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Stand der Technik:
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In gängigen Windsurf-Lernheften sind die drei Themenbereiche Kurse fahren, optimale Segeltuchanstellung zur Windrichtung und die Segelsteuerung in jeweils einzelnen Kapiteln unabhängig voneinander dargestellt. Für die theoretische Vermittlung über das Zusammenwirken der drei physikalischen Themenkomplexe - das effiziente Handling des Segeltuches - an den Windsurfschüler stehen den Windsurfschulen oben genannte Lernhefte, zudem Whiteboards und ggf. Windsurfmodelle, zur Verfügung.
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Das zugrunde liegende Problem:
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Für das Windsurfen ist das Verständnis über das Zusammenwirken der genannten Themenkomplexe elementar. Nur wenn der Windsurfschüler verstanden hat, sein Segeltuch zweidimensional
- o das Kippen des Segeltuches in der Segelebene zum Steuern, abgestimmt zum Windeintrittswinkel (abhängig von gesteuerter Kursrichtung) und zum Lateraldruckpunkt
- o das Drehen des Segeltuches auf dem Mastfuß, zum Anlegen/Beibehalten der linearen Windumströmung bei Kursänderungen oder bei Winddrehungen (ohne Segeldruck kein Vortrieb und keine Segelsteuerung)
funktionell einzusetzen, kann er sein Surfboard kontrolliert über die Wasserflächen bewegen.
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Zur verständlichen Vermittlung dieser komplexen Sachverhalte an den Surfschüler ist von den Surfschulen ein hoher Zeitansatz in Theorie und Praxis, sowie erhebliche Ausdauer und Geduld vom Lehrpersonal gefordert.
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Bei Auswertungen der Prüfungsfragen, nur zu dem Themenkomplex „Segelsteuerung“ ist festzustellen, dass eine erhebliche Anzahl von Surfschülern am Ende des Surfkurses die Thematik nicht vollständig verinnerlicht hat.
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Das zugrunde liegende Problem ist das Fehlen eines geeigneten Lehrmittels, das alle drei Themenkomplexe zusammenführt, übereinanderlegt und anschaulich leicht verständlich darstellt.
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Die Problemlösung:
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Mit Hilfe der vorgestellten „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) steht den Surfschulen ein Lehrmittel zur Verfügung, mit dem sich einfach und in kurzer Zeit, in anschaulicher Weise die komplexen physikalischen Zusammenhänge zwischen den physikalischen Größen: Linie Windrichtung > Lateraldruckpunkt, der Stellung des Segeldruckpunktes zum Lateraldruckpunkt, der Segelstellung in optimaler Segelebene zur Windrichtung (Vortrieb), das Verschieben des Segeldruckpunktes auf Segelebene (Steuern) auf den verschiedenen Kursen - unter Berücksichtigung des sich ändernden Windeinfallswinkel -theoretisch vermitteln lassen.
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Die Verwendung der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) im Lernprozess hilft dem Windsurfschüler die Theorie des zweidimensionalen Zusammenwirkens der physikalischen Größen zum effizienten Handling mit dem Windsurfrigg anschaulich und in einprägsamer, haptischer Form besser und schneller zu verstehen, in die Praxis umzusetzen und nachhaltig in der Praxis anzuwenden.
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Funktionsweise:
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Die „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) kann liegend oder hängend verwendet werden.
- ◯ Mit dem zurechtlegen der Grundplatte ( ) wird eine Windrichtung zur Simulation bestimmt.
- ◯ Das an der Drehachse (Ziff. 1.1) auf der Grundplatte ( ), drehbar am Lateraldruckpunkt (Ziff 2.2) verbundene „Surfboard“ ( ) wird zu einem der eingezeichneten, seemännischen Segelkursbezeichnungen auf der Grundplatte ( ) ausgerichtet.
- ◯ Das am Mastfuß (Ziff 2.2) auf dem „Surfboard“ ( ), dreh- und verschiebbar an der Schiebeführung (Ziff 3.1) montierte „Windsurfrigg“ ( ) wird in optimaler Segelebene (Windanströmungswinkel) zur simulierten Windrichtung der Grundplatte ( ) eingestellt.
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Durch das Verschieben des Windsurfriggs ( ) auf eingestellter Segelebene (Windanströmungswinkel) entlang der Schiebeführung (Ziff 3.1) wird der Segeldruckpunkt (Ziff 3.2 oder Ziff 3.3) der entsprechenden Windeinfallseite, positioniert.
