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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für ein Zweirad, insbesondere ein Fahrrad mit einem Fernlicht und einem Abblendlicht für einen Nachtfahrmodus.
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Scheinwerfer für ein Fahrrad mit Tagfahrlichtfunktion sind aus einer Vielzahl von Anmeldungen bekannt geworden. So zeigt die
DE 20 2010 018 007 U1 einen Scheinwerfer für ein Zweirad, mit einer Hauptlichtquelle, die mit einer ersten Hauptstromstärke in einem Tagfahrmodus und mit einer zweiten Hauptstromstärke in einem Nachtfahrmodus betreibbar ist. Des Weiteren umfasst der Scheinwerfer gemäß der
DE 20 2010 018 007 U1 eine Sekundärlichtquelle, die mit einer Sekundärstromstärke in einem Tagfahrmodus betreibbar ist. Der aus der
DE 20 2010 018 007 U1 bekannte Scheinwerfer weist nur eine einzige Lichtquelle für die Nachtfahrt auf, die in Form eines Abblendlichtes ausgebildet ist, auf. Ein Fernlicht ist nicht bekannt. Der aus der
DE 20 2010 018 007 U1 bekannte Scheinwerfer hat in einer Entfernung von 10 m vom Scheinwerfer eine Lichtleistung von 40 Lux und mehr und verbessert auf diese Art und Weise die Sicht bei Nachtfahrten. Allerdings ergeben sich Probleme bei der frühen Erkennung von entfernt liegenden Hindernissen.
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Aus der
DE 20 2016 101 707 U1 ist ein Scheinwerfer für ein Fahrrad bekannt geworden, umfassend ein Leuchtmittel, dessen Licht zumindest teilweise aus dem Scheinwerfer austreten kann, wobei der Scheinwerfer so gestaltet ist, dass die Lichtverteilung des aus dem Scheinwerfer austretenden Lichtes verändert werden kann. Obwohl in der
DE 20 2016 101 707 U1 ein Scheinwerfer mit Steuermitteln bekannt geworden ist, der als dynamisierter Scheinwerfer ausgelegt ist und die Lichtverteilung und die Lichtqualität gesteuert werden können, ist aus der
DE 20 2016 101 707 U1 kein Scheinwerfer bekannt geworden, der über eine umschaltbare Fernlicht- und Abblendlichtfunktion verfügt. Ein weiterer Nachteil der
DE 20 2016 101 707 U1 ist, dass der Aufbau kompliziert und aufwendig ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und einen Scheinwerfer für ein Zweirad anzugeben, der diese Nachteile vermeidet, einfach aufgebaut ist und sowohl eine Fernlicht- wie eine Abblendlichtfunktion aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein Scheinwerfer für ein Zweirad mit einem Fernlicht und einem Abblendlicht für ein Nachtfahrmodus wenigstens zwei Lichtquellen, nämlich eine Lichtquelle mit Fernlichtfunktion, eine sogenannte Fernlichtquelle und eine Lichtquelle mit Abblendlichtfunktion, eine sogenannte Abblendlichtquelle, umfasst. Diese Lichtquellen sind in der Ausführungsform als separate Lichtquellen ausgebildet. Alternativ kann auch eine einzige umschaltbare Lichtquelle vorgesehen sein. Erfindungsgemäß umfasst der Scheinwerfer, desweiteren in einer Ausführungsform, Abschirmmittel. Die Abschirmmittel dienen dazu die verschiedenen Lichtquellen, derart von einander zu trennen, dass das Licht der Abblendlichtquelle nicht in den Bereich des Fernlichtes und umgekehrt vor einer Abschlussscheibe, gelangt. Als Abschirmmittel wird besonders bevorzugt ein Abschirmbrett eingesetzt, dass das Gehäuse des Scheinwerfers teilt, in einen ersten Bereich, der lediglich das Licht der Fernlichtquelle aufnimmt und in einen zweiten Bereich, der lediglich das Licht der Abblendlichtquelle aufnimmt.
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Neben dem Fernlicht und dem Abblendlicht für Nachtfahren kann der Scheinwerfer zusätzlich ein Licht mit Tagfahrlichtfunktion aufweisen, das insbesondere bei schlechten Sichtbedingungen am Tag beispielsweise über einen Helligkeitssensor zugeschaltet wird und die Erkennbarkeit des so ausgestalteten Fahrrads erhöht. Um das Licht der Fernlichtquelle sowie das Licht der Abblendlichtquelle so vor die Abschlussscheibe zu leiten, dass eine möglichst großflächige Ausleuchtung erfolgt, ist vorgesehen, einen ersten Reflektor für die Fernlichtquelle so wie einen separaten Reflektor für die Abblendlichtquelle vorzusehen Die Reflektoren dienen dazu das Fernlicht und/oder. Abblendlicht so zu sammeln, dass eine ausreichende Ausleuchtung im Abstand von 10 m erfolgt.
