-
HINTERGRUND
-
Die vorliegende Erfindung betrifft in einer Ausgestaltung ein Atemrohr zur Verwendung bei der Lungenfunktionsdiagnostik, wobei das Atemrohr verbesserte Dichtungseigenschaften besitzt.
-
Die
US 2016/0128608 A1 beschreibt ein Atemrohr zur Verwendung bei der Lungenfunktionsdiagnostik mit einer Dichtungslippe. Diese Dichtungslippe ragt direkt von der Oberfläche des Atemrohres hervor. Die Dichtungslippe muss eine ausreichend große Höhe besitzen, um eine gute Abdichtung eines Teilabschnitts des Atemrohres gegenüber seiner Umgebung zu erreichen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass große Kräfte aufgebracht werden müssen, um das Atemrohr in ein entsprechendes Lungenfunktionsdiagnosegerät einzusetzen und es nach Gebrauch wieder von diesem Gerät zu entfernen. Um eine problemlose Funktionsweise des Atemrohres zu erlauben, wäre es wünschenswert, wenn die Dichtungslippe kleiner wäre. Daraus würden dann jedoch schlechtere Dichtungseigenschaften resultieren.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Atemrohr bereitzustellen, das zumindest für einen Teilabschnitt des Atemrohres dieselben Dichtungseigenschaften besitzt, aber leichter in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät einzusetzen und daraus zu entfernen ist.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Atemrohr mit den im Folgenden erläuterten Merkmalen gelöst.
-
Ein solches Atemrohr soll bei der Lungenfunktionsdiagnostik in Verbindung mit Lungenfunktionsdiagnosegeräten verwendet werden.
-
Der Begriff „Lungenfunktionsdiagnostik“ bezeichnet jede Art der Analyse von Atemgas (d.h. die Analyse von durch eine Person eingeatmetem oder ausgeatmetem Gas), um die Lungenfunktion eines Patienten zu ermitteln, insbesondere alle Anwendungen von Spirometrie, Gasauswaschmessungen, Gasverdünnungsmessungen oder Gasdiffusionsmessungen. Typische Parameter, die mit der Lungenfunktionsdiagnostik ermittelt werden, sind die forcierte Vitalkapazität (FVC), das forcierte exspiratorische Volumen in 1 Sekunde (FEV1), das Verhältnis FEV1/FVC (FEV1%), die forcierte Exspirationsströmung (FEF), die forcierte Inspirationsströmung 25-75% oder 25-50%, die maximale Exspirationsströmung (PEF), das Atemvolumen (TV), die Lungenkapazität insgesamt (TLC), die Diffusionskapazität (DLCO), das maximale Minutenvolumen (MW), die funktionale Restkapazität (FRC) und/oder der Lungenclearance-Index (LCI). Das vorliegend beschriebene und/oder beanspruchte Atemrohr soll zur Ermittlung dieser Parameter bei der Spirometrie verwendet werden oder soll für andere Arten von Lungenfunktionsdiagnostik ohne besondere Einschränkung verwendet werden.
-
Das Atemrohr umfasst einen Atemrohrkörper mit einer Außenseite und einer Innenseite. Die Außenseite des Atemrohrkörpers liegt der Innenseite einer Atemrohraufnahme eines Lungenfunktionsdiagnosegeräts gegenüber, wenn das Atemrohr in ein entsprechendes Lungenfunktionsdiagnosegerät eingesetzt ist. Im Betrieb wird Gas durch einen Gasströmungsraum, der von der Innenseite des Atemrohrkörpers umgeben ist, ausgeatmet oder eingeatmet.
-
Das Atemrohr umfasst ein erstes Fenster, das auf einer ersten Seite des Atemrohrkörpers angeordnet ist. Das erste Fenster ist so konstruiert und angeordnet, dass Ultraschallwellen von einer Außenseite des Atemrohres ins Innere des Atemrohres (d.h. zu dem Gasströmungsraum) gelangen können. Ebenso können Ultraschallwellen vom Inneren des Atemrohres durch das erste Fenster zur Außenseite des Atemrohres gelangen.
