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Die Erfindung geht aus von einem elektrischen Installationsschaltgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann beispielsweise bei Leitungsschutzschaltern und Motorschutzschaltern verwendet werden.
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Ein gattungsgemäßes elektrisches Installationsschaltgerät hat ein Gehäuse, mit einer Kontaktstelle, die ein an einem schwenkbaren Kontakthebel gelagertes bewegliches Kontaktstück und ein feststehendes Kontaktstück umfasst, mit einem Schaltwerk mit Verklinkungsstelle, das mit dem Kontakthebel gekoppelt ist, mit einem magnetischen Kurzschlussstromauslöser und einem thermischen Überstromauslöser, mit einem Auslösehebel, der bei der Ver- und Entklinkung der Verklinkungsstelle mitwirkt und der mit dem thermischen und dem magnetischen Auslöser gekoppelt ist, mit einem Schlagübertragungsteil, das in einer gehäusefesten Achse schwenkbar gelagert ist, wobei das Schlagübertragungsteil eine Koppelfunktion bereitstellt zwischen dem magnetischen Auslöser und dem thermischen Auslöser einerseits und dem Auslösehebel und dem Kontakthebel andererseits.
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Ein Installationsschaltgerät der genannten Art ist in der
DE 10 2008 006 863 A1 gezeigt. Dieses hat eine von einem festen und einem beweglichen Kontaktstück gebildete Kontaktstelle, wobei das bewegliche Kontaktstück an einem schwenkbar gelagerten Kontakthebel gehalten ist. Ferner umfasst das Installationsschaltgerät einen magnetischen Auslöser mit Magnetanker und einen thermischen Auslöser, sowie ein von dem thermischen und dem magnetischen Auslöser auslösbares Schaltwerk mit einer Verklinkungsstelle. Diese ist durch einen Auslösehebel und einen ortsfest drehbar gelagerten, ein Langloch zur Führung eines Bügels aufweisenden Klinkenhebel gebildet. Im Kurzschlussfall kann der Magnetanker zur Öffnung der Kontaktstelle auf den das bewegliche Kontaktstück tragenden Kontakthebel einwirken und das Schaltschloss kann den Kontakthebel bleibend in Offenstellung halten. Weiter umfasst das Installationsschaltgerät einen Schaltknebel zur manuellen Betätigung des Schaltschlosses, und einen Zwischenhebel, der an seinem einen Ende mit dem Kontakthebel und mit seinem anderen Ende an dem Bügel angelenkt ist, wobei der Bügel mit wenigstens einem Schenkel am Schaltknebel angelenkt ist. Der Kontakthebel ist bei diesem Installationsschaltgerät durch die Kraft einer Kontaktdruckfeder beaufschlagt, welche so auf den Kontakthebel geleitet wird, dass sie in der Einschaltstellung das bewegliche Kontaktstück gegen das feste Kontaktstück drückt, und in der Ausschaltstellung das bewegliche Kontaktstück von dem festen Kontaktstück wegdrückt. Der Zwischenhebel stellt dabei das Bindeglied dar zwischen dem Schaltwerk und dem Kontakthebel. In der Einschaltstellung wird der Kontakthebel durch den von dem Schaltwerk blockierten Zwischenhebel gehalten. Ein erster, verschieblicher Drehpunkt des Kontakthebels wird von dem verklinkten Schaltwerk in einer ersten Stellung blockiert, so dass die Kontaktdruckfeder um den ersten Drehpunkt den Kontakthebel gegen das feste Kontaktstück drücken kann. In der ausgelösten oder Ausschaltstellung ist der Zwischenhebel vom Schaltwerk freigegeben. Das Schaltwerk ist entklinkt und gibt den ersten Drehpunkt des Kontakthebels frei, so dass die Kontaktdruckfeder den Kontakthebel um einen zweiten, ortsfesten Drehpunkt in die geöffnete Stellung drücken kann, in der das bewegliche Kontaktstück von dem feststehenden Kontaktstück entfernt ist.
