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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für ein Fahrrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein Scheinwerfer der vorgenannten Art ist aus der
DE 20 2013 001 507 U1 bekannt. Der darin beschriebene Scheinwerfer umfasst mindestens ein Leuchtmittel mit dessen Licht eine Lichtverteilung erzeugt werden kann, die zur Ausleuchtung des vor dem Fahrrad bei Geradeausfahrt liegenden Bereichs geeignet ist. Zusätzlich umfasst der Scheinwerfer mindestens ein zweites Leuchtmittel, mit dessen Licht ein Kurvenlicht erzeugt werden kann. Dabei kann das Kurvenlicht vor und während einer Kurvenfahrt von dem Benutzer separat an- und abgeschaltet werden. Als nachteilig erweist sich hierbei, dass der Benutzer bewusst Einfluss auf die gewünschte Lichtverteilung nehmen muss.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung eines Scheinwerfers der eingangs genannten Art, der weitgehend selbstständig die Lichtverteilung an die vorliegende Fahrsituation anpassen kann. Weiterhin soll insbesondere auch die Sichtbarkeit des Fahrrads bei Tag erhöht werden.
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Dies wird erfindungsgemäß durch einen Scheinwerfer der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 und/oder des Anspruchs 20 erreicht.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass der Scheinwerfer Steuermittel umfasst, die die Lichtverteilung des von dem Scheinwerfer ausgehenden Lichts in Abhängigkeit von erfassten Messwerten ändern können. Durch die erfassten Messwerte können die Steuermittel Informationen über die aktuelle Fahrsituation erhalten und die Lichtverteilung an diese Situation anpassen.
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Es kann auf diese Weise ein dynamisierter Scheinwerfer geschaffen werden, der in der Lage ist, die Lichtverteilung und damit die Lichtqualität sowie die damit verbundenen Sicherheitsaspekte nachhaltig zu unterstützen. Beispielsweise können dabei die Funktionen Kurvenlicht und dynamische Leuchtweitenregulierung realisiert werden. Insbesondere bei der Benutzung von Fahrrädern in der Nacht können die benannten Funktionen bei Kurvenfahrten und bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten die Sichtbedingungen deutlich verbessern.
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Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Steuermittel die von dem Scheinwerfer erzeugte Lichtverteilung so verändern, dass ein entgegen kommender Verkehrsteilnehmer nicht geblendet wird oder eine vor dem Fahrrad befindliche Gefahrensituationen markiert wird.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer Sensormittel umfasst, die die zur Änderung der Verteilung verwendeten Messwerte erfassen können. Der Scheinwerfer wird damit in die Lage versetzt, die für die Ermittlung des Fahrzustands des Fahrrads notwendigen Messwerte selbst zu ermitteln.
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Die Sensormittel können beispielsweise als mindestens ein Lagesensor ausgebildet sein oder mindestens einen Lagesensor umfassen. Insbesondere kann der mindestens eine Lagesensor eine Kurvenlage erfassen, wobei in Abhängigkeit von den von dem mindestens einen Lagesensor erfassten Messwerten die Lichtverteilung so verändert werden kann, dass sie einem Kurvenlicht entspricht. Für Kurvenfahrten ist es dabei beispielsweise hilfreich, wenn der Lichtschwerpunkt in Abhängigkeit der Kurvenlage und des Lenkeinschlags verschoben wird.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine Lagesensor eine Anbaulage des Scheinwerfers erfassen kann, wobei in Abhängigkeit von den von dem mindestens einen Lagesensor erfassten Messwerten die Lichtverteilung insbesondere so verändert werden kann, dass eine Blendung vermieden wird. Beispielsweise kann bei einer initialen Lageveränderung das Licht gedimmt oder an die Anbaulage angepasst werden. Alternativ kann auch eine Fehlermeldung in Form von Lichtsignalen erfolgen. Durch die durch die Anpassung hervorgerufene Dynamisierung kann eine vertikale und horizontale Veränderung der Anbaulage des Scheinwerfers überflüssig werden, um mehr Lichtausbeute für die Nutzung zu erhalten.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Sensormittel als mindestens ein Beschleunigungssensor ausgebildet sind oder mindestens einen Beschleunigungssensor umfassen. Dabei können die Steuermittel aus den Messwerten des mindestens einen Beschleunigungssensors eine Geschwindigkeit ermitteln, wobei in Abhängigkeit von der ermittelten Geschwindigkeit die Lichtverteilung so verändert werden kann, dass sie an die Geschwindigkeit angepasst ist. Beispielsweise kann dadurch die Verschiebung des Lichtschwerpunkts in Abhängigkeit der Geschwindigkeit vorgenommen werden, so dass sich ein insbesondere kontinuierlicher Übergang von einer breiten, kurzen Lichtverteilung bei langsamer Fahrt zu einer langen, schmalen Lichtverteilung bei schnellerer Fahrt ergibt.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer Verbindungsmittel umfasst, die eine Übertragung von Messdaten externer Sensormittel an die Steuermittel ermöglichen. Beispielsweise können die Steuermittel aus den über die Verbindungsmittel übertragenen Messwerten eines Nabendynamos eine Geschwindigkeit ermitteln, wobei in Abhängigkeit von der ermittelten Geschwindigkeit die Lichtverteilung so verändert werden kann, dass sie an die Geschwindigkeit angepasst ist. Der Scheinwerfer wird damit in die Lage versetzt, die für die Ermittlung des Fahrzustands des Fahrrads notwendigen Messwerte aus an einem Fahrrad montierten Geräten zu beziehen.