-
Das Atemrohr umfasst ferner ein zweites Fenster, das sich auf einer zweiten Seite des Atemrohrkörpers befindet. Dadurch liegt die zweite Seite der ersten Seite des Atemrohres gegenüber. Das zweite Fenster ist so konstruiert und angeordnet, dass Ultraschallwellen vom Inneren des Atemrohrkörpers zu einer Außenseite des Atemrohrkörpers gelangen können und umgekehrt.
-
Wenn Ultraschallwellen auf das Atemrohr gerichtet werden, können sie durch das erste Fenster ins Innere des Atemrohres eintreten, durch das Innere des Atemrohres wandern und dann durch das zweite Fenster aus dem Atemrohr austreten. Ebenso können Ultraschallwellen durch das zweite Fenster in das Atemrohr eintreten, durch sein Inneres wandern und dann durch das erste Fenster aus dem Atemrohr austreten.
-
Um jegliche Gasströmung durch die Fenster vom Inneren des Atemrohres zu seiner Außenseite zu verringern, sind das erste Fenster und/oder das zweite Fenster typischerweise durch ein gazeartiges Netz verschlossen. Aber auch dann noch können Teile des durch das Innere des Atemrohres strömenden Gases durch das erste Fenster oder das zweite Fenster vom Inneren des Atemrohres zu seiner Außenseite gelangen. Wie oben bereits erläutert, ist die Außenseite des Atemrohres im Betrieb von einem Atemrohrgehäuse eines Lungenfunktionsdiagnosegeräts umgeben.
-
In dem Bereich, in dem die Fenster des Atemrohres angeordnet sind, befinden sich Ultraschall-Transceivergehäuse in dem entsprechenden Lungenfunktionsdiagnosegerät. Könnte Gas aus dem Inneren des Atemrohres durch das erste Fenster und/oder das zweite Fenster strömen, könnte es auch in die Ultraschall-Transceivergehäuse und in andere Teile des Lungenfunktionsdiagnosegeräts strömen, in die das Atemrohr im Betrieb eingesetzt ist. Um eine entsprechende Strömung zu begrenzen, befinden sich das erste Fenster und das zweite Fenster in einem ersten Teilabschnitt des Atemrohrkörpers, der von dem ersten Dichtungselement und dem zweiten Dichtungselement umschlossen ist. Das erste Dichtungselement und das zweite Dichtungselement erstrecken sich außen um den Umfang des Atemrohrkörpers quer zu einer Strömungsrichtung mit einem Abstand zwischen dem ersten Dichtungselement und dem zweiten Dichtungselement. Dieser Abstand definiert die Größe des ersten Teilabschnitts des Atemrohrkörpers, der sich zwischen dem ersten Dichtungselement und dem zweiten Dichtungselement befindet. Dieser Teilabschnitt muss so dimensioniert sein, dass sich das erste Fenster und das zweite Fenster in dem ersten Teilabschnitt des Atemrohrkörpers befinden können.
-
Indem das erste Dichtungselement und/oder das zweite Dichtungselement so konstruiert ist, dass es eine erste Nut, eine zweite Nut und eine zwischen der ersten Nut und der zweiten Nut befindliche Dichtungslippe umfasst, können gute Dichtungseigenschaften bei geringem mechanischem Widerstand zum Einführen des Atemrohres in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät oder zum Entfernen desselben aus einem entsprechenden Gerät erzielt werden. Dazu steht die Dichtungslippe von der Wand des Atemrohrkörpers hervor und ragt über die Oberfläche des Atemrohrkörpers hinaus.