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Bei thermischer oder Kurzschlussstrom-Ausschaltung wird das Schaltwerk durch den thermischen oder den elektromagnetischen Auslöser unter Vermittlung eines Auslösehebels entklinkt, so dass es von dem eingeschalteten in den ausgeschalteten Zustand übergehen kann. Bei elektromagnetischer Schnellauslösung wird zusätzlich durch den Magnetanker der bewegliche Kontakthebel direkt weggeschlagen, um die Kontaktstelle schnell zu öffnen, denn die Ausschaltung über das entklinkte Schaltwerk ist wegen der mechanischen Trägheit der beteiligten Komponenten langsamer, als es bei der Schnellauslösung erlaubt wäre.
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Die Kopplung zwischen dem thermischen und magnetischen Auslöser einerseits und dem Auslösehebel andererseits erfolgt mittels eines Schlagübertragungsteils. Dieses stellt eine Koppelfunktion bereit zwischen dem magnetischen Auslöser und dem thermischen Auslöser einerseits und dem Auslösehebel und dem Kontakthebel andererseits. Das Schlagübertragungsteil ist schwenkbar an einer gehäusefesten Achse gelagert. Der thermische Auslöser überträgt seine Auslösebewegung über einen Bügel auf das Schlagübertragungsteil, das daraufhin verschwenkt und als Folge der Verschwenkungsbewegung mit einem Arm auf den Auslösehebel einwirkt und diesen in seine entklinkte Stellung zwingt, so dass das Schaltwerk entklinkt wird. Ebenso verhält es sich, wenn der magnetische Auslöser auslöst. Dieser wirkt dann mittels eines Schlagstiftes auf das Schlagübertragungsteil ein, verschwenkt dieses, und als Folge dieser Verschwenkung wirkt das Schlagübertragungsteil mit einem Arm wieder auf den Auslösehebel ein und zwingt diesen in seine entklinkte Stellung.
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Zusätzlich wirkt das Schlagübertragungsteil bei magnetischer Auslösung direkt auf den Kontakthebel und verschwenkt diesen von dem feststehenden Kontaktstück weg. Damit dies möglichst schnell und ohne großen Zeitverzug geschieht, muss die entsprechende Einwirkfläche des Schlagübertragungsteils möglichst nahe an dem Kontakthebel angeordnet sein. Wenn nun aufgrund von Kontaktabbrand, beispielsweise hervorgerufen durch mehrmaliges Kontaktöffnen unter hohem Kurzschlussstrom, die Kontaktstücke dünner werden, so rückt der Kontakthebel in der geschlossenen Kontaktstellung näher an das feststehende Kontaktstück und auch näher an die Einwirkfläche des Schlagübertragungsteils heran. Das kann zur Folge haben, dass dann bei einer thermischen Auslösung das Schlagübertragungsteil blockiert ist und der Bügel des thermischen Auslösers das Schlagübertragungsteil nicht mehr verschwenken kann. Bei Kontaktabbrand wäre dann eine thermische Auslösung möglicherweise nicht mehr gegeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Installationsschaltgerät zu schaffen, bei dem auch bei Kontaktabbrand eine thermische Auslösung sichergestellt ist.
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Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Erfindungsgemäß also ist das Schlagübertragungsteil zweiteilig ausgebildet, mit einem ersten Teil als Drehhebel zur Kopplung des thermischen Auslösers mit dem Auslösehebel, und mit einem zweiten Teil als Schlaghebel zur Kopplung des magnetischen Auslösers mit dem Kontakthebel, wobei der Drehhebel unabhängig von dem Schlaghebel verschwenkbar ist, und wobei der Schlaghebel zusätzlich mit dem Drehhebel gekoppelt ist zur Kopplung des Schlaghebels mit dem Auslösehebel über den Drehhebel.