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Alternativ oder zusätzlich kann dabei vorgesehen sein, dass die Verbindungsmittel für eine drahtlose Übertragung der Messdaten ausgelegt sind, beispielsweise gemäß dem Bluetooth-Standard, so dass Messdaten von einem mobilen Endgerät an den Scheinwerfer übertragen werden können. Es können damit insbesondere auch Messdaten von Sensoren eines mobilen Endgeräts, wie beispielsweise eines Smartphones, an die Steuermittel übertragen werden.
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Es besteht die Möglichkeit, dass das mindestens eine Leuchtmittel als Halbleiterbauelement, insbesondere als Leuchtdiode (LED) oder als Laserdiode ausgebildet ist. Insbesondere kann der Scheinwerfer mehrere Leuchtmittel, insbesondere mehrere Leuchtdioden oder Laserdioden, umfassen. Mit einer Mehrzahl von Leuchtdioden oder Laserdioden lässt sich sehr variabel Einfluss auf die Verteilung des von dem Scheinwerfer abgegebenen Lichts nehmen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Leuchtmittel, insbesondere Leuchtdioden oder Laserdioden, in einer Matrix angeordnet sind, vorzugsweise in einer Solid-State-LED-Matrix. Eine Solid-State-LED-Matrix ist ein sehr robustes Bauteil, das als Ganzes verbaut wird, so dass die Fertigung vereinfacht wird.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Steuermittel die Leuchtmittel einzeln ansteuern können, insbesondere einzeln an- und abschalten und/oder einzeln die Intensität des aus den Leuchtmitteln austretenden Lichts verändern können. Durch die einzeln ansteuerbaren Leuchtmittel, insbesondere Leuchtdioden oder Laserdioden ergibt sich eine bessere Energieeffizienz und eine einfache Veränderung der Lichtverteilung.
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Es kann vorgesehen sein, dass mindestens ein erstes der Leuchtmittel unterschiedlich zu mindestens einem zweiten der Leuchtmittel ist. Durch unterschiedliche Leuchtmittel können ebenfalls die Energieeffizienz und die Reichweite des Scheinwerfers erhöht werden. Beispielsweise können dabei in einem mittleren Bereich der Matrix von Leuchtdioden größere und/oder stärkere Leuchtdioden und in einem Randbereich kleinere und/oder schwächere Leuchtdioden angeordnet sein.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Scheinwerfer eine Auskoppeloptik, insbesondere Linsenmittel umfasst, durch die das aus dem mindestens einen Leuchtmittel austretende Licht hindurchtritt. Die Linsenmittel können beispielsweise als mindestens eine sphärische oder asphärische Linse oder als mindestens eine Freiformlinse ausgebildet sein. Die Linsenmittel tragen zur gewünschten Formung des aus den Leuchtdioden austretenden Lichts bei.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer ein Gehäuse umfasst, in dem das mindestens eine Leuchtmittel angeordnet ist, wobei das Gehäuse insbesondere als Kühlkörper dient. Dieses Gehäuse kann insbesondere aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung, wie beispielsweise Aluminium oder eine Aluminiumlegierung oder Magnesium oder eine Magnesiumlegierung, oder aus Graphen oder einem gefüllten Kunststoff bestehen oder ein Leichtmetall oder eine Leichtmetalllegierung, wie beispielsweise Aluminium oder eine Aluminiumlegierung oder Magnesium oder eine Magnesiumlegierung, oder Graphen oder einen gefüllten Kunststoff umfassen. Insgesamt gewährleistet die Ausbildung des Gehäuses als Kühlkörper aus einem der genannten Materialien eine leichte Bauweise des Scheinwerfers.