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Bevorzugt beträgt die Lichtintensität des Fernlichtes und/oder Abblendlichtes mehr als 10 Lux in 10 m Entfernung.
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Um eine besonders energiesparende Lichtquelle einzusetzen ist vorgesehen, dass sowohl die Fernlichtquelle wie die Abblendlichtquelle und die Lichtquelle für die Tagfahrlichtfunktion wenigstens eine Leuchtdioden als Leuchtmittel umfassen.
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Die Erkennbarkeit des Scheinwerfers wird erhöht, wenn der Scheinwerfer einen Außenreflektor umfasst, der Licht von entgegenkommenden Fahrzeugen reflektiert und damit den Scheinwerfer und das Fahrrad, an dem der Scheinwerfer angeordnet ist, erkenntlich macht.
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Ganz besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, anstelle einer einzelnen Leuchtdiode als Lichtquelle für die Tagfahrlichtfunktion aber auch als Abblend- oder Fernlicht eine Vielzahl von miteinander elektrisch und/oder mechanisch verbundenen Leuchtdioden zu verwenden, die in einer besonderen Ausgestaltung in einer Umhüllung, ergebend einen Lichtschlauch, z. B. für die Tagfahrlichtfunktion, zusammengefasst sein können. Die Steuerung derTagfahrlichtfunktion kann beispielsweise mit Hilfe eines Helligkeitssensors erfolgen, der die Tagfahrlichtfunktion zuschaltet, sobald ein bestimmter Sollwert unterschritten wird.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn Fernlichtquelle, Abblendlichtquelle und Abschirmmittel in einem Gehäuse untergebracht sind. Das Gehäuse ist bevorzugt mit einer Abschlussscheibe ausgestaltet, die das Gehäuse abschließt. Die Abschlussscheibe ist in der Regel transparent ausgebildet, d.h. das Licht sowohl der Fernlichtquelle wie der Abblendquelle tritt in der Regel unverändert durch die Abschlussscheibe hindurch, d.h. ohne Brechung wie z.B. bei einer Linse. Die Bündelung des durch die Abschlussscheibe hindurchtretenden Fernlichtes oder Abblendlichtes wird beispielweise in einer Ausführungsform ausschließlich mittels Reflektoren vorgenommen.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben werden.
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Es zeigen:
- 1 Eine Prinzipansicht des erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
- 2 eine Detailansicht eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers im Schnitt;
- 3 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
- 4 den Umschalter des erfindungsgemäßen Scheinwerfers.
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In 1 ist ein Scheinwerfer 1 gezeigt, der als Lichtquelle für Fernlicht und Abblendlicht zwei unterschiedliche Lichtquellen aufweist. Die Lichtquelle für das Abblendlicht ist mit der Bezugsziffer 10, die Lichtquelle für das Fernlicht mit der Bezugsziffer 20 bezeichnet. Beide Lichtquellen, die Lichtquelle für das Abblendlicht 10 sowie die Lichtquelle für das Fernlicht 20, treten durch dieselbe Abschlussscheibe 30 hindurch. Zwischen der Fernlichtquelle 20 und der Abblendlichtquelle 10 ist ein Abschirmmittel, hier in Form eines Abschirmbrettes 40, eingebracht, das verhindert, dass Licht der Abblendlichtquelle 10 in den Raum des Lichtes der Fernlichtquelle 20 eintritt. Das Licht der Abblendlichtquelle 10 wird in den Raum 12 abgestrahlt und tritt nachfolgend über die Abschlussscheibe 30 aus und wird auf die Fahrbahn geworfen. Völlig unbeeinflusst davon wird das Licht der Fernlichtquelle 20 in den Raum 22 abgestrahlt und auf die Straße geworfen. Der Scheinwerfer umfasst ein Gehäuse 50, in dem die Fernlichtquelle, die Abblendlichtquelle und das Abschirmmittel angeordnet sind. Das Gehäuse wird abgeschlossen durch die Abschlussscheibe 30. Als Lichtquellen kommen bevorzugt lichtemittierende Dioden , sogenannte LEDs, zum Einsatz. Durch den Einsatz von LED-Lichtquellen wird mit sehr wenig Energieeinsatz eine gute Ausleuchtung mit hoher Luxzahl von mehr als 100 Lux in 10 m Entfernung erreicht.
