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Die Erfindung betrifft eine Mitnehmerklappe mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Zudem betrifft die Erfindung eine Türanordnung mit einer solchen Mitnehmerklappe mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs.
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Mitnehmerklappen der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt, bspw. aus der
DE 10 2011 000 072 A1 . Derartige Mitnehmerklappen kommen insbesondere bei Feuer- und/oder Rauchschutztüren zum Einsatz, welche oft als zweiflügelige Türen mit einem Standflügel und einem Gangflügel ausgebildet sind. Die beiden Flügel sind dabei üblicherweise derart angeordnet, dass der Standflügel auch bei geschlossenem Gangflügel aufgestoßen werden kann, um in einem Panikfall ein schnelles Freigeben eines Fluchtwegs zu ermöglichen. Solche Türen können mit einem Schließfolgeregler ausgestattet sein, der bei einem Schließvorgang der Tür eine korrekte Schließfolge der Flügel sicherstellt.
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Insbesondere bei vergleichsweise schmalen Standflügeln kann es vorkommen, dass es bei einer Betätigung des Standflügels bei geschlossenem Gangflügel zu einem Verklemmen der beiden Flügel kommt und/oder der Gangflügel nicht weit genug aufgestoßen wird, um einen Schließfolgeregler zu aktivieren.
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Durch eine Mitnehmerklappe der eingangs genannten Art soll ein Öffnen und Schließen der Tür auch unter diesen Randbedingungen ermöglicht werden, indem der Gangflügel bei einer Betätigung des Standflügels in Öffnungsrichtung durch die Mitnehmerklappe ebenfalls in Öffnungsrichtung beaufschlagt und voreilend mit verschwenkt wird.
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Allerdings ist die Montage einer solchen Mitnehmerklappe in der Handhabung aufwändig, da der Befestigungskörper durch den kraftbeaufschlagten Schwenkarm regelmäßig verdeckt ist. Somit muss ein bspw. auf einer Leiter stehender Monteur bei der Montage den Schwenkarm vom Befestigungskörper wegschwenken und, bspw. mit einer Hand, in dieser Stellung halten oder einen zweiten Monteur um Hilfe bitten. Unzureichende oder fehlerhafte Montagen sowie auch Arbeitsunfälle können die Folge sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Montage einer Mitnehmerklappe mit einfachen konstruktiven Mitteln zu erleichtern. Dabei ist wünschenswert, die Anzahl der Komponenten der Mitnehmerklappe möglichst gering zu halten.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch eine Mitnehmerklappe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Danach zeichnet sich die Mitnehmerklappe dadurch aus, dass die Mitnehmerklappe ein zwischen Befestigungskörper und Schwenkarm wirkendes Feststellelement aufweist, das den Schwenkarm in einer relativ zum Befestigungskörper verschwenkten Stellung fixiert.
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Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass eine schnelle und in der Handhabung erheblich erleichterte Montage der Mitnehmerklappe ermöglicht ist. In der unverschwenkten Ausgangsstellung sind die Mittellängsachsen des Befestigungskörpers und des Schwenkarms parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander orientiert. In dieser Ausgangsstellung ist der zur Montage erforderliche Zugang zum Befestigungskörper durch den Schwenkarm versperrt oder zumindest erschwert. Um den Befestigungskörper an dem Standflügel montieren zu können, muss der Schwenkarm daher aus der Ausgangsstellung heraus in eine relativ zu dem Befestigungskörper verschwenkte Stellung verschwenkt werden, wobei gegen die Kraftbeaufschlagung gearbeitet werden muss. Ein Monteur musste bisher während der Montage der Mitnehmerklappe den Schwenkarm, bspw. mit einer Hand, entgegen der Kraftbeaufschlagung in der verschwenkten Stellung halten.
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Die erfindungsgemäße Mitnehmerklappe ermöglicht nun, den Schwenkarm mittels des Feststellelements in einer relativ zum Befestigungskörper verschwenkten Stellung zu fixieren. Hierdurch wird ein freier Zugang zu dem Befestigungskörper ermöglicht, ohne dass ein Monteur den Schwenkarm entgegen der Kraftbeaufschlagung halten muss oder auf die Hilfe eines zweiten Monteurs angewiesen ist. Die Mitnehmerklappe kann somit von nur einem Monteur und auf besonders komfortable und schnelle Weise montiert werden. Dies trägt zu einer höheren Montagegenauigkeit und zur Reduktion von Arbeitsunfällen bei.