-
Im Gegensatz zu vorbekannten Lösungen, bei denen eine einfache Dichtungslippe auf die Oberfläche des Atemrohres aufgesetzt wurde, ermöglicht das Dichtungselement des vorliegend beanspruchten Atemrohres mit der zwischen zwei Nuten angeordneten Dichtungslippe sehr gute Dichtungseigenschaften in Kombination mit einem bedeutend niedrigeren mechanischen Widerstand als „klassische“ Dichtungselemente wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Insbesondere war es bei einer Ausführungsform möglich, die Kraft, die notwendig ist, um das Atemrohr in eine Haltevorrichtung eines Lungenfunktionsdiagnosegeräts einzusetzen und dieses daraus zu entfernen, gegenüber einem Atemrohr mit einer üblichen Dichtungslippe um 50% zu verringern. Damit eignet sich ein entsprechendes Dichtungselement besonders gut zur Verwendung in Verbindung mit einem Atemrohr mit einem nicht kreisförmigen Querschnitt, beispielsweise mit einem viereckigen Querschnitt.
-
Um ein besonders leichtes Einführen des Atemrohres in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät und das Entfernen des Atemrohres aus einem entsprechenden Lungenfunktionsdiagnosegerät zu ermöglichen, umfasst sowohl das erste Dichtungselement als auch das zweite Dichtungselement bei einer Ausführungsform in jedem Fall eine erste Nut, eine zweite Nut und eine zwischen der ersten Nut und der zweiten Nut befindliche Dichtungslippe. Dadurch ragt die Dichtungslippe über eine Oberfläche des Atemrohrkörpers hinaus, wie oben erläutert.
-
Bei einer Ausführungsform grenzt die erste Nut auf einer ersten Seite der Dichtungslippe direkt an die Dichtungslippe an. Ebenso grenzt die zweite Nut bei dieser Ausführungsform auf einer zu der ersten Seite entgegengesetzten zweiten Seite der Dichtungslippe direkt an die Dichtungslippe an. Anders ausgedrückt geht die erste Nut in die Dichtungslippe über, wobei die Dichtungslippe selbst in die zweite Nut übergeht. Eine solche Anordnung ermöglicht eine hohe Biegsamkeit der Dichtungslippe, wodurch es besonders einfach wird, das Atemrohr in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät einzusetzen oder es aus einem solchen Gerät zu entfernen.
-
Bei einer Ausführungsform haben die erste Nut und die zweite Nut identische Abmessungen, d.h. sie sind in der gleichen Weise konstruiert. Dies ermöglicht identische Biegeeigenschaften der Dichtungslippe beim Einsetzen des Atemrohres in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät und bei seinem Entfernen aus einem solchen Gerät.
-
Bei einer Ausführungsform ist die Höhe der Nuten im Vergleich zur Höhe der Dichtungslippe gering. Das heißt, ein erster Abstand zwischen der Oberfläche des Atemrohrkörpers und dem tiefsten Punkt der ersten Nut oder dem tiefsten Punkt der zweiten Nut ist kleiner als ein zweiter Abstand zwischen der Oberfläche des Atemrohrkörpers und dem höchsten Punkt der Dichtungslippe. Es hat sich herausgestellt, dass vergleichsweise kleine Nuten ausreichend sind, um eine hohe Biegsamkeit der Dichtungslippe zu ermöglichen. Um gute Dichtungseigenschaften zu erzielen, sollte die Dichtungslippe dennoch eine Höhe besitzen, die groß genug ist, um konstruktionsbedingte Größenschwankungen des Atemrohres zu kompensieren und in jedem Fall gute Dichtungseigenschaften zu ermöglichen.
