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Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Tiefziehverpackungsmaschinen. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Tiefziehverpackungsmaschine zum Verpacken von Lebensmittelprodukten.
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Es sind Tiefziehverpackungsmaschinen bekannt, bei denen eine Unterfolienbahn an einer Abrollvorrichtung von einer Vorratsrolle entnommen und mittels einer Transporteinrichtung nacheinander einer Formstation, einer Einlegestrecke und einer Siegelstation zugeführt wird. Die Abrollvorrichtung, die Formstation, die Einlegestrecke und die Siegelstation sind entlang einer Produktionsrichtung linear hintereinander angeordnet. Mittels der Formstation werden Mulden in der Unterfolienbahn ausgebildet. Die Mulden werden anschließend in der Einlegestrecke mit zu verpackenden Produkten befüllt. In der Siegelstation werden die befüllten Mulden mit einer Oberfolie verschlossen.
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Die
EP 3 202 671 A2 beschreibt eine spezielle Bauform einer Tiefziehverpackungsmaschine der oben beschriebenen Art. Besonders hierbei ist, dass die Transporteinrichtung zum Fördern der Unterfolienbahn diese im Bereich der Einlegestrecke in einem entlang der Produktionsrichtung ansteigenden Bereich in vertikaler Richtung anhebt. Die zu verpackenden Produkte werden mittels eines Produkteinlegebands zugeführt, welches in Produktionsrichtung über die Formstation zur Einlegestrecke verläuft. Das Produkteinlegeband ist als Rückzugsband ausgeführt, welches die zu verpackenden Produkte in dem ansteigenden Bereich in die in der Unterfolienbahn ausgeformten Mulden einlegt.
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Um zu verpackende Produkte, die beispielsweise von einem entlang der Produktionsrichtung der Formstation vorgeordneten Slicer für Lebensmittel bereitgestellt werden, dem Produkteinlegeband zuzuführen, kann dem Produkteinlegeband bezüglich der Produktionsrichtung ein Zubringerband vorgeordnet werden. Dieses muss die Abrollvorrichtung für die Unterfolien-Vorratsrolle überspannen.
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Prinzipiell ist es erstrebenswert, Vorratsrollen für die Unterfolienbahn mit besonders großem Durchmesser vorzusehen, um ein häufiges Wechseln der Vorratsrolle zu vermeiden. Dies kann allerdings zur Folge haben, dass das Zubringerband besonders lang ausgebildet werden muss, um die Vorratsrolle überbrücken zu können. Insgesamt wird die Anordnung entlang der Produktionsrichtung relativ lang und ist dadurch nur platzaufwendig einsetzbar. Zudem kann sich ein Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle als aufwendig gestalten, wenn die Abrollvorrichtung beispielsweise aufgrund des Produktzuführbands oder des Slicers nicht frei zugänglich ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Tiefziehverpackungsmaschine bereitzustellen, die in Bezug auf Platzausnutzung verbessert ist und idealerweise ein vereinfachtes Wechseln der Vorratsrolle für die Unterfolienbahn ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung an.
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Eine erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst eine Folienaufnahme zum abrollbaren Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle. Zudem umfasst die Tiefziehverpackungsmaschine eine Formstation, eine Einlegestrecke, eine Siegelstation und eine Transporteinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn durch die Formstation zu der Einlegestrecke und weiter zu der Siegelstation zu fördern. Die Formstation umfasst ein Formwerkzeug zum Ausbilden von Mulden in der Unterfolienbahn durch Tiefziehen. Das Formwerkzeug kann insbesondere ein Formwerkzeugoberteil und ein relativ dazu bewegliches Formwerkzeugunterteil umfassen, zwischen denen die Unterfolienbahn tiefgezogen wird. Die durch die Formstation ausgebildeten Mulden in der Unterfolienbahn werden in der Einlegestrecke mit zu verpackenden Produkten befüllt. Dies kann beispielsweise manuell oder automatisch erfolgen. Die Siegelstation umfasst ein Siegelwerkzeug zum Verschließen der Mulden mit einer Oberfolie. Insbesondere kann das Siegelwerkzeug ein Siegelwerkzeugoberteil und ein relativ dazu bewegliches Siegelwerkzeugunterteil umfassen. Die Oberfolie kann beispielsweise mittels Ultraschallschweißens, durch Wärmeverschweißen oder anderweitig an die Unterfolie angesiegelt werden.
