite der Isolierverglasung zum Steckverbinder geführt. Auch hier besteht der Nachteil, sofern mehrere Durchlässe jeweils mit einer Sicherheitsvorrichtung versehen werden sollen, eine zeit- und materialaufwendige Verkabelung notwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine in einem Steckverbinder integrierte Detektionseinrichtung zur Erkennung von Glasbeschädigungen bei Isolierverglasung vorzuschlagen, bei der eine zeit- und materialaufwendige Verkabelung sowohl mit einer Energieversorgung, als auch mit einer Einbruchmeldeanlage entfällt.
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Diese Aufgabe wird mit einer Detektionseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 aufgezeigt. Weiterhin wird eine Einbruchmeldeanlage mit den Merkmalen der Ansprüche 6 und 7 vorgeschlagen.
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Die erfindungsgemäße Detektionseinrichtung hat den Vorteil, dass diese ohne jegliche aus der Isolierverglasung herausführende Verkabelung an eine Einbruchmeldeanlage anbindbar ist. Die Anbindung an die Einbruchmeldeanlage erfolgt über die drahtlose Datenübertragungseinheit, wobei in einer Ausführung als Funkmodul hierfür bekannte Funkstandards verwendet werden können. Weiterhin ist auch keine Verkabelung mit einer außerhalb der Isolierverglasung befindlichen Energieversorgung notwendig, da die eine Solarzelle bzw. ein Solarmodul und einen Akkumulator aufweisende Energieversorgung in der Isolierverglasung integriert ist. Durch die Verwendung des mit der Solarzelle verbundenen Akkumulators ist die Energieversorgung nicht auf die Lebensdauer einer Batterie beschränkt, da der Akkumulator von der Solarzelle bei entsprechenden Beleuchtungsverhältnissen immer wieder aufgeladen wird. Durch die Ausrichtung der sonnenzugewandten Seite der Solarzelle in den Scheibenzwischenraum wird sichergestellt, dass zumindest ein Teil des über die Glasscheiben einfallenden Lichts auf die sonnenzugewandte Seite der Solarzelle fällt. Alle anderen Elemente der Detektionseinrichtung sind vorzugsweise so am Steckverbinder integriert, dass diese im Einbauzustand des Steckverbinders bzw. der Detektionseinrichtung nicht sichtbar sind
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Ein als Alarmspinne ausgestalteter Sensor ist beispielsweise als Leiterschleife auf einer der Scheiben eingebrannt. Bei einer intakten Leiterschleife ist ein Stromfluss über diese Leiterschleife möglich. Wird die Scheibe und damit auch die Leiterschleife zerstört, ist kein Stromfluss mehr möglich, was von der Auswerteeinheit erkannt wird. Die Auswerteeinheit sendet dann über die drahtlose Datenübertragungseinheit ein Signal, welches den Zustand der Glasscheibe enthält. Dieses Signal kann von einem Empfänger der Einbruchmeldeanlage erfasst und weiterverarbeitet werden.
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Ein als Lichtsensor ausgebildeter Sensor kann beispielsweise dafür eingesetzt werden, um eine Lichtdurchgängigkeitsmessung innerhalb der Scheibenebene oder orthogonal zu dieser durchzuführen.
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Ein Dehnungssensor kann beispielsweise ein Dehnungsstreifen sein, der bei einer Zerstörung der Glasscheibe gedehnt wird und ein entsprechendes Signal ausgibt.
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Ein akustischer Schallsensor kann eingesetzt werden, wenn eine Resonanzfrequenz der Glasscheibe ausgewertet werden soll. Eine Zerstörung der Glasscheibe geht hierbei mit einer Änderung der Resonanzfrequenz einher.
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Mit dem Ultraschallsensor können beispielsweise Ultraschallwellen in die Glasscheibe eingeprägt werden, die an den Scheibenkanten reflektiert und zum Ultraschallsensor zurückkehren. Aus einer Rücklaufzeit der Ultraschallwellen kann dann auf den Zustand der Glasscheibe geschlossen werden.
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Der Vibrationssensor kann Erschütterungen an der Glasscheibe erkennen, wobei aus charakteristischen Vibrationsmustern auf eine Zerstörung der Glasscheibe geschlossen werden kann. Weiterhin kann der Vibrationssensor auch genutzt werden, um ein Aufhebeln des Fensters, beispielsweise über die Erfassung über mehrere Sekunden andauernde Vibrationen, zu detektieren.
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Der Neigungssensor und/oder der Beschleunigungssensor kann dafür eingesetzt werden, dass insgesamt der Energiebedarf der Detektionseinrichtung verringert wird, indem gegenüber einer kontinuierlichen Datenübertragung nur dann eine Datenübertragung erfolgt, wenn ein Scheibenbruch detektiert wird. Dieser Fall wird von dem Neigungssensor und/oder dem Beschleunigungssensor erkannt und daraufhin die Detektionseinrichtung „aufgeweckt“. Weiterhin kann der Neigungssensor und/oder der Beschleunigungssensor auch genutzt werden, um ein Öffnen oder Kippen des Fensters zu erkennen.
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Darüber hinaus kann die Detektionseinrichtung auch ein zyklisches Lebenszeichen senden, welches den Zustand der Detektionseinrichtung und/oder der Glasscheibe beinhaltet. Bei Ausbleiben des zyklischen Signals kann von der Einbruchmeldeanlage ebenso ein Alarm ausgelöst werden.