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In 2 ist detailliert ein Schnitt durch einen erfindungsgemäßen bevorzugten Scheinwerfer 1 gezeigt. Gleiche Bauteile wie in 1 sind mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Die Fernlichtquelle trägt die Bezugsziffer 20, die Abblendlichtquelle die Bezugsziffer 10. Sowohl der Fernlichtquelle 20 als auch der Abblendlichtquelle 10 sind Reflektoren bspw. zum Sammeln des Lichtes zugeordnet. Die Reflektoren übernehmen die Aufgabe der Formung des Lichtstrahles der Abblend- und der Fernlichtquelle. Das Licht der Fernlichtquelle wird von einem ersten Reflektor 100 gesammelt und zu einem Lichtbündel geformt. Das Lichtbündel tritt dann durch eine Abschlussscheibe hindurch. Dadurch, dass die Abschlussscheibe keinerlei optische Wirkung aufweist wird das von den Reflektoren geformte Lichtbündel hindurch gelassen, aber nicht verändert.
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Dem Licht der Abblendlichtquelle 10 ist der zweite Reflektor 110 zugeordnet, der das Licht der Abblendlichtquelle 10 sammelt und zu einem Lichtbündel formt sowie zur Abschlussscheibe 30 (siehe oben) leitet. Zusätzlich zum Abblendlicht 10 und zum Fernlicht 20 umfasst die Ausgestaltung des Scheinwerfers gemäß 2 eine Lichtquelle 60 mit Tagfahrlichtfunktion, die beispielsweise mittels eines Helligkeitssensors zugeschaltet werden kann, wenn Helligkeitswerte einen bestimmten Wert unterschreiten. Die Lichtquelle für die Tagfahrlichtfunktion kann beispielsweise aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten und miteinander verbundenen LEDs ausgeführt sein, die beispielsweise in einen Schlauch, bevorzugt einen Lichtschlauch, eingelegt werden. Dies hat den Vorteil, dass durch die Vielzahl der LED's ein optisch homogenes Licht zur Verfügung gestellt wird. Zur besseren Erkennbarkeit in der Nacht ist der Scheinwerfer 1 mit einem vorderseitigen Außenreflektor 200 ausgestattet, der Licht reflektiert, wenn er angestrahlt wird und damit die Erkennbarkeit bei Dunkelheit erhöht. Sowohl Fernlichtquelle, wie Abblendlichtquelle und Lichtquelle für die Tagfahrlichtfunktion können in Form von LED's ausgeführt sein.
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3 zeigt eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers. Deutlich zu erkennen sind die Abschlussscheibe 30 durch, die sowohl Abblendlicht als auch das Licht der Tagfahrlichtfunktion hindurchtritt sowie der Außenreflektor 200, der der besseren Erkennbarkeit des Scheinwerfers dient.
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Um den Scheinwerfer von Abblendlicht auf Fernlicht umschalten zu können ist in der Erfindung vorgesehen, dass eine Umschaltvorrichtung, wie in 4 gezeigt und mit Bezugsziffer 300 belegt, ausgebildet wird. Die Umschaltvorrichtung kann direkt am Scheinwerfer angeordnet sein. Bevorzugt ist sie aber eigenständig in Form eines Schalters am Fahrradlenker 310 ausgestaltet. Der Schalter zum Einschalten des Fernlichtes ist mit 320 gekennzeichnet, derjenige zum Einschalten des Abblendlichtes mit 330. Die Umschaltvorrichtung kann konventionell mit Hilfe eines Kabels mit dem Scheinwerfer verbunden sein. Alternativ ist es möglich die Umschaltvorrichtung kabellos, beispielsweise mit Hilfe einer Funkanlage z.B. über eine Bluetooth Verbindung mit dem Scheinwerfer zu verbinden. Die Umschaltvorrichtung hat bevorzugt mindestens wie gezeigt zwei Schaltstellungen, eine für das Abblendlicht und eine für das Fernlicht. Es können aber auch mehr als zwei Schaltstellungen bspw. drei Schaltstellungen ausgebildet werden. Die Umschaltvorrichtung kann als separates Bauteil ausgeführt sein oder integriert sein, beispielsweise in die Steuerung eines Elektrofahrrades. Die angegebenen Verbindungen von Umschaltvorrichtung und Scheinwerfer sind beispielhaft und keineswegs abschließend. Dies trifft auch auf die Ausgestaltung als separates oder integriertes Bauteil zu.
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In der Erfindung wird erstmals eine kompakte Vorrichtung angegeben, die sowohl Fern- wie Abblendlicht in einem einzigen Bauteil miteinander vereint. Besonders bevorzugt ist eine gemeinsame Abschlussscheibe durch das Fern- wie Abblendlicht unverändert hindurchtritt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010018007 U1 [0002]
- DE 202016101707 U1 [0003]