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Die Feststellwirkung des Feststellelements wirkt der Kraftbeaufschlagung durch das Kraftbeaufschlagungselement entgegen und ist vorzugsweise größer bemessen als die Kraftbeaufschlagung. Dies trägt zu einer zuverlässigen Fixierung des Schwenkarms relativ zum Befestigungskörper bei.
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Mit den Mittellängsachsen sind im Rahmen der Erfindung diejenigen Achsen gemeint, entlang derer sich der Befestigungskörper bzw. der Schwenkarm in ihrer jeweiligen Längsrichtung erstrecken.
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In vorteilhafter Weise kann das Feststellelement in der verschwenkten Stellung eine Klemmwirkung entfalten. Besonders bevorzugt ist es, wenn die von dem Feststellelement bewirkte Klemmwirkung größer ist als eine von dem Kraftbeaufschlagungselement auf den Schwenkarm ausgeübte Rückstellwirkung und dieser Rückstellwirkung entgegenwirkt. Hierdurch kann eine zuverlässige Fixierung des Schwenkarms in der verschwenkten Stellung erreicht werden.
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In zweckmäßiger Weise können in der verschwenkten Stellung, in der der Schwenkarm relativ zum Befestigungskörper fixiert ist, die Mittellängsachsen des Schwenkarms und des Befestigungskörpers einen Winkel zwischen 70° und 110°, vorzugsweise 75° bis 105°, weiter vorzugsweise 80° bis 100°, noch weiter vorzugsweise 85° bis 95°, einschließen. Somit ist ein hinreichender Zugang zu dem Befestigungskörper gewährleistet, wodurch die Montage der Mitnehmerklappe begünstigt ist.
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In vorteilhafter Weise kann das Feststellelement auf der Schwenkachse sitzen und einen bezogen auf die Schwenkachse radialen Vorsprung aufweisen, mit dem das Feststellelement in der verschwenkten Stellung an dem Befestigungskörper oder dem Schwenkarm klemmend anliegt. Hierdurch wird auf konstruktiv einfache Weise eine komfortable und schnelle Fixierung des Schwenkarms in einer verschwenkten Stellung ermöglicht. Der Schwenkarm muss zur Fixierung lediglich aus der Ausgangsstellung heraus relativ zu dem Befestigungskörper verschwenkt werden, bis das Feststellelement mit seinem Vorsprung klemmend an dem Befestigungskörper oder dem Schwenkarm anliegt. Es sind somit keine zusätzlichen Handgriffe oder Handhabungen separater Hilfsmittel erforderlich.
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In zweckmäßiger Weise kann das Feststellelement in einem ersten Abschnitt den radialen Vorsprung aufweisen und in einem weiteren Abschnitt eine Anlagefläche aufweisen, mit der das Feststellelement an einem der Bauteile von Befestigungskörper oder Schwenkarm anliegt. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Anlagefläche des Feststellelements mit dem Bauteil, an dem es anliegt, eine um die Schwenkachse wirksame formschlüssige Verbindung bildet. Hierdurch kann verhindert werden, dass das Feststellelement im Zuge der Klemmung relativ zu dem Bauteil, an dem es anliegt, verschwenkt wird. Dies ist vorteilhaft für eine hohe Klemmwirkung und somit eine sichere Fixierung des Schwenkarms in der verschwenkten Stellung.
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Im Konkreten kann der Vorsprung als ein über eine Seitenkante des Feststellelements hervorstehender Höcker ausgebildet sein. Dies stellt ein besonders einfaches konstruktives Mittel dar. Eine Klemmung kann somit ganz gezielt bei der Montage gewährleistet werden. Nach einer gewissen Standzeit infolge Betätigung im Betrieb durch Verschleiß kann der Höcker abgetragen werden, so dass dann keine oder eine geringere Klemmwirkung als die auf den Schwenkarm wirkende Rückstellwirkung (Kraftbeaufschlagungselement) erzielt wird (Klemmwirkung nur zur Montage erforderlich).
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In vorteilhafter Weise kann das Feststellelement scheibenförmig sein und einstückig mit einer auf der Schwenkachse angeordneten und das Kraftbeaufschlagungselement tragenden Hülse oder Abstandshülse ausgebildet sein. Hierdurch kann eine besonders stabile und zugleich kostengünstige Ausgestaltung erzielt werden. So ist denkbar, dass Feststellelement und Abstandshülse einstückig, bspw. mittels Spritzguss, hergestellt sind. Zudem wird die Anzahl der Komponenten der Mitnehmerklappe gering gehalten, da Feststellelement und Hülse bzw. Abstandshülse ein Bauteil bilden.