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Gemäß Anspruch 20 ist vorgesehen, dass der Scheinwerfer ein Tagfahrlicht erzeugen kann, dass sich von dem für die Dunkelheit erzeugten Fahrlicht unterscheidet. Dadurch wird die Sichtbarkeit des Fahrrads bei Tag erhöht.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Scheinwerfer mindestens ein weiteres Leuchtmittel aufweist, das zur Erzeugung des Tagfahrlichts genutzt werden kann. Dabei kann das mindestens eine weitere, zur Erzeugung des Tagfahrlichts dienende Leuchtmittel insbesondere eine Leuchtdiode sein, wobei der Scheinwerfer vorzugsweise eine Mehrzahl von Leuchtdioden zur Erzeugung des Tagfahrlichts nutzt. Durch die Verwendung einer Mehrzahl von beispielsweise einzeln ansteuerbaren Leuchtdioden ergibt sich auch bei dem Tagfahrlicht die Möglichkeit, dieses variabel zu gestalten.
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Beispielsweise können die Steuermittel das Tagfahrlicht so modifizieren, dass durch die Modifikation Informationen an den Benutzer übermittelt werden. Dabei kann das Tagfahrlicht eine Signatur aufweisen und so für einen Betrachter wiedererkennbar sein. Durch eine persönliche Signatur können auch Funktionen implementiert werden, die ein Wiederauffinden des Scheinwerfers beziehungsweise des Fahrrads erleichtern. Es besteht auch die Möglichkeit, durch gezielte Ansteuerung der Leuchtmittel Statusinformationen an den Benutzer zu übermitteln. Beispielsweise kann es sich dabei um Informationen über den Ladestatus der Stromversorgung oder eine von dem mindestens einen Lagesensor ermittelte Fehlanbausituation handeln. Auch eine Informationsübertragung an andere Verkehrsteilnehmer ist durch gezielte Ansteuerung der Leuchtmittel möglich.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer Lichtleitmittel umfasst, durch die das Licht des mindestens einen weiteren, zur Erzeugung des Tagfahrlichts dienenden Leuchtmittels hindurchtreten kann. Durch Lichtleitmittel lässt sich das Licht der für das Tagfahrlicht verwendeten Leuchtmittel gezielt zu einer vorgegebenen Austrittsfläche lenken.
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Die Lichtleitmittel können vorzugsweise als Körper ausgebildet sein, in dem das Licht innere Totalreflexionen erfährt, wobei der Körper insbesondere als Hohlkörper ausgebildet ist und wobei in Vollmaterialbestandteilen des Körpers die inneren Totalreflexionen stattfinden. Insbesondere kann dabei der Hohlkörper zumindest teilweise die Linsenmittel umgeben. Auf diese Weise tragen die Lichtleitmittel zu einem kompakten Aufbau des Scheinwerfers bei.