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Die Tiefziehverpackungsmaschine umfasst zudem eine Umlenkeinrichtung mit einer ersten Umlenkeinheit und einer zweiten Umlenkeinheit. Die erste Umlenkeinheit ist dazu ausgelegt, die Unterfolienbahn zwischen der Folienaufnahme und der Formstation bezüglich einer ersten vertikalen Achse um einen ersten Winkel umzulenken. Die zweite Umlenkeinheit ist dazu ausgelegt, die Unterfolienbahn zwischen der Folienaufnahme und der Formstation bezüglich einer zweiten vertikalen Achse um einen zweiten Winkel umzulenken. Insbesondere kann die zweite Umlenkeinheit der ersten Umlenkeinheit nachgeordnet sein. Die erste und die zweite Umlenkeinheit sind derart ausgelegt, dass durch das Umlenken um den ersten Winkel und das Umlenken um den zweiten Winkel eine Laufrichtung der Unterfolienbahn von einer ersten Laufrichtung, in der die Unterfolienbahn die Folienaufnahme verlässt, in eine zweite Laufrichtung umgelenkt wird, die zumindest im Wesentlichen parallel versetzt oder zumindest im Wesentlichen antiparallel versetzt zu der ersten Laufrichtung ist.
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Die Umlenkeinrichtung ermöglicht es, die Unterfolien-Vorratsrolle gewissermaßen außerhalb bzw. seitlich versetzt zu einer Produktionsrichtung der Tiefziehverpackungsmaschine vorzusehen. Hierdurch kann der Platzbedarf entlang der Produktionsrichtung auch beim Einsatz von Unterfolien-Vorratsrollen mit besonders großem Durchmesser relativ gering gehalten werden. Auch das Zuführen von zu verpackenden Produkten wird vereinfacht, da entsprechende Vorbereitungs- bzw. Zuführeinrichtungen für die Produkte bezüglich der Produktionsrichtung näher an der Formstation positioniert werden können.
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Zudem ergibt sich der Vorteil, dass die Folienaufnahme zum Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle leichter zugänglich ist. Eine neue Vorratsrolle lässt sich einfach entgegen oder entlang der ersten Laufrichtung zu der Folienaufnahme hin transportierten und in die Folienaufnahme einsetzen. Entlang der zweiten Laufrichtung angeordnete Maschinenelemente müssen hierzu nicht verändert oder abgebaut werden. Auch ein Drehen der neuen Vorratsrolle nach dem Antransport ist nicht notwendig.
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Vorzugsweise verläuft die Unterfolienbahn zwischen der Folienaufnahme und der Formstation zumindest im Wesentlichen horizontal. Dies soll nicht ausschließen, dass die Unterfolienbahn zwischen der Folienaufnahme und der Formstation einen Anstieg oder einen Abfall bezüglich einer vertikalen Richtung erfährt. Vielmehr ist damit gemeint, dass die Unterfolienbahn nicht in sich verkippt ist. Zwei sich gegenüberliegende Punkte auf den gegenüberliegenden seitlichen Rändern der Unterfolienbahn sollen jeweils in einer gemeinsamen horizontalen Ebene liegen. Durch eine solche Ausgestaltung kann die Unterfolienbahn besonders störungsfrei und reproduzierbar umgelenkt werden. Auch das Einbringen in den Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine ist so erleichtert.
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Vorzugsweise sind die Formstation und die Einlegestrecke entlang der zweiten Laufrichtung hintereinander angeordnet. Die Transporteinrichtung kann dazu ausgelegt sein, die Unterfolienbahn entlang der zweiten Laufrichtung durch die Formstation zu der Einlegestrecke zu fördern. Die Unterfolienbahn kann nach dem Umlenken durch die Umlenkeinrichtung so direkt in den Produktionsablauf der Tiefziehverpackungsmaschine eingebracht werden. Vorzugsweise sind die Formstation, die Einlegestrecke und auch die Siegelstation entlang der zweiten Laufrichtung hintereinander angeordnet. Die Transporteinrichtung kann dazu ausgelegt sein, die Unterfolienbahn entlang der zweiten Transportrichtung durch die Formstation zu der Einlegestrecke und weiter zu der Siegelstation zu fördern.
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Die Formstation und die Siegelstation können hintereinander, insbesondere bezüglich der zweiten Laufrichtung hintereinander, an einem Maschinengestell der Tiefziehverpackungsmaschine angeordnet sein. Die Folienaufnahme kann bezüglich der zweiten Laufrichtung seitlich neben dem Maschinengestellt angeordnet sein. So ist die Folienaufnahme zum Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle besonders einfach zugänglich.