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Im Konkreten kann das Feststellelement endseitig an der Abstandshülse ausgebildet sein. Dies ist insbesondere vorteilhaft für eine einfache Montage des Kraftbeaufschlagungselements auf der Hülse bzw. Abstandshülse, da das Kraftbeaufschlagungselement bei der Montage einfach auf die Hülse aufgeschoben werden kann.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Kraftbeaufschlagungselement als Feder oder Drehfeder ausgebildet sein. Hierdurch wird eine besonders einfache, kostengünstige und zugleich zuverlässige Kraftbeaufschlagung des Schwenkarms ermöglicht. Bei Ausgestaltung als Drehfeder kann diese auf der Schwenkachse zwischen Befestigungskörper und Schwenkarm angeordnet und damit vor Umgebungseinflüssen geschützt werden.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können der Befestigungskörper und/oder der Schwenkarm jeweils einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. Vorzugsweise sind die U-förmigen Öffnungen des Schwenkarms und des Befestigungskörpers zumindest in der Ausgangsstellung einander zugewandt. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn der Schwenkarm einen größeren Querschnitt als der Befestigungskörper aufweist und den Befestigungskörper zumindest in der Ausgangsstellung umgreift. Hierdurch wird ein optisch besonders ansprechendes Erscheinungsbild begünstigt, da der Schwenkarm den Befestigungskörper zumindest großenteils verdeckt. Dies schützt den Befestigungskörper zudem vor Umgebungseinflüssen.
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In zweckmäßiger Weise kann der Befestigungskörper einen oder mehrere Durchgänge zur Befestigung der Mitnehmerklappe am Standflügel mittels Schrauben aufweisen. Dies ermöglicht eine besonders einfache und sichere Befestigung der Mitnehmerklappe. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Durchgänge als Langlöcher ausgebildet sind. Hierdurch wird eine einfache Anpassung an verschiedene Türprofile ermöglicht.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann zwischen Befestigungskörper und Schwenkarm ein Dämpfungselement angeordnet sein, welches bei Erreichen der Ausgangsstellung den Schwenkarm relativ zu dem Befestigungskörper abdämpft.
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Hierdurch wird ein besonders leises Rückführen des Schwenkarms in die Ausgangsstellung ermöglicht. Ferner wird durch das Dämpfungselement einem Klappern des Schwenkarms in der Ausgangsstellung entgegengewirkt. Im Konkreten kann es sich bei dem Dämpfungselement um ein Schaumstoffelement handeln, welches an einem der Bauteil von Befestigungskörper und Schwenkarm angeordnet und befestigt ist, bspw. durch Kleben.
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In vorteilhafter Weise kann der Schwenkarm an seinem freien Ende eine drehbar gelagerte Rolle aufweisen. Mit dem freien Ende ist dasjenige Ende des Schwenkarms gemeint, welches sich an der von dem Befestigungskörper abgewandten Seite der Schwenkachse befindet. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Rolle derart eingerichtet ist, dass sie bei einer Beaufschlagung des Gangflügels durch die Mitnehmerklappe an dem Gangflügel abgleitet. Hierdurch wird eine besonders reibungs- und verschleißminimierte Beaufschlagung des Gangflügels begünstigt. Dies hat den Vorteil, dass die zur Öffnung des Gangflügels erforderliche Kraft verringert werden kann und somit in einer Gefahrensituation eine schnelle und sichere Freigabe des Fluchtwegs ermöglicht ist.
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In vorteilhafter Weise kann das Feststellelement aus Kunststoff oder Gummi ausgebildet sein. Der Schwenkarm und/oder der Befestigungskörper können aus Metall ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass die Gefahr einer reibungs- und/oder verschleißbedingten Beschädigung der Mitnehmerklappe bei einem Zusammenwirken von Feststellelement und Schwenkarm oder Befestigungskörper minimiert ist. Darüber hinaus begünstigt eine solche Ausgestaltung eine hohe Klemmwirkung zwischen Feststellelement und Schwenkarm oder Befestigungskörper.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Türanordnung mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Danach zeichnet sich die Türanordnung dadurch aus, dass die Türanordnung eine Standflügel, einen Gangflügel und eine vorstehend beschriebene Mitnehmerklappe umfasst, wobei die Mitnehmerklappe an dem Standflügel derart befestigt ist, dass diese bei einer Betätigung des Standflügels in Öffnungsrichtung den Gangflügel ebenfalls in Öffnungsrichtung beaufschlagt. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Mitnehmerklappe dazu eingerichtet ist, den Gangflügel bei einer Betätigung des Standflügels in Öffnungsrichtung ebenfalls in Öffnungsrichtung mitzunehmen.