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Überraschend wurde erkannt, dass die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe sich lösen lässt, wenn das Schlagübertragungsteil zwei unabhängig voneinander wirksame Funktionsteile hat, so dass dadurch ein unabhängiges Wirken der thermischen und der magnetischen Auslösung ermöglicht ist. Es kann dann nämlich der Schlaghebel mit seiner Einwirkfläche, mit der er auf den Kontakthebel zu dessen Öffnung einwirkt, dicht an den Kontakthebel heran gebracht werden, und der Drehhebel kann so gestaltet werden, dass er von dem Kontakthebel beabstandet ist, so dass er sich im Falle einer thermischen Auslösung immer sicher verschwenken lässt, auch wenn aufgrund eines Kontaktabbrandes der Kontakthebel sich in der geschlossenen Kontaktstellung näher in Richtung auf das feststehende Kontaktstück hin verschwenkt hat. Sowohl bei thermischer als auch bei magnetischer Auslösung erfolgt die Einwirkung auf den Auslösehebel zur Entklinkung der Verklinkungsstelle nur durch einen Arm des Drehhebel. Dazu ist der Schlaghebel mit dem Drehhebel so gekoppelt, dass der Drehhebel sich unabhängig vom Schlaghebel verschwenken lässt, aber der Schlaghebel bei einer Verschwenkung den Drehhebel mitnimmt, so dass bei einer auslösebedingten Verschwenkung des Schlaghebels der Drehhebel mitgenommen wird und über den Drehhebel der Auslösehebel verschwenkt und die Verklinkungsstelle entklinkt wird.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
- 1 schematisch und exemplarisch eine Einsicht in ein erfindungsgemäßes Installationsschaltgerät mit Schaltwerk, Kontakthebel und Auslöser, im eingeschalteten und verklinkten Zustand,
- 2 schematisch und exemplarisch eine Einsicht in ein erfindungsgemäßes Installationsschaltgerät mit Schaltwerk, Kontakthebel und Auslöser, wobei der Magnetauslöser ausgelöst hat, im Zustand kurz bevor der Kontakthebel aufgeschlagen wird;
- 3 eine Ausführungsform eines Schlaghebels,
- 4 eine Ausführungsform eines Drehhebels,
- 5 Schlaghebel und Drehhebel zusammengesetzt zu einem Schlagübertragungsteil,
- 6 das Schlagübertragungsteil auf der gehäusefesten Schwenkachse, Drehhebel in Auslöserichtung verschwenkt,
- 7 schematisch und exemplarisch eine Einsicht in ein erfindungsgemäßes Installationsschaltgerät mit Schaltwerk, Kontakthebel und Auslöser, wobei der thermische Auslöser ausgelöst hat.
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1 zeigt schematisch und exemplarisch ein Installationsschaltgerät, hier einen Leitungsschutzschalter, 1. Innerhalb eines Gehäuses 2, das aus einem Isolierstoff, beispielsweise aus einem Thermoplast, besteht und in Spritzgießtechnik hergestellt ist, befinden sich alle für die bestimmungsgemäße Funktion erforderlichen Komponenten und Baugruppen. In der 1 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle diese Komponenten und Baugruppen dargestellt. In 1 dargestellt ist eine Kontaktstelle 3, die ein an einem schwenkbaren Kontakthebel 4 gelagertes bewegliches Kontaktstück 5 und ein feststehendes Kontaktstück 6 umfasst. Weiter zeigt 1 einen magnetischen Kurzschlussstromauslöser 23 und einem thermischen Überstromauslöser 24. Beide Auslöserarten sind im Prinzip bekannt. Bei dem magnetischen Kurzschlussstromauslöser gibt es einen Schlagstift 25, der im nicht ausgelösten Zustand, siehe 1, eingefahren ist in einem Spulenrohr 41, und der im ausgelösten Zustand aus dem Spulenrohr 26 heraus gestoßen wird, siehe 2. Dabei trifft er dann auf ein Schlagübertragungsteil 22, dessen Funktion und Aufbau weiter unten erläutert wird. Bei dem thermischen Überstromauslöser handelt es sich um einen im Prinzip bekannten Bimetallauslöser mit einem Bimetallstreifen 24. Aufgrund der Stromwärme eines über längere Zeit anliegenden Überstromes verbiegt sich der Bimetallstreifen 24 entgegen dem Uhrzeigersinn. Dabei nimmt er dann einen Bügel 26 mit, dessen anderes Ende mit dem Schlagübertragungsteil 22 gekoppelt ist, dessen Funktion und Aufbau weiter unten erläutert wird.