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Insbesondere kann die Folienaufnahme seitlich neben der Formstation angeordnet sein, um den von der Unterfolie zurückzulegenden Weg möglichst gering zu halten. Es wäre aber auch denkbar, dass die Folienaufnahme beispielsweise seitlich neben einer Vorbereitungseinrichtung oder Zuführeinrichtung für zu verpackende Produkte, beispielsweise neben einem Slicer für Lebensmittelprodukte, angeordnet ist. Auch dies ermöglicht eine leichte Zugänglichkeit der Folienaufnahme.
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Vorzugsweise umfasst die Tiefziehverpackungsmaschine zudem ein Zuführband zum Zuführen von zu verpackenden Produkten zu der Einlegestrecke, das zumindest bereichsweise über der Formstation verläuft. Insbesondere kann das Zuführband parallel zur zweiten Laufrichtung über der Formstation verlaufen. Im Zusammenhang mit einer so ausgebildeten Produktzuführung ist das versetzte Vorsehen der Folienaufnahme besonders vorteilhaft, da nicht die gesamte Länge der Vorratsrolle von dem Zuführband überbrückt werden muss.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Transporteinrichtung dazu ausgelegt, die Unterfolienbahn der Siegelstation auf einer höheren horizontalen Ebene zuzuführen als der Formstation.
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Die Transporteinrichtung kann dazu ausgelegt sein, die Unterfolienbahn zwischen der Formstation und der Siegelstation anzuheben. Insbesondere kann die Unterfolienbahn im Bereich der Einlegestrecke angehoben werden. Wenn die Formstation tiefer liegt als die Siegelstation, ist das versetzte Vorsehen der Folienaufnahme besonders vorteilhaft im Vergleich zu einem Anbringen der Folienaufnahme direkt in Produktionsrichtung vor der Formstation, da so der Durchmesser der verwendbaren Vorratsrollen nicht durch abgesenkte Elemente des Maschinerahmens beschränkt wird.
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Die erste Umlenkeinheit und/oder die zweite Umlenkeinheit kann jeweils eine Umlenkkante zum Umlenken der Unterfolienbahn umfassen. Die Umlenkkante kann zur ersten Laufrichtung und zur zweiten Laufrichtung jeweils schräg stehen. Insbesondere können die Umlenkkanten jeweils in einer horizontalen Ebene liegen. Durch das Vorsehen von Umlenkkanten lässt sich der Winkel und die Richtung der Umlenkung klar definieren.
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Die Umlenkkante kann gemäß einer Ausführungsform durch eine Umlenkrolle gebildet sein. Dies ermöglicht ein einfaches Führen der Unterfolienbahn.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die erste Umlenkeinheit und/oder die zweite Umlenkeinheit eine Luftpolstereinrichtung, die dazu ausgelegt ist, die Unterfolienbahn beim Umlenken durch Ausbilden eines Luftpolsters zwischen der Umlenkkante und der Unterfolienbahn von der Umlenkkante zu beabstanden. Hierdurch wird eine reibungslose oder reibungsreduzierte Umlenkung erreicht. Die Umlenkung ist so genauer und weniger störanfällig.
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Vorzugsweise ist die zweite Laufrichtung bis auf eine Verkippung um die zweite vertikale Achse von 0° bis 10° zu der ersten Laufrichtung parallel oder antiparallel. Die Folienaufnahme kann also innerhalb eines gewissen Spielraums seitlich versetzt angeordnet werden. Es wäre auch denkbar, dass die zweite Laufrichtung innerhalb einer geringeren Toleranz zu der ersten Laufrichtung parallel oder antiparallel verläuft, beispielsweise bis auf eine Verkippung von 0° bis 5° um die zweite vertikale Achse.
