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Die Erfindung betrifft eine Signalvorrichtung zum Informieren eines Zweiradfahrers über den Status der Blinkeinheit des Zweirades gemäß dem Anspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Signalsystem, um einen Zweiradfahrer über den Status der Blinkeinheit des Zweirades zu informieren, nach dem Oberbegriff des Anspruch 7. Zudem betrifft die Erfindung ein Zweirad, welches vorzugsweise ein Motorrad ist, mit einem Lenker und einer Blinkeinheit sowie einer Signalvorrichtung nach Anspruch 8.
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Es sind Zweiräder bekannt, die eine Blinkanlage aufweisen, die durch den Zweiradfahrer betätigt wird. Schaltet der Zweiradfahrer die Blinkanlage ein, um eine Fahrtrichtungsänderung anzuzeigen, dann informieren die bekannten Zweiräder den Zweiradfahrer nur optisch, zum Beispiel durch eine blinkende Kontrollleuchte, über den Status der Blinkanlage. Häufig kommt es so zu ungewollten Blinksignalen im Straßenverkehr, da der Zweiradfahrer vergisst, die Blinkanlage auszuschalten. Hieraus können gefährliche Verkehrssituationen, wenn nicht sogar Unfälle entstehen, wenn zum Beispiel der übrige Verkehr bei einem blinkenden Zweirad annimmt, dieses würde nächstens abbiegen, tatsächlich fährt das Zweirad dann aber geradeaus weiter.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Signalvorrichtung für ein Zweirad insbesondere ein Motorrad bereitzustellen, die auf einfache und kostengünstige Weise die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht. Ferner liegt die Aufgabe darin solch ein sicheres Signalsystem für ein Zweirad und ein Zweirad mit erhöhter Sicherheit vorzuschlagen.
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Die Aufgabe wird durch eine Signalvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Es löst ein Signalsystem für ein Zweirad mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und ein Zweirad mit einer Signalvorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 8 die Aufgabe.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Alternativen sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Es wird vorteilhafterweise eine Signalvorrichtung vorgeschlagen, die geeignet ist einen Zweiradfahrer über den Status einer Blinkeinheit des Zweirades zu informieren. Das Zweirad umfasst zumindest eine Blinkersteuerungsvorrichtung und mindestens eine Signaleinheit, die in Wirkverbindung mit der Blinkersteuerungsvorrichtung steht, wobei die Signaleinheit bei Aktivierung durch die Blinkersteuerungsvorrichtung ein für den Zweiradfahrer mechanisches fühlbares Signal, wie eine Vibration oder einen Ton, aussendet. Hierdurch behält der Zweiradfahrer während der Fahrt mit dem Zweirad in einfacher und bequemer Weise die Übersicht über den Status der Blinkeinheit, sodass der Zweiradfahrer seine Aufmerksamkeit vollständig der Steuerung des Zweirades widmen kann. Dadurch wird die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr erheblich erhöht.
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Geschickter Weise ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Vorschlags vorgesehen, dass die mindestens eine Signaleinheit ein Ohrhörer oder Lautsprecher ist, der im Helm des Zweiradfahrers angeordnet ist. Solch eine Weiterbildung hat den Vorteil, dass selbst bei lauten Umgebungsgeräuschen eine Meldung des Status der Blinkeinheit zuverlässig akustisch erfolgen kann.
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Des Weiteren ist vorgesehen, dass die Signaleinheit über eine Kabelverbindung oder eine Funkstrecke mit der Blinkersteuerungsvorrichtung verbunden ist. Beide Alternativen bieten den Vorteil einer bauraumsparenden und gegen Störungen robusten Gestaltung einer Verbindung.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die mindestens eine Signaleinheit ein Vibrationselement ist, das vom Zweiradfahrer ergreifbar ist, und z.B. am Ende eines Lenkers des Zweirades angeordnet ist. Eine Vibrationseinheit erlaubt es vollständig, ohne visuelle oder akustische Signaleinheiten dem Zweiradfahrer den Status zu vermitteln. Alternativ kann die Vibrationseinheit zu einer visuellen und/oder akustischen Signaleinheit ergänzt werden.
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Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass zumindest eine Signaleinheit, also ein Vibrationselement, zum Beispiel an einem Lenkerende angeordnet ist und so dem Fahrer über den Status der Blinkanlage informiert. Vorteilhafter Weise ist ein entsprechendes Vibrationselement an jedem Ende des Lenkers angeordnet, wodurch auch ein nach der Richtung differenziertes Signal in einfacher Weise zur Verfügung gestellt werden kann.