-
Bei einer Ausführungsform hat die Dichtungslippe einen Basisabschnitt, der in den Atemrohrkörper übergeht. Somit ist die Dichtungslippe mit dem Atemrohrkörper einstückig ausgebildet, z.B. durch Spritzgießen. Des Weiteren hat die Dichtungslippe einen oberen Abschnitt, der ein freies Ende der Dichtungslippe definiert. Dadurch hat der Basisabschnitt eine größere Breite als der obere Abschnitt. Somit hat die Dichtungslippe im Querschnitt ein konusartiges Aussehen. Der obere Abschnitt der Dichtungslippe soll gegen die Innenfläche eines Atemrohraufnahmeraums eines Lungenfunktionsdiagnosegeräts stoßen. Wenn die Dichtungslippe im Querschnitt ein konusartiges Aussehen hat, kann ein solcher Anschlag auf eine besonders geeignete Weise erreicht werden.
-
Bei einer Ausführungsform sind die Breitenabmessungen der Nuten und der Dichtungslippe aufeinander abgestimmt. Dadurch hat die Dichtungslippe auf ihrer halben Höhe (d.h. der Hälfte zwischen dem Ende des Basisabschnitts und dem Ende des oberen Abschnitts der Dichtungslippe) eine Breite, die kleiner ist als eine Breite der ersten Nut und/oder der zweiten Nut.
-
Bei einer Ausführungsform umfasst das Atemrohr oder der Atemrohrkörper mindestens einen Kunststoff, der aus der aus Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polyetheretherketon (PEEK), Polycarbonaten (PC), Polystyrol (PS), Polyethylenterephthalat (PET), Polyethylenterephthalatglykol (PETG), Polyamid (PA), Polyacetal (Polyoxymethylen, POM) sowie Mischungen und Copolymeren davon bestehenden Gruppe ausgewählt ist. Bei einer Ausführungsform besteht das Atemrohr oder der Atemrohrkörper im Wesentlichen aus nur einem einzigen Material (das ein Copolymer verschiedener Kunststoffe oder ein Verstärkungselemente umfassendes Verbundmaterial sein kann). Ein Copolymer aus PE und PP ist besonders geeignet.
-
Bei einer Ausführungsform ist ein Netz über einem Fenster des Atemrohres vorgesehen. Ein solches Netz kann ein Material umfassen oder ganz aus einem Material bestehen, das mit dem für den Strömungsrohrkörper verwendeten Material identisch oder davon verschieden ist. Geeignete Materialien für das Netz sind Polyester, PA, PET, PP, Chlortrifluorethylen (CTFE), Ethylentetrafluorethylen (ETFE) sowie Mischungen und Copolymere davon. Bei einer Ausführungsform besteht das Netz im Wesentlichen aus nur einem einzigen Material (das ein Copolymer verschiedener Kunststoffe oder ein Verstärkungselemente umfassendes Verbundmaterial sein kann).
-
Da es möglich war, die Dichtungslippe durch die Bereitstellung von zwei in der Nähe der Dichtungslippe positionierten Nuten biegsamer zu gestalten, kann das gesamte Atemrohr aus einem Material bestehen, das eine höhere Stabilität oder höhere Steifigkeit besitzt als im Stand der Technik zur Herstellung von Atemrohren verwendete Materialien. So kann beispielsweise Polyethylen hoher Dichte (HDPE) gut zur Herstellung eines Atemrohres gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Wenn ein insgesamt härteres Material als die im Stand der Technik zur Herstellung von Atemrohren verwendeten Materialien zur Herstellung des Atemrohres verwendet wird, ergibt dies ein Atemrohr, das widerstandsfähiger ist gegen Bisse. Dies bedeutet wiederum, dass sich der Querschnitt eines entsprechenden Atemrohres nicht signifikant ändert, selbst wenn ein Patient während der Atemanalyse darauf beißt. Dies führt zu einer hohen Genauigkeit einer Messung, die unter Verwendung eines entsprechenden Atemrohres durchgeführt wird.