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Vorzugsweise sind der erste Winkel und/oder der zweite Winkel einstellbar. So kann die Umlenkeinrichtung an eine jeweils gegebene Aufbausituation der Tiefziehverpackungsmaschine angepasst werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform betragen der erste und der zweite Winkel jeweils im Wesentlichen 90°. Das heißt, dass die Unterfolienbahn durch die erste Umlenkeinheit und durch die zweite Umlenkeinheit jeweils um im Wesentlichen 90° umgelenkt wird. Die Gesamtumlenkung kann so gleichmäßig auf die beiden Umlenkeinheiten aufgeteilt werden. Es kann aber auch von einer gleichen Aufteilung der Umlenkung auf die beiden Umlenkeinheiten abgesehen werden, beispielsweise um konkreten Einbausituationen oder Platzvorgaben Rechnung zu tragen. Beispielsweise können der erste und/oder der zweite Winkel zwischen 60° und 120° liegen. Es wäre auch denkbar, dass der erste und/oder der zweite Winkel zwischen 80° und 100° liegen.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren weiter erläutert werden. Dabei zeigt
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer Ausführungsform, bei der die Folienaufnahme seitlich neben der Formstation vorgesehen ist;
- 2 eine schematische Draufsicht auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer anderen Ausführungsform, bei der die Folienaufnahme seitlich neben einem Slicer vorgesehen ist;
- 3 eine schematische Seitenansicht auf die Tiefziehverpackungsmaschine aus 1 oder die Tiefziehverpackungsmaschine aus 2; und
- 4 eine schematische Perspektivansicht auf eine Umlenkeinheit einer Tiefziehverpackungsmaschine gemäß einer Ausführungsform.
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Die 1 und 2 zeigen in Draufsicht unterschiedliche Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine 1. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst jeweils ein Maschinengestell 3, an dem entlang einer Produktionsrichtung P eine Formstation 5, eine Einlegestrecke 7, eine Siegelstation 9 und eine Schneidstation 11 hintereinander angeordnet sind. Es ist jeweils eine Transporteinrichtung 13 vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, eine Unterfolienbahn 15 entlang der Produktionsrichtung P durch die Formstation 5 zu der Einlegestrecke 7, weiter zu der Siegelstation 9 und schließlich zu der Schneidstation 11 zu fördern.
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3 zeigt eine schematische Seitenansicht auf die Tiefziehverpackungsmaschine 1 in Blickrichtung A (siehe 1 und 2), welche sowohl auf die Ausführungsform gemäß 1 als auch auf die Ausführungsform gemäß 2 passt. In der gezeigten Variante umfasst die Transporteinrichtung 13 auf beiden Seiten der Unterfolienbahn 15 angeordnete Klammerketten 17, die die Unterfolienbahn 17 beidseitig mittels Klammerelementen 19 greifen. Mittels einer Antriebseinrichtung 21 für die Klammerketten 17 kann die Unterfolienbahn 15 entlang der Produktionsrichtung P gefördert werden. Die Klammerketten 17 sind beidseitig zwischen oberen und unteren Führungsschienen 23, 25 des Maschinengestells 3 geführt.
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Die Formstation 5 umfasst ein Formwerkzeug 27 zum Ausbilden von Mulden 29 in der Unterfolienbahn 15 durch Tiefziehen. Insbesondere kann das Formwerkzeug 27 ein Formwerkzeugoberteil und ein Formwerkzeugunterteil aufweisen, die bezüglich einer vertikalen Richtung relativ zu einander bewegbar sind. In der Einlegestrecke 7 können die Mulden 29 mit zu verpackenden Produkten 31 befüllt werden. In der gezeigten Ausführungsform ist hierzu ein Zuführband 33 vorgesehen, mit dem die zu verpackenden Produkte 31 zu der Einlegestrecke 7 gefördert werden. Das Zuführband 33 erhält die zu verpackenden Produkte 31, im vorliegenden Fall geschnittene Lebensmittel, von einer Schneideinrichtung, im vorliegenden Fall einem Slicer 35, der der Formstation 5 bezüglich der Produktionsrichtung P vorgeordnet ist. Das Zuführband 33 verläuft parallel zur Produktionsrichtung P über der Formstation 5 zu der Einlegestrecke 7 hin. In der gezeigten Ausführungsform sind das Zuführband 33 und ein Vorschub der Unterfolienbahn 15 derart aufeinander abgestimmt, dass die Produkte 31 im Bereich der Einlegestrecke 7 direkt in die Mulden 29 eingelegt werden. Um dies zu erleichtern, hebt die Transporteinrichtung 13 die Unterfolienbahn 15 im Bereich der Einlegestrecke 7 an. Die Produkte 31 werden in dem Bereich, in dem die Unterfolienbahn 15 entlang der Produktionsrichtung P ansteigt, in die Mulden 29 eingelegt.