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Das Installationsschaltgerät 1 hat ein mechanisches Schaltwerk 7. Dieses umfasst einen Klinkenhebel 8, der an einem Ende eine Klinkennase 9 trägt. Der Klinkenhebel 8 hat ein zentrales Langloch 10. Er ist an dem der Klinkennase gegenüberliegenden Ende mit einem Zapfen 11 gehäusefest und schwenkbar gelagert. Das Schaltwerk 7 hat weiterhin einen Zwischenhebel 12. Dieser ist an einem Ende, hier in der 1 rechts, mittels eines Zapfens 42 an den Kontakthebel 4 gekoppelt. An dem anderen Ende trägt der Zwischenhebel 12 eine U-förmige Ausnehmung. In dieser Ausnehmung ist ein erster Schenkel 14 eines in etwa wannenförmig ausgebildeten Bügels 13 eingerastet. Der erste Schenkel 14 ist darüber hinaus in dem Langloch 10 verschieblich aufgenommen. Auf diese Weise sind unter Vermittlung des Bügels 13 der Zwischenhebel 12 und der Klinkenhebel 8 gekoppelt. An seinem dem ersten Schenkel 14 gegenüberliegenden Ende trägt der Bügel 13 einen zweiten Schenkel 15. Mit dem zweiten Schenkel 15 ist der Bügel 13 mit einem schwenkbaren Schalthebel 16 verkoppelt. Der Schalthebel 16 ist in einer gehäusefesten Achse 17 schwenkbar gelagert. Sein Betätigungsende steht als Schaltknebel 18 aus der Frontseite 19 des Gehäuses hervor und kann dort von einem Benutzer manuell verschwenkt werden. In der 1 ist der Schaltknebel 18 in seiner Einschaltstellung gezeigt. Er kann um etwa 90° entgegen dem Uhrzeigersinn in seine Ausschaltstellung verschwenkt werden.
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Zusammen mit dem Schalthebel 16 ist auf der gehäusefesten Achse 17 weiterhin ein Auslösehebel 20 verschwenkbar gelagert. Der Auslösehebel 20 hat eine Klinkenfläche 21, die im Zusammenwirken mit der Klinkennase 9 des Klinkenhebels 8 die Verklinkungsstelle bildet. In der Lage wie in der 1 gezeigt ist die Verklinkungsstelle verklinkt, in der Lage wie in der 2 gezeigt, ist die Verklinkungsstelle entklinkt. Um aus der verklinkten Stellung nach 1 in die entklinkte Stellung nach 2 zu gelangen, muss der Auslösehebel 20 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden. Im Auslösefall wird das durch ein Schlagübertragungsteil 22 bewirkt. Der Auslösehebel 20 ist über das Schlagübertragungsteil 22 mit dem magnetischen Kurzschlussstromauslöser 23 und dem thermischen Überstromauslöser 24 gekoppelt.
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Das Schlagübertragungsteil 22 ist in einer gehäusefesten Achse 29 schwenkbar gelagert. Es stellt eine Koppelfunktion bereit zwischen dem magnetischen Auslöser 23 und dem thermischen Auslöser 24 einerseits und dem Auslösehebel 20 und dem Kontakthebel 4 andererseits.
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In den 3 bis 6 ist das Schlagübertragungsteil 22 in seinem konstruktiven und funktionalen Aufbau im Einzelnen dargestellt und seine Funktion ersichtlich und erläutert.
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Das Schlagübertragungsteil 22 ist zweiteilig ausgebildet. Ein erster Teil wird als Drehhebel 27 bezeichnet. Er übernimmt die Funktion der Kopplung des thermischen Auslösers 24 mit dem Auslösehebel 20. Der zweite Teil wird als Schlaghebel 28 bezeichnet. Er übernimmt die Funktion der Kopplung des magnetischen Auslösers 23 mit dem Kontakthebel 4.
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Drehhebel 27 und Schlaghebel 28 sind zwei unabhängig voneinander verschwenkbare Teile. Der Drehhebel 27 ist unabhängig von dem Schlaghebel 28 verschwenkbar. Der Schlaghebel 28 ist jedoch zusätzlich mit dem Drehhebel 27 gekoppelt, zur Kopplung des Schlaghebels 28 mit dem Auslösehebel 20 über den Drehhebel 27.