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Parallel zur simulierten Windrichtung der Grundplatte ( ), wird in Windrichtung an zutreffendem Segeldruckpunkt (Ziff 3.2 oder Ziff 3.3) des Windsurfriggs ( ) leichter Druck oder Zug ausgeübt. Je nach Position des Segeldruckpunktes (Ziff 3.2 oder Ziff 3.3) am Windsurfrigg ( ) zur Linie Windrichtung > Drehpunkt (Ziff 1.1) auf der Grundplatte ( ), werden an drehbarem Surfboard ( ) drei mögliche Reaktionen ausgelöst:
- 1. steht der Segeldruckpunkt (Ziff 3.2 oder Ziff 3.3) am Windsurfrigg ( ) auf der Linie Windrichtung > Drehpunkt (Ziff 1.1) der Grundplatte ( ), dreht sich das Surfboard ( ) nicht
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Steht der Segeldruckpunkt (Ziff 3.2 oder Ziff 3.3) am Windsurfrigg ( ) links oder rechts der Linie Windrichtung > Drehpunkt (Ziff 1.1) der Grundplatte ( ), dreht das Surfboard ( ) realitätsnah seinen Bug.
- 2. entweder dreht das Surfboard ( ) auf der Grundplatte ( ) den Bug zum Wind (anluven)
- 3. oder das Surfboard ( ) dreht auf der Grundplatte ( ) den Bug aus dem Wind (abfallen)
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Nach der Drehbewegung des Surfboards ( ) wird deutlich, dass nach einer Kursänderung oder während einer Kurvenfahrt die Segelebene des Windsurfsegels ( ) permanent zur Windrichtung optimiert/nachjustiert werden muss, damit die optimale lineare Windumströmung am Segeltuch bestehen bleibt.
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Unter Verwendung der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) wird sofort erkennbar, dass zu ein und demselben Steuermanöver auf unterschiedlichen Kursen die Steuerbewegungen auch unterschiedlich, gesehen zur Lage des Surfboards ( ) auszuführen sind.
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Bestandteile und Zusammensetzung im Einzelnen:
- o Grundplatte ( ), mit eingezeichneten, seemännischen Segelkursbezeichnungen und Windrichtungsanzeige, auf der Grundplatte ( ) befindet sich eine Drehachse (Ziff 1.1)
- o Abbildung eines Windsurfboards ( ) in Plattenform, gesehen aus der Vogelperspektive. In der Abbildung des Windsurfboards ( ) befindet sich eine Achsennabe (Ziff 2.2) und in Doppelfunktion eine Dreh- und Schiebeachse (Ziff 2.1)
- o Abbildung eines Windsurfriggs ( ) in Plattenform, gesehen aus der Vogelperspektive. In der Abbildung des Windsurfriggs ( ) befinden sich zwei Vorrichtungen zum Ansetzen der zu simulierenden Windenergien (Ziff 3.2) und (Ziff 3.3) sowie in Doppelfunktion eine Schiebeführung (Ziff 3.1), die auch die Funktion einer Achsennabe erfüllt.
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Die Einzelbestandteile der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ), innnerhalb der Maße:
- Mindestdurchmesser vertikal 5,0 cm, vertikaler Durchmesser maximal 500,0 cm, sind wie folgt zusammengefügt, s. ( ):
- o Auf der Drehachse (Ziff 1.1) in der Grundplatte ( ) ist die Abbildung des Windsurfbords ( ) mit der Achsennabe (Ziff 2.2) dermaßen montiert, dass eine leichtgängige Rotation des Windsurfboards ( ) gegeben ist.
- o Die Abbildung des Windsurfriggs ( ) ist an der Doppelfunktion Schiebeführung und Achsennabe (Ziff 3.1) mit der Abbildung des Windsurfboards ( ) an Stelle (Ziff 2.1) dermaßen montiert, dass das Windsurfrigg ( ) mit leichtem Widerstand auf dem Surfboard ( ) rotiert und sich mit leichtem Widerstand entlang der Schiebeführung (Ziff 3.1) verschieben lässt.
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Erreichte Vorteile:
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Erste Erfahrungen bei Windsurf-Grundkursen unter Anwendung der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) haben im praktischen Teil eine erhebliche Zeiteinsparung erwirkt. Das Einsparpotential im theoretischen Teil ist trotz der Handlingseinweisung zum Lehrmittel ähnlich. Zudem ist festzustellen, dass von Seiten der Surfschüler im Kursverlauf wesentlich weniger Fragen und Missverständnisse zum Themenkomplex Segelsteuerung auftreten. Die Prüfungsfragen zum Themenkomplex Segelsteuerung wurden durchweg positiver beantwortet.
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Windsurfschüler der Leistungsstufe Fortgeschritten 1, die den Grundkurs ohne Anwendung der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) absolvierten, bestätigen die Erfahrungen aus den Grundkursen mit der Aussage: „Das ist ja einfach, jetzt verstehe ich die Systematik“
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Windsurfschüler surfen nach Beendigung des Grundkurses unter Anwendung der „Windsurf Kurs- und Steuerscheibe“ ( ) mit einem qualitativ höheren Kenntnis- und Könnerstand, was das Unfallrisiko (Selbstgefährdung, Gefährdung Anderer) mindert und die Motivation der „neuen“ Windsurfer zur gerade erlernten Wassersportart steigert.