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Die Unterfolienbahn 15 mit den befüllten Mulden 29 wird anschließend der Siegelstation 9 zugeführt. Dies geschieht auf einer höheren horizontalen Ebene als das Zuführen der Unterfolienbahn 15 in die Formstation 5. Die Siegelstation 9 umfasst ein Siegelwerkzeug 35 zum Verschließen der Mulden 29 mit einer Oberfolie 37. Vorzugsweise umfasst das Siegelwerkzeug 35 ein Siegelwerkzeugoberteil und ein Siegelwerkzeugunterteil, die entlang einer vertikalen Richtung relativ zu einander bewegbar sind.
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Die Unterfolienbahn 15 mit den verschlossenen Mulden 29 wird nach dem Siegeln der Schneidstation 11 zugeführt, die die Mulden 29 vereinzelt und aus dem Verbund der Unterfolienbahn 15 löst. In der gezeigten Variante umfasst die Schneidstation 11 hierzu eine Querschnittstation 37 und eine Längsschnittstation 39. Anschließend werden die vereinzelten fertigen Verpackungen 41 mittels eines Abführbands 43 abtransportiert.
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In den in 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen ist eine Folienaufnahme 45 zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle 47 seitlich versetzt zu der Produktionsrichtung P vorgesehen. Von einer in der Folienaufnahme 45 aufgenommenen Unterfolien-Vorratsrolle 47 wird die Unterfolienbahn 15 entlang einer ersten Laufrichtung L abgerollt. Dadurch, dass die Folienaufnahme 45 seitlich versetzt zu der Produktionsrichtung P ist, ist die Folienaufnahme 45 zum Austauschen der Unterfolien-Vorratsrolle 47 besonders einfach und gut zugänglich. Eine neue Vorratsrolle 47 kann entlang oder entgegen der ersten Laufrichtung L zu der Folienaufnahme 45 gebracht und dann ohne Drehung in die Folienaufnahme 45 eingesetzt werden.
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Auch wenn das Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle 47 durch die Anordnung der Folienaufnahme 45 vereinfacht ist, ist es dennoch bevorzugt, Unterfolien-Vorratsrollen 47 mit viel Material und damit großem Durchmesser zu verwenden, um möglichst selten wechseln zu müssen. Da solche Unterfolien-Vorratsrollen 47 eine große Längsstreckung aufweisen, die insbesondere sogar größer als ihre Quererstreckung sein kann, führt das seitlich versetzte Vorsehen der Folienaufnahme 45 gegenüber einem Vorsehen der Folienaufnahme innerhalb der Produktionsrichtung P zu einer signifikanten Verkürzung der Tiefziehverpackungsmaschine 1, wodurch diese vielerorts leichter einsetzbar wird.
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Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 umfasst eine Umlenkeinrichtung 49 mit einer ersten Umlenkeinheit 51 und einer zweiten Umlenkeinheit 53. Die erste Umlenkeinheit 51 ist dazu ausgelegt, die Unterfolienbahn 15 zwischen der Folienaufnahme 45 und der Formstation 5 bezüglich einer ersten vertikalen Achse V (in 1 in die Zeichenebene hinein) um einen ersten Winkel a umzulenken. Die zweite Umlenkeinheit 53 ist dazu ausgelegt, die Unterfolienbahn 15 der ersten Umlenkeinheit 51 nachgeordnet zwischen der Folienaufnahme 45 und der Formstation 5 bezüglich einer zweiten vertikalen Achse W (in 1 in die Zeichenebene hinein) um einen zweiten Winkel b umzulenken. Durch das Umlenken um den ersten Winkel a und das Umlenken um den zweiten Winkel b wird eine Laufrichtung der Unterfolienbahn 15 von der ersten Laufrichtung L, in der die Unterfolienbahn 15 die Folienaufnahme 45 verlässt, in eine zweite Laufrichtung umgelenkt, die in den gezeigten Ausführungsformen der Produktionsrichtung P entspricht.
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In der Ausführungsform gemäß 1 sind die erste Laufrichtung L und die zweite Laufrichtung P antiparallel versetzt und die Folienaufnahme 45 ist neben der Formstation 5 angeordnet. In der Ausführungsform gemäß 2 sind die erste Laufrichtung L und die zweite Laufrichtung P parallel versetzt und die Folienaufnahme 45 ist neben dem Slicer 35 angeordnet. In beiden Fällen ist ein gewisser Spielraum denkbar. Insbesondere könnte die zweite Laufrichtung P bis auf eine Verkippung von 0° bis 5° oder von 0° bis 10° um die zweite vertikale Achse W zu der ersten Laufrichtung L parallel oder antiparallel verlaufen.