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Der Drehhebel 27 ist als ein Zweiarmhebel aufgebaut. Er hat eine zentrale Aufnahmebohrung 30, mit der er auf der gehäusefesten Achse 29 aufgeschoben gehalten ist. An seinem unteren Teilarm 33 befindet sich eine Aufnahmebohrung 31 für den Bügel 26 des thermischen Auslösers. An demselben Teilarm befindet sich auch eine drehhebelseitige Mitnahmefläche 32, mit der der Drehhebel 27 mit dem Schlaghebel 28 koppelbar ist.
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An dem oberen Teilarm 34 befindet sich eine Auslösenase 35. Es ist dieser obere Teilarm 34 und die Auslösenase 35, über die das Schlagübertragungsteil 22 im Auslösefall auf den Auslösehebel 20 zum Entklinken der Verklinkungsstelle einwirkt.
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Der Schlaghebel 28 ist im Wesentlichen als ein Einarmhebel ausgebildet. Er hat eine Aufnahmebohrung 36, mit der er ebenfalls auf der gehäusefesten Achse 29 verschwebkbar aufgeschoben ist. Der Schlaghebel 28 ist zuerst auf der Achse 29 aufgeschoben, er liegt damit näher an der Gehäusewand als der Drehhebel 27, der von oben her an den Schlaghebel 28 angeschoben ist. Die Aufnahmebohrung 36 des Schlaghebels ist von einer ringförmigen Wulst 37 eingefasst. Diese bildet eine linienförmige Auflage für den Drehhebel, um die Reibung bei einer gegenseitigen Verschwenkung von Drehhebel 27 und Schlaghebel 28 zu reduzieren. In dem Arm des Schlaghebels ist ein kreissegmentartig ausgebildetes Langloch 38 eingebracht, in dem ein Arm des Bügels 26 des thermischen Auslösers Aufnahme findet. Ein Ende des Langlochs 38 entspringt aus einer schlaghebelseitigen Mitnahmefläche 39. Die schlaghebelseitige Mitnahmefläche 39 dient der Kopplung mit der drehhebelseitigen Mitnahmefläche 32. Beide liegen im eingeschalteten und nicht ausgelösten Zustand locker aneinander an. Gegenüber der schlaghebelseitigen Mitnahmefläche 39 befindet sich an dem Hebelarm des Schlaghebels 28 eine Schlagfläche 40, auch als Einwirkfläche 40 bezeichnet. Mit dieser Schlagfläche oder Einwirkfläche 40 schlägt der Schlaghebel bei einer Kurzschlussstromauslösung den Kontakthebel 4 in die geöffnete Stellung.
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In der 1 ist die Einbausituation bei eingeschaltetem Installationsschaltgerät 1 gezeigt. Der Drehhebel 27 liegt mit seiner drehhebelseitigen Mitnahmefläche 32 an der schlaghebelseitigen Mitnahmefläche 39 des Schlaghebels 28 unten an.
Beide Teile werden durch einen die Achse 29 bildenden Zapfen im Gehäuse 2 aufgenommen und sind dadurch drehbar gelagert.
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2 zeigt die Situation bei einer magnetischen Kurzschlussstromauslösung. Die in der Figur gezeigte Situation ist diejenige, kurz bevor der Schlaghebel 28 den Kontakthebel 4 zum Öffnen der Kontaktstelle wegschlägt. Bei der magnetischen Auslösung trifft der Schlagstift 25 auf den Schlaghebel 28 unten. Der Schlaghebel 28 unten dreht sich dadurch im Uhrzeigersinn und nimmt bei der Drehung, über die schlaghebelseitige Mitnahmefläche 39, den Drehhebel 27 mit. Der Drehhebel 27 verschwenkt dadurch ebenfalls im Uhrzeigersinn und trifft dadurch mit seiner Auslösenase 35 an seinem oberen Teilarm 34 auf den Auslösehebel 20, verschwenkt diesen dadurch entgegen dem Uhrzeigersinn und entklinkt dadurch die Verklinkungsstelle und löst dabei das Schaltwerk aus. Der Schlaghebel 28 unten schlägt bei der Verschwenkung im Uhrzeigersinn außerdem mit seiner Schlagfläche 40 auf den beweglichen Kontakthebel 4, um die Kontaktöffnung zu unterstützen. Die Ausführung als geteiltes Schlagübertragungsteil 22 und die dadurch auf zwei Funktionsteile aufgeteilte Funktion bei der magnetischen Auslösung hat den Vorteil, dass der Schlagabstand, das ist der Abstand zwischen der Schlagfläche 40 und dem Kontakthebel 4 im unausgelösten Zustand, reduziert und somit eine schnellere magnetische Auslösung erfolgen kann. Der Kontakt wird schneller geöffnet, was ein Vorteil bei der Abschaltung von höheren Kurzschlussströmen ist.