-
Somit ermöglicht das hierin beschriebene Atemrohr eine höhere Genauigkeit bei der Lungenfunktionsdiagnostik und eine bequemere Verwendung aus mehreren Gründen. Erstens können härtere Materialien als im Stand der Technik üblich verwendet werden. Damit kommt es weniger oft zu Verformungen des Atemrohres aufgrund von Bissen eines Patienten. Zweitens wird aufgrund der Bereitstellung eines speziell konstruierten Dichtungselements eine gute Abdichtung eines gegen die Umgebung abzudichtenden Teilabschnitts des Atemrohres erreicht. Drittens wird ein leichtes Einsetzen des Atemrohres in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät und Entfernen des Atemrohres von einem Lungenfunktionsdiagnosegerät aufgrund eines geringen mechanischen Widerstands des Dichtungselements ermöglicht.
-
Alle in den vorangegangenen Abschnitten erläuterten Ausführungsformen können auf jede beliebige Weise und in jeder beliebigen Kombination und Unterkombination kombiniert werden.
-
Figurenliste
-
Weitere Einzelheiten von Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels und der beigefügten Figuren erläutert. Darin zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Atemrohres;
- 2 einen Querschnitt durch die Wand des Atemrohres von 1 im Bereich eines Dichtungselements; und
- 3 eine perspektivische Detailansicht des Dichtungselements des Atemrohres von 1.
-
1-3 sind ungefähr maßstabsgetreu gezeichnet dargestellt. Falls gewünscht, können jedoch auch andere relative Abmessungen verwendet werden.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
1 zeigt ein Atemrohr 1 mit einem integrierten Mundstück 2, durch das Gas in ein Inneres 3 des Atemrohres 1 ausgeatmet oder aus diesem Inneren 3 eingeatmet werden kann. Somit dient das Innere 3 als Gasströmungsraum.
-
Das Atemrohr 1 soll in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät eingesetzt werden. Um eine korrekte Ausrichtung des Atemrohres 1 in einem solchen Lungenfunktionsdiagnosegerät zu ermöglichen, ist ein Zeiger 4 auf einer Oberfläche 5 des Atemrohres 1 vorgesehen.
-
Das Atemrohr 1 umfasst ein erstes Fenster 6, durch das Ultraschallwellen in das Innere 3 des Atemrohres 1 durchgelassen werden können. Das erste Fenster 6 befindet sich auf einer ersten Seite 7 des Atemrohres 1. Ebenso befindet sich ein zweites Fenster auf einer der ersten Seite 7 gegenüberliegenden zweiten Seite. Bei der Darstellung von 1 ist weder die zweite Seite noch das zweite Fenster zu sehen.
-
Das erste Fenster 6 sowie das zweite Fenster befinden sich in einem abgedichteten Teilabschnitt 8 des Atemrohres 1, der auf seiner ersten Seite durch eine erste Dichtungsanordnung 9 und auf seiner zweiten Seite durch eine zweite Dichtungsanordnung 10 begrenzt ist. Die Dichtungsanordnungen 9, 10 dienen als Dichtungselemente. Die erste Dichtungsanordnung 9 und die zweite Dichtungsanordnung 10 umfassen in jedem Fall eine Dichtungslippe, die sich außen um den Umfang des Atemrohres 1 quer zu einer Gasströmungsrichtung erstreckt. Dadurch ist die zweite Dichtungsanordnung 10 genauso konstruiert wie die erste Dichtungsanordnung 9. Weitere Einzelheiten hinsichtlich der Dichtungsanordnungen 9, 10 werden anhand von 2 und 3 erläutert.
-
In einem distal von dem Mundstück 2 gelegenen Teilabschnitt des Atemrohres 1 ist eine Codierungsstruktur 11 in Form einer kammartigen Struktur an einem ersten und einem zweiten Rand des Atemrohres 1 vorgesehen. Diese Codierungsstruktur 11 kann durch eine Lichtquelle ausgelesen werden, um die Art des Atemrohres 1 und seine korrekte Positionierung in einem Lungenfunktionsdiagnosegerät festzustellen.