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Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile sei auf die obigen Ausführungen im Zusammenhang mit der Mitnehmerklappe verwiesen.
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Im Rahmen einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Schließfolgeregler vorgesehen. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Standflügel vor dem Gangflügel geschlossen wird und somit ein sicheres und dichtes Schließen der Tür gewährleistet ist. Dies ist insbesondere für Feuer- und/oder Rauchschutztüren von Vorteil.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche oder funktional gleiche Elemente ggf. lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen:
- 1 eine Ausführungsform einer Türanordnung mit einer Mitnehmerklappe in einer Vorderansicht, wobei die Türanordnung in einer geschlossenen Stellung dargestellt ist;
- 2a,b,c Türanordnung aus 1 in einer Draufsicht, wobei die Türanordnung in einer geschlossenen Stellung (Ansicht a), einer teilweise geöffneten Stellung (Ansicht b) und einer teilweise geöffneten Stellung mit durch den Gangflügel verschwenktem Schwenkarm (Ansicht c) dargestellt ist;
- 3a,b eine Ausführungsform einer Mitnehmerklappe in einer Draufsicht, wobei der Schwenkarm in seiner unverschwenkten Ausgangsstellung (Ansicht a) und in einer verschwenkten Stellung (Ansicht b) dargestellt ist;
- 4 Mitnehmer aus 3a in einer geschnittenen Ansicht (entlang der in 3a eingezeichneten Schnittlinie IV - IV);
- 5 Mitnehmer aus 3b in einer geschnittenen Ansicht (entlang der in 3b eingezeichneten Schnittlinie V - V);
- 6 eine Ausführungsform eines Feststellelements der Mitnehmerklappe aus 3 in einer Draufsicht; und
- 7 das Feststellelement gemäß 6 in einer Vorderansicht.
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In 1 ist eine Türanordnung dargestellt, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 8 bezeichnet ist. Die Türanordnung 8 umfasst eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete Mitnehmerklappe.
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Die Türanordnung 8 weist eine Tür 12 mit einem Türrahmen 14, einem Standflügel 16 und einem Gangflügel 18 auf.
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Der Standflügel 16 und der Gangflügel 18 sind jeweils mittels Scharnieren 20 oder dergleichen (siehe 2) an dem Türrahmen 14 schwenkbar gelagert und ausgehend von einer in den 1 und 2a dargestellten, relativ zu dem Türrahmen 14 geschlossenen Stellung in einer Öffnungsrichtung (siehe Pfeil 22 in den 2b bis 2c) verschwenkbar. Zur Betätigung des Gangflügels ist bspw. eine Handhabe 24 vorgesehen.
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Die Türanordnung 8 kann einen Schließfolgeregler mit Türschließern aufweisen (nicht dargestellt), welche den Standflügel 16 und den Gangflügel 18 in Richtung deren geschlossener Stellung beaufschlagen.
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Die Mitnehmerklappe 10 ist an dem Standflügel 16 angeordnet und weist einen Befestigungskörper 26 zur Befestigung der Mitnehmerklappe 10 an dem Standflügel 16 und einen Schwenkarm 28 auf (siehe 2a und 3). Die Mitnehmerklappe 10 ist mittels des Befestigungskörpers 26 am Standflügel 16 befestigt, bspw. mittels Befestigungsschrauben.
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Der Schwenkarm 28 ist mittels eines Lagerbolzens 30 (in den 4 und 5 durch eine Strichlinie hervorgehoben) um eine Schwenkachse 32 schwenkbar an dem Befestigungskörper 26 gelagert. Der Schwenkarm 28 ist ausgehend von einer unverschwenkten Ausgangsstellung (vgl. 1, 2a, 3a und 4) relativ zu dem Befestigungskörper 26 verschwenkbar. In der unverschwenkten Ausgangsstellung sind die Mittellängsachse 34 des Schwenkarms 28 und die Mittellängsachse 36 des Befestigungskörpers 26 parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander orientiert (vgl. 3a).