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Anhand der beigefügten Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 Eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
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2 eine Vorderansicht des Scheinwerfers gemäß 1;
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3 eine Detailansicht einer Solid-State-LED-Matrix des Scheinwerfers gemäß 1;
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4 eine Draufsicht auf den Scheinwerfer gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung;
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5 eine Seitenansicht des Scheinwerfers gemäß 1 in einer Explosionsdarstellung;
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6 eine von dem Scheinwerfer gemäß 1 erzeugbare, für eine langsame Geradeausfahrt geeignete Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand, wobei in der horizontalen und der vertikalen Achse Winkelabweichungen von der Mitte in Grad [deg] dargestellt sind, und wobei die Lichtintensitäten durch unterschiedliche Graustufen angedeutet sind, deren Wert in einer darunter liegenden Skala in lux [lx] veranschaulicht wird;
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7 die Straßenansicht der Lichtverteilung gemäß 6, wobei in der vertikalen Achse die Winkelabweichung von der Mittellinie der Straße in Grad [deg] und in der horizontalen Achse die Entfernung von dem Scheinwerfer in Straßenlängsrichtung in Metern [m] dargestellt sind, und wobei die Lichtintensitäten durch unterschiedliche Graustufen angedeutet sind, deren Wert in einer darunter liegenden Skala in lux [lx] veranschaulicht wird;
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8 eine von dem Scheinwerfer gemäß 1 erzeugbare, für eine schnelle Geradeausfahrt geeignete Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand, wobei die Darstellung der 8 derjenigen der 6 entspricht;
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9 die Straßenansicht der Lichtverteilung gemäß 8, wobei die Darstellung der 9 derjenigen der 7 entspricht;
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10 eine von dem Scheinwerfer gemäß 1 erzeugbare, für eine Kurvenfahrt geeignete Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand, wobei die Darstellung der 10 denjenigen der 6 und der 8 entspricht;
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11 die Straßenansicht der Lichtverteilung gemäß 10, wobei die Darstellung der 11 denjenigen der 7 und der 9 entspricht;
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die in 1 bis 5 abgebildete Ausführungsform eines Scheinwerfers umfasst ein Gehäuse 1, eine Platine 2 mit einer Mehrzahl von Leuchtdioden (LED) 3, 4, einen als Lichtleiter dienenden Hohlkörper 5, eine als Auskoppeloptik dienende Linse 6 und eine Linsenhalterung 7 (siehe 4 und 5).
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Anstelle von Leuchtdioden können auch andere Halbleiterbauelemente wie beispielsweise Laserdioden Verwendung finden.
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Das Gehäuse 1 dient als Kühlkörper und nimmt im zusammengebauten Zustand des Scheinwerfers die übrigen Komponenten in sich auf (siehe 1 und 2). Die Kühlfunktion wird durch an der der Lichtaustrittsseite gegenüberliegenden Seite angeordnete Kühlrippen 8 unterstützt (siehe 1 und 4). Das Gehäuse 1 besteht zumindest teilweise aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Anstelle von Aluminium oder einer Aluminiumlegierung können auch andere Leichtmetalle oder andere Leichtmetalllegierungen, wie beispielsweise Magnesium oder eine Magnesiumlegierung, oder aber auch Graphen oder ein gefüllter Kunststoff verwendet werden.
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Von den auf der Platine 2 angeordneten Leuchtdioden sind eine Mehrzahl in Form einer Matrix, insbesondere einer Solid-State-LED-Matrix 9 zusammengefasst (siehe 3 und 4). 3 zeigt, dass in dieser Matrix unterschiedliche Arten von Leuchtdioden 3a, 3b vorgesehen sein können. Beispielsweise können in einem mittleren Bereich größere und/oder stärkere Leuchtdioden 3a und in einem Randbereich kleinere und/oder schwächere Leuchtdioden 3b angeordnet sein. 3 zeigt schematisch eine Vielzahl von Kontakten 10, die das selektive Ansteuern einzelner Leuchtdioden 3a, 3b ermöglichen.
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Auf der Platine 2 sind eine Mehrzahl weiterer Leuchtdioden 4 um die Solid-State-LED-Matrix 9 herum angeordnet, wobei die weiteren Leuchtdioden 4 auf dem Umfang eines Rechtecks angeordnet sind. Der Umfang dieses Rechtecks entspricht dem Querschnitt des Hohlkörpers 5, dessen Funktion im Nachfolgenden noch detaillierter beschrieben wird.
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Auf der Platine 2 sind weiterhin nicht abgebildete Steuermittel beispielsweise in Form eines Prozessors angeordnet, die die Leuchtdioden 3, 4 zur Erzeugung der gewünschten Lichtverteilung ansteuern können. Dabei können einzelne der Leuchtdioden 3, 4 an- und/oder ausgeschaltet und/oder gedimmt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass einzelne der Leuchtdioden 3, 4 Licht mit einer anderen Farbe emittieren als andere der Leuchtdioden 3, 4.
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Auf der Platine 2 sind weiterhin nicht abgebildete Sensormittel angeordnet. Bei diesen Sensormitteln kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere Lagesensoren und/oder um einen oder mehrere Beschleunigungssensoren handeln. Aus den Messdaten des mindestens einen Lagesensors können die Steuermittel beispielsweise erkennen, ob eine Geradeausfahrt oder eine Kurvenfahrt vorliegt. Weiterhin kann aus den Messdaten des mindestens einen Lagesensors auf die Anbaulage des Scheinwerfers am Fahrrad oder auf die Lage bei einer möglichen Verwendung als Kopflampe geschlossen werden. Je nach Art der erkannten Bewegung oder Lage können die Steuermittel Einfluss auf die Lichtverteilung nehmen, wie im Nachfolgenden noch detaillierter beschrieben wird.