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Anstelle von einem Vibrationselement ist die Signaleinheit zum Beispiel auch als Druckelement realisierbar, bei welchen zum Beispiel ein gegen den menschlichen Körper anstellbares Element, zum Beispiel ein Stift, den Status der Blinkanlage anzeigt.
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Des Weiteren umfasst die Erfindung auch Vorschläge, bei welchen sonstige haptisch wahrnehmbare Signale durch die Signaleinheit erzeugt werden, zum Beispiel ein Kneifen oder Drücken.
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Selbstverständlich ist es möglich, auch andere Ausgestaltungen einer Signaleinheit vorzusehen, um den Fahrer über den Status der Blinkanlage zu informieren. So kann die Signaleinheit zum Beispiel im Sitz oder auch an den Bereichen des Zweirades angeordnet sein, an denen Teile des menschlichen Körpers dauerhaft anliegen.
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Des Weiteren ist günstiger Weise vorgesehen, dass die Signalvorrichtung als Nachrüstsatz für ein Zweirad ausgebildet ist. Durch ein solches Retrofitsystem können auf kostengünstige und umweltschonende Weise bestehende Zweiräder zu innovativen, nutzerunterstützenden, sicheren Zweirädern aufgerüstet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Vorschlags ist vorgesehen, dass die Blinkersteuerungsvorrichtung ein nach der Blinkseite differenziertes Signal an die Signaleinheit übermittelt. Hiernach wird dem Zweiradfahrer in einfacher Weise der Status der Blinkeinheit, wie beispielsweise die Blinkrichtung und/oder Warnblinkmodus und/oder Dauerleuchtmodus der Blinklichter, signalisiert.
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Ein vorteilhafter Vorschlag sieht vor, dass ein Signalsystem für die Information eines Zweiradfahrers über den Status der Blinkeinheit des Zweirades eine Signalvorrichtung umfasst.
Ferner ist ein Helm vorgesehen, der in Gebrauchsstellung vom Fahrer getragen wird, wobei die Signaleinheit ein Ohrhörer oder Lautsprecher ist, die im Helm angeordnet ist, die über eine Kabelverbindung oder eine Funkstrecke mit der Blinkersteuerungsvorrichtung der Signalvorrichtung verbunden ist. Solch ein Signalsystem erhöht die Sicherheit des Zweiradfahrers und anderer Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr, da sie eine verbesserte Kontrolle des Zweirades durch den Zweiradfahrer gewährleistet.
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Eine bevorzugten Ausführungsform des Zweirads, welches vorzugsweise ein Motorrad ist, umfasst einen Lenker und eine Blinkeinheit sowie eine Signalvorrichtung, um einen Zweiradfahrer über den Status der Blinkeinheit des Zweirades zu informieren, wobei der Lenker zumindest eine als Vibrationselement ausgebildete Signaleinheit trägt. Die Signaleinheit ist insbesondere am Lenkerende angeordnet. Die Signaleinheit ist über eine Kabelverbindung oder eine Funkstrecke mit der Blinkersteuerungsvorrichtung verbunden. Solch ein ausgestattetes Zweirad ermöglicht es dem Zweiradfahrer, sich besonders sicher durch den Straßenverkehr zu bewegen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der Zeichnung gezeigt. Es zeigen
- 1 ein Lenker eines Zweirades mit einer Signalvorrichtung nach der Erfindung
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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In 1 ist eine Signalvorrichtung 7 dargestellt. Die Signalvorrichtung 7 signalisiert einem Zweiradfahrer eines Zweirads den Status der Blinkeinheit 10 des Zweirades, vorzugsweise eines Motorrades. Hierbei umfasst die Signalvorrichtung 7 eine Blinkersteuerungsvorrichtung 4 und mindestens eine Signaleinheit 13, die in Wirkverbindung mit der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 steht. Die Signaleinheit 13 gibt bei Aktivierung durch die Blinkersteuerungsvorrichtung 4 ein für den Zweiradfahrer mechanisches, fühlbares Signal aus. Das Signal kann eine haptisch fühlbare Vibration oder ein akustischer Ton sein. Die Vibration oder der Ton können auch über Körperschall an den Zweiradfahrer übermittelt werden, sodass die Signaleinheit 13 nicht in unmittelbaren Kontakt mit dem Zweiradlenker sein muss. Die Blinkersteuerungsvorrichtung 4 kann eine elektronische Steuerung auf Halbleiterbasis sein, die beispielsweise in einem Mikrochip realisiert ist.