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Die Mitnehmerklappe 10 weist ferner eine an dem freien Ende 38 des Schwenkarms 28 drehbar gelagerte Rolle 40 auf.
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Wird, ausgehend von der in 2a dargestellten geschlossenen Stellung, der Standflügel 16 in Öffnungsrichtung 22 beaufschlagt, ohne dass vorher der Gangflügel 18 geöffnet wurde, so wird der Gangflügel 18 beim Öffnen des Standflügels 16 durch die Mitnehmerklappe 10 mitgenommen und ebenfalls in Öffnungsrichtung 22 verschwenkt (vgl. 2b). Hierbei gleitet die Rolle 40 an dem Gangflügel 18 ab.
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Bei Erreichen eines bestimmten Öffnungswinkels schwenkt der Standflügel 16 mit der Mitnehmerklappe 10 an dem Gangflügel 18 vorbei (nicht dargestellt). Bei Türen mit Schließfolgeregler schwenkt der Gangflügel 18 in Folge in eine in 2c dargestellte Haltestellung zurück, in welcher der Gangflügel 18 von dem Schließfolgeregler vor Erreichen der geschlossenen Stellung gestoppt wird.
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Bei einem nachfolgenden Schließen des Standflügels 16 muss der Standflügel 16 an dem Gangflügel 18 vorbei bewegt werden. Hierbei gelangt die Mitnehmerklappe 10 mit dem Schwenkarm 28 in Anlage mit dem Gangflügel 18, wodurch der Schwenkarm 28 aus seiner unverschwenkten Ausgangsstellung heraus relativ zu dem Befestigungskörper 26 verschwenkt wird (vgl. 2c). Durch Verschwenken des Schwenkarms 28 kann der Standflügel 16 den Gangflügel 18 passieren und zuerst in Schließlage gelangen (nicht dargestellt).
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Um den Schwenkarm 28 nach einem Passieren des Gangflügels 18 durch den Standflügel 16 wieder in seine Ausgangsstellung zurückzuführen, weist die Mitnehmerklappe 10 ein Kraftbeaufschlagungselement 42 auf, welches den Schwenkarm 28 in Richtung der Ausgangsstellung beaufschlagt (vgl. 4 und 5).
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Das Kraftbeaufschlagungselement 42 ist vorliegend als Drehfeder ausgebildet. Die Drehfeder 42 ist auf einer den Lagerbolzen 30 umgreifenden Hülse oder Abstandshülse 44 angeordnet und stützt sich mit einem Schenkel an dem Befestigungskörper 26 und mit dem anderen Schenkel an dem Schwenkarm 28 ab (vgl. 4 und 5).
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Der Befestigungskörper 26 und der Schwenkarm 28 weisen jeweils einen U-förmigen Querschnitt auf. Die U-förmigen Öffnungen des Befestigungskörpers 26 und des Schwenkarms 28 sind in der Ausgangsstellung einander zugewandt (vgl. 4). Vorzugsweise weist der Schwenkarm 28 einen größeren Querschnitt als der Befestigungskörper 26 auf und umgreift den Befestigungskörper 26 (vgl. 4 und 5). Der Befestigungskörper 26 und der Schwenkarm 28 sind vorzugsweise aus Metall gefertigt.
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Die Mitnehmerklappe 10 kann mittels Befestigungsschrauben (nicht dargestellt) an dem Standflügel 16 befestigt werden. Zu diesem Zweck weist der Befestigungskörper 28 an seiner Bodenwand 46 mehrere Durchgänge 48, vorzugsweise in Form von Langlöchern auf, welche zur Aufnahme der Befestigungsschrauben dienen (vgl. 5). Im befestigten Zustand liegt der Befestigungskörper 26 mit einer Kontaktfläche 49 an dem Standflügel 16 an.
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In der Ausgangsstellung sind die Durchgänge 48 durch den Schwenkarm 28 verdeckt. Um zur Montage des Befestigungskörpers 26 einen einfachen Zugang zu den Durchgängen 48 zu ermöglichen, ist, wie bereits oben erläutert, der Schwenkarm 28 in einer relativ zu dem Befestigungskörper 26 verschwenkten Stellung fixierbar (vgl. 3b).