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Aus den Messdaten der Beschleunigungssensoren kann auf die Geschwindigkeit geschlossen werden, mit der sich das Fahrrad bewegt. Auch hier können die Steuermittel die Lichtverteilung an die erkannte Geschwindigkeit anpassen.
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Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Verbindungsmittel vorgesehen sind, die das Übermitteln von Messwerten externer Sensoren und Geräte an die Steuermittel ermöglichen. Beispielsweise können Induktionswerte eines Nabendynamos von den Steuermitteln dazu verwendet werden, die Geschwindigkeit des Fahrrads zu bestimmen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, beispielsweise von einem mobilen Endgerät Messdaten drahtlos, insbesondere über Bluetooth, zu übertragen.
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Das aus den Leuchtdioden 3 der Solid-State-LED-Matrix 9 austretende Licht tritt durch die Linse 6 hindurch. Die Linse 6 kann als asphärische Projektionslinse ausgebildet sein und formt das von den Leuchtdioden 3 der Solid-State-LED-Matrix 9 ausgehende Licht. Dabei ist die Linse 6 so in der Linsenhalterung 7 und diese wiederum so in dem Hohlkörper 5 angeordnet (siehe 1 und 2), dass das von den Leuchtdioden 3 der Solid-State-LED-Matrix 9 ausgehende Licht von dem Hohlkörper 5 und der Linsenhalterung 7 nicht beeinflusst wird.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, anstelle der Linse 6 eine andere Auskoppeloptik zu verwenden. Beispielsweise kommen auch eine oder mehrere sphärische Linsen oder auch eine oder mehrere Freiformlinsen in Betracht.
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Der Hohlkörper 5 besteht zumindest teilweise aus einem für das Licht der Leuchtdioden 4 transparenten Material. Das Licht der auf dem Umfang eines Rechteck angeordneten Leuchtdioden 4 tritt in eine den Leuchtdioden 4 zugewandte, insbesondere plane Eintrittsfläche 11 des Hohlkörpers 5 ein. Der Hohlkörper 5 weist nur einen recht schmalen lichtleitenden Bereich 12 zwischen der im zusammengebauten Zustand an dem Gehäuse 1 anliegenden Außenseite 13 und der im zusammengebauten Zustand an der Linsenhalterung 7 anliegenden Innenseite 14 auf (siehe 4). In dem lichtleitenden Bereich 12 des Hohlkörpers 5 wird das Licht wie in einem Wellenleiter durch innere Totalreflexionen zu einer Austrittsfläche 15 weitergeleitet. Der Querschnitt des Hohlkörpers 5 und damit des lichtleitenden Bereichs 12 zwischen der Eintrittsfläche 11 und der Austrittsfläche 15 entspricht dem Umfang des Rechtecks, auf dem die Leuchtdioden 4 angeordnet sind. Da diese im zusammengebauten Zustand direkt der Eintrittsfläche 11 gegenüberliegen, wird deren Licht gut in den Hohlkörper 5 eingekoppelt.
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Das aus der Austrittsfläche 15 des Hohlkörpers 5 austretende Licht wird als Tagfahrlicht genutzt. Es kann beispielsweise ein Helligkeitssensor vorgesehen sein, der von den Steuermitteln derart ausgewertet werden kann, dass das Tagfahrlicht permanent eingeschaltet ist, wohingegen das Fahrlicht nur einschaltet wird, wenn die Umgebungshelligkeit einen vorgegebenen Wert unterschreitet.