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Die mindestens eine Signaleinheit 13 ist als ein Ohrhörer 11 oder Lautsprecher 11 ausgeführt, der in einem Helm 12 des Zweiradfahrers angeordnet ist. Die Ohrhörer 11 können als On-Ear- oder In-Ear-Hörer ausgeführt sein. In jedem Fall befinden sich die Ohrhörer 11 im Bereich des Ohrs im Helm 12, wobei jedes Ohr mit einem Ohrhörer 11 bestückt sein kann. Dadurch kann ein akustisches Signal auf ein Ohr gegeben werden, wodurch der Zweiradfahrer die Blinkrichtung und/oder ein Warnblinken und/oder ein Dauerleuchten der Blinklichter erkennen kann.
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Es kann auch insgesamt nur ein Ohrhörer 11 verwendet werden. Der Lautsprecher 11 hingegen kann an einem beliebigen Ort im Helm 12 positioniert sein. Hierbei können unterschiedliche akustische Signale aus einem Ohrhörer 11 abgespielt werden (z.B. ein Ansage „rechter Blinker aktiv“, wenn tatsächlich der rechte Blinker noch aktiv ist), um den Status der Blinkeinheit 10 differenziert angeben zu können. Auch so kann ein nach der Blinkseite differenziertes Signal realisiert werden.
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Alternativ kann der Zweiradfahrer eine Halskette mit solch einer akustischen Signaleinheit 13 tragen.
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Ferner ist wenigstens eine Signaleinheit 13 als Vibrationselement 2,3 am Lenker 1 des Zweirads angeordnet. Insbesondere ist das Vibrationselement 2,3 in einem Bereich angebracht, der vom Zweiradfahrer ergreifbar ist. Zum Beispiel sind das Vibrationselement 2,3 je am Ende eines Lenkers 1 des Zweirades angeordnet. Es ist vorzugsweise im Bereich der Griffe des Lenkers 1 angeordnet und kann in Handgriffe des Lenkers 1 integriert sein. Es kann insgesamt lediglich ein Vibrationselement 2,3 vorgesehen sein, welches beispielsweise unterschiedliche Vibrationssignale differenziert, wodurch der Zweiradfahrer die Blinkrichtung und/oder ein Warnblinken und/oder ein Dauerleuchten der Blinklichter erkennen kann.
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Die Signalvorrichtung 7 ist Teil eines Signalsystems, welches die Signalvorrichtung 7 und den Helm 12 umfasst. Der Helm 12 wird in Gebrauchsstellung vom Zweiradfahrer getragen. Die Signaleinheit 13 im Helm 12, die als der Ohrhörer 11 oder Lautsprecher 11 ausgebildet sein kann, kann entweder über eine Kabelverbindung 5 oder eine Funkstrecke 6 mit der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 der Signalvorrichtung 7 verbunden sein. Ebenso kann die Signaleinheit 13 im Lenker 1, die vorzugsweise das Vibrationselement 2,3 ist, über eine Kabelverbindung 5 oder eine Funkstrecke 6 mit der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 der Signalvorrichtung 7 verbunden sein.
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Bevorzugt werden die Signaleinheiten 13 am Lenker 1 jeweils mittels eines Kabels 5 mit der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 verbunden. Das Kabel 5 wird entlang oder innerhalb des Lenkers 1 geführt. Die Blinkersteuerungsvorrichtung 4 weist eine Funkantenne auf, die ein Funksignal entlang der Funkstrecke 6 an die Signaleinheiten 13 im Helm 12 sendet.
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Beispielsweise kann durch einen Nachrüstsatz ein herkömmliches Zweirad um eine Signalvorrichtung 7 ergänzt werden. Dabei können die Kabel 5 zwischen den Signaleinheiten 13 und der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 verlegt werden und beispielsweise Vibrationselemente 2,3 an den Enden des Lenkers 1 angebracht werden. Durch Verwendung von über eine Funkstrecke mit der Blinkersteuerungsvorrichtung 4 verbundenen Signaleinheiten 13 kann auf die Verkabelung 5 verzichtet werden. Beispielsweise kann Bluetooth oder Dect verwendet werden, um die Funkstrecke 6 zu überbrücken.
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Als Zweirad kommt ein Motorrad, ein Fahrrad, ein E-Bike, ein Quad, ein Golfcart und/oder ein Trike in Frage, die durch die vorstehenden Ausführungen ergänzt werden können.
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Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
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Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder die unabhängigen Ansprüche übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
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Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.