-
2 zeigt einen schematischen Querschnitt durch die Dichtungsanordnung 10 entlang der Linie A-A in 1. In dieser und der folgenden Figur werden die gleichen Elemente mit den gleichen Bezugszeichen wie in der(den) vorangegangenen Figur(en) bezeichnet.
-
Es ist zu erkennen, dass sich eine Dichtungslippe 12 zwischen einer ersten Nut 13 und einer zweiten Nut 14 befindet. Dadurch bilden die Dichtungslippe 12, die erste Nut 13 und die zweite Nut 14 die Dichtungsanordnung 10. Genauer gesagt geht ein erster Teilabschnitt der Oberfläche 5 des Atemrohres in die erste Nut 13 über, die wiederum in die Dichtungslippe 12 übergeht, die wiederum in die zweite Nut 14 übergeht, die wiederum in einen weiteren Teilabschnitt der Oberfläche 5 des Atemrohres übergeht.
-
Dadurch steht die Dichtungslippe 12 von der Wand 15 des Atemrohrkörpers hervor und ragt über die Oberfläche 5 des Atemrohres hinaus. Ein Basisabschnitt 120 der Dichtungslippe 12 befindet sich an einem Übergang zwischen der Wand 15 und der Dichtungslippe 12. Ein oberer Abschnitt 121 der Dichtungslippe 12 bildet ein freies Ende der Dichtungslippe 12. Der Basisabschnitt hat eine Breite w1, die größer ist als eine Breite w2 des oberen Abschnitts 121. Da die erste Nut 13 identisch konstruiert ist wie die zweite Nut 14, ist die Breite w3 identisch mit der Breite w4 der zweiten Nut 14. Der Abstand von dem Basisabschnitt 120 zu dem oberen Abschnitt 121 der Dichtungslippe 12 definiert ihre Höhe h. Auf der Hälfte dieser Höhe h hat die Dichtungslippe 12 eine Breite w5, die kleiner ist als die Breite w3 der ersten Nut 13 oder die Breite w4 der zweiten Nut 14.
-
3 zeigt eine Detailansicht eines Bereichs des Atemrohres 1, der in 1 eingekreist und mit „B“ gekennzeichnet ist. Sie zeigt den Übergang eines ersten Teilabschnitts der Oberfläche 5 des Atemrohres zu der ersten Nut 13, den Übergang der ersten Nut 13 zu der Dichtungslippe 12 sowie der zweiten Nut 14 und ihren Übergang zu einem weiteren Teilabschnitt der Oberfläche 5 des Atemrohres 1.
-
Das Dichtungsvermögen des in 1 bis 3 dargestellten Atemrohres wurde untersucht. Für diesen Atemrohr ergab sich eine Leckrate von 3100 hPa*s/l, wenn es in ein Lungenfunktionsdiagnosegerät eingesetzt war. Das heißt, wenn ein Druck von 3100 hPa auf das Innere des Atemrohres aufgebracht wurde, wurde eine Strömung von 1 Liter Gas pro Sekunde von einer Seite der Dichtungslippe zur anderen Seite der Dichtungslippe festgestellt.
-
Im Gegensatz dazu zeigte ein vorbekanntes Atemrohr mit identischen Abmessungen, aber einer Dichtungslippe ohne angrenzende Nuten (Vergleichsatemrohr) eine Leckrate von 2400 hPa*s/l unter identischen Messbedingungen. Somit wurde eine Strömung von 1 Liter Gas pro Sekunde bereits bei einem aufgebrachten Druck von 2400 hPa festgestellt.
-
Infolgedessen zeigte die Dichtungsanordnung des in 1 bis 3 dargestellten Atemrohres ein Dichtungsvermögen, das ungefähr 30% höher war als das Dichtungsvermögen der Dichtungslippe des vorbekannten Atemrohres. Gleichzeitig war die Kraft, die notwendig ist, um das Atemrohr von 1 bis 3 in eine Haltevorrichtung eines Lungenfunktionsdiagnosegeräts einzusetzen und es daraus zu entfernen, gegenüber dem Vergleichsatemrohr um 50% verringert.