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7 zeigt die Situation bei einer thermischen Überstromauslösung. Bei einer thermischen Auslösung verbiegt sich das Bimetall 24 entgegen dem Uhrzeigersinn und trifft auf den Bimetallbügel 26. Der Bimetallbügel 26 ist durch die Aufnahmebohrung 31 im Drehhebel 27 gehalten. Der Bimetallbügel 26 nimmt dadurch den Drehhebel 27 mit, dieser verschwenkt dadurch im Uhrzeigersinn und trifft mitseiner Auslösenase 35 an dem oberen Teilarm 34 auf den Auslösehebel 20, verschwenkt diesen dadurch entgegen dem Uhrzeigersinn und entklinkt dadurch die Verklinkungsstelle und löst dabei das Schaltwerk aus. Da der Bimetallbügel 26 frei im Langloch 38 des Schlaghebels 28 unten läuft, dreht sich der Schlaghebel 28 bei der thermischen Auslösung nicht mit. Die Ausführung als geteiltes Schlagübertragungsteil 22 hat hier den Vorteil, dass eine thermische Auslösung sichergestellt ist, auch wenn, beispielsweise aufgrund thermischen Abbrandes an der Kontaktstelle, der Kontakthebel 4 weiter auf den Schlaghebel 28 hin verschwenkt ist. Der Abstand zwischen dem unteren Teilarm 33 des Drehhebels 27 ist so groß gewählt, dass der Kontakthebel 4 auch dann ein Verschwenken des Drehhebels 27 nicht blockiert. Und da der Drehhebel 27 sich unabhängig von dem Schlaghebel 28 bei einer thermischen Auslösung verschwenken kann, ist eine thermische Auslösung immer gewährleistet, auch wenn der Schlaghebel 28 durch den Kontakthebel blockiert sein sollte.
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Für die thermische Auslösung wird der Schlaghebel 28 nicht mitgeführt. Und bei magnetischer Auslösung wirkt der Schlaghebel 28 nicht direkt auf den Auslösehebel 20, sondern unter Zwischenschaltung des Drehhebels 27, genauer dessen Auslösenase 35 am oberen Teilarm 34.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kontaktstelle
- 4
- Kontakthebel
- 5
- Bewegliches Kontaktstück
- 6
- Feststehendes Kontaktstück
- 7
- Schaltwerk
- 8
- Klinkenhebel
- 9
- Klinkennase
- 10
- Langloch
- 11
- Zapfen
- 12
- Zwischenhebel
- 13
- Bügel
- 14
- Erster Schenkel
- 15
- Zweiter Schenkel
- 16
- Schalthebel
- 17
- Gehäusefeste Achse
- 18
- Schaltknebel
- 19
- Frontseite
- 20
- Auslösehebel
- 21
- Klinkenfläche
- 22
- Schlagübertragungsteil
- 23
- Magnetischer Kurzschlussstromauslöser
- 24
- Thermischer Überstromauslöser, Bimetall
- 25
- Schlagstift
- 26
- Bügel
- 27
- Drehhebel
- 28
- Schlaghebel
- 29
- Gehäusefeste Achse
- 30
- Aufnahmebohrung
- 31
- Aufnahmebohrung
- 32
- Drehhebelseitige Mitnahmefläche
- 33
- Unterer Teilarm
- 34
- Oberer Teilarm
- 35
- Auslösenase
- 36
- Aufnahmebohrung
- 37
- Wulst
- 38
- Segmentartiges Langloch
- 39
- Schlaghebelseitige Mitnahmefläche
- 40
- Schlagfläche, Einwirkfläche
- 41
- Spulenrohr
- 42
- Zapfen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008006863 A1 [0003]