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Durch die gezielte Ansteuerung der Leuchtdioden 4, deren Licht durch den Hohlkörper 5 hindurchtritt, kann das Tagfahrlicht eine Signatur aufweisen und so für einen Betrachter wiedererkennbar sein. Es besteht auch die Möglichkeit, durch gezielte Ansteuerung der Leuchtdioden 4 Statusinformationen an den Benutzer zu übermitteln. Beispielsweise kann es sich dabei um Informationen über den Ladestatus der Stromversorgung oder eine von dem mindestens einen Lagesensor ermittelte Fehlanbausituation handeln. Diese Statusinformationen können durch entsprechende Ansteuerung der Leuchtdioden 4 insbesondere farblich kodiert sein wie beispielsweise eine rote Farbe für einen niedrigen Ladestatus der Stromversorgung. Es kann auch eine zeitliche Kodierung des aus den Leuchtdioden austretenden Lichts vorgesehen sein, beispielsweise ein Ein- und Ausschalten in regelmäßigen zeitlichen Abständen.
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6 und 7 veranschaulichen eine Lichtverteilung, die für eine langsame Geradeausfahrt geeignet ist. Die aus 6 ersichtliche Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand verdeutlicht, dass der Schwerpunkt der Lichtverteilung in einer Entfernung von 10 m unterhalb der Mitte und damit im Nahfeld liegt.
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8 und 9 veranschaulichen eine Lichtverteilung, die für eine schnelle Geradeausfahrt geeignet ist. Die aus 8 ersichtliche Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand verdeutlicht, dass der Schwerpunkt der Lichtverteilung in einer Entfernung von 10 m gegenüber der langsamen Geradeausfahrt (6) deutlich nach oben verschoben ist und damit weitere Bereiche ausleuchtet. Die Straßenansicht der Lichtverteilung in 9 verdeutlicht, dass die Lichtverteilung sich langsam aufzieht, um das Fernfeld besser zu beleuchten.
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Bei den abgebildeten Zuständen für eine langsame und eine schnelle Geradeausfahrt kann es sich um zwei fest vorgegebene Lichtverteilungen handeln, zwischen denen die Steuermittel hin und her schalten können, wobei gegebenenfalls auch Zwischenstufen vorgesehen sein können. Alternativ kann auch eine kontinuierliche Veränderung der Lichtverteilung in Abhängigkeit von der ermittelten Geschwindigkeit erfolgen. Es kann also eine dynamische Anpassung der Lichtverteilung erfolgen, die je nach Geschwindigkeit von langsamer zu schneller Fahrt langsam aufgedimmt werden kann. Eine derartige Anpassung kann insbesondere durch das Zu- und Abschalten einzelner Leuchtdioden und/oder die Veränderung der Lichtintensität einzelner Leuchtdioden erfolgen.
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10 und 11 veranschaulichen eine Lichtverteilung, die für eine Kurvenfahrt geeignet ist. Die aus 10 ersichtliche Lichtverteilung an einer 10 m von dem Scheinwerfer entfernten Wand verdeutlicht, dass der Schwerpunkt der Lichtverteilung in einer Entfernung von 10 m gegenüber der Geradeausfahrt (6 und 8) deutlich nach rechts verschoben ist. Auch die Straßenansicht der Lichtverteilung in 11 verdeutlicht, dass eine deutliche Schwerpunktverlagerung nach rechts vorliegt.
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Auch bei den abgebildeten Zuständen für eine langsame oder schnelle Geradeausfahrt einerseits und eine Kurvenfahrt andererseits kann es sich um fest vorgegebene Lichtverteilungen handeln, zwischen denen die Steuermittel hin und her schalten können, wobei gegebenenfalls auch Zwischenstufen vorgesehen sein können. Alternativ kann auch eine kontinuierliche Veränderung der Lichtverteilung in Abhängigkeit von dem ermittelten Kurvenradius erfolgen, wobei die Lichtverteilung auch bei dem Durchfahren der Kurve angepasst werden kann. Auch dabei kann die Anpassung insbesondere durch das Zu- und Abschalten einzelner Leuchtdioden und/oder die Veränderung der Lichtintensität einzelner Leuchtdioden erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Platine
- 3
- Leuchtdiode
- 3a, 3b
- Leuchtdioden unterschiedlicher Größe
- 4
- Leuchtdiode
- 5
- Hohlkörper
- 6
- Linse
- 7
- Linsenhalterung
- 8
- Kühlrippe
- 9
- Solid-State-LED-Matrix
- 10
- Kontakt der Solid-State-LED-Matrix
- 11
- Eintrittsfläche des Hohlkörpers
- 12
- lichtleitender Bereich des Hohlkörpers
- 13
- Außenseite des Hohlkörpers
- 14
- Innenseite des Hohlkörpers
- 15
- Austrittsfläche des Hohlkörpers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013001507 U1 [0002]