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Die erste und die zweite Laufrichtung L, P sollen im Sinne der vorliegenden Beschreibung in ihrer Projektion in Draufsicht auf die Tiefziehverpackungsmaschine 1 definiert sein. Das heißt, dass die erste und/oder die zweite Laufrichtung L, P durchaus einen unterschiedlichen Anstieg oder Abfall bezüglich einer vertikalen Richtung umfassen können, solang sie bezüglich einer Seitenrichtung zumindest im Wesentlichen parallel oder antiparallel zueinander sind.
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Im Falle einer antiparallelen Umlenkung der Unterfolienbahn 15, wie in 1 dargestellt, können sich der erste Winkel a und der zweite Winkel b zumindest im Wesentlichen zu 180° ergänzen. Im Falle einer parallelen Umlenkung der Unterfolienbahn 15, wie in 2 dargestellt, können der erste Winkel a und der zweite Winkel b zumindest im Wesentlichen gleiche Werte aufweisen.
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In den dargestellten Ausführungsformen betragen der erste und der zweite Winkel a, b jeweils im Wesentlichen 90°. Die Unterfolienbahn 15 wird also durch die erste Umlenkeinheit 51 und durch die zweite Umlenkeinheit 53 jeweils um im Wesentlichen 90° umgelenkt, so dass die Gesamtumlenkung gleichmäßig auf die beiden Umlenkeinheiten 51, 53 aufgeteilt wird. Es kann aber auch von einer gleichen Aufteilung der Umlenkung auf die beiden Umlenkeinheiten 51, 53 abgesehen werden, beispielsweise um konkreten Einbausituationen oder Platzvorgaben Rechnung zu tragen. Beispielsweise können der erste und/oder der zweite Winkel a, b zwischen 60° und 120° liegen. Es wäre auch denkbar, dass der erste und/oder der zweite Winkel a , b zwischen 80° und 100° liegen.
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Die erste Umlenkeinheit 51 und die zweite Umlenkeinheit 53 umfassen jeweils eine Umlenkkante 55, 57 zum Umlenken der Unterfolienbahn 15. Die Umlenkkanten 55, 57 verlaufen jeweils in einer horizontalen Ebene und sind in einem geeigneten Winkel zur ersten Laufrichtung L bzw. zur zweiten Laufrichtung P gestellt. Durch geeignetes Drehen der Umlenkkanten 55, 57 sind der erste und der zweite Winkel a, b einstellbar.
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4 zeigt in schematischer Perspektivansicht eine mögliche Ausbildung einer Umlenkkante 55, 57 als Hohlzylinder 59 mit Druckluftöffnungen 61. Die Unterfolienbahn 15 wird um den Hohlzylinder 59 geschlagen. Während des Umlenkens wird Druckluft aus den Druckluftöffnungen 61 geblasen, sodass ein Luftpolster zwischen dem Hohlzylinder 59 und der Unterfolienbahn 15 entsteht. Die Unterfolienbahn 15 lässt sich so zumindest im Wesentlichen reibungsfrei umlenken. Der Hohlzylinder 59 kann drehfest oder um seine Achse drehbar angebracht werden.
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In den dargestellten Ausführungsformen ist jeweils nur eine Folienaufnahme 45 zum Aufnehmen einer Unterfolien-Vorratsrolle 47 vorgesehen. Es wäre aber auch denkbar, zwei oder mehrere Folienaufnahmen 45 vorzusehen. In diesem Fall könnte die Unterfolienbahn 15 einfach von einer in einer anderen Folienaufnahme 45 vorgesehenen Vorratsrolle 47 entnommen werden, wenn eine in einer ersten Folienaufnahme 45 aufgenommene Vorratsrolle 47 zur Neige geht. Unterbrechungen im Betriebsablauf beim Wechseln der Unterfolien-Vorratsrolle 47 könnten so reduziert werden. Beispielsweise könnte jeweils hinter der in 1 oder 2 gezeigten Folienaufnahme 45 eine weitere Folienaufnahme 45 zum alternativen Betrieb vorgesehen sein. Es wäre auch denkbar, dass die in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen kombiniert werden, also beide Folienaufnahmen 45 gleichzeitig vorgesehen und alternativ zueinander betreibbar sind. In diesem Fall könnten zwei Umlenkeinrichtungen 49 (für jede Folienaufnahme 45 eine) oder eine umschaltbare Umlenkeinrichtung 49 vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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