-
1-3 zeigen beispielhafte Ausführungen mit der relativen Positionierung der verschiedenen Komponenten. Wenn solche Elemente direkt miteinander in Kontakt stehend oder direkt miteinander gekoppelt dargestellt sind, können sie zumindest in einem Beispiel als einander direkt berührend oder direkt miteinander gekoppelt bezeichnet werden. Analog dazu können einander benachbart oder aneinander angrenzend dargestellte Elemente zumindest in einem Beispiel einander benachbart oder aneinander angrenzend sein. Zum Beispiel können flächig aneinander anliegende Komponenten als miteinander in flächigem Kontakt stehend bezeichnet werden. Als weiteres Beispiel können im Abstand voneinander positionierte Elemente, zwischen denen nur ein Zwischenraum ohne weitere Komponenten besteht, zumindest in einem Beispiel so bezeichnet werden. Als noch ein weiteres Beispiel können über- oder untereinander auf einander entgegengesetzten Seiten dargestellte Elemente oder links und rechts voneinander befindliche Elemente im Verhältnis zueinander so bezeichnet werden. Wie in den Figuren dargestellt, kann ferner ein oberstes Element oder ein oberster Punkt eines Elements als „Oberseite“ der Komponente bezeichnet werden, und ein unterstes Element oder ein unterster Punkt des Elements kann als „Unterseite“ der Komponente bezeichnet werden, zumindest in einem Beispiel. Im vorliegenden Zusammenhang kann der Begriff Oberseite/Unterseite, oben/unten, oberhalb/unterhalb, auf eine vertikale Achse der Figuren bezogen sein und zur Beschreibung der Positionierung von Elementen der Figuren relativ zueinander verwendet werden. An sich sind oberhalb von anderen Elementen dargestellte Elemente in einem Beispiel vertikal über den anderen Elementen positioniert. Als noch ein weiteres Beispiel können Formen der in den Figuren dargestellten Elementen als so geformt bezeichnet werden (z.B. wie zum Beispiel kreisförmig, gerade, eben, gekrümmt, gerundet, abgeschrägt, abgewinkelt oder dergleichen). Ferner können einander schneidend dargestellte Elemente zumindest in einem Beispiel als sich schneidende Elemente oder einander schneidend bezeichnet werden. Darüber hinaus kann ein innerhalb eines anderen Elements oder außerhalb eines anderen Elements dargestelltes Element in einem Beispiel so bezeichnet werden.
-
Räumlich bezogene Begriffe wie zum Beispiel „innen“, „außen“, „unterhalb“, „unter“, „niedriger“, „oberhalb“, „oben“ und dergleichen können hierin zur besseren Erklärung verwendet werden, um die Beziehung eines Elements oder Merkmals zu einem anderen in den Figuren dargestellten Element oder Merkmal zu beschreiben. Räumlich bezogene Begriffe sollen unterschiedliche Ausrichtungen des Geräts im Gebrauch oder Betrieb neben der in den Figuren dargestellten Ausrichtung umfassen. Wenn zum Beispiel das Gerät in den Figuren umgedreht wird, würden als „unter“ oder „unterhalb“ anderen Elementen oder Merkmalen beschriebene Elemente dann „über“ den anderen Elementen oder Merkmalen ausgerichtet sein. Der beispielhafte Begriff „unter“ kann somit sowohl eine Ausrichtung über als auch unter umfassen. Das Gerät kann anders ausgerichtet sein (z.B. 90 Grad gedreht oder in anderen Ausrichtungen) und die hierin verwendeten räumlich bezogenen Deskriptoren können entsprechend interpretiert werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2016/0128608 A1 [0002]