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Durch die Anordnung der sonnenzugewandten Seite der Solarzelle und der dem Scheibenzwischenraum zugewandten Seite eines benachbarten Abschnitts des Distanzhaltemittels im Wesentlichen in derselben Ebene wird eine optisch ansprechende Gestaltung erreicht und darüber hinaus vermieden wird, dass ein Schattenwurf des Distanzhaltemittels das auf die sonnenzugewandten Seite der Solarzelle mindert.
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Die Einbruchmeldeanlage kann grundsätzlich einen akustischen und/oder optischen und/oder stillen Alarm auslösen, sodass ein vielfältiger Einsatz möglich ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Detektionseinrichtung zur Erkennung von Beschädigungen an einer Isolierverglasung
- 2 eine räumliche Darstellung des Steckverbinders mit der Detektionseinrichtung
- 3 eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht des Steckverbinders mit der Detektionseinrichtung
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1 zeigt eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Detektionseinrichtung 1 zur Erkennung von Beschädigungen an einer Isolierverglasung 2. Die Isolierverglasung 2 weist mindestens zwei durch ein Distanzhaltemittel 3 beabstandete Glasscheiben 4 auf. Dargestellt ist nur eine der zumindest zwei Glasscheiben 4. Das Distanzhaltemittel 3 ist aus zumindest zwei Abstandshaltersegmenten 3a, 3b gebildet, die über einen Steckverbinder 5 (2) verbunden sind. Die Detektionseinrichtung 1 ist in diesem Steckverbinder 5 integriert. Die Detektionseinrichtung 1 weist eine Solarzelle oder ein Solarmodul 6 auf, die so an dem Steckverbinder 5 angeordnet ist, dass eine sonnenzugewandte Seite 6a der Solarzelle bzw. des Solarmoduls 6 in einen Scheibenzwischenraum weist.
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2 zeigt eine räumliche Darstellung des Steckverbinders 5 mit der Detektionseinrichtung 1. Die beiden Enden 5a, 5b des Steckverbinders 5 sind quaderförmig ausgebildet, sodass diese in eine Öffnung je eines der Abstandshaltersegmente 3a, 3b einschiebbar sind.
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In 3 ist eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht des Steckverbinders 5 mit der Detektionseinrichtung 1 dargestellt. Neben der Solarzelle bzw. dem Solarmodul 6 weist die Detektionseinrichtung 1 weiterhin eine Auswerteelektronik 7, eine drahtlose Datenübertragungseinheit 8 und zumindest einen als Akkumulator ausgebildeten Energiespeicher 9 auf. Der Energiespeicher 9 und die Datenübertragungseinheit 8 sind mit der Auswerteelektronik 7 verbunden. Die Solarzelle bzw. das Solarmodul 6 sind an dem Energiespeicher 9 angeschlossen. Die Datenübertragungseinheit 8 ist als Funksender ausgestaltet.
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An die Auswerteelektronik 7 ist über eine Kabelverbindung 10 ein Sensor zur Erkennung eines Glasbruches anschließbar. Als Sensor können beispielsweise eine Alarmspinne oder ein Lichtsensor oder ein Dehnungssensor oder ein akustischer Schallsensor oder ein Ultraschallsensor oder ein Vibrationssensor vorgesehen sein. Der Sensor ist in den Abbildungen nicht dargestellt.
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Die Solarzelle bzw. das Solarmodul 6 sind so an dem Steckverbinder 5 angeordnet, dass die sonnenzugewandte Seite 6a der Solarzelle bzw. des Solarmoduls 6 und eine dem Scheibenzwischenraum zugewandte Seite 3a1, 3a2 eines benachbarten Abschnitts des Distanzhaltemittels 3 im Wesentlichen in derselben Ebene angeordnet sind.
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In einer nicht dargestellten Ausführung weist die Detektionseinrichtung 1 weiterhin einen Neigungssensor und/oder einen Beschleunigungssensor auf, wobei dieser Neigungssensor und/oder dieser Beschleunigungssensor mit der Auswerteelektronik 7 verbunden sind
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Die erfindungsgemäße Detektionseinrichtung 1 ist Teil einer (nicht dargestellten) Einbruchmeldeanlage. Diese Einbruchmeldeanlage ist so ausgebildet, dass von der Datenübertragungseinheit 8 der Detektionseinrichtung 1 übermittelte Signale empfangbar sind. Weiterhin weist die Einbruchmeldeanlage einen Alarmgeber für einen akustischen und/oder optischen und/oder stillen Alarm auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Detektionseinrichtung
- 2
- Isolierverglasung
- 3
- Distanzmittel
- 3a
- Abstandshalter, Abstandshaltersegment
- 3a1
- dem Scheibenzwischenraum zugewandte Seite
- 3b
- Abstandshalter, Abstandshaltersegment
- 3b1
- dem Scheibenzwischenraum zugewandte Seite
- 4
- Glasscheibe
- 5
- Steckverbinder
- 5a
- quaderförmiger Abschnitt
- 5b
- quaderförmiger Abschnitt
- 6
- Solarzelle oder Solarmodul
- 6a
- dem Scheibenzwischenraum zugewandte Seite
- 7
- Auswerteelektronik
- 8
- Datenübertragungseinheit
- 9
- Energiespeicher
- 10
- Kabelverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29718264 U1 [0003]
- EP 2341490 A1 [0004]