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Zu diesem Zweck weist die Mitnehmerklappe 10 ein zwischen Befestigungskörper 26 und Schwenkarm 28 wirkendes Feststellelement 50 auf. Das Feststellelement 50 ist vorzugsweise scheibenförmig ausgebildet und weist einen im Wesentlichen rechteckigen, insbesondere quadratischen, Grundriss auf, wobei eine Ecke 52 kreisbogenförmig abgerundet ist (vgl. 6).
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Das Feststellelement 50 weist in einem ersten, an die kreisbogenförmige Kontur der abgerundeten Ecke 52 angrenzenden Abschnitt 54 einen (radial) nach außen über die Seitenkante 56 des Feststellelements 50 hervorstehenden Vorsprung 58 auf. Vorzugsweise ist der Vorsprung 58 als Höcker ausgebildet. In einem weiteren, zu dem ersten Abschnitt 54 im Wesentlichen senkrechten Abschnitt 60 weist das Feststellelement 50 eine Anlagefläche 62 zur Anlage an einem der Bauteile von Befestigungskörper 26 oder Schwenkarm 28 auf. Das Feststellelement 50 weist ferner eine Bohrung 64 zur Aufnahme des Lagerbolzens 30 auf.
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Das Feststellelement 50 ist endseitig an der auf dem Lagerbolzen 30 angeordneten Abstandshülse 44 angeordnet und vorzugsweise mit der Abstandshülse 44 einstückig ausgebildet (vgl. 7). Die Abstandshülse 44 und das Feststellelement 50 sind vorzugsweise aus einem Kunststoff oder Gummi gefertigt.
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Im montierten Zustand der Mitnehmerklappe 10 ist die Baugruppe 66 bestehend aus Feststellelement 50 und Abstandshülse 44 auf dem Lagerbolzen 30 angeordnet (vgl. 4 und 5). Das Feststellelement 50 liegt dabei mit seiner Anlagefläche 62 an dem Befestigungskörper 26 an (vgl. 3a und 4). Es ist auch eine umgekehrte Anordnung möglich, bei der das Feststellelement 50 mit der Anlagefläche 62 an dem Schwenkarm 28 anliegt.
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Die Feststellwirkung des Feststellelements 50 wird im Folgenden erläutert:
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Die 3a und 4 zeigen die Mitnehmerklappe 10 in einem Ausgangszustand, bei dem der Schwenkarm 28 sich in der unverschwenkten Ausgangsstellung befindet. Wird der Schwenkarm 28 aus der in 3a gezeigten Ausgangsstellung heraus relativ zu dem Befestigungskörper 26 verschwenkt, gelangt der Schwenkarm 28 bei einem bestimmten Öffnungswinkel in Anlage mit dem Vorsprung 58 des Feststellelements 50. Wird der Schwenkarm 28 nun geringfügig weiter verschwenkt, wird das Feststellelements 50 zwischen Lagerbolzen 30 und Schwenkarm 28 eingeklemmt (vgl. 3b und 5). Das Feststellelement 50 wird dabei zumindest im Bereich des Vorsprungs 58 elastisch und/oder elastisch-plastisch verformt. Die daraus resultierende elastische Rückstellkraft bewirkt eine Klemmwirkung, welche der Kraftbeaufschlagung durch das Kraftbeaufschlagungselement 42 entgegenwirkt und eine Rückführung des Schwenkarms 28 in seine Ausgangsstellung verhindert.
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In diesem, in den 3b und 5 dargestellten Zustand ist der Schwenkarm 28 in der verschwenkten Stellung fixiert. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel schließen die Mittellängsachsen 34 des Schwenkarms 28 und die Mittellängsachse 36 des Befestigungskörpers 26 in etwa einen Winkel von 90° ein.
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Um den Schwenkarm 28 - bspw. nach abgeschlossener Montage der Mitnehmerklappe 10 - wieder in seine Ausgangsstellung zu überführen, muss der Schwenkarm 28 lediglich um wenige Grad in Richtung seiner Ausgangsstellung verschwenkt werden bis sich das Feststellelement 50 wieder aus der Klemmung gelöst hat und das Kraftbeaufschlagungselement 42 den Schwenkarm 28 in seine Ausgangsstellung rückführt.
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Zur Abdämpfung des Schwenkarms 28 relativ zu dem Befestigungskörper 26 bei Erreichen der Ausgangsstellung weist die Mitnehmerklappe 10 ferner ein Dämpfungselement 68, bspw. in Form eines Schaumstoffelements, auf (vgl. 3b).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011000072